Hand aufs Herz - klingen Synths doch ähnlicher als wir es uns eingestehen wollen?

Klingen Synthesizer so ähnlich, dass man eigentlich gar nicht so viele braucht?

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  • nein

  • weiss nicht


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Deswegen hab ich auch nur genau 2 Synthesizer. Einen analogen (Subsequent 37) und einen digitalen (OP-1)
mehr brauch ich nicht und kann damit alles machen was mir wichtig ist. :sowhat:
Alles andere ist nur G.A.S!
 
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hier in dem Forum sowiso grezwertig :D

Ich finde auch im direkten vergleich der AR und MD .. die unterschiede sind nicht sooo riesig.
Die haben schon eine Schnittmenge.
 
Und da habe ich mich gefragt, wenn man mal ehrlich ist, ob man überhaupt so viele unterschiedliche Synths braucht.
Ok, wahrscheinlich machen schon unterschiedliche Syntheseformen Sinn, aber mehrere subtraktive Synths z.B.?

Wie seht ihr das?

So ähnlich wie du.
Meiner Meinung nach liegt der Hauptunterschied verschiedener Synthesizer nicht im eigentlichen Klang(Potential), sondern vordergründig darin, wie man dahin kommt.
Die verschiedene Anordnung von Bedienelementen, die unterschiedliche Priorisierung bestimmter Funktionen (ver)leitet den Musiker zu einer bestimmten, bevorzugten Art der Anwendung eines an sich erst einmal universellen Musikinstrumenst.
Hinzu kommt, dass viele sich leicht verleitet sehen, das "Potential" eines Synths "voll auszuschöpfen", d.h. Funktionen die da sind müssen auch zwanghaft genutzt werden... und auch das führt natürlich dazu, dass bestimmte Synths bei unterschiedlichen Musiker durchaus vergleichbare "typische" Klänge produzieren, obwohl das Instrument selbst wesentlich flexibler einsetzbar wäre.

Klar ist natürlich, dass bestimmte Klänge/Klangbilder mit einfacher subtraktiver Synthese aus elementaren Wellenformen und nur einem LowPass nicht generierbar sind, d.h. für bestimmte Klangbilder braucht es mehr.
Wenn aber jemand einen Wavetable-Synth nicht dazu bringt, wie ein Subtraktiver zu klingen, dann liegt das sicherlich nicht am Synth.
 
Moment mal, zwischen einem Musiker/Synthfreak und einem absoluten Laien (egal, ob die ne eigene CD-Sammlung ihrer Lieblingsmusik hat oder fast mal Musik studiert hätte) liegen Welten.

Und dort gibt es Musikfreunde, Fans etc., die sich mit dem Kram näher befassen und dadurch lernen. Die kaufen sich gute Anlagen, Kopfhörer. Verfolgen ihre Bands über Jahre in der Entwicklung.

Für die frickeln die Musiker und Tontechniker die Sounds zusammen. Das können die Musikfreunde zwar nicht benennen, aber hören.

Natürlich nicht jede Nuance, aber nur der Musiker, der mit den Nuancen spielt, findet vielleicht die eine, die dann für die nächsten 10 Jahre Signaturesound ist...

Cee
 
Wie seht ihr das?
Ich seh das auch so. Selbst "Extrempunkte" im Spektrum liegen für mein Empfinden noch nah genug zusammen um weitgehend austauschbar zu sein. Als Gedankenspiel stelle ich mir vor, man hätte Herbie Hancock's Minimoog mit einem MS20 ersetzt. Klar, das würde man zwar hören, es wär mir aber letztlich insofern egal, als dass dieser Umstand der Musik überhaupt nichts antäte und die Tracks nicht weniger geil machte. Dann wär das eben "sein spezieller Sound" gewesen und "haste gewusst, der hat ja damals alles mit dem MS20 gemacht, das war dann wohl so ein Spleen" - und fertig.
 
Die Schnittmenge von substraktiven Synths ist wohl ziemlich groß. Zumindest gefühlt kann man 90% der Sounds mit jedem Synth erzeugen, der Rest sind dann noch unterschiede im Filter und ähnliches. Bei Software ist es dann wahrscheinlich noch mehr, weil alle Filter abgedeckt werden, da geht es dann eher um die Bedienung, wie bei Hardware auch.
 
Ich kann hierzu noch den Besuch des Synthoramas empfehlen. Man spielt sich in einigen Stunden durch die ganze Geschichte der Vintage Synths und irgendwann klingt jeder Filtersweep gleich. Aber ein paar Synths stechen dann doch immer wieder heraus. Der Jupiter 4 war es mal bei mir oder auch der Prophet VS (als Hybrider hat er doch einen anderen Klang). Die Feinheiten verschwimmen jedoch.
 
Ich kann vielen Aussagen hier nur zustimmen, was den reinen Sound angeht. Wenn man nur danach geht, reichen eine Handvoll Synths, um alles mögliche abzudecken.
Es kommt aber auch ein bisschen auf die Arbeitsweise an. Ausgehend von einem reinen Hardwaresetup: Es ist einfach komfortabel, einen weiteren Synth für Sequenzen zu haben, wenn der eine Monosynth schon den Bass liefert. Das kann dann parallel in Echtzeit laufen und ein Polysynth spielt ein Pad dazu, der nächste Synth macht nur ein paar Chord Stabs dazu usw. So kann man sich den Track Stück für Stück aufbauen und quasi in Echtzeit arrangieren, immer wieder Änderungen machen und so weiter und so fort ... Braucht man das unbedingt? Nö, aber es vereinfacht vieles.
Für Live Auftritte und Jams ist es ähnlich.
Für mich selbst kann ich sagen dass es mir dazu einen Riesenspaß macht, verschiedene Synths zu vergleichen und die Unterschiede zu finden. Einfach aus Interesse und Nerdtum. Und das wird vielen anderen auch so gehen. Why not, es gibt weitaus Ungesünderes als Zeitvertreib :D
 
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Viele unserer Analog-Helden von früher stehen heute mit Workstations auf der Bühne und klingen immer noch gut. Klar, Bands wie Saga oder Genesis haben früher anders geklungen. Schlechter wird die Musik dadurch nicht. Und dem normalen Konzertbesucher fällt das eh nicht auf, zumal es live eh anders als auf dem Album klingt.
Die haben oft die analogen Orginal Sounds abgesampled und spielen die dann mit Sampler und Controller (bei Pink Floyd und Genesis durchaus so gemacht worden) weil ein Shine On You Cracy Diamond Sound ist mit ca. 10 Minimoogs polyphon eingespielt worden. Live mit 10 Minimoogs wäre dann schon recht aufwändig wenn der Sound wechselt.
 
Ich würde sagen, es ist ein bißchen wie mit verschiedenen Gitarren. Die hören sich alle etwas anders an und spielen sich auch unterschiedlich. Aber eine gute Melodie oder Akkordfolge hört sich wahrscheinlich auf allen Modellen gut an.
Bei Synths gibt es aber auch noch spezielle Funktionen, die nur einige Modelle haben.
 

"klingen Synths doch ähnlicher als wir es uns eingestehen wollen?"​


Die Frage ist aber auch ein bisschen subjektiv gestellt. Dass die alle ähnlich klingen (können), ist hier doch eigentlich bekannt..
Viel interessanter finde ich, was schon zwei verschiedene Musiker aus dem gleichen Instrument an verschiedenen Klängen herausholen.

 
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Ein bekannter von mir hatt zb. nicht einen Roland Synthesizer.
Wenn er mal Juno will dann nimmt der einfach seinen Blofeld mit der Juno preset Bank meint er.
Ist schon wie ich anfangs geschrieben.
Die unterschiede befinden sich häufig in der Performance am Ende.
Da fehlt ihm zb. die Verhaltens Charakteristik der junos die weiderrum beim Blofeld ja anders ist.
 
Welcher Sound soll das denn sein?
Quasi die ganzen Pads und Leadsounds die sich nach Synthesizer anhören. Hab ich aus dem Pink Floyd Notenheft für Wish You Were Here, da ist ein Interview mit Ihrem Soundmensch in der Mitte drin. Ein Arp Odessey hat PF auch verwendet für WYWH hauptsächlich für die FX-Klänge.
 
Ausgehend von einem reinen Hardwaresetup: Es ist einfach komfortabel, einen weiteren Synth für Sequenzen zu haben, wenn der eine Monosynth schon den Bass liefert. Das kann dann parallel in Echtzeit laufen und ein Polysynth spielt ein Pad dazu, der nächste Synth macht nur ein paar Chord Stabs dazu usw. So kann man sich den Track Stück für Stück aufbauen und quasi in Echtzeit arrangieren, immer wieder Änderungen machen und so weiter und so fort ... Braucht man das unbedingt? Nö, aber es vereinfacht vieles.
Für Live Auftritte und Jams ist es ähnlich.

Das ist meines Erachtens ein valides Argument, allerdings nicht für mehr als eine Handvoll Geräte.
Bei Vielen macht es allerdings für den Spielspaß auch einen Unterschied, wie intuitiv ein bestimmter Klang zugänglich ist und wie leicht sich ein bestimmter Klang mit den vorhandenen Bedienelementen während des SPiels manipulieren lässt.
 
Ein bekannter von mir hatt zb. nicht einen Roland Synthesizer.
Wenn er mal Juno will dann nimmt der einfach seinen Blofeld mit der Juno preset Bank meint er.
Ist schon wie ich anfangs geschrieben.
Die unterschiede befinden sich häufig in der Performance am Ende.
Da fehlt ihm zb. die Verhaltens Charakteristik der junos die weiderrum beim Blofeld ja anders ist.
Der Blofeld ist schon eine Eierlegendewollmichsau :) die auch noch gut klingt aber eben nicht analog ist aber nahe am analogen Vorbild ist. Hab den auch. Der ist schon top. Aber einen OB6 toppt der Blofeld niemals, aber ein OB6 kann auch kein Blofeld sein.
 
Welche Sounds da verwendet werden, interessiert einzig und allein die Musiker selbst.
Dachte auch im ersten Impuls, natürlich interessiert es einzig nur den Musiker selbst... aber nee, so ganz trifft es dann doch nicht zu, wenn man ein paar andere Aspekte hinzuzieht und verschiedene Motive hinterfragt.

Primär mag es irgendwo zutreffen, dass wir zunächst ausschließlich die Sounds einsetzen die natürlich uns Musikschaffende selbst begeistern... aber setzen wir diese Sounds einzig wirklich nur aus diesen "egoistischen" Gründen ein ?
Oder nicht etwa doch mitunter auch aus Gründen von Ansichten und Überlegungen, dass die Sounds auch anderen gefallen, bzw. die Musik die damit entsteht, bestenfalls auch anderen gefällt ?
Sind wir von einer Außenwirkung wirklich so völlig unbeeinflusst in der Wahl unserer Sounds ?

Ganz gleich, ob wir nun mehr oder weniger bewusst eine schöne tragende Fläche eines Jupiter nutzen oder z.B. die alte Linn-Drum hervorkramen.
Warum setzen wir die Dinger überhaupt ein.. bzw. warum nutze ich einen Synthie und nicht z.B. irgendeinen Orgelsound oder setze gar Gitarre ein ?
Weswegen entscheide ich für ein Stück, z.B. ein 808-Snare anstelle einer 707 oder andere Akustikdrums einzusetzen ?

Liegt es mitunter nicht auch daran, dass wir nicht schon auch an das Publikum denken und Sounds verwenden, die ihnen in gewisser Weise vertraut sind oder diese toll finden werden ?
Bedienen wir nicht ein entsprechendes Klientel und Erwartungshaltungen ?

Es muss ja nicht gleich so exzessiv sein, wie z.B. zu jener Zeit Anfang der 90er, als (fast) jeder das M1-House Piano verwendete um Klientel zu bedienen etc.
Aber sind wir wirklich so von der Außenwelt unangetastet und wir glauben, dass wir unsere Auswahl bezüglich Sounds wirklich ganz alleine treffen ?

Genau in diesem Punkt war ich mir im zweiten Impuls dann nämlich nicht mehr so sicher.

Da stellt sich mir gar nicht mehr so sehr die Frage nach Unterschieden zwischen den Synths, sondern vielmehr, was uns eigentlich glauben macht, explizit "X" oder "Y" einsetzen zu müssen und inwieweit wir diese Entscheidung eigentlich tatsächlich autark treffen ? 🤔
 
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Das ist wie mit Seife.. jede schmeckt ein wenig anders !

und nein, selbst ohne das Filter zu benutzen klingt mein Voyager anders als der analog four , als Beispiel...
 
Quasi die ganzen Pads und Leadsounds die sich nach Synthesizer anhören. Hab ich aus dem Pink Floyd Notenheft für Wish You Were Here, da ist ein Interview mit Ihrem Soundmensch in der Mitte drin. Ein Arp Odessey hat PF auch verwendet für WYWH hauptsächlich für die FX-Klänge.
Ich hab da was ganz anderes gelesen, daher hab ich nachgefragt: Dieser softhornige Leadsound soll ein (!) Minimoog, die Fläche eine Kombi aus Orgel und String Machine (Solina?) und das Geplänkel im Hintergrund irgendein EMS-Teil sein. 10 Minis auf einmal höre ich jedenfalls an keiner Stelle raus. Letztendlich isses auch egal.
 
Ich höre auch teilweise deutliche Unterschiede raus. Selbst simple Wellenformen können sehr unterschiedlich klingen (sehen auf dem Oszi auch anders aus), Hüllkurven haben besondere Charakteristika, Filter sowieso...Dass ich, teilweise mit viel Anstrengung viele Synths (fast) identisch klingen lassen kann ist klar.
 
Naja, es gibt x Beispiele dazu ob man etwas braucht oder nicht. Eigentlich braucht man gar nichts. Man möchte es aber. Aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Fakt ist:
Man kommt mit einem KIA genau so ans Ziel, wie mit einem Rolls Royce. ;-)
Aber wie man ans Ziel kommt, das ist schon anders.
So verhält es sich auch mit den Synthesizern.
Das ist alles sehr subjektiv und jeder wird eine andere Sicht auf die Dinge haben.

Bei Standard Sounds ähnelt sich natürlich vieles. Anders wird es bei spezielleren Klängen, die durch weitreichendere Modulationsmöglichkeiten und durch die Haptik des Synthesizers ermöglicht werden. Der Sync Sound eines Moog Prodigy klingt einfach viel musikalischer als von einem Moog Source usw.

Zur Frage wie unterschiedlich die Menschen darauf reagieren. Den meisten ist es egal.
Die einen beneiden dich um deine Synthiburg. Für andere ist es nur alter Krempel. Unnütze Platzverschwendung. Elektroschrott.
Ganz pragmatisch gesagt.
 
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Servus.

Die digitalen Emulationen wurden/werden immer besser, die können mittlerweile auch all die Ungenauigkeiten emulieren die die analogen Synths so produziert haben.

Interessant wird es dann wenn zwischen den einzelnen analogen Instrumenten Unterschiede bestehen, die digitale Emulation aber immer gleich "Ungenau" ist.
Je älter die analogen Vorbilder, desto grösser die Streuung... Die alten Germanium-transistoren waren viel "wackliger" mit breiterer Streuung als Silizium Transistoren ( weshalb, um besser reproduzierbarere Ergebnisse zu haben, irgendwann nur noch Silizium eingesetzt wurde ). Die alte Original-Lagerware an Germanium-transistoren ist echt teuer wenn du da was brauchst.

Wenn sich jetzt 3 klassische alte Minimoog gegeneinander schon unterschiedlich anhören, je nachdem welche charge von was die gerade verbaut haben, wie willst du diese Streuung Digital abbilden?

Wiie mit allen Instrumenten ist aber der Unterschied zwischen Analog und Digital mittlerweile nur noch im direkten Vergleich für Musiker hörbar, die sich auch mit diesen Instrumenten auseinandersetzen.
Wenn du diese 3 Minimoogs direkt nebeneinander und nacheinander hörst wirst du einen unterschied erkennen. Wenn du damit Musik machst, wirst du automatisch irgendwann irgendeinen bevorzugen.
Und dann wirst du auch deutlich die Unterschiede zu einer digitalen Emulation hören. Oder modernen Moogs.

Aber wichtig ist im Endeffekt was dabei an Musik rauskommt, und ich sag mal ganz grob: wenn die Zielgruppe deinen Sound mag ist es doch völlig egal ob das jetzt ein Vintage Original oder ein VST Instrument war.
Dass ich analoge Synths mit Reglern für jede Funktion ( und immer jeder mit eigenem Keyboard... schon das unterschiedliche Feel der Keyboards ist mir wichtig ) satt einer digitalen Reproduktion im Cubase bevorzuge ist einfach nur eine persönliche Vorliebe für die Art, wie ich Songs entwickle... chaotisch, aus dem jam mit mehren Synths gleichzeitig. Wenn ich da in irgendwelche Menüs muss geht mir der Flow verloren. Und ich mag halt altes Analoges Zeug.
 
Ich hab da was ganz anderes gelesen, daher hab ich nachgefragt: Dieser softhornige Leadsound soll ein (!) Minimoog, die Fläche eine Kombi aus Orgel und String Machine (Solina?) und das Geplänkel im Hintergrund irgendein EMS-Teil sein. 10 Minis auf einmal höre ich jedenfalls an keiner Stelle raus. Letztendlich isses auch egal.
Ich schau mal ob ich noch irgendwo das Interview finde. Das Pad ist auf jedenfall gelayered. Aber ich bin mir sicher, dass da was von in Reihe geschalteter Minimoogs geredet wurde für das Pad bei shine on
 
Das klingt alles gleich, weil immer das gleiche gemacht wird: langweilige, aber elektrisch einfach zu produzierende Wellenformen werden so vermischt, dass möglichst viele Öbertöne rauskommen die dann von oben her weggefiltert werden. Selbst bei spannenderen, zielgerichteteren Syntheseformen wird sofort immer nach einem Filter (und dann dogmatischerweise nach einem analogen) LP-Filter geschrien, deshalb hat der Wave 2.0 ka auch einen FIlter bekommen. Selbst bei einem Quantum wird mehr über den Filtersound diskutiert als über alles andere. Und solange man damit immer den gleichen Filtersweeep macht hört sich auch alles gleich an.
 


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