Golden Age Project Pre-73

Man kann sie aber entzerren, verstärken, und darüber anzerren ("andicken") oder die Transformer (so vorhanden) übersteuern. Der Einsatz von Preamps auch bei Line-Signalen ist daher alles andere als "vollkommen nutzlos", wie Du geschrieben hast.
Solche Verfremdungen des Signals würde ich heutzutage lieber in der DAW vornehmen, wenn überhaupt. In erster Linie ist (mir) wichtig, die Signale so sauber wie möglich in den Rechner zu bekommen. Da mag es natürlich auch andere Arbeitsweisen geben.
 
Da es das Signal bei Bedarf recht stark verändert (bis hin zum Overdrive) ist es eben nicht nutzlos. Die Magie spielt bevor man den Overdrive als solchen wahrnimmt. Aber es braucht noch mehr Erfahrung und ich übertreibe es noch zu oft und dann ist die Aufmahme futsch. Natürlich frage ich mich wie ein BAE oder echter Neve, oder Black Lion oder einer der zahlreichen Nachbauten klingen würde. Ich glaube Golden Age Premier klingt aber wirklich gut genug für mich Vielleicht wäre ich auch mit der billigeren roten Line happy.
 
Solche Verfremdungen des Signals würde ich heutzutage lieber in der DAW vornehmen, wenn überhaupt.
Eine völlig verständliche Haltung. Allerdings halte ich auch das Gegenteil – also den gewünschten Klang gleich fest aufs Band zu bannen – für ebenso nachvollziehbar, weil es endlose Irrfahrten auf dem beängstigend großen Meer der Möglichkeiten zu verhindern hilft.

In erster Linie ist (mir) wichtig, die Signale so sauber wie möglich in den Rechner zu bekommen. Da mag es natürlich auch andere Arbeitsweisen geben.
Für dieses Anwendungsgebiet – Signale so sauber wie möglich in den Rechner zu bekommen – gibt es aber sinnvollere Lösung als die hier in diesem Thread erwähnten Pre-Amps, die ja gerade aufgrund ihres "Charakters" und der möglichen "Färbung" begehrt werden, wobei sie sich oft an "klassischen" Klangidealen berühmter Vintage-Geräte orientieren. Zumal solche Färbungen ja bereits mit bestimmten Mikrofon ihren Anfang nehmen können.

P.S. Wie wichtig die Färbung dieser Pre-Amps auch für Line-Signale ist, sieht man im übrigen auch daran, dass diese Geräte Line-Eingänge haben.
 
Für dieses Anwendungsgebiet – Signale so sauber wie möglich in den Rechner zu bekommen – gibt es aber sinnvollere Lösung als die hier in diesem Thread erwähnten Pre-Amps ...
Na ja, ich habe mit dem ISA One ja gerade einen Preamp den hier besprochenen entgegengesetzt, der genau eben sehr gut geeignet ist, pegelschwache Signale sauber in den Rechner zu bringen. Auch der hat einen Line-Eingang, aber den nutze ich höchstens, um gleich noch einen zweiten Preamp mit zu digitalisieren. Bei E-Gitarren arbeite ich so, dass ich die Gitarre über den DI-Eingang direkt einspiele, dann über den Reamping-Ausgang wieder rausgehe und dann einen Hughes & Kettner Tubeman über den Line-Eingang aufnehme. Dann habe ich beides: ein mit EQ verfremdetes und möglicherweise verzerrtes Signal aus dem Tubeman und den sauberen direkten Ton der E-Gitarre, den ich non-destruktiv in der DAW nach Herzenslust bearbeiten kann.

Bei Synths erscheint mir eine solche Vorgehensweise aber wenig wünschenswert. Die nehme ich einfach direkt mit dem Audio-Interface auf - so sauber wie möglich und meist auch ohne interne Effekte. Ich gehe auch davon aus, dass man einen Synth bereits intern so programmiert hat, dass der Sound möglichst optimal ist und nicht mehr durch einen Preamp "nachgebessert" werden muss. Aber das ist wie gesagt meine Herangehensweise. Ich verstehe, dass manche offenbar anders vorgehen möchten.
 
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Es geht darum, der Summe aller Instrumente eine subtile Note mitzugeben, die dem Ergebnis einen Hauch von gemeinsamer Farbe geben. Da spielt es keine, Rolle den Synth zu programmieren, Geige , Gesang, Percs usw. - Wenn es so einfach wäre, müsste man ja nicht von einer hohen Kunst sprechen, gute Tracks mit durchgehend konstanten Flair abzuliefern. Es hat auch nichts damit zu tun, den Notenzirkel perfekt zu beherrschen oder die Moldau zu zitieren. Nein vielmehr hier liegen die Antworten, warum die eine Aufnahme aus audiophiler Sicht glänzt und die anderen eben… nicht . Das ist eigentlich alles..
 
Es geht darum, der Summe aller Instrumente eine subtile Note mitzugeben, die dem Ergebnis einen Hauch von gemeinsamer Farbe geben. Da spielt es keine, Rolle den Synth zu programmieren, Geige , Gesang, Percs usw. - Wenn es so einfach wäre, müsste man ja nicht von einer hohen Kunst sprechen, gute Tracks mit durchgehend konstanten Flair abzuliefern. Es hat auch nichts damit zu tun, den Notenzirkel perfekt zu beherrschen oder die Moldau zu zitieren. Nein vielmehr hier liegen die Antworten, warum die eine Aufnahme aus audiophiler Sicht glänzt und die anderen eben… nicht . Das ist eigentlich alles..
Tja, "I must take your word for granted on that", diese Dimension der Aufnahmetechnik liegt dann wohl außerhalb meines bescheidenen Erfahrungsbereichs. (Ich könnte auch begründete Zweifel anmelden, aber was soll´s, die Positionen sind ja ausgetauscht.)
 
Tja, "I must take your word for granted on that", diese Dimension der Aufnahmetechnik liegt dann wohl außerhalb meines bescheidenen Erfahrungsbereichs. (Ich könnte auch begründete Zweifel anmelden, aber was soll´s, die Positionen sind ja ausgetauscht.)

Das hat wirklich nichts mit „Positionen“ zu tun, sondern 98% aller Toningenieure auf 98% aller Platten seid den Beatles nutzen diese Techniken. Überspitzt ausgedrückt, soll mehr ausdrücken, da haben wir hier nicht das Rad neu erfunden. Natürlich kann man klassischeMusik Recordings ausklammern(wobei alte Living Stereo Sachen durchaus den Shine haben)

und wie gesagt, man nutzt zb gerne IRs um das zu erledigen.

Ist doch so, irgendwann fragt man sich (eventuell ;-) ) , wie kommt dieser Glou und Touch auf die Aufnahme, warum wirkt das insich so ruhig und geschlossen, über alle Tracks hinweg so edel.. Ja und dann findet man die Recording Techniken heraus.

Es geht hier natürlich um diesen Konsolen Style .. Hör dir zb mal die Monophonics an, Motown Sound der aber in den letzten 10 Jahren produziert wurde. Die treiben die Texhnik von damals wirklich hörbar und extrem in die Neuzeit, daher ein gutes Beispiel für das , über was ich hier gerade spreche..

Denke Audio ist jetzt mehr als Worte..
 
Mir geht es bei einem Preamp nicht darum, möglichst sauber aufzunehmen, denn mein Signal ist bereits sehr sauber. Mir geht es um klangliche Akzente, leichte Sättigung, Färbungen die im analogen Umfeld passieren und das Signal im Mix durchsetzungsfähiger machen.
 
Ich gehe auch davon aus, dass man einen Synth bereits intern so programmiert hat, dass der Sound möglichst optimal ist und nicht mehr durch einen Preamp "nachgebessert" werden muss.
Würdest Du z.B. Deinen KARP 2600 M selbst dann nicht über einen analogen Phaser aufnehmen wollen, wenn nur dieser Phaser dafür sorgen würde, dass "der Sound möglichst optimal ist"? Ist jegliche Klangveränderung zwischen Synthesizer und Audio-Interface für Dich nur eine "Nachbesserung", die es im Idealfalle zu vermeiden gilt? Deine Worte legen diese doch dogmatisch erscheinende Auslegung nahe, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du das tatsächlich so streng siehst.
 
Ich denke zwar dass meine Produktonen gewinnen aber ich mache das vor allem weil meine Kreativität bei lauter saubersten Synths leidet. Darum die Golden Age Premier und bin mit einem 500er Gehäuse am experimentieren (HRK522 Bandsättigungs modul und noch ein paar weitere günstige 500er)
 
Würdest Du z.B. Deinen KARP 2600 M selbst dann nicht über einen analogen Phaser aufnehmen wollen, wenn nur dieser Phaser dafür sorgen würde, dass "der Sound möglichst optimal ist"?
Ich würde den Phaser in dem Fall als Teil des Instruments sehen.

Ist jegliche Klangveränderung zwischen Synthesizer und Audio-Interface für Dich nur eine "Nachbesserung", die es im Idealfalle zu vermeiden gilt?
Nein. Analoge Effekte wie Chorus, Phaser und Bucket-Brigade-Delay können durchaus Klangeigenschaften haben, die innerhalb der DAW nur schwer zu realisieren sind.

ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du das tatsächlich so streng siehst.
Es war ja von Preamps die Rede und da habe ich zunächst einfach nur an die Funktion der Verstärkung gedacht. Offenbar scheinen ja viele hier ihre Preamps zur Klangfärbung einsetzen zu wollen. Diese Anwendung erschien mir auf den ersten Blick gerade in Verbindung mit Synthesizern sinnlos, es scheint hier aber viele Verfechter dieser Arbeitsweise zu geben. Streng sehe ich gar nichts. Wer am Ende ein gut klingendes Ergebnis rauskriegt, hat auf jeden Fall immer Recht.

Tatsächlich kenne ich auch Menschen, die alles und jedes über einen SPL Channel One oder einen Avalon VT-737SP aufnehmen. Aber der Markt für Preamps und Channel-Strips scheint doch sehr stark rückläufig zu sein. Mein Eindruck war, dass auch noch andere Menschen so denken wie ich, dass man sich diese Geräte heutzutage angesichts der Qualität der Audio-Interfaces sowie der PlugIns in den DAWs eigentlich sparen kann.
 
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Ich hatte früher viele billige Channelstrips mit irgendwelchen Pres (Zb Burr Brown) die an Line Signalen absolut nutzlos waren. Das einzige was ich regelmässig nutzte war der Empirical Labs Fatso. Ein Päarchen Golden Age Premier DLX mit den Radial DIs und Padschaltern bringt mir aber viel mehr. Dabei wird ca 65-75 db verstärkt und man ist voll in der Sättigug. Echt gut finde ich auch die Combi HRK ST 552 (analoger Tape Emulator) und EQ 522 (2 Band EQ).
 


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