Filterresonanz - Braucht kein Mensch! ??

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Anonymous

Guest
Ich möchte gerne mal hier diskutieren, wie leute die filterresonanz einsetzen...

Mir ist mal aufgefallen, dass ich sie oft als nur störend empfinde, weil sie meist dem klang einfach nur "aufsitz" ohne substanziell sich dem klang zugehörig zu geben. (Filter-Resonanz verhält sich wie die sahne zum kuchen)

Es gibt für mich eine regel, woran ich einen "guten" klang erkenne: Wenn ich nicht mehr hören kann,
aus welchen einzelnen (technischen) komponenten er besteht.
Und genau das passiert in der arbeit mit FResonanz fast nie...

Sie bleibt zu oft ein Effekt!

Wie seht/hört ihr das??
 
ich benutze die Resonanz nur zum Ausdünnen, ansonsten nie! Ok, hin und wieder nach ein Zapp oder mal ne Basstrommel :mrgreen:
 
Ist evtl auch abhängig vom filter... Beim SEM zb wird der sound eher fetter, wenn man reso reindreht, bei anderen kisten sonst auch oft zum ausdünnen, setzte reso auch eher dezent ein, aber eigentlich bei sehr vielen sounds. Als sinus osc benutze ich oft reso usw um sounds klarer zu machen, deutlicheres attack uswusw....

Ist die frage ernst gemeint :selfhammer:
 
Also ein Subtraktiver Synthesizer ohne Resonanzfilter wäre doch sehr langeweilig bzw könnte man glatt einen Preset-Synthesizer mit maximal 10 Sounds draus machen, da ja die Möglichkeiten schon an sich extrem beschränkt sind. Ich benutze die Resonanz um einzelne Obertöne des Ausgangssignals hervorzuheben - und ehrlich gesagt bin ich auch davon ausgegangen, dass der Rest der Welt das auch so tut.

"Unkenntlichkeit" als Qualitätsmerkmal für Klänge ist sicher eine sehr persönliche Sache, bei mir isses nämlich genau andersrum: Einen Klang empfinde ich meistens dann als sehr ästhetisch, wenn er sofort ein Bild in meinem Kopf erzeugt (und das Bild sich von dem besoffen am Instrument einschlafenden Musiker unterscheidet). Und die besten Chancen auf schnelle Konotation haben Sounds, denen man ihre Entstehung unmitelbar anhört
 
Meiner hat mehr PS!
Und mehr Stehplätze!
Und garantiert mehr besoffene Fahrgäste!
 
Ich biete weiter hinten im Bus Plätze an der Sonne!

:harhar:

Der Dante Express ... einmal 9. Höllenkreis und zurück ;-)

Aber mal back to Topic - heißt es nicht Filter Resonanz und Voltage Controll / Filter ? ;-)
Ohne Cv ist Sound wie eine Lernbehinderung. Kannste reinstecken - kommt nichts raus.
 
psicolor schrieb:
"Unkenntlichkeit" als Qualitätsmerkmal für Klänge ist sicher eine sehr persönliche Sache, bei mir isses nämlich genau andersrum: Einen Klang empfinde ich meistens dann als sehr ästhetisch, wenn er sofort ein Bild in meinem Kopf erzeugt (und das Bild sich von dem besoffen am Instrument einschlafenden Musiker unterscheidet). Und die besten Chancen auf schnelle Konotation haben Sounds, denen man ihre Entstehung unmitelbar anhört

OK, geht das wieder los: Deine Lesart ist auch eine pesönliche, weil... davon habe ich garnicht gesprochen! Es geht nicht um "Unkenntlichkeit"
Habe jetzt versucht mich etwas deutlicher auszudrücken: "einzelnen (technischen) komponenten" (siehe ersten post)

Was du meinst sind sicherlich "effekte" - aber das ist hier nicht gemeint! Nur bei effekten erkennt man ihre herstellung (technisch)

+
Bild in meinem Kopf
+
haben nichts mit klang zu tun, nicht dem wesen nach - befrag mal Cage dazu...
wenn das bei Dir so ist, ist da aber nichts gegen zu sagen - jeder nutzt klang auf seine art und jeder anders....

zurück zur FRez...
 
Ich möchte gerne wissen, wann ist FilterRez ein reiner effekt und ab wann hört dieser effekt auf ein effekt zu sein?

Was Effekte sind weiss jeder:
Effekt (Kunst), häufig pejorativ gebraucht (bloßer Effekt), von Theodor W. Adorno griffig als Wirkung ohne Ursache definiert: als ein Eindruck, der auf den Rezipienten unmittelbar wirken soll, ohne dass sein Auftauchen motiviert oder begründet wäre
 
Da Ohr ist natuerlich etwas empfindlicher was die Resonanz betrifft, weil man damit Spitzen im Spektrum aka Formanten erzeugt. Was dein Problem betrifft, koennte ich mir vorstellen dass du den Filter nicht stimmst, von d.h. wandert die Spitze nicht mit der Tonhoehe der gerade gespielten Note. Ansonsten faehrt die Resonanz bei einer grossen Anzahl von Synths den Filter in die Saettigung, speziell bei Synths mit mehr als nur einem Oszillator, findet dann so eine Art Verschmelzung der Quellen statt, was das genaue Gegenteil des von dir beschriebenen Effekts zur Folge hat.
Bei den meisten analogen Synths ist (mangels Pitch-Envelope) Resonanz die einzige Moeglichkeit Zapps und Kick Sounds zu erzeugen.
Sie ist bei analogen Synths essentiell fuer Choir und Voice Sounds.
Kann (bei einem HP Filter) zur Bass- und (bei einem LP Filter) zur Hoehen Anhebung genutzt werden.
[...]

Fuer einem guten subtraktiven Synth so essentiell wie Bremsen beim Auto. Von daher wird man sich die Frage nur dann stellen, wenn einem die noetigen Kenntnisse fehlen um die Antwort zu verstehen oder die Resonanz bei den vorhandenen Synths nicht gut genug implementiert wurde.
 
Peter Uertz schrieb:
Ich möchte gerne wissen, wann ist FilterRez ein reiner effekt und ab wann hört dieser effekt auf ein effekt zu sein?

Was Effekte sind weiss jeder:
Effekt (Kunst), häufig pejorativ gebraucht (bloßer Effekt), von Theodor W. Adorno griffig als Wirkung ohne Ursache definiert: als ein Eindruck, der auf den Rezipienten unmittelbar wirken soll, ohne dass sein Auftauchen motiviert oder begründet wäre


Überwiegend so, dass sie nicht dominant den Klang zukleistert, kann aber auch anders sein :) LG
 
IV - ZUR ROLLE DES ÄSTHETISCHEN IN DEN "MINIMA MORALIA"

Musik, Literatur und bildende Kunst kommen in den "Minima Moralia" unter verschiedenen Aspekten vor. Viele Motive der Kritik der Moral bzw. moralischen Verhaltens entnimmt Adorno verschiedenen Werken aus der Geschichte der Künste, etwa wenn er den "Takt" am Beispiel von Goethes Novellen der Wanderjahre oder an Beethovens Kompositionen erläutert, den Geiz und die Berechnung anhand von Molières "Le nouvel avare" beschreibt oder auch das Verhältnis von Phantasie und Armut an Theodor Storms "Pole Popenspäler" einsichtig macht. Diese Form heuristischer Kunstbetrachtung im Sinne der Exploration ethisch-moralischer Motive soll im folgenden nicht im Vordergrund stehen, im Zentrum steht vielmehr die explizite Thematisierung des Ästhetischen sowie einzelner Motive, die dieses auszeichnen. Ich möchte die Auseinandersetzung mit dem Ästhetischen in den "Minima Moralia" so angehen, dass ich zunächst frage, was den Einsatz bei der Ästhetik für Adorno zwingend macht und welche Kunst Adorno überhaupt im Blick hat. Im nächsten Schritt will ich mich konkreten Konstellationen zuwenden, in denen das Ästhetische bei Adorno auftaucht.

1 - Das Ethos des Ästhetischen

"Dialektisches Denken ist der Versuch, den Zwangscharakter der Logik mit deren eigenen Mitteln zu durchbrechen. Aber indem es dieser Mittel sich bedienen muss, steht es in jedem Augenblick in der Gefahr, dem Zwangscharakter selber zu verfallen" (MM 98). Mit diesen Worten ist ein Problem bezeichnet, das Adorno letztlich zum Übergang in die Ästhetik nötigt. Gesucht wird die dem selbstgewissen philosophischen Begriff entgangene Wirklichkeit, das im identifizierenden Denken nicht Aufgehende, das Nicht-Identische. Der diskursive Zugriff bedarf eines Komplements, das selber nicht-diskursiv ist. Zugleich wird ein Medium benötigt, das erlaubt, den Lebens- und Erkenntniszusammenhang als Ganzen negativ zu qualifizieren. Und schließlich ist ein Bereich gesucht, der sich durch die Zuwendung zum Einzelnen, zum Besonderen auszeichnet so wird die Kunsterfahrung zur Legitimationsbasis von Philosophie.

http://www.amertin.de/aufsatz/1994/magister4.htm

;-)

Quer/Denken ...
 
Dezent eingesetzte Resonanz macht den Klang viel interessanter. Dann wirkt die Resonanz auch nicht aufgesetzt. Bei digitalen Synthis ist dies aber auch nicht so leicht zu erreichen. Ist mir damals bei dem blauen Novation Synth aufgefallen, dass hier Klang und Resonanz fast getrennt zu hören waren wobei es aufgesetzt wirkte. Aber das findet man so zB nicht bei einem Minimoog.
 
Reso ist praktisch zur Einstellung der Färbung eines Klangs. Möchte ich an meinen Geräten nicht missen. Ohne wäre langweiliger, da Klangfarben schwerer zu nuancieren wären.
 
nachdem auch so gut wie jedes echte instrument dank der verschiedennen corpora resonanzen neben dem hauptklang hat und keiner auf die idee käme bei ner geige, gitarre, trommel etc.. den gesamtklnag als resultat von primöärer quelle und reosnanzen auseinanderzurechenen wenn man mal vom prozess des instrumentenbaus absieht - kann man lediglich feststellen dass es sehr sinvoll ist dass auch synths dieses element (wenn auch wietr weniger komplex) nachempfinden

mfg

ps an peter:

hinter handke und adorna steht bei mir im schrank ein edelporno
 
wenn man keine Resonanz braucht, kann man sie ja rausdrehen :dunno:
Ich nutze Resonanz hin und wieder ganz gerne, je nach Filtertyp und gewünschtem Sound.

bei meinem Nanozwerg liebe ich es z.B., eine hohe Resonanz auf dem Notch-Filter reinzudrehen.
 
Ach, Resonanz ist doch absolut unverzichtbar, wenn es darum geht, einem Klang Charakter zu geben. Wenn man sie als aufgesetzt empfindet, ist sie wohl zu weit aufgedreht...
 
Peter Uertz schrieb:
OK, geht das wieder los: Deine Lesart ist auch eine pesönliche, weil... davon habe ich garnicht gesprochen! Es geht nicht um "Unkenntlichkeit"
Habe jetzt versucht mich etwas deutlicher auszudrücken: "einzelnen (technischen) komponenten" (siehe ersten post)

Hm, okay, ich glaub jetzt hab ich dich verstanden. Dann möchte ich meine Meinung (nach der du ja anfangs fragst) anpassen: Ich finde die Unterscheidung zwischen "Effekt" und "charakteristisches Merkmal eines Klanges" bei elektronischen Instrumenten (Synthesizer, E-Gitarre usw) nicht (mehr) angebracht. Um bei der Resonanz zu bleiben ist ein Synthsound, der die Filterresonanz benutzt, in meinen Ohren ein eigenständiger Klang. Um die Verallgemeinerung zu rechtfertigen ist beispielsweise auch ein verzerrter E-Gitarrensound für mein Ohr kein Cleansound + Effekt sondern eigenständig.

Was die kritischen Philosophen angeht: Ich hab einen Kumpel der sieht genau so aus wie Peter Handke.
 
Summa schrieb:
koennte ich mir vorstellen dass du den Filter nicht stimmst, von d.h. wandert die Spitze nicht mit der Tonhoehe der gerade gespielten Note.

Shit, das geht!? Das wußte ich nicht - erzähl! (Du meinst nicht die selbstoszillation, oder?)

ps: Eine Gugle suche ergab: Stimmt es dass man Labyrinthfische ohne Filter halten kann ...
 
psicolor schrieb:
Peter Uertz schrieb:
OK, geht das wieder los: Deine Lesart ist auch eine pesönliche, weil... davon habe ich garnicht gesprochen! Es geht nicht um "Unkenntlichkeit"
Habe jetzt versucht mich etwas deutlicher auszudrücken: "einzelnen (technischen) komponenten" (siehe ersten post)

Hm, okay, ich glaub jetzt hab ich dich verstanden. Dann möchte ich meine Meinung (nach der du ja anfangs fragst) anpassen: Ich finde die Unterscheidung zwischen "Effekt" und "charakteristisches Merkmal eines Klanges" bei elektronischen Instrumenten (Synthesizer, E-Gitarre usw) nicht (mehr) angebracht. Um bei der Resonanz zu bleiben ist ein Synthsound, der die Filterresonanz benutzt, in meinen Ohren ein eigenständiger Klang. Um die Verallgemeinerung zu rechtfertigen ist beispielsweise auch ein verzerrter E-Gitarrensound für mein Ohr kein Cleansound + Effekt sondern eigenständig.

Sei mir nicht böse, aber wir reden aneinander vorbei... so geht´s halt manchmal...
 
Peter Uertz schrieb:
Sei mir nicht böse, aber wir reden aneinander vorbei... so geht´s halt manchmal...

Schade :sad:. Ich war der festen Überzeugung, dass ich dich verstanden hätte...

Peter Uertz schrieb:
Summa schrieb:
koennte ich mir vorstellen dass du den Filter nicht stimmst, von d.h. wandert die Spitze nicht mit der Tonhoehe der gerade gespielten Note.
Shit, das geht!? Das wußte ich nicht - erzähl! (Du meinst nicht die selbstoszillation, oder?)
Beim Virus heist der Knopf "Keyfollow", beim Voyager "KB CONT AMOUNT". Beim alten Minimoog hast du dafür zwei Kippschalter. Essentiell für Leadsounds mit Resonanz!
 
Keytrack, ist doch ein alter Hut,muss man allerdings beherrschen.Ohne das wären für mich am analogen Poly keine Chor-sounds oder abwechslungsreiche Pads und Sweeps möglich.
Filtersektion heisst für mich nicht nur Cutoff :selfhammer: .
 
Aber Keyfollow funktioniert doch nur wenn der filter in die Selbstoszillation geht, oder nicht!?

Also stimme ich genau nicht den filter, wie oben behauptet, sondern die Selbstoszillation(vorzugsweise Sinus)!?

Richtig oder falsch?
 


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