
NickLimegrove
Flexiganer
Früher war alles besser
besser?111!
Früher ham wa nischt jehabt ham wa früher. Nicht mal Tiefkühlpizza.
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Früher war alles besser
ja, ja, und: ja.
Nur: reden wir hier tatsächlich über *neue* Entwicklungen? Gehört das nicht zum Wesen von Popmusik dazu? Seit den 1920ern? Dass "die Industrie" versucht, Gassenhauer am Fließband zu produzieren? Dass "die Leute" am liebsten das hören, was alle anderen auch hören? Dass sich Massengeschmack und Massenproduktion immer gegenseitig bedingen? Und dass man das auch alles ganz entspannt sehen und sich, wenn man's denn anders haben will, einfach auch in seiner Nische einrichten kann, und wenn's zur Not eben die "No-Audience"-Musik ist?
Über sowas hat man schon in den 1940ern ganze kulturphilosophische Standardwerke geschrieben. Man müsste also schon rausarbeiten, was an der aktuellen Misere das wirklich Neue sein soll, wenn man mit mehr Erkenntnissen rauskommen will als bloß, dass mal wieder heute alles so unglaublich viel schlechter ist als früher™.
Möchte meine Aussagen NICHT so verstanden wissen. Natürlich gibt es sie noch, die hervorragende Musik. In der Gesamtmenge sogar bei weitem mehr als jemals zuvor (zumindest für die "U-Musik" gesprochen). Aber die meisten Leute erreicht nun mal der Mainstream und die Gebrauchsmusik. Und genau in diesem Bereich wird es immer stumpfer. Da regt doch nichts mehr von den Geist an.Alle die älter sind, sind mutieren zu "Früher war alles besser Menschen" im Bezug auf Musik.
Das ist doch echt Käse. Ich blicke gern in meine Jungend zurück und schwelge in schönen Erinnerungen. Aber den Kram zu dem wir damals abgerockt haben, den würd ich zu 90% heute nicht mit der Kneifzange anfassen wollen.Alle die älter sind, sind mutieren zu "Früher war alles besser Menschen" im Bezug auf Musik.
besser?111!
Früher ham wa nischt jehabt ham wa früher. Nicht mal Tiefkühlpizza.
Ist doch ein Paradebeispiel mit der Tiefkühlpizza. Ein Symptom der Entwicklung. Es gab mal Zeiten, da gab es noch jemanden zuhause, der ordentlich Essen zubereiten konnte. Aber heute muss man mit der Zeit knallhart haushalten, weil alle malochen mittlerweile - oder man lebt mittlerweile im Prekariat, da ist der billigste Fraß der, den man schnell in die Mikrowelle kloppen kann. (Gestehe aber durchaus, auch bewusst gerne Tiefküflfraß und Fast Food zu essen.)Das war doch das Gute ?
Ich halte diese Entwicklung im Übrigen auch irgendwie nicht nachvollziehbar, aus kreativem Verständnis heraus. Wir haben da eine diametrale Entwicklung. Die Instrumente und Studiotechnik sind besser als jemals zuvor, aber der kreative Output reicht da nicht mehr dran heran (wenn man mal von der Musik absieht, die in der Nische liegt). Das war früher mal anders. Die Musik im Mainstream wurde mit zunehmender Technik auch messbar besser (Spurenumfang der Produktionen, Kreativität in der Soundgestaltung usw.). Das geschieht doch lang nicht mehr. Und das liegt nicht zuletzt am fehlenden Experimentierwillen der Labels, der Musikindustrie. War schon immer ein verkommener Laden, aber jetzt geht es doch schon seit Jahren nur noch um die Befriedigung der Wasserköpfe in den Umsatzabteilungen dieser Companies.
Nee, also meine Wahrnehmung gesellschaftlich/medial ist, dass die 70er qualitativ über den 80ern und die 80er besser als die 90er eingestuft werden. Insofern passt der Zusammenhang bessere Technik -> bessere Musik erstmal nicht. Keinesfalls kann man das generalisieren, aber mehrheitlich ist das, so glaube ich, die Denke.
Can, NEU und deutsche Elektronik in den 70ern war auch im höchsten Maße repetitiv. Das eine schließt das andere nicht aus. Mir geht es auch nicht darum, zu "intellektualisieren". Aber es gibt Musik, die regt einen an, mehr zu tun, als sich Ecstasy reinzupfeifen oder sich 'nen Wolf zu hampeln.Clubmusik ist nun einmal im höchsten Maße repititiv, vieles an elektronischer Musik ist repititiv. Und wir leben jetzt das 3. Jahrzehnt in der Retroschleife. Will damit sagen, es hat viele und gute Gründe für die heutige Situation. Techno zu intellektualisieren bringt da überhaupt nix.
Hab ich doch geschrieben was das ist - der Bodensatz - der Bereich unter der ersten kommerziellen Schwelle und da wo es schmutzig ist und sich das feine Party-Hipster-Electro-Volk niemals hintrauen würde. Da wo sich ein Sven Väth oder ein Bushido (ums mal auf den Bereich außerhalb vom Techno auszuweiten) nieniemals hintrauen würde. Der Untergrund ist da, wo es existenzielle Probleme gibt. Denn diese sind der Antrieb für neue Ideen. Untergrund findet nicht im Club statt, auch wenn es sonstwiedick draufgeschrieben steht. Und dieser Untergrund hört nachwievor Techno, da die Grundbedürfnisse musikalischer Ausgestaltung bereits mit minimalsten Mitteln über dieses Genre erfüllbar sind und auch aufgenommen werden.Selbst der "Untergrund", was auch immer das sein soll,
Das geschieht noch viel früher. Ich vermute mal die entscheidende Phase ist die der Vorschule. Ab 20 ist man überhaupt erstmal erstmals im Stande einen eigenen unabhängigen Musikgeschmack zu formulieren. Dann fängt doch die musikalische Selbstfindung überhaupt erst an - unter Berücksichtigung was man als Kind erlebt hat.Musik ist schon immer ein Ding der Leute von 12-20. In dem Alter legt jeder fest, was seine Musik ist. (allgemein gesprochen)
Bin selber geschmacklich eher in den Spätsiebzigern anzusiedeln. Und da auch eher da, wo es spartanisch ist. Soviel dazu. Das "messbar besser" bezieht sich auf die Punkte, die ich da nannte, als da wären: ausgefeiltere Produktionen und ausgefeiltere Klangspielereien. Ging mir nicht um eine subjektive Auffassung von Qualität, sondern um Produktionsaufwand und kreative Ideen in der Klanggestaltung. Selbst diese kann man nicht in Jahrzehnte packen (die 60er, die 70er, .... schon allein die 60er sahen ab der Mitte ganz anders aus als am Anfang des Jahrzehnts)
Can, NEU und deutsche Elektronik in den 70ern war auch im höchsten Maße repetitiv. Das eine schließt das andere nicht aus. Mir geht es auch nicht darum, zu "intellektualisieren". Aber es gibt Musik, die regt einen an, mehr zu tun, als sich Ecstasy reinzupfeifen oder sich 'nen Wolf zu hampeln.
Retroschleife hin oder her. Es geht um Inspiration - die kann ggf. auch in Retro stecken. Das ist gar nicht mal so das ganz große Problem. Stilistisch wird sich da eh nicht mehr so viel neues auftun können.
Da liegen wir überhaupt nicht auseinander. Aber es geht doch heute mehr, als Loops und Presets zu verwursten - rein technisch. Und das war ja der Kritikpunkt. In Sachen Arrangement und Soundgestaltung ist doch mehr drin, als heute gang und gäbe ist im Mainstream. Das war der Ansatzpunkt. Ich erlebe da Stillstand in der Entwicklung. Mittlerweile sind die Möglichkeiten grenzenlos - aber die Produktionen wirken limitierter. In der Nische hört man doch, das es geht. Früher floss das dann, mit Verzögerung, in den Mainstream - heute nicht mehr.Gut, akzeptiert, aber bin ich halt nicht deiner Meinung. Du sprichst von technischer Qualität (ausgefeilte Produktion und Klangspielereien) und genau in diesen Punkten sehe ich heute überhaupt kein Problem.
Ich spreche von musikalischer Qualität und der Fähigkeit (und dem Willen) seine Persönlichkeit und Kunst zu transportieren (auszudrücken). Daran mangelt es. Nicht an der Technik. Techno und Berliner Schule kann nämlich jetzt jeder, das ist vorbei. Wie einige Vorredner hier sagten, die Rezepte sind frei verfügbar, alles kostenlos.
Meine These ist, wenn ein Technoproduzent, erstens gerne in Clubs geht, Teil einer Szene ist/wird, den persönlichen und verbindlichen Kontakt sucht und etwas Talent mitbringt, dann wirds auch was. Sitzt er zuhause und stellt was auf Soundcloud, dann geht halt nix, egal wie gut er ist. Das war noch nie anders, Ausnahmen gibt es sicher.
Aber den Kram zu dem wir damals abgerockt haben, den würd ich zu 90% heute nicht mit der Kneifzange anfassen wollen.
Ich denke man kann im Alter sehr gut differenzieren was gut war und was Müll.
Damals gab es Kaliber wie Pink Floyd und Co.
Gibt es heute irgendwas, was nur annähernd diese Größe erreichen könnte ?
Würde ich echt nicht verallgemeinern wollen. Habe allein auf KEXP (auf YT) so viele junge, neue Bands gefunden und auch hier verlinkt, die von den 60ern bis heute bestens in absolut hoher Qualität stilistisch alles abdecken und eine eigene Handschrift aufweisen, kreativ sind. Das, was ich früher gern gehört habe, musste ich z.T. auch mit zunehmendem Alter wieder abhaken. Vollkommen normal, wenn man die Nostalgiebrille absetzt. Manchmal glänzte auch Scheiße wie Gold, doch der Wind der Zeit hat den Goldstaub nicht selten hinweggefegt - und übrig blieb das, was es war.Ich denke man kann im Alter sehr gut differenzieren was gut war und was Müll.
Damals gab es Kaliber wie Pink Floyd und Co.
Gibt es heute irgendwas, was nur annähernd diese Größe erreichen könnte ?
Ergo: Früher war es besser.
Naja... so simpel isses nu wirklich nicht. Willst du ernsthaft behaupten, dass die Situation der Menschen im Gaza Streifen herrlich ist? Natürlich muss man Verstöße gegen das Menschenrecht ÜBERALL anprangern. Da darf man auch die Situation in Israel und den besetzten Gebieten nicht ausklammern.Heute sind sie genau das, aber plus: alte saturierte Säcke, ähnlich wie wir, nur mit mehr Geld, die sich vor den Karren zwielichtiger politischer Lobbyorganisationen des Mittleren Ostens spannen lassen.
Naja... so simpel isses nu wirklich nicht. Willst du ernsthaft behaupten, dass die Situation der Menschen im Gaza Streifen herrlich ist?
Hehehe, ich mag Pink Floyd auch nicht. Aber es war Roger Waters, der sich z.B. auch jetzt für Assange stark machte..... für diese Geradlinigkeit, Unrecht anzuprangern, respektiere ich ihn ungemein. Wo sind denn all diese hippen Identifikationsfiguren, wenn es darum geht, Unrecht anzuprangern, das die westliche Wertegemeinschaft so anzettelt? Da ist es merkwürdig still, oder?Nein, ich weiß sehr wohl um die Lage der Menschen in der Region. Wollte ich dazu irgendetwas behaupten, würde ich i.Ü. meinen Kampfanzug anziehen, und einen entsprechenden Thread drüben im FR aufmachen. (sorry wegen OT: Pink Floyd triggert mich immer irgendwie, weiß auch nicht was da bei mir falsch gelaufen ist. Zuviel Ramones gehört?)
Hehehe, ich mag Pink Floyd auch nicht. Aber es war Roger Waters, der sich z.B. auch jetzt für Assange stark machte..... für diese Geradlinigkeit, Unrecht anzuprangern, respektiere ich ihn ungemein. Wo sind denn all diese hippen Identifikationsfiguren, wenn es darum geht, Unrecht anzuprangern, die die westliche Wertegemeinschaft so anzettelt?
Meinste Handke? Der wurde damals doch medial hingerichtet. Hip war der nie, zumindest nicht seit dem Jugoslawienkonflikt. Spätestens seit Obama den Nobelpreis erhielt oder die EU kann man diese Showveranstaltung doch nicht mehr für voll nehmen.nun ja -- eine von ihnen macht sich gerade bereit für die Entgegennahme ihres Literaturnobelpreises.
Sowas mache ich nebenher. Dicke Hose Spruch, aber issoWarum invesitiert ihr denn soviel mehr Zeit in die Diskussion, als in die Produktion?
Warum invesitiert ihr denn soviel mehr Zeit in die Diskussion, als in die Produktion?
Ersatzhandlung (engl. redirection activity) ist ursprünglich ein Begriff aus der Psychoanalyse und beschreibt eine Handlung, die an die Stelle der ursprünglich angestrebten tritt, wenn diese durch Verdrängung oder äußere Hemmung nicht ausgeführt werden kann. Der Trieb oder das Bedürfnis, das hinter der angestrebten Handlung steht, verschiebt sich in ein anderes, dem ursprünglichen Ziele oftmals grundverschiedenes Handlungsziel, auch Ersatzbefriedigung genannt. Ersatzhandlungen können nach diesem Verständnis auch bewusst gesetzt werden, um etwa einen ungewollten Triebimpuls zu kontrollieren.
Es ist nicht möglich nur etwas für den Underground zu machen. Sobald etwas gut ist, wird es von der "Industrie" aufgesogen und du bist Teil vom System.Das macht den Untergrund aus - nicht die Masse und damit die Kohle
Äh, wie lange machst du Musik?Warum invesitiert ihr denn soviel mehr Zeit in die Diskussion, als in die Produktion?