Gedanken über Equipment und die "Show"...

TickTackMann

TickTackMann

..
Immer wieder gibt es die Diskussionen über Analog vs Digital oder VA,
Hardware vs Software etc.

Ich habe mehr und mehr das Gefühl das diese Gedanken eigentlich nur den oder die
beschäftigen, die die Musik machen.
Aber die, die Musik hören gehen auf andere Sachen ab als die letzten 2 % Unterschied zwischen
VA und Analog. Es sei denn der Zuhörer ist selber Musiker.
Ich weiss nicht wie in Zeiten von Magix Musikmaker und solchen Geschichten das Verhältniss zwischen
reinen "Hörern" und "Musikern" ist.
Wobei die Magix Fraktion sich wahrscheinlich eh kaum Gedanken über den Sound machen :floet:

Oder sieht das jemand von Euch ganz anders?
Kann ein Stück nur dann wirklich gut ankommen wenn es mit den richtigen Maschinen produziert wurde?
Das denke ich nämlich nicht.

Ist doch auch immer ne Menge Gepose dabei oder etwa nicht?
Nicht falsch verstehen, der eine oder ander fühlt sich ja gerne schnell mal angegriffen, so ist das nicht gemeint.
Musik machen ist meistens Gepose, ich habe das erste mal in der zweiten Klasse auf einer Bühne gestanden.
Ich finde das ist ein geiles Gefühl. Und ich denke ein Grossteil der Leute die Musik machen wollen diese
auch darbieten.
Am besten vor vielen vielen Leuten ;-)

Man kann natürlich wie z.B. Orbital eine geile Synthgearposershow machen,
Richard D. James hat auch schon im liegen auf der Bühne den Laptop bedient (er sagte er hatte einfach relaxt)
und seine Riesenteddys und Bodybuilderfrauen die Show machen lassen.

Am Ende zählt doch was auditiv beim Publikum ankommt.

Oder?
Ich hab da so meinen Standpunkt, mich interessiert aber Eure Meinung dazu ziemlich.
 
ich mag, wenn der die Typen sympatisch sind, die Anlage ein.nord.en können und die Massen rocken. :phat:

faszinierend finde ich Maschinen, wenn ich weis, da macht auch einer in irgend welchen Menüs was und bedient nicht nur seinen Player.

Modeselekor find ich z.b. toll. egal ob nun in Tarn oder ... :phat:

d.h. auch, ab nem bestimmten Moment will ich nur noch Tanzen, wenn die Anlage stimmt (hoff das mach ich noch 10 Jahre :mrgreen: )

anders:

wenn ich weis: "eh der typ hat ne Tribe EMX und ein ESX, ein DJ-Pult dazwischen" = trotzdem macht mich sein Sound an und klingt nicht nach "etwas daneben verwurstetes Preset", muss ich zwar bestimmt ab und an mal hin, nur um zu checken, ob mich meine Ohren nicht betrügen (sowas wie :respekt:) ... hauptsache es rockt und dass :phat:

Am schlimmsten sind gelangweilten Zigarettenheinies, denen es egal ist, ob sie nun die Tanzfläche leer machen :twisted:
 
chain schrieb:
faszinierend finde ich Maschinen, wenn ich weis, da macht auch einer in irgend welchen Menüs was und bedient nicht nur seinen Player.

Modeselekor find ich z.b. toll.
Wie willst Du denn bei 20 Meter minimalabstand von der Bühne weg beurteilen, ob da oben einer den Grinsekaspar zum MP3-Player macht, und abundzu die colle Winke macht, oder ob er wirklich an Menüs was bedient. Dem Meltpublikum sind die Menüs meines Erachtens ziemlich schnuppe. Dort vor ort ist nur wichtig, ob die Musik grade auf Ihre Laune eingeht oder nicht. Wenn die Musik vorher clever am Ipod zusammengestellt worden ist, dann finden die das genauso toll.
 
TickTackMann schrieb:
Immer wieder gibt es die Diskussionen über Analog vs Digital oder VA,
Hardware vs Software etc.

Ich habe mehr und mehr das Gefühl das diese Gedanken eigentlich nur den oder die
beschäftigen, die die Musik machen.
Das denke ich auch. Nichtmusiker kennen doch den Unterschied gar nicht.
Natürlich, je nach musikalischer Bildung und Gehör können auch reine "Konsumenten" dünnen Pappsound von fetten Schlachtschiffen unterscheiden, wenn auch nur unbewusst.

TickTackMann schrieb:
Aber die, die Musik hören gehen auf andere Sachen ab als die letzten 2 % Unterschied zwischen
VA und Analog. Es sei denn der Zuhörer ist selber Musiker.
Was bei elektronischer Musik auf viele Zuhörer zutreffen dürfte. :mrgreen:

TickTackMann schrieb:
Kann ein Stück nur dann wirklich gut ankommen wenn es mit den richtigen Maschinen produziert wurde?
Das denke ich nämlich nicht.
Ich auch nicht.

TickTackMann schrieb:
Ist doch auch immer ne Menge Gepose dabei oder etwa nicht?
Na klar!. :mrgreen:
Allerdings muss man auch sagen, dass wenn man mit Synths wirklich was LIVE machen will, dann braucht man schon eine gewisse Menge Equipment. Um so mehr, je analoger es tönen soll.
Natürlich kann man auch "live" Klötzchen schieben, aber das dürfte auf die meisten Leute eher einschläfernd wirken.

DAS ist doch mal was Reelles:
arc03.jpg
 
Die wenigsten Zuhörer dürften den Unterschied zwischen Analog und Digital, Virtuell und Echt kennen. Die meisten gehen in ein Konzert und wollen eine ordentliche Show haben und unterhalten werden. Equipment ist da allenfalls für die ersten fünf Minuten interessant ("boah, guck ma, soviele Lampen...". "daß der aber auch immer weiß, an welchem Knopp er drehen muß..."), danach legt sich das Interesse -- bis auf die anwesende Muckerpolizei vielleicht.

Das Dumme ist, daß ein Konzert, welches einem gewissen Qualitätsanspruch meinerseits gerecht werden soll, auch eine gewisse Menge an Hardware voraussetzt -- zum einen, weil ich mich bei reinen Laptop- und Ableton-Controller-Shows frage, was überhaupt noch live, geschweige denn: musiziert ist, zum anderen, weil ich bei meinen eigenen Konzerten den Anspruch habe, eine bestimmte Menge an Klangmöglichkeiten auch auf der Bühne verfügbar zu haben. Ist ein String Synthesiser vonnöten, dann nehme ich einen String Synthesiser mit. Ist ein Rhodes Piano vonnöten, dann nehme ich ein Rhodes mit. Brauche ich einen Mini Moog, dann nehme ich einen Mini Moog mit usw. -- das mache ich heute nicht mehr, um irgendwelchen Leuten zu imponieren (die mich in der Regel sowieso nicht interessieren), sondern um meinen eigenen Ansprüchen an meine Arbeit gerecht zu werden. Klar, ich könnte mir einen NordElectro leihen und das Rhodes daheim lassen, aber das ist so, als wenn ich mit dem Auto von jemand anderem fahren würde: Es geht, aber es fühlt sich fremd an und ich fühle mich immer etwas gehemmt.

Man kann natürlich auch Eqipment zum Selbstzweck mitschleppen -- vor allem, wenn man viel Krempel hat, ist das ein verlockender Gedanke. Das zunehmende Alter und der stete Mangel an kostenneutral arbeitenden Roadies läßt mich aber von solchen Torheiten schnell wieder Abstand nehmen, und irgendwas mitzuschleppen, nur weil es in einem Stück mal "piep" machen soll, halte ich für Blödsinn. Da greife ich dann auch mal auf ein Sample oder einen im Studio vorbereiteten Loop zurück; scheiß drauf, ob irgendwelche Klugscheißer dann meckern, "der hat ja gar keinen Sequenzer auf der Bühne, der macht ein Playback" -- diese Leute können mir gerne acht Mini Moogs und acht ARP Sequencer bezahlen, hinkarren, hinstellen, anschließen, einstellen und synchronisieren, wenn´s sie stört. Ansonsten: Leck Arsch.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
das mache ich heute nicht mehr, um irgendwelchen Leuten zu imponieren (die mich in der Regel sowieso nicht interessieren), sondern um meinen eigenen Ansprüchen an meine Arbeit gerecht zu werden.
Du bist halt eigenartig. :mrgreen:

ppg360 schrieb:
Klar, ich könnte mir einen NordElectro leihen und das Rhodes daheim lassen, aber das ist so, als wenn ich mit dem Auto von jemand anderem fahren würde: Es geht, aber es fühlt sich fremd an und ich fühle mich immer etwas gehemmt.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Gerade bei analogem Zeug können die Feinheiten der Reaktion eines Instrumentes einen großen Unterschied machen.
 
fanwander schrieb:
chain schrieb:
faszinierend finde ich Maschinen, wenn ich weis, da macht auch einer in irgend welchen Menüs was und bedient nicht nur seinen Player.

Modeselekor find ich z.b. toll.
Wie willst Du denn bei 20 Meter minimalabstand von der Bühne weg beurteilen, ob da oben einer den Grinsekaspar zum MP3-Player macht, und abundzu die colle Winke macht, oder ob er wirklich an Menüs was bedient. Dem Meltpublikum sind die Menüs meines Erachtens ziemlich schnuppe. Dort vor ort ist nur wichtig, ob die Musik grade auf Ihre Laune eingeht oder nicht. Wenn die Musik vorher clever am Ipod zusammengestellt worden ist, dann finden die das genauso toll.


Wenn ich auf dem MELT bin, will ich in erster Linie unterhalten werden und bissl Saufen :mrgreen:

Aber es interessiert so ziemlichen jeden Musik Nerd... und der fragt sich durchaus auch bei einigen ACT's, ob die ein Sponsoring von gewissen Firmen haben :mrgreen:

Jetzt sag mir nicht, das es wie in der volksmuisk ist: halb und Vollplayback ohne anspruch auf die Hampelmänner.

p.s. da haste Dir wohl nicht das Video richtig angeschaut und weist nicht, das beim Melt zeitgleich 5 Floor sind. d.h. die wissen schon, warum sie zu Modelselektor gehen

Traut doch dem Puplikum auch mal bissl mehr zu. Gut die meisten gehen auch nur wegen sex and drugs auf eine Tanzveranstaltung ;-)
 
zum einen, weil ich mich bei reinen Laptop- und Ableton-Controller-Shows frage, was überhaupt noch live,

wieso: Ich bin doch LIVE, ich spiele mit Ableton :mrgreen:

Und dann bei den Kalkbrenners abwertend die Nase rümpfen, aber selber max die Tanzfläche im EGotrip leer spielen. end :doof:

Hab ich nur oft genug erlebt. Abliefern als würden sie ne Private Übungssession machen und nicht einmal so tun, als würde sie das Publikum tangieren. :twisted:

Und die Spinner vor meinen Geräten sollen endlich abhauen, was klotzen die so blöde, wollen die mir fragend zugeworfenen Blicke etwa sagen, ich klinge scheiße...Fluppe an und ein drauf Saufen, weil kann ja nicht sein, die Vollspacken die dafür Eintritt gezahlt haben, wo ich gerade mal für lau aufspielen darf ... 8)

:floet:

p.s. da lese ich den zittierten Text weiter und frage mich ehrlich. vorallem die Anmerkungen über seine Zuhörer ... gebt denen, die auch was fürs Puplikum machen, eine Chance und bliebt lieber zu hause. da kann man sich das Schleppen sparen. Was Geld kostet, sollte auch einen entsprechenden Gegenwert liefern :rofl:
 
es geht auch nicht nur ums equipment mitschleppen, der grosse vorteil von vorproduzierten sachen / loops (dazu zähle ich ableton, octatrack und auch die mpc), sie können perfekt zueinander abgemischt sein.
die acts haben vielleicht noch gerne grosse mischpulte dabei, aber nicht weil jedes stück noch mit equalizer bearbeitet werden müsste.

und je clubbiger er wird, desto weniger ist das publikum heute kompromissbereit. das muss schon drücken und grooven und die ganzen richtigen eq, compressor, sidechain, reverb und delay einstellungen dazu lassen sich nun mal mit vorproduzierten loops einfacher verwirklichen.

die synths sind meistens nur noch für die show bzw. für die sounds oben drüber. diejenigen die noch live gespielt oder geschraubt werden.
 
Soundwave schrieb:
und je clubbiger er wird, desto weniger ist das publikum heute kompromissbereit. das muss schon drücken und grooven und die ganzen richtigen eq, compressor, sidechain, reverb und delay einstellungen dazu lassen sich nun mal mit vorproduzierten loops einfacher verwirklichen..

klasse :supi:

schon ein Grund mehr für den 24bit octa + A4, weils reicht und auch was für Ohr & Auge bietet
 
chain schrieb:
zum einen, weil ich mich bei reinen Laptop- und Ableton-Controller-Shows frage, was überhaupt noch live,

wieso: Ich bin doch LIVE, ich spiele mit Ableton :mrgreen:

Wer will Dich denn sehen beim Rumdaddeln mit Telespielen :mrgreen: ?

chain schrieb:
[ da lese ich den zittierten Text weiter und frage mich ehrlich. vorallem die Anmerkungen über seine Zuhörer ... gebt denen, die auch was fürs Puplikum [sic] machen, eine Chance und bliebt lieber zu hause. da kann man sich das Schleppen sparen. Was Geld kostet, sollte auch einen entsprechenden Gegenwert liefern[/size] :rofl:

Was einen entsprechenden Gegenwert liefert, sollte dem Publikum und dem Veranstalter auch einen entsprechenden Preis wert sein, finde ich. Leider hat die Billigheimermentalität auch vor Konzerten nicht haltgemacht. Und ein Kreativer, der seinen eigenen Anspruch an die eigene Arbeit hinter den Applaus eines ebenso ahnungs- wie anspruchslosen Publikums zurückstellt und deswegen seine Ansprüche runterschraubt, macht seine Arbeit nur um der Anerkennung durch das Publikums willen und nicht, weil ihm seine Arbeit wichtig ist. Finde ich.

Das Publikum sollte man nicht als Eichmaß für die Qualität der musikalischen oder künstlerischen Darbietung nehmen -- irgendeiner klatscht (oder lacht) dann immer, wie schon Heinz Erhardt wußte.

Das Puplikum sollte sich mit dem befassen, was es am besten kann: Pupen.

Ich gehe jetzt.

Stephen
 
Jörg schrieb:
ppg360 schrieb:
das mache ich heute nicht mehr, um irgendwelchen Leuten zu imponieren (die mich in der Regel sowieso nicht interessieren), sondern um meinen eigenen Ansprüchen an meine Arbeit gerecht zu werden.
Du bist halt eigenartig. :mrgreen:
[...]

Auf gut Deutsch: Der Steffi ist nicht mehr ganz gescheit :floet: .

Stephen
 
richtig Feiern und gute Show, gibts wohl nicht mehr so gut in Deutschland, bei den verknatzen Geldsäcken, die der Pleite entgegensteuern, weil die Politik Ihr Volk verkauft...ländlich gesprochen veräppelt:

RU

:phat: :phat: Die Russen machen immer abartiges großes Kino drauß :phat: :phat:

 
Bevor wir den Thread in die Irre laufen lassen und unsachlich oder beleidigend werden, sollten wir die Rahmenbedingungen näher definieren: Um welche Art von konzertanter Darbietung geht es hier? Geht es um Raves oder Plattenauflegen in Tanzvereinen oder Diskotheken, um Leute zum Tanzen und Feiern zu animieren, oder geht es um musikalische Darbietungen auf der Bühne, die nicht in erster Linie dem Tanzen dienen, sondern der Erbauung (also mehr der klassische Konzertbesuch, das Publikum sitzt und lauscht artig, und am Ende klatscht einer)?

Ich frage nur, weil ich mich als Mucker alter Schule sehe und Scheibenreiter als "Musiker" nie habe ernstnehmen können, ebensowenig irgendwelche Nerds, die an irgendwelchen Telespielen daddeln. Ein Plattenspieler ist in meiner Wahrnehmung kein Musikinstrument, sondern nur ein Mittel zur Reproduktion. Selbiges gilt in meiner Wahrnehmung für Laptops und simulierte Instrumente.

Ich dachte, ich stelle eben meinen Standpunkt klar, damit es keine Mißverständnisse gibt.

Stephen
 
Ich werd heute Abend meine zwei schwarzen Elektron Kistchen mit in die örtliche Techno-Kneipe ("Club L" falls es jemanden interessiert) nehmen und ein paar Stunden 100% improvisiertes Programm abliefern. Ohne Loops, ohne doppelten Boden. Das einzige was ich fertig habe, sind eine Hand voll One-Shot-Samples für Kick, Snare, Hihat und Geknister. Nach dem was man hier liest, kann das eigentlich nur schief gehen. :sad:

Naja, manche Erfahrungen muss man offenbar selber machen....
 
ppg360 schrieb:
Bevor wir den Thread in die Irre laufen lassen und unsachlich oder beleidigend werden, sollten wir die Rahmenbedingungen näher definieren: Um welche Art von konzertanter Darbietung geht es hier? Geht es um Raves oder Plattenauflegen in Tanzvereinen oder Diskotheken, um Leute zum Tanzen und Feiern zu animieren, oder geht es um musikalische Darbietungen auf der Bühne, die nicht in erster Linie dem Tanzen dienen, sondern der Erbauung (also mehr der klassische Konzertbesuch, das Publikum sitzt und lauscht artig, und am Ende klatscht einer)?

Ich frage nur, weil ich mich als Mucker alter Schule sehe und Scheibenreiter als "Musiker" nie habe ernstnehmen können, ebensowenig irgendwelche Nerds, die an irgendwelchen Telespielen daddeln. Ein Plattenspieler ist in meiner Wahrnehmung kein Musikinstrument, sondern nur ein Mittel zur Reproduktion. Selbiges gilt in meiner Wahrnehmung für Laptops und simulierte Instrumente.

Ich dachte, ich stelle eben meinen Standpunkt klar, damit es keine Mißverständnisse gibt.

Stephen


Dann solltest du doch jedes Depeche Mode Konzert besuchen? Oder biste auch schon so alt und sattelfest für diese Art?

Danke Deiner Definition und dem Darlegen Deiner Haltung.

Für mich ist es ein wirklich sehr großer Unterschied, ob ich 80€ für ein Konzert hin lege, wo die Vorband mies und der Hauptakt nur max 2 Stunden spielt. (hoffentlich live und nicht Playback ala Schlagerparade)

Oder ob ich 10€ zahle, wo mich "Helden" einen ganzen Abend unterhalten und ich eher Tanze als nur Kopfnickend mein Bier halte :mrgreen:

anders:

Für mich entstammt UrMusik aus dem Busch. Hier wurde mittels Mandra und Trommeltechnik + Visionen ein Zusand von Rausch erzeugt, welcher einen eigenen musikalischen Kontext im Inneren auslöst. d.h. Musik kommt in erste Linie, wie alles, vom Inneren jedem Selbst ;-)

p.s. wie viele Leute meinen heute, sie hätten keinen Inneren Flow mehr und sind auf jede äußer UNterhaltung froh (Stichwort H4 TV usw)...erfolgreich Wegerzogen, nenne ich sowas ;-)

i.d.R. eine Korrelation gibt es noch: jeh Älter der Mensch, desto Konservativer in Sachen Verhalten, Veränderung und Konversation.
 
psicolor schrieb:
Ich werd heute Abend meine zwei schwarzen Elektron Kistchen mit in die örtliche Techno-Kneipe ("Club L" falls es jemanden interessiert) nehmen und ein paar Stunden 100% improvisiertes Programm abliefern. Ohne Loops, ohne doppelten Boden. Das einzige was ich fertig habe, sind eine Hand voll One-Shot-Samples für Kick, Snare, Hihat und Geknister. Nach dem was man hier liest, kann das eigentlich nur schief gehen. :sad:

Naja, manche Erfahrungen muss man offenbar selber machen....

Morgen wäre ein Erfahrungsbericht toll! ;-)

bzw ich wäre sehr dran interessiert, wie schnell du die Tanzfläche leer hattest oder ob Du es mit Deiner Art schaffst, den Funken über springen zu lassen :phat: :mrgreen:
 
Ich habe ja insgeheim gehofft hier noch ein paar essentielle Tipps für so ein .... "Wagnis" abkäschen zu können.
 
psicolor schrieb:
Ich habe ja insgeheim gehofft hier noch ein paar essentielle Tipps für so ein .... "Wagnis" abkäschen zu können.


:school: Am besten lernt man selbst, nicht durch Reden, sondern durch Taten .... auch wird man am Ende des Lebens an seinen Taten gemessen und nicht an seinen Reden :school:

ich wünsche Dir wirklich viel Erfolg nachher :phat:
 
ppg360 schrieb:
Ein Plattenspieler ist in meiner Wahrnehmung kein Musikinstrument, sondern nur ein Mittel zur Reproduktion. Selbiges gilt in meiner Wahrnehmung für Laptops und simulierte Instrumente.

Ich dachte, ich stelle eben meinen Standpunkt klar, damit es keine Mißverständnisse gibt.

Stephen


...ich finde da sollte man eine Grenze ziehen, wobei diese wie so vieles auch fließend ist. Das man beim Plattenspieler von Reproduktion der Musik spricht, solange der DJ lediglich die Tracks in einander fadet, kann ich noch nachvollziehen, mixt und scratcht er was das zeug hält ist es schon was anderes, quasi eine eigene Kunstform statt bloßer Reproduktion.

Und simulierte Instrumente aus dem Rechner wollen ja auch erst einmal zu einen Track arrangiert werden, hier dann noch von Reproduktion zu sprechen halte ich für falsch, letzendlich ist es ja die gleiche Kunst wie wenn man einen rein analogen Song zusammen schaubt, nur eben mit Softwaremitteln, am Ende ist es aber was Eigenes, und nicht nur die Wiedergabe eines bereits vorhandenen Musikstücks.

Mein Standpunkt..
 
TickTackMann schrieb:
Immer wieder gibt es die Diskussionen über Analog vs Digital oder VA,
Hardware vs Software etc.

Ich habe mehr und mehr das Gefühl das diese Gedanken eigentlich nur den oder die
beschäftigen, die die Musik machen.
Aber die, die Musik hören gehen auf andere Sachen ab als die letzten 2 % Unterschied zwischen
VA und Analog.
Heute kann mit den modernen VAs auch schon sehr guten Sound hinbekommen, die sich von real Anlogen wohl kaum unterscheiden.
Natürlich macht es immer etwas Eindruck, wenn man viel Zeugs auf der Bühne hat und das Publikum auch sieht, das man "richtig" darauf spielt.
Aber jemand, der gelangweilt auf der Bühne hinter einem Notebook steht und mit Ableton seine Loops abfeuert -das rockt mich nicht, egal wie gut die Musik auch sein mag.
Vielleicht funktioniert das in einem Club, der so überfüllt ist, das man die Bühne nicht mehr sieht.
Oder bei einem so großen und bekannten Act, der garnicht schlecht sein kann, egal ob er Musik macht oder kacken geht.

Wenn ich als Konzertbesucher für eine Leistung etwas bezahle, dann möchte ich dafür auch was geboten bekommen.
"Die da oben" sollen was schaffen für ihr Geld, sonst komme ich mir veräppelt vor. :opa:
 
Bernie schrieb:
Wenn ich als Konzertbesucher für eine Leistung etwas bezahle, dann möchte ich dafür auch was geboten bekommen.
"Die da oben" sollen was schaffen für ihr Geld, sonst komme ich mir veräppelt vor. :opa:

cool :supi:
 
chain schrieb:
ppg360 schrieb:
[...] Ich dachte, ich stelle eben meinen Standpunkt klar, damit es keine Mißverständnisse gibt.


Dann solltest du doch jedes Depeche Mode Konzert besuchen? Oder biste auch schon so alt und sattelfest für diese Art?

[...]

Nö, aus zwei Gründen: Erstmal haben mich Depeche Mode nie wirklich interessiert, zum anderen: Sehe ich so aus, als würde ich 80 oder 100 Euro für einen Konzertabend auf den Tisch legen, zig Kilometer durch die Weltgeschichte eiern, mir stundenlang die Beine in den Bauch stehen und Wucherpreise für Bier bezahlen? So gut kann die Band gar nicht spielen. daß sie solche Eintrittspreise rechtfertigen könnte (ja, ich weiß, welche Mechanismen zu diesen Preisen geführt haben; die Künstler tragen nur eine Teilschuld daran).

Jenseits der 35 Euro wird mir die Luft zu dünn, da bleibe ich lieber daheim. Aber Eintrittspreise sind nicht das Thema hier.

@psicolor: Ein Freund hat mir vor Jahren mal den Rat gegeben, oben auf der Bühne immer so zu spielen, als wären unten im Publikum 40 Hell´s Angels, die erst mich und dann mein Equipment zerlegen, wenn ihnen die Show nicht gefallen hat. Diesen Ansatz fand ich immer inspirierend. Niemals Gefangene nehmen!

Stephen
 
chain schrieb:
ppg360 schrieb:
Sehe ich so aus, als würde ich 80 oder 100 Euro für einen Konzertabend auf den Tisch legen, zig Kilometer durch die Weltgeschichte eiern, mir stundenlang die Beine in den Bauch stehen und Wucherpreise für Bier bezahlen? So gut kann die Band gar nicht spielen. daß sie solche Eintrittspreise rechtfertigen könnte
Stephen

Du Willst Dein hier dargelegtes Bild gar nicht wissen.

[...]

Falsch.

Es interessiert mich nicht.

Stephen
 
@psicolor: Ein Freund hat mir vor Jahren mal den Rat gegeben, oben auf der Bühne immer so zu spielen, als wären unten im Publikum 40 Hell´s Angels, die erst mich und dann mein Equipment zerlegen, wenn ihnen die Show nicht gefallen hat. Diesen Ansatz fand ich immer inspirierend. Niemals Gefangene nehmen!

der ist gut!
 
Bernie schrieb:
Aber jemand, der gelangweilt auf der Bühne hinter einem Notebook steht und mit Ableton seine Loops abfeuert -das rockt mich nicht, egal wie gut die Musik auch sein mag.
+ 1

Vielleicht klappt das noch in Berlin, wo es ja diese sagenhaften "Hipster" geben soll. Denen soll es völlig genügen, wenn eine Electribe vor sich hinblinkt und, selbst wenn völlig sinnlos, dazu eine Plattenteller sich dreht.

Ansonsten aber gilt: Die Menschen wollen unterhalten werden! Insofern würde ich zwischen a) Bühnenshow und b) Tonerzeugung schon einmal sehr grundsätzlich trennen, zumal es im Bereich elektronischer Musik ohnehin eher etwas schwierig sein dürfte, seine Musik tatsächlich "live" zu bringen.

Und falls doch, wie sieht das aus? Ein paar Keyboarder, die gelegentlich (und gespannt regungslos) auf ihren Tastaturen herumhämmern? Dazu ein Schlagzeuger, der ein E-Drumset bespielt. Tja: Dann muss es der Frontmann/die Frontfrau rausreißen. Wenn aber nicht einmal das so richtig vorhanden ist, dann muss die Bühnenperformance halt woanders herkommen. Das kann eine improvisierte Modenshow sein (mit Konzertbesucherinnen), eine Art Theaterstück (das in Zusammenhang mit der Musik steht), Kleinkunstdarbietungen (Clowns, Akrobaten) etc. - solange es zum Image der Musik passt. Oder man bricht diese Erwartungen gezielt, und stellt einfach einen Menschen auf die Bühne, der auf einen Ohrensessel sitzt, und auf der Bühne das Handelsblatt durchblättert, gelegentlich unmotiviert aufsteht, sich wieder hinsetzt, um sich gelegentlich ein paar Chips oder eine Dose Bier reinzuziehen. Oder jemand führt pro Musikstück jeweils ein halbes Dutzend Tanzstile vor, und setzt sich zwischendurch unterschiedliche Hüte und Kappen auf.

(immer noch spannender als jemand auf der Bühne, der dort sein Notbook befingert)
 
TickTackMann schrieb:
Am Ende zählt doch was auditiv beim Publikum ankommt.

Ersmal ne Eingrenzung: Ich beziehe mich auf "klassische Konzerte", keine Tanzveranstaltungen.

Deine Aussage kommt für mich so rüber wie der Satz "Ich will doch durch meine Musik überzeugen und nicht durch die Show".

In diesem Fall hängt aber die Messlatte SEEEEEHR hoch - das müsste schon ein ganz aussergewöhnliches Konzert sein.
Selbst die großen Namen im Pop-Bereich verzichten ja nicht auf eine Show, im Gegenteil.

Aus meiner bescheidenen Sicht und ein klein bisschen Erfahrung mit "Shows": Für die Besucher eines Konzerts (ich rede absichtlich nicht von "Zuhörern") ist das quasi ein "Gesamtkunstwerk", da zählt alles, nicht nur die Musik. Wir haben früher immer scherzhaft gesagt "Das Auge hört mit".

Dieses "Gesamtkunstwerk" hat sehr viele Ebenen, und es lohnt sich darüber nachzudenken: man muss nicht unbedingt Unsummen ausgeben, um ein "ganzheitliches" Konzerterlebnis zu schaffen. Man muss halt etwas finden, was den Act/die Musik/die Darbietung unterstützt. Das geht mit so Kleinigkeiten wie den Eintrittskarten an, über Programmhefte (ja, haben wir gemacht, ist super angekommen!) und Bühnenkleidung (doch doch), Bühnendeko, Videos/Lightshow, Conferencier bis zu wasweissichnochalles.

Die Grenzen sind eindeutig Budget/Aufwand ... aber innerhalb eines selbstgesteckten Rahmens sollte sich etwas finden lassen, was den Besuchern einen "im Ganzen" unterhaltsamen Abend bringt, an den sie sich gerne erinnern.

Ich beneide all diejenigen, die in der Lage sind dies nur mit ihrer Musik zu schaffen.

Aber ich mache auch gerne Shows :)

EDIT: Lothar war schneller ...

Servus,
Alex
 
und sowas:

ist elektronika und boizin macht geil live trotz vieler rechner, ganz viele Controller :phat: :mrgreen: und sehr sehr hörenswerte aktuelle Musik :respekt:



 


News

Zurück
Oben