Kennt Ihr auch so viele mit Technik angebende Veröffentlichungsverweigerer?

Na, für sowas gibt es meist die innere Überprüfung. Bei sowas kann man auch andere fragen oder mal spielen und sehen, ob es passt und angenommen wird.
 
Das meine ich ja, mir gefällt mein Zeug sehr gut. Aber warum zum Teufel habe ich den Zwang es anderen zu zeigen. Werde die Tage mal in Ruhe mit mir reden.
Genau - deshalb darf das auch sein - am Ende ist es natürlich so, dass es keine Frage von Platz ist - wie man es findet (ich meine wirklich auffinden) ist schwerer aber du kannst dir eben auch etwas erspielen und dagegen spricht doch nichts.
Du wirst ja auch besser, versuchst vielleicht mal Stimme oder was auch immer…
 
ich sehe das eher als 'Teilen
Danke, jetzt hat es klick gemacht.
Ich teile es gerne. Mein Problem ist nur, dass ich nicht abschätzen, ob es mehr Leute als Bereicherung oder Müll sehen.

Zurück zum Thema.
Eventuell haben die Kollegen die nichts veröffentlichen, genau so Minderwertigkeitsgefühle bzw. zu wenig Selbstvertrauen wie ich.
 
Ich wäre auch eher froh, wenn nicht alles, was potentiell an Zeug gemacht wird im Netz oder irgendwo landet, außer es ist sehr sehr hörenswert. Das gilt aber ganz allgemein.
Das scheint allgemeiner Konsens zu sein – aber ich sehe es ein bisschen anders.

Zunächst mal: Wer bestimmt denn, was objektiv hörenswert ist und was nicht? Kritiker, "Influencer", der allgemeine Trend. Name, Label. Wichtige Leute. Nach denen kann man sich richten oder es bleiben lassen.

Für mich ist das Internet aber vor allem "Spielwiese für alle", wo man sich auf eigene Gefahr ausprobieren und austoben kann.

Es wird ja niemand gezwungen, irgendwelche Elaborate von Amateuren anzuhören. (Nebenbei: Das Wort "Amateur" bedeutet eigentlich "Liebhaber", und ich trage das Etikett gerne.) Als Hörer: Wenn ich gezielt Musik suche, von der ich annehme und wünsche, dass sie *für mich* hörenswert ist und keine Zeitverschwendung, weiß ich genau, wo ich suchen muss. Wenn ich mich dann unterwegs von irgendwelchem random Müll ablenken lasse, bin ich doch selbst schuld. Aber es gibt auch die Momente, wo ich tatsächlich mal random Zeugs anhöre, einfach, weil ich auf die Art durchaus schon Gutes entdeckt habe. Dann weiß ich aber, dass es Glückssache ist und hab auch wieder keinen Grund, mich zu beschweren, wenn nix Interessantes dabei war.

Oder sind es ökologische Gründe? Dann müsste ich mich natürlich am Riemen reißen und mich ständig prüfen, ob die Welt jetzt noch ein video oder audio von mir braucht. Gut möglich, dass ich mich auch irgendwann ganz zurückziehe, und zwar nicht kurz vor meinem Ableben, sondern früher – aber ganz sicher aus anderen Gründen als "ich will nicht das Internet zumüllen".
 
Manche sollten mehr Veröffentlichungen wagen, andere weniger. Generell gibt es eher die Tendenz, dass jüngere mehr machen wollen.

Schade ist heute, dass die Interesse an Veröffentlichungen auf guten Labels eher nicht mehr so vorhanden ist.
Vor ein paar Jahren war die Frage in Foren und Social Media, wie komme ich an ein gutes Label, heute interessieren sich alle nur noch wieviel Geld man (nicht) machen kann und alle haben ihre eigenen Label, auch wenn die niemanden interessiert.
 
Also ich persönlich finde, dass es schon ein Unterschied sein kann, ob es einem darum geht Musik zu machen um ein Musikstück als Ergebnis zu erhalten, oder ob man einfach drauf steht als Hobby mit elektronischen Hightech Instrumenten rumzuspielen und da kommt dann eventuell auch Musik bei raus. In letzterem Fall sehe ich nicht warum man da was veröffentlichen müssen sollte. Trotzdem kann man sich ja am Ende gut mit der Technik auskennen und warum sollte man darüber dann nicht reden dürfen?
 
Das scheint allgemeiner Konsens zu sein – aber ich sehe es ein bisschen anders.

Zunächst mal: Wer bestimmt denn, was objektiv hörenswert ist und was nicht? Kritiker, "Influencer", der allgemeine Trend. Name, Label. Wichtige Leute. Nach denen kann man sich richten oder es bleiben lassen.

Für mich ist das Internet aber vor allem "Spielwiese für alle", wo man sich auf eigene Gefahr ausprobieren und austoben kann.

Es wird ja niemand gezwungen, irgendwelche Elaborate von Amateuren anzuhören. (Nebenbei: Das Wort "Amateur" bedeutet eigentlich "Liebhaber", und ich trage das Etikett gerne.) Als Hörer: Wenn ich gezielt Musik suche, von der ich annehme und wünsche, dass sie *für mich* hörenswert ist und keine Zeitverschwendung, weiß ich genau, wo ich suchen muss. Wenn ich mich dann unterwegs von irgendwelchem random Müll ablenken lasse, bin ich doch selbst schuld. Aber es gibt auch die Momente, wo ich tatsächlich mal random Zeugs anhöre, einfach, weil ich auf die Art durchaus schon Gutes entdeckt habe. Dann weiß ich aber, dass es Glückssache ist und hab auch wieder keinen Grund, mich zu beschweren, wenn nix Interessantes dabei war.

Oder sind es ökologische Gründe? Dann müsste ich mich natürlich am Riemen reißen und mich ständig prüfen, ob die Welt jetzt noch ein video oder audio von mir braucht. Gut möglich, dass ich mich auch irgendwann ganz zurückziehe, und zwar nicht kurz vor meinem Ableben, sondern früher – aber ganz sicher aus anderen Gründen als "ich will nicht das Internet zumüllen".
Ich gebe dir sehr sehr Recht - weil :
Als ich anfing und weiter machte, oder als ich hörte, was es so gibt, aber auch wenn ich mich hier umhöre, so fühlen sich eher die als nicht wertig genug, die recht interessante Sachen machen.
Das ist daher außerordentlich individuell.

Ich würde ja eh auch meinen Kram als "off" bezeichnen, also - welche Instanz das sagen kann bist ansich du selbst und manche haben ihre Sperre eben anders justiert.
Mir wäre schon lieb, wenn kreative Sachen nicht wegen etwas zu viel Rauschen nicht dabei sind aber das 100ste "Techno Demo" was 100 andere auch machen eher nicht. Das ist natürlich auch schon irgendwie schräg, nur ein Code für das, was man eben machen könnte. Die Suche ist immer schwer - bleibt auch schwer und wird schwerer.
Es ist aber nun auch so, dass jüngere Leute auch tolle Musik machen können.

Amateure und sogar Diletanten haben teilweise in Eigenarbeit spannende Musikstile hervorgebracht, manches ist dann auch mir zu "profi", also berufsmäßig und mit viel Geld im Spiel gemacht, was gar kein guter Messfühler für interessante Musik ist - mir lag daher der "Indie" Markt näher als das Mainstream - man lernte, dass das Radio kein Ort für Musik ist, außer für ganz wenig - und nur sehr speziell und an bestimmten Orten. Auch ich suche einfach weiter und würde mir nicht die Mühe machen irgendwas runter zu putzen.

Das berühmte Handwerk kann auch manchmal sperren - es gibt auch Acts, die bewusst sogar sich "naiv" gehalten haben und frei von "Standards", also da bleibe auch ich sehr offen.
Ich glaube, dass die beste neue Musik auch aus den Reihen junger oder anderer Leute kommt, die nicht unbedingt Musik oder Harmonielehre "studiert" haben müssen.

Also - Leute die aus Leidenschaft etwas unkonventionell dran gehen - Große Liebe!
Das bedeutet aber im Rückschluss nicht, dass man nicht auch akademisch Musik macht und da das ein oder andere tolle Musik sein kann.
Es gibt da eben auch keine Dogmen.



Man könnte Leute fragen, die nicht direkte Freunde sind, damit die einem nicht zu nette Dinge sagen - und live probieren, ob's ankommt oder sowas.
Es gibt viele Wege. Auch ich mache ja auch einfach nur die Musik, die es zu wenig gibt, für mich - es kann sein, dass nicht jeder danach ruft, ist mir dann aber egal.
Und es fragen auch Leute danach - spätestens dann ist es schon schön, fühlt sich auch super an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also richtig "veröffentlicht", auf einem Label, Bandcamp oder so (irgendwas auf Jamendo im letzten Jahrtausend mal abgesehen) habe ich nie.
Wäre auch mit Anstrengung kaum möglich gewesen, der Kreis der Interessenten ist zu klein. Nicht, weil meine Musik besonders anspruchsvoll wäre, sondern eher, weil ich gerne ein paar Regeln zu viel übertrete.

Beispiel: Ich habe mal ein Stück gemacht, bei dem ich zwei Sequencer-Stränge (inkl. davon jeweils abhängiger Dinge) in leicht unterschiedlicher Geschwindigkeit gestartet habe und die Geschwindigkeiten beider Stränge dann langsam manuell verändere. Manchmal treffen die Noten der beiden Stränge zusammen, manchmal klingt es wie irgend etwas Synkopiertes, oft aber auch einfach "seltsam". Das ist nicht intellektuell anspruchsvoll, man muss auch nicht Musik studiert haben oder sowas. Es erzeugt ein komisches Gefühl, da "stimmt was nicht". Und richtig Spaß kann man erst dann haben, wenn man beide Stränge - obwohl sie immer wieder auseinanderdriften - als eine gemeinsame Musik wahrnehzmen kann. Ich mag so etwas sehr, bin aber nicht naiv genug zu glauben, dass das besonders vielen Leuten Spaß macht.
Meine Stücke, und es sind gar nicht so wenige, hoste ich selbst auf der eigenen Website. Bringt kein Geld, kostet sogar - dafür bin ich frei bis ins Detail. Einzelne Sachen sind auf Youtube.

Angeben mit Technik: Ja, immer gerne. Ich habe neben dem Musikmachen und mit Technik angeben aber auch noch andere Interessen, die ihren Tribut fordern.

Einen anspruchsvollen Broterwerb. Manchmal ist am Feierabend dann halt auch Feierabend.
Famile, erweitert durch derzeit 4 große Hunde (2 Galgos, 1 Spinone, 1 Riesenschnauzer). Es braucht viel Zeit, einen Welpen großzuziehen, einen Tierheim-Hund zu sozialisieren oder auch einen kranken und alten Hund zu pflegen, manchmal auch den letzten Weg zu begleiten. Das ist mir letztlich wichtiger, als Musik zu machen.
Und last but not least: Neue Technik beherrschen: Beiepiel Umstieg auf die Behringer Wing. Klar, das ist auch "nur" ein Audio-Interface für den PC, aber was mache ich wo, wie synchronisiere ich die Geräte miteinander (und welche Sync-Quelle ist halbwegs brauchbar stabil), wie route ich Effekte aus PC, Mischpult und externem Equipment usw. - auch da kann man viel Zeit verbringen, die keine unmittelbaren "Veröffentllichungen" nach sich ziehen.
Andreas
 


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