In der Beschränkung zeigt sich der Meister

darkstar679 schrieb:
entsteht großes duch beschränkung?

Beschränkung von was? In einigen Teilaspekten ist das definitiv der Fall. Dass man sich z.B. auf ein gewisses Instrumentarium bzw. eine gewisse Soundästhetik einschränkt. Das ist doch ein wichtiger Teil eines eigenen Stils, den es zu entwickeln gilt. Das erinnert mich daran, dass ich unbedingt wieder mal abrüsten sollte an der Synth-Front.

Ansonsten hilft Einschränkung manchen Leuten beim Fokussieren auf das Wesentliche. Seit langem arbeite ich an dem großen, ultimativen Heimstudio. Alles hat seinen Platz und ist jederzeit anspielbar. Was ein Stress. Ich bin kurz davor alles in Regale zu stellen und mir dann je nach Wunsch Klein-Setups aufzubauen um damit zu musizieren.
 
bei der beschränkung meinte ich unbedingt gear mengen.
man kann durchaus 200 synths und andere instrumente besitzen.

die frage ist, ob die beschränkung auf ein paar wenige für den betroffenen song, zu einem vorteil führt.

man kann es auch anders beschreiben.
mein virus kann theoretisch 127 töne gleichzeitig spielen.

führt eventuell die beschränkung 3 oder 4 gleichzeitige töne zu einem besseren ergebnis, als 127 töne?
 
Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Und "In der Beschränkung zeigt sich der Meister" ist eine netter Fakt.
Aber muss man das diskutieren ? imho nein
 
Ein leeres Blatt Papier, so viele unendliche Möglichkeiten...
 
Kann es sein, dass alle Threadbeiträge bisher eine komplette Themaverfehlung sind?

Bisher wurde nur auf die (nicht gemachte) Aussage "Die Beschränkung macht Dich zum Meister" reagiert.

Der Titel postuliert aber übersetzt: "Nur gute Musiker können mit wenig Gerätschaften hörenswerte Musik schaffen, die weniger guten Musiker brauchen viele Gerätschaften". Dazu kann man dann noch ergänzen, dass die Meister mit vielen Gerätschaften immer noch gute Musik machen.

Und - ihr mögt mich schlagen - da stimme ich doch glatt zu. Nur mal so als Beispiel: der Track "Roland so lieb", mit genau einer Rhythmusmaschine und einem zweistimmigen Synth gemacht, ist im Roland Challenge immerhin auf Platz 3 (nein, der Track ist nicht von mir).
 
Es geht nicht nur um die Beschränkung der physischen Mittel sondern auch der musikalischen und Stilmittel :school:
 
Stimmt schon, eigentlich haben wir alle knapp am Thema vorbeigeredet.
 
starling schrieb:
Es geht nicht nur um die Beschränkung der physischen Mittel sondern auch der musikalischen und Stilmittel :school:
Das ändert aber nichts an der Korrektheit der Aussage des Threadtitels (hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich Brahms und Wagner unerträglich finde - die sind nämlich genau das Gegenteil von Beschränkungsmeistern).
 
In der Beschränkung zeigt sich der Meister.

Richtig.

Aber nicht so wie von den meisten gedacht, wenn ich mich (freiwillig oder nicht) nur mit wenig Hardware umgebe ist es keine Kunst sich zu beschränken, ist ja nix da.
Erst wenn du mehr als notwendig Equipment hast und nicht zwangesweise beschränkt bist, dich aber dann aufs wesentliche reduzieren kannst, dann bist Du Meister.

Das Beschränken der Auswahl ist nicht gleich mit der aus einer spontanen Auswahl folgenden Beschränkung.
 
fcd72 schrieb:
Erst wenn du mehr als notwendig Equipment hast und nicht zwangesweise beschränkt bist, dich aber dann aufs wesentliche reduzieren kannst, dann bist Du Meister.
LOL - das glaube ich nun absolut nicht.

"Mehr als Notwendig" ist doch gerade das Gegenteil dieser Haltung.

Der Meister hat ein - 1 - Meisterwerkzeug einer Art. :opa:
Der hat nicht 80 Schwerter sondern eines. Nicht 80 Geigen sondern eine. Nicht 80 Tuschen und Tuschfedern sondern eine.
 
fcd72 schrieb:
Aber nicht so wie von den meisten gedacht, wenn ich mich (freiwillig oder nicht) nur mit wenig Hardware umgebe ist es keine Kunst sich zu beschränken, ist ja nix da.
Erst wenn du mehr als notwendig Equipment hast und nicht zwangesweise beschränkt bist, dich aber dann aufs wesentliche reduzieren kannst, dann bist Du Meister.
Nein. Meister bist du, wenn du aus den verwendeten Geräten etwas gutes herausholst. Vielleicht mehr, als man dem Equipment auf den ersten Blick zutrauen würde. WARUM die Mittel beschränkt sind (es gibt nichts anders oder gezielte Beschränkung) ist irrelevant.
Andersrum:
Nur weil man sich auf wenige Geräte beschränken kann, kann die Musik ja trotzdem totaler Mist sein. Dann biste kein Meister.
 
ARNTE schrieb:
Ganz ketzerisch könnte ich auch sagen, beschränkte Geister brauchen beschränkte Mittel um nicht überfordert zu werden.

das is glaub ich der punkt.
mit wenigen featurres kann man intuitiver umgehen.
ich denke der meister zeigt sich eher im umgang mit komplexen systemen und wechselwirkungen derer
weil deswegen hab ich die daw abgeschafft...mangelnder überblick mit zuwenig intuition :mrgreen:

insofern würde ich sagen daß das was darkstar meint eher so ist daß stücke mit vielen spuren eher nur durch wahre könner gut kommen und es einfacher ist nen guten sound mit wenigen spuren hinzubekommen

obacht: es geht ja um elektronische musikproduktion und nicht drum ob jemand ein instrument virtuos wie kein anderer beherrscht :phat:
 
Ein Wahrer Meister elektronischer Musik
kann mit nur einem einzelnen Bit eine ganze Produktion fahren.
 
So siehts aus.

Ich finde lustig daß die Antworten Teils mehr über die Poster sagen als über Meisterschaft oder die Ausgangsthese.
 
Ein wahrer Meister beschränkt sich eben auch bei der Teilnahme
an solchen Themen wie diesem. :mrgreen:
 
fanwander schrieb:
Der Titel postuliert aber übersetzt: "Nur gute Musiker können mit wenig Gerätschaften hörenswerte Musik schaffen, die weniger guten Musiker brauchen viele Gerätschaften". Dazu kann man dann noch ergänzen, dass die Meister mit vielen Gerätschaften immer noch gute Musik machen.
Ich vermute mal, die Menge der Geräte machts nicht, bzw. ist nicht wirklich wichtig, wobei aber schon die Frage für mich wäre, wann hat man genügend um die anvisierte Musik/Idee umzusetzen? Darum gehts doch eigentlich und nicht darum ob man mit viel oder wenig gute Musik macht/machen kann. Ich hatte damals, zu meiner Hardwarezeit, nie viel, habe damit aber trotzdem all das hinbekommen was mir so vorschwebte. Was ich aber schon gut fand, war der Zustand, alles in Echtzeit machen zu können, also ohne einen Teil auf eine Mehrspurmaschine aufzeichnen zu müssen um das Equipment wieder für mehr frei zu haben.
 
Obwohl mich schon der Begriff Meister stört, auch wenn ich intuitiv meine so etwas zu kennen. Was ist ein Meister der Musik in unserem Falle? Jemand der viele Platten verkauft? Also Mainstream, mit dem so oft gehassten EDM, oder gar Schlager, oder letzten Endes so was wie Dieter Bohlen? Oder sind es die Independent Leute, deren Musik niemand groß haben will, die aber für sich den Anspruch haben ihre Qualität sei eben durch das Schwimmen gegen den Strom zu begründen?

Aber davon unabhängig kann ich den Einspruch hier schon verstehen. Ein "Meister" kann auch aus wenig viel raus holen und erst recht aus vielem.
 
Weder noch.

Der Meister ist ein Könner mit besonderem Talent, unabhängig davon ob er kommerziell erfolgreich ist oder nicht.

Andere, weniger taletierte schauen zu ihm auf. :adore:

Er hat vor allem einen eigenen innovativen Stil, und bringt deshalb kunsthistorisch bedeutende Werke hervor.

Das ist das Hauptmerkmal.
 
starling schrieb:
Der Meister ist ein Könner mit besonderem Talent, unabhängig davon ob er kommerziell erfolgreich ist oder nicht
Er hat vor allem einen eigenen innovativen Stil, und bringt deshalb kunsthistorisch bedeutende Werke hervor.
Na mal schauen ob die zukünftige Kunsthistorie auch all die Meister bei Soundcloud und YouTube findet und nicht nur die Erfolgreichen.
 
Wird sie.
Wir Meister finden uns ja jetzt schon zum Teil gegenseitig. ;-)
 
War Wunschdenken.
Die Wahrheit ist daß ich über Netz und SC vielleicht so 10 Acts gefunden habe deren eigenständiges Werk ich wirklich schätze.
zT haben sie auch mich gefunden, trotzdem sind es super wenige.

Und das obwohl ich einen Honeypot angelegt habe der nur repostet.
 
starling schrieb:
fcd72 schrieb:
Erst wenn du mehr als notwendig Equipment hast und nicht zwangesweise beschränkt bist, dich aber dann aufs wesentliche reduzieren kannst, dann bist Du Meister.
LOL - das glaube ich nun absolut nicht.

"Mehr als Notwendig" ist doch gerade das Gegenteil dieser Haltung.

Der Meister hat ein - 1 - Meisterwerkzeug einer Art. :opa:
Der hat nicht 80 Schwerter sondern eines. Nicht 80 Geigen sondern eine. Nicht 80 Tuschen und Tuschfedern sondern eine.

So wie in "Der Meister hat nur ein Gewürz, nicht 60", ja? Für den westeuropäischen Kulturkreis empfehle ich dann Maggi Würze, für den asiatischen Helle Sojasauce und für die Amis Ketchup :selfhammer:

Eine Tuschfeder kann natürlich die beste sein, weil die Funktion ja stark beschränkt ist, eine Geige kann auch die beste aller Geigen sein, Funktion ist ebenfalls beschränkt, aber ein Synthesizer? Der ist doch per Definition da zum schaffen neuer Klänge und das ist nunmal auf unterschiedlichste Art möglich.

Welcher ist da jetzt "der beste", ausser natürlich der MiniMoog ?

Und andersrum ists auch Schwachsinn, wenn alle Mischpultkanält gleich sind, dann sind alle die besten, dann brauche ich nur noch einen, und den für das Beste Instrument?

Klar liegt in der Beschränkung die Meisterschaft, aber das bedingt erst einmal die Möglichkeit einer Auswahl. Sonst ist es keine Beschränkung, sondern Zwang. Wenn du von vorneherein dich auf wenig beschränkst, dann ist das selbst auferlegter Zwang und nicht Auswahl.

So gesehen liegt die Meisterschaft in der Wahl der minimal notwendigen Elemente, nicht in einer irgendwie gearteten Beschränkung auf eine Auswahl aller möglichen Elemente.


Haste gehöhrt Sir Johathan Ive? Nur USB-C ist keine Meisterleistung :lollo: :lollo: :lollo: :lollo:
 
Der Meister braucht gar nicht das beste Werkzeug. Ihm reicht ein Klumpen Ton.

Wie gesagt finde ich daß die Meinungen mehr über die Poster verraten als über das Phänomen Meisterschaft...
vermutlich hast Du Geräte die sich funktional und ästhetisch überlappen... ;-)

Ich glaube an Wabi-sabi und Wu wei. An Saint-Exuperys Satz von oben, daß es perfekt ist wenn man nichts mehr hinwegnehmen kann.

Man hat es aber oder man hat es nicht, man kann es nicht erklären.
Sonst könnte ein jeder ein Meister sein.
 


News

Zurück
Oben