Kaufe eine alte TELEFUNKEN M21 Mastermaschine

Bei allem Respekt vor der Person: Herrn Uertz mangelt es meiner Meinung nach an kompositorischem Können und musikalischer Umsetzung. Bisher wurde versucht, die Mängel durch zweifelhafte Texte zu verdecken. Eine Bandmaschine ist da auch keine Lösung für ein offensichtliches Problem.
 
Da mahne ich doch gerne einmal deine zum Teil redundanten Texte u.a. beim Versuch der Moderation an. Die kann man sicherlich durch einen toten Link ersetzen.
 
gringo schrieb:
blue_lu schrieb:
Als absoluter Noob her im Forum ist es ja nicht so schlau Vorderungen zu stellen, ich muss es jetzt aber trotzdem mal tun:

Könnte einer der Bandmaschinenbesitzer mal einen einfachen Drumloop einmal digital/unbehandelt und dann auf Band (mit "Bandsättigung") uploaden?

Ich frage mich seit jeher, was Bandsättigung eigentlich auszeichnet, habe aber ausser esoterischer Wortklauberei nichts finden können im Netz. Inwieweit unterscheidet sich Bandsättigung denn z.B. davon einfach die Vorstufe der Bandmaschine heiß anzufahren?
Oder kann mir jemand einen Link zu einer Aufnahme mit Bandsättigung zukommen lassen?


merci

Stichwort: Transienten, Kompression, Frequenz. Schick mal etwas aus dem Rechner auf ein Kassettendeck und fahre etwas heiss. Oder schau/hör dir mal ein Bandecho an. Auf Band kann man höher ausssteuern, ohne dass es sofort zerrt. Es wird eher komprimiert/limitiert. Plastisch vorstellbar wie ein sanftes, leichtes Overdrive. Der Sound kann lebendiger, organischer werden. Nicht wenige benutzen auch ein sehr gutes Tapedeck.

Ich denke, es findet auch sehr minimales Verstimmen statt. Detune mal einen Synth ganz leicht. Es wird automatisch lebendiger.
Das als Hilfe zur Vorstellung.

Hier schon gelesen?
http://www.soundonsound.com/sos/feb10/a ... warmth.htm


.

Gringo, danke für die ausführliche Antwort, ich schau mal rein. Ist das Ganze also eher eine Sache des Feelings? Ich hätte so gerne mal einen A/B Vergleich, zumal ja viele Erfahrene Leute sagen, dass man auf einer gut eingemessenen Bandmaschine fast keinen Unterschied hört. So wäre das früher ja auch gewollte gewesen: So wenig Färbung wie möglich (also ziemlich contraire zu dem Effekt, den ich erhoffe durch eine Bandmaschine zu erlangen).

Bzgl. Kassette: Da spielt ja auch das Format eine Rolle. Das eine Kassette massiv Höhen runterkurbelt ist ja mir als Generation Walkman bekannt. Ich denke, dass da der LoFi Effekt der Kassette eine vermeindlich Bandsättigung ziemlich übertüncht. Sprich: Der Effekt ist die Kassette selbst.

Bzgl. "Heiss Anfahren" - das ist ein kritischer Punkt: Soweit ich weiß, hat "heiss anfahren" nichts mit Bandsättigung, sondern mit Vorstufenübersteuerung zu tun. Das ist mir als GItarrist bekannt ;-) Mich würde vor allem der Unterschied zwischen dieser Vorstufenübersteuerung und tatsächlicher Bandsättigung interessieren.

Gruß
 
Wie wäre es mit diesem Sieger?

ferrictds_1-5_l.png

http://varietyofsound.wordpress.com/200 ... -kvr-dc09/


.
 
blue_lu schrieb:
Das eine Kassette massiv Höhen runterkurbelt ist ja mir als Generation Walkman bekannt. Ich denke, dass da der LoFi Effekt der Kassette eine vermeindlich Bandsättigung ziemlich übertüncht. Sprich: Der Effekt ist die Kassette selbst.

Das liegt aber nicht an der Cassette als Medium, sondern an der Qualität des Geräts und des Bandmaterials.
Auch bei einem hochwertigen Cassettendeck wird man nicht so ohne Weiteres einen Unterschied zwischen Vor- und Hinterband hören. Dazu muss man sich schon sehr viel Mühe geben.

Was allerdings ein Unterschied zu einer Bandmaschine ist: Ein Cassettendeck lässt sich kaum ohne Kompander betreiben, oder man muss in Sachen Rauschen schon sehr schmerzfrei sein. Das liegt einfach an der geringen Spurbreite und der niedrigen Bandgeschwindigkeit (4,75 cm/sec).

Man kann heutzutage wirklich immer wieder Leute verblüffen, was mit Cassetten an Klangqualität möglich ist, die das aus der Erinnerung her vorrangig mit Walkman-artigen Geräten und den dazugehörigen Kopfhörern verbinden. Oder mit Benjamin Blümchen-Cassetten bei der Fahrt mit Kindern im Auto usw.

Wobei man allerdings sagen muss, dass die alten Hörspiele und Kindersachen auf Cassette je nach Label teilweise wirklich hervorragend produziert waren. Da bin auch ich manchmal erstaunt, mit welcher Sorgfalt das offenbar seinerzeit gemacht wurde. Neulich habe ich mir noch hier in einer Leihbücherei eine ganze Menge solcher Cassetten mitgenommen, weil die sonst in den Müll geflogen wären, keiner wollte die haben.
Wenn ich mir da manches jetzt so anhöre mit meinen Nakamichis, insbesondere mit dem Dragon mit seiner automatischen Spurkorrektur, ist das schon beachtlich. Hätte ich nicht unbedingt erwartet.
 
abgesehen von plugins - wäre bandsättigung also auch mit kassettendeck machbar? gibts da empfehlungen? es muss ja nicht der minimoog unter den tapedecks sein, ... welche funktionen sind da ein muss? und eignen die sich dann wirklich für den masterbuss, oder ist das dann eher was für einzelne tracks / subgruppen?
 
blue_lu schrieb:
abgesehen von plugins - wäre bandsättigung also auch mit kassettendeck machbar?

Prinzipiell schon. Ich muss aber auch ehrlich sagen, da ich da nicht ganz der richtige Ansprechpartner bin. Ich habe nämlich Bandgeräte nicht vorrangig als Effektgeräte eingesetzt (außer für Bandechos), sondern für möglichst hohe Master-Klangqualität.
 
Mal ein anderer Weg:

Die Plugins machen ja heute genau das: Sie versuchen nichtlineare Verzerrungen und Veränderungen zu simulieren, das wird auch immer besser. Einer dieser Dinger ist quasi auch Guitar Rig von der Effekteseite her und diese Magneto-Plugins von UAD bis neuerdins auch NI. Schon probiert?

Mastern mit Band. Das kann man machen, es wird halt gern wie ein "Effekt" heute verwendet, also Überspielung auf Band und zurück in den Rechner, ggf. gemischt mit EQ oder Kompression bearbeitet, da geht es ja um eher subtile Änderungen, also um 1-3dB Änderungen bei den Pegeln. Und hängt auch von der Musik selbst ab (Zielgruppe, Erwartungen, Einsatz des Werkes).
 
@Florian
Das bekam ich zur antwort vom verkäufer auf deine anmerkung mit dem schneiden:

Es handelt sich um eine Maschine mit DEUTSCHER Schichtlage, d.h. Schichtlage aussen wobei der Kopiereffekt dahingehend reduziert wird, dass die Vorechos weniger stark entstehen, als bei Schichtlage innen (Internationale Schichtlage).

Für den Schnitt spielt das keine Rolle.

P
 
Moogulator schrieb:
(Zielgruppe, Erwartungen, Einsatz des Werkes).

Ich habe keine zielgruppe - für mich ist mastern ein gestaltungsmittel.

- und wer sich hier für plugs interessiert soll einen eigenen thread dazu aufmachen. "DIGITAL ist ein ÜBERGANG!"

Danke!

p
 
Das mit dem Kopiereffekt stimmt grundsätzlich.
Es ist aber mehr eine Frage der Lagerung und nicht der Kopfposition bei der Aufnahme.
 
florian_anwander schrieb:
sowas kannst Du mit einer Maschine knicken, bei der Du nicht mit dem Fettstift am intakten Band direkt an der Spaltmarkierung das Band markieren kannst.

Wieso soll man das nicht können? Das musst Du mir noch mal erklären. Der Unterschied ist doch nur, dass Du von der anderen Seite draufguckst.
Ich würde sogar sagen, bei der Art und Weise, wie die Rundfunkmaschinen in ihre Truhen eingebaut waren, war die deutsche Schichtlage bequemer: Rüberbeugen und zurückschauen anstatt vor der Maschine in die Knie gehen zu müssen.
 
Peter Uertz schrieb:
Moogulator schrieb:
(Zielgruppe, Erwartungen, Einsatz des Werkes).

Ich habe keine zielgruppe - für mich ist mastern ein gestaltungsmittel.

- und wer sich hier für plugs interessiert soll einen eigenen thread dazu aufmachen. "DIGITAL ist ein ÜBERGANG!"

Danke!

p

Mastern ist per Definition danach und dient idR. nur der Anpassung ans Medium. Vorher muss ein guter Mix liegen. Gestaltung findet vor dem Mastering statt. Zielgruppe: Notfalls du selbst.

Plugins: Das ist nur eine Alternative, ausreden will ich dir das nicht, es kann ja eine tolle Erfahrung sein und es ist auch ok von Wegen abzuweichen. Das Abenteuer Bandmaschine ist halt definitiv ein gewisser Aufwand.
 
Ich wollte nur kurz nachtragen, dass die AAA rechtzeitig zum Forum in drei Wochen auch wieder zwei neue Titel aus ihrer Tonbandreihe auf den Markt bringt, beides reine Analogproduktionen, einmal Klassik und einmal Jazz.
Selbstverständlich wird man die auch vor Ort anhören können.
 
Hat die Maschine Trennspur bzw. Schmetterlingsköpfe? Und in welchem Zustand sind die Köpfe, die Bandführungsteile und die Gummiteile? Man bekommt mittlerweile wieder relativ problemlos diverse Sorten neu geschnittener Bandandruckrollen, aber leider nicht für alle Geräte. Ist die Maschine regelmäßig gewartet worden? Kennst Du jemanden, der sie für Dich auf einen bestimmten Bandtyp einmessen kann?

Dolby SR wäre auch nicht schlecht...

Wenn´s Dir nur um die reine Bandsättigung als Effekt zur Klanggestaltung geht, ist vielleicht ein Fatso von Empirical Labs (oder ein Culture Vulture) die handlichere Lösung.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Wenn´s Dir nur um die reine Bandsättigung als Effekt zur Klanggestaltung geht, ist vielleicht ein Fatso von Empirical Labs (oder ein Culture Vulture) die handlichere Lösung.

Oder noch besser: Der Machine Head von SPL
 
Du kannst dir auch pfundweise Beluga Kaviar auf Fritten mit ranziger Majo kippen, davon werden sie auch nicht leckerer.
 
gringo schrieb:
Stichwort: Transienten, Kompression, Frequenz. Schick mal etwas aus dem Rechner auf ein Kassettendeck und fahre etwas heiss. Oder schau/hör dir mal ein Bandecho an. Auf Band kann man höher ausssteuern, ohne dass es sofort zerrt. Es wird eher komprimiert/limitiert. Plastisch vorstellbar wie ein sanftes, leichtes Overdrive. Der Sound kann lebendiger, organischer werden. Nicht wenige benutzen auch ein sehr gutes Tapedeck. Ich denke, es findet auch sehr minimales Verstimmen statt. Detune mal einen Synth ganz leicht. Es wird automatisch lebendiger.
Das als Hilfe zur Vorstellung.
Hier schon gelesen?
http://www.soundonsound.com/sos/feb10/a ... warmth.htm
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Aus mangel an hochwertigem Equipment habe ich früher als folgende Experimente gemacht:

Aufnahme vom Sampler in halber Geschwindigkeit "heiss" auf ein Akai GX75 Tapedeck gefahren, dann mit halber Samplerate zurück in den Sampler und wieder doppelt so schnell (=ursprüngliche Originalgeschwindigkeit) abgespielt, bot den Vorteil, dass der limitierte Frequenzgang und das (zwar minimale) Bandrauschen in unhörbare Regionen verschwanden, da dieses dann in doppelter Frequenz abspielt.
Das Klang-Ergebnis konnte entsprechend mit Bias und Pegel am Tape beeinflusst werden, dank Hinterbandkontrolle also mehr oder weniger "Realtime".

Leider ist mir das GX75 aufgrund intensiever Nutzung vor ein paar Jahren dann abgekackt, mit dem noch vorhandenen GX32 macht es keinen Spass, da hier die Hinterbandkontrolle fehlt (ist dann zu Zeitaufwendig und die Spulerei zur Ergebniskontrolle nervt ungemein)
 
Zur Auflockerung ein schönes Zitat von Steve Albini: :D
I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn.
 
Bernie schrieb:
ppg360 schrieb:
Wenn´s Dir nur um die reine Bandsättigung als Effekt zur Klanggestaltung geht, ist vielleicht ein Fatso von Empirical Labs (oder ein Culture Vulture) die handlichere Lösung.

Oder noch besser: Der Machine Head von SPL


Warum muss man denn 1500,- euro für eine simulation (Machine Head) ausgeben - ist doch eigentlich paradox, oder nicht!?
 
Peter Uertz schrieb:
Warum muss man denn 1500,- euro für eine simulation (Machine Head) ausgeben - ist doch eigentlich paradox, oder nicht!?

Naja, das nette Teil emuliert den Bandsättigungseffekt absolut perfekt, ohne die digitale Ebene über irgendwelche minderwertigen Wandler verlassen zu müssen. Die Einstellung ist sehr einfach, von ganz zart und warm bis gandenlos rauh und übersteuert. Dazu kommt noch, das es mit 1HE / 19" recht genügsam mit dem Platz umgeht, denn nicht jeder mag sich eine große Bandmaschine hinstellen.
 
Ich halte den klanglichen Aspekt der Arbeit mit einer Bandmaschine für relativ unwichtig. Viel wichtiger ist die Änderung der Arbeitsweise, die mit der Verwendung einer Bandmaschine einhergeht.
Man betrachtet viel größere Abschnitte des Musikstückes, verzettelt sich nicht an einzelnen 32teln. Durch das hin und herspulen kriegt man eine Zwangspause verordnet, die eine besser Distanz zum eigenen Werk gibt. Das gilt natürlich noch mehr fürs Arbeiten mit Mehrsspurmaschinen, aber auch bei Mischen auf Analogband finde ich das wichtig.
 
florian_anwander schrieb:
Ich halte den klanglichen Aspekt der Arbeit mit einer Bandmaschine für relativ unwichtig. Viel wichtiger ist die Änderung der Arbeitsweise, die mit der Verwendung einer Bandmaschine einhergeht.
Man betrachtet viel größere Abschnitte des Musikstückes, verzettelt sich nicht an einzelnen 32teln. Durch das hin und herspulen kriegt man eine Zwangspause verordnet, die eine besser Distanz zum eigenen Werk gibt. Das gilt natürlich noch mehr fürs Arbeiten mit Mehrsspurmaschinen, aber auch bei Mischen auf Analogband finde ich das wichtig.

:supi:
 
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Leider konnte Herr Uertz ja den Frühjahrstermin zum Besuch des Elektronischen Studios nicht wahrnehmen. Da hätten sicherlich alle Fragen zur Zufriedenheit beantwortet werden können, zusätzlich Inspiration zur unottodoxen Verfahrensweise im Umgang mit Tonbandmaschinen und elektronischen Klangerzeugern und Klangtransformationsgeräten garantiert.
 
inputhone schrieb:
sind die m21 echt so viel höher im preis? ich hab ne m15 und die war längst nicht so teuer. 750 ist schon alter schwede. :selfhammer:

Das stimmt, aber versuch´ mal, für den Preis eine Studer zu bekommen...

Mein Vater beißt sich heute noch in den Arsch, als er bei Radio Bremen vor ein paar Jahren eine M21 hätte mitnehmen können, gegen Obulus in die Kaffeekasse... die wollten das Ding wohl einfach nur noch loswerden. Hat er natürlich stehenlassen.

Stephen
 
florian_anwander schrieb:
Ich halte den klanglichen Aspekt der Arbeit mit einer Bandmaschine für relativ unwichtig. Viel wichtiger ist die Änderung der Arbeitsweise, die mit der Verwendung einer Bandmaschine einhergeht.
Man betrachtet viel größere Abschnitte des Musikstückes, verzettelt sich nicht an einzelnen 32teln. Durch das hin und herspulen kriegt man eine Zwangspause verordnet, die eine besser Distanz zum eigenen Werk gibt. Das gilt natürlich noch mehr fürs Arbeiten mit Mehrsspurmaschinen, aber auch bei Mischen auf Analogband finde ich das wichtig.

Ich unterstelle mal, daß Dir so Dinge vorschweben, wie Dirk sie mit Herrn Müller illustriert hat. Für solche Fälle braucht man dann schon besser *zwei* Telefunken :).

Stephen
 


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