Brainstorm Hochwertige Effekte vs. hochwertige Synths - was veredelt den Klang mehr?

Wenn nein, warum klingen die Plugins so DEUTLICH anders als der echte CS80 in den folgenden Demos?

https://www.youtube.com/@josesvintagekeys
Ich würde sagen, ein gutes Instrument macht noch keine gute Musik. Aber bei guter Musik kann man den Unterschied zw. einem guten und einem schlechten Instrument hören, wenn man sehr viel hört und sich damit auseinandersetzt (also vielleicht audiophil ist?).
Macht es den Klangerzeuger schlechter, nur weil er anders klingt, generell bin ich kein Freund von Emulationen/Clones, sieht man vielleicht von 'ner 808 ab - aber da auch eher aus Emotionalen und nicht Qualitativen gründen. Ist ein Sound schlechter oder weniger gut einsetzbar nur weil er nicht nach Minimoog/Juno oder einem sonstigen Klassiker klingt?
Sogar ältere digitale VA Synths mit massig Aliasing, wie ein Virus sind beliebt, daher kann man nicht mal wirklich Aliasing als Qualitätsmerkmal für digitale Synths heranziehen. Was für mich rational betrachtet, noch am ehesten ein Qualitätsmerkmal wäre.
Es kommt immer auch ein wenig auf die Zielsetzung an, als analog Emulation hat der Virus das Thema verfehlt, für 90/Anfang00er Trance ist er so essentiell/nützlich wie der ähnlich un-analog klingende VA von Roland aus der Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
... kommt darauf an wie man Synthesizer aufnehmen möchte.

Falls man klassischerweise jedes Instrument mono aufnimmt, dann ergeben zumindest räumliche Synth FX (Reverb, Stereo Flanger/Phaser, ...) keinen Sinn - ausser vielleicht Dinge wie Verzerrer, Bitcrusher, ...
In dem Fall ist meine Antwort: Hochwertige FX (in der DAW) veredeln in diesem Kontext den Klang (im Mixdown).

Ich nehme übrigens immer jedes Instrument mono auf - alleine schon, um Phasenschweinereien und Soundmatsch zu vermeiden.
 
Aber auch genau die Instrumente/Effekte, die ich mit "hohe Qualität für vernünftiges Geld" gemeint hatte. Hier scheint die Geschmacksrichtung "klassisch" angesteuert zu werden - richtig?
Die Frage ist halt, was der Fragesteller sucht? Bzw. was fehlt ihm aktuell?
 
Ich bin für einen hochwertigen Synth mit eingebauten hochwertigen Effekten und Audioeingang, Probleme gelöst :mrgreen:
 
womöglich sollte der Effekt anhand des erzeugten Sounds ausgewählt werden, ich würde mich bei einem vielseitigen Synth nicht auf eine bestimmte FX festlegen wollen, auch bezüglich der Qualität. Manche Synthsounds sind halt zu clean da hilft ein bisserl Dreck, man muss ja nicht gleich mit nem Sherman werfen....
 
Der OP möchte seinen Sound "veredeln", was immer er damit genau meint.
Üblicherweise meint man damit so etwas wie polieren, lackieren, aufbrezeln - aber dazu müsste er/sie/es sich mal äußern, wenn's zielgerichteter weitergehen soll.

Und selbst beim "Andrecken" (was ganz sicher oft sinnvoll ist, aber eher zum Sounddesign als zum Veredeln gehört - oder, OP?), geht es vom 20-Euro-Billigzerrer bis zum Sherman oder gar zur Vertice für über 2000 Euro.

Schöne Grüße
Bert
 
Garbage in - Garbage out.

Ein Grundprinzip der Tontechnik.
"You can't polish a turd" auch.
Und genau deshalb steht bei mir im Studio ein Stück polierte Dinosaurierkacke (Koprolith). Weil's eben doch geht.

Übrigens geht es bei dem von Horn genannten Prinzip meines Wissens eher um schlecht gespielte/gesungene Musik, verstimmte Gitarren und so, weniger um Preisschilder an Synthesizern.
Ich kann mich noch an ein wunderbares, sehr edel klingendes Ambient-Album des Kollegen moognase erinnern, das er komplett mit einem Casio VL-Tone eingespielt hatte. Was da für Effekte drauf waren, kann ich natürlich nicht sagen.

Schöne Grüße
Bert
 
Der OP möchte seinen Sound "veredeln", was immer er damit genau meint.
Deine Interpretation ist auch nur eine Mutmaßung (oops "veredelt" steht in der Überschrift), einzig bekannt ist der M als bevorzugter Synth - steht im Profil, bei dem wär' etwas FX-Power tatsächlich eine sinnvolle Anlage. Könnte auch generell nur ein Tipp für Einsteiger ohne Equipment oder für eine Neuausrichtung gesucht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Interpretation ist auch nur eine Mutmaßung - von "veredeln" steht nix im Eingangposting.
Ist eine Mutmaßung, klar, deshalb dränge ich ja so auf Details vom OP.
Wenn du allerdings den Titel mal aufmerksam durchliest, steht da schon etwas von "den Klang veredeln" drin...

Schöne Grüße
Bert
 
hochwertige Synths
Was ist ein hochwertiger Synth?
Beispiel ich, ich liebe meinen Minibrute, sowohl als auch meinen Prologue. Keiner von beiden ist in meinen Augen hochwertig. Beide klingen verschieden und haben ihre Berechtigung.
Ich nehme ebenfalls Mono auf und am liebsten Rohklingend. Dann stehen mir im Mix alle Möglichkeiten für die Klangveredelung offen. So tendiere ich eher auf hochwertige Effekte.
 
Was ist ein hochwertiger Synth?

Gute verarbeitung, aber insb sollte er ein gutes Signal erzeugen, welches möglichst frei von Mulm, Aliasing oder ungewünschten Nebengeräuschen/Artefakten ist.
Auch könnte die Form der Transienten und auch die Sättigung dem Klang schmeicheln oder schlecht klingen lassen.

Es geht nicht um das Soundprogramm, den Patch oder wie man das nennen mag. Ein gut klingender Synth kann nicht schlecht klingen, er kann nur eine für den Track unpassende Einstellung haben,
aber entweder ein Klangerzeuger hat ein gut verwertbares Signal oder er hat es nicht.

Der beschissen klingendste Synth, den ich hier habe, ist bspw der CS1x. Egal was man macht, der klingt immer scheiße, auch wenn
er manchmal Klänge liuefern kann, die man verwenden könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens geht es bei dem von Horn genannten Prinzip meines Wissens eher um schlecht gespielte/gesungene Musik, verstimmte Gitarren und so, weniger um Preisschilder an Synthesizern.
Das versteht sich ja von selbst. Am wichtigsten sind immer das musikalische Vorstellungsvermögen und die handwerklichen Fähigkeiten des Musikers. Aber natürlich braucht der Musiker ein hochwertiges Instrument, nicht im Sinne eines hohen Anschaffungspreises, sondern im Sinne der Möglichkeiten, die es dem Musiker erlauben, seine Ideen umzusetzen. Effekte sind für mein Empfinden nur Beiwerk. Wenn erstere Zutaten stimmen, kann man auf Effekte sogar ganz verzichten. In jeder zeitgemäßen DAW sind zudem - wenn man denn darauf nicht verzichten kann oder will - bereits mehr als genug brauchbare Effekte vorhanden, da muss man gar nichts zusätzlich erwerben. Stattdessen lieber ein bisschen am Instrument üben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist ein hochwertiger Synth?
Beispiel ich, ich liebe meinen Minibrute, sowohl als auch meinen Prologue. Keiner von beiden ist in meinen Augen hochwertig. Beide klingen verschieden und haben ihre Berechtigung.
Ich nehme ebenfalls Mono auf und am liebsten Rohklingend. Dann stehen mir im Mix alle Möglichkeiten für die Klangveredelung offen. So tendiere ich eher auf hochwertige Effekte.
Das ist alles eine Frage des Geschmacks, nicht der Klangveredelung.
Die Frage, wie ich sie verstehe, ist halt (unzulässig grob vereinfacht): "Behringer Model D durch die Raumzeitmaschine oder Minimoog durch die Hall of Fame?"

Je länger ich drüber nachdenke, desto eher würde ich auch auf besonders hochwertige Effektgeräte setzen, weil mit denen dann halt tendenziell alles etwas besser klingt.
Ähnlich wie beim Circuitbending: Modifiziere ich meine Casio-Tischhupe, klingt die hinterher wie kaputt (was ich in dem Fall ja will). Modifiziere ich ein Multi-Effektgerät oder einen Sampler (was ich beides habe machen lassen: Zoom 1201 und Akai S01), kann nicht nur die Casiohupe, sondern auch der Minimoog oder der C15 wie kaputt klingen, wenn ich das denn möchte.

Wie gesagt: All meine Überlegungen geschehen unter dem Vorbehalt, dass der Nutzer mit seinem Kram umgehen kann - ansonsten würde ich alles, was Recording betrifft, in die fähigen Hände von Profis und deren Equipment geben.

Schöne Grüße
Bert
 
"Behringer Model D durch die Raumzeitmaschine oder Minimoog durch die Hall of Fame?"
ahahaha... auf den Punkt gebracht :cool:

Apropos Hallo of Fame... Sooo schlecht ist der gar nicht. Ich würde den eher charakterlos, austauschbar bezeichnen.
Hier würde ich noch ein Aspekt bei Effekten ansprechen.
Sie können zum Erkennungsmerkmal deines Sound werden oder zumindest dazu beitragen.

Spontan fallen mir Ensoniq DP/4 phaser bei Daft Punk oder Small Stone Phaser bei JMJ ein.
 
Ich hatte hier zwischen "günstig" und "teuer" unterschieden - den Model D kenne ich gar nicht aus eigener Erfahrung, den Hall of Fame mochte ich allerdings tatsächlich nicht besonders (was aber Geschmackssache ist - den Zoom 1201 finde ich zum Beispiel klasse!).

Schöne Grüße
Bert (dessen Minimoog eigenartigerweise noch nie durch die Raumzeitmaschine gegangen ist)
 
Professionelles Mastering und ein richtiger Toningenieuer der den Mix macht, veredeln den Klang am meisten, imo.
Gibt's heutzutage überhaupt noch minderwertige Instrumente oder Effekte ? Was so eine DAW an Effekten schon mitbringt, ist doch allemal ausreichend.
Immer auf das eigene Equipment schauen und sich wundern warum es nicht top klingt, ist der falsche Ansatz, aber sicher auch verständlich im heutigen DIY Musikbusiness.
Wobei eine gute Komposition nicht wirklich drunter leidet, wenn der Klang an sich nur ich sag mal 80% top ist.
Viele großartige Musik ist nicht perfekt vom Klang her.
Kaum ein Konsument hat eine Abhörsituation wo er überhaupt die Nuancen mitbekommt.
 
Den Mitfloristen hier würde ich mich anschließen, viel hängt davon ab, welchen Musikstil man macht und ob man genaue Vorstellungen von seiner Musik hat. Das trifft meines Erachtens tendenziell eher auf Effekte zu, als auf Synthesizer.
Klar, für Acidtechno brauche ich einen Basssynthie, der ordentlich schreien und bellen kann. Da war mir persönlich eine x0xb0x super wichtig, ein MAM MB 33 klang mir nicht authentisch genug. Als Zerre funktioniert aber wieder ein alter Gitarrenamp super gut, da brauch ich nicht das beste Distortion- oder Overdrive-Pedal am Markt.
Mache ich Dubstep oder basslastigen Techno wäre ein hochwertiger analoger Bass-Synthie nicht verkehrt.
In anderen Stilen kann der Bass ruhig vom Yamaha PSR-36 oder einem Rompler kommen.
Für Pads und House Chords braucht es m. E. keine speziellen Synthesizer mehr, das können mittlerweile viele günstige Synthesizer saugut. Auch Arpeggieren kann (fast) jeder Synthesizer. Hier geht es auch wieder um den Stil. Spielen Arpeggios eine große Rolle in der Musik, ist ein guter Hall und ein gutes Delay sicher nicht verkehrt. In anderen Musikstilen braucht man eher einen gut klingenden Bit Crusher oder eine Sherman Filterbank. Einige Musikstile sind eher von Effekten, als von Symthesizern geprägt. Dub, French House, Ambient... würde ich mich musikalisch deutlich in so einem Stil verorten, würde ich auch das stilprägende Effektgerät in hochwertig holen.

Ansonsten sind ein paar gängige Effekte in guter Qualität immer zu gebrauchen, aber die hat man eigentlich schon in jeder DAW. Genauso macht es Spaß 1, 2 hochwertige Synthesizer für die tragenden Melodien zu haben.
Aber ich glaube nicht, dass es da wirklich eine generelle Regel gibt. Es geht schon sehr um Geschmack und Stil.
 
steht da schon etwas von "den Klang veredeln" drin...
Ich bin davon ausgegangen dass es sich auf das Endergebnis bezieht, sonst hätte er keine Klangerzeuger bzw. "hochwertige Synths" erwähnt, hochwertiges Audio Interface wär' dann eher 'ne Option.
 
Hallo zusammen,

mich interessiert eure begründete Meinung, was ihr als sinnvoller/zielführender erachtet: Bei begrenztem Budget lieber möglichst hochwertige Synths oder hochwertige Effekte kaufen?

Freue mich auf eine lebhafte und respektvolle Diskussion, da es bei dem Thema sicherlich kein richtig oder falsch gibt und jeder seine subjektivn Vorlieben hat.
Ich will mich gar nicht in die Diskussion einmischen, sondern nur sagen, dass ich dein Profilbild gut finde!
 
Im Idealfall geht beides eine Symbiose ein.
Gerade alte Digitale Synths können mit guten Effekten extrem aufgewertet werden.
 
Wobei eine gute Komposition nicht wirklich drunter leidet, wenn der Klang an sich nur ich sag mal 80% top ist.
+ 1
Viele großartige Musik ist nicht perfekt vom Klang her.
+ 1

mein Senf:
ist am Ende des Tages alles ne Frage der Ausrichtung, der persönlichen Präferenzen, und allfälliger stilistischer Vorgaben.
Allgemein gesehen:
gute FX ist wichtiger.
bei FX gewinnt Software in den meisten Unterschubladen !
 
Das liest sich alles ganz spannend. Tatsächlich ging es mir überhaupt nicht um mein persönliches "Studio", sondern um eure Meinungen. Mal als Beispiel, da hier im Forum ja viel über Instrumente gesprochen wird. In letzter Zeit habe ich aber für mich selbst festgestellt, dass mir ein guter Effekt mehr bringt. Wenn ich jetzt überlegen müsste, einen Prophet 5 oder Rev2 zu kaufen, dann nähme ich auch weiterhin den Rev2 und kaufe tolle Effekte dazu. Auf der anderen Seite habe ich aber auch einen M und keinen Blofeld, bin da also selbst nicht so stringent.

Um es auf den Punkt zu bringen: ein Rev2 plus Oto BIM halte ich für mich für zielführender als einen Prophet 5 mit nem Boss DD. Für ne Tegeler Raumzeitmaschine wäre ich dennoch zu geizig und meine Musik ist dafür auch zu schrottig ;-)

Software wäre eine andere Baustelle, wobei sich da die Frage weniger stellt, da die Kosten da nicht so weit auseinandergehen.

 
Software wäre eine andere Baustelle, wobei sich da die Frage weniger stellt, da die Kosten da nicht so weit auseinandergehen.
Surge XT (Wavetable, FM, LOFI etc. Engines, unzählige Filtertypen in div. Varianten) kostet nix - außer etwas Einarbeitungszeit - und kann sehr viel, Effekte sind oft Teil der DAW und auch da gibts mittlerweile div. kostenlose DAWs und Effekte bekommt man von div. Herstellern immer mal was als Goodie oder wartet div. Aktionen ab. PC, Audio Interface, billiges USB Keyboard (wenn einem die Maus und Keyboard nicht reicht) müsste mal vielleicht noch einrechnen, aber der Rest kostet praktisch nix.

Afair lässt sich der Input des MC-707 auch dazu nutzen FX auf das eingespeiste Signal zu schicken, beim TR8s sollte das eigentlich auch gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben