Klangtheoretische Fragen

Werden Flächen als in horizontaler Lage befindliche Klanggebilde wahrgenommen? Mir sehr wohl klar, dass der sprachliche Ausdruck "Fläche" einen Einfluss auf die Interpretation der Wahrnehmung von Klängen bzw. Klangtypen hat.

Was unterscheidet Flächen (Pads) von atmosphärischen Klängen? Intensität/Kraft, Kompaktheit/Homogenität ?

Bitte um Aufklärung
 
Unter einer Fläche (Pad) würde ich jetzt eher einen tonalen Klang verstehen, dessen Spektrum sich nur langsam ändert. Tonal meint, dass deutlich ein Grundton erkennbar ist. In den allermeisten Fällen sind Päds dann mehrere von diesen Dingern die einen Akkord formen.

n Atmosphärischer Sound kann ja durchaus auch mal perkussiv sein, aber es ist selten ein Ton erkennbar. Und wenn, dann isses meist ungewollt.
 
psicolor schrieb:
n Atmosphärischer Sound kann ja durchaus auch mal perkussiv sein

Oder geräuschhaft. Atmosphärische Sounds müssen nicht als Akkord gespielt Sinn machen. Bei einem Pad würde ich persönlich das schon erwarten. Ob eine tonale Fläche als in horizontaler Lage wahrgenommen wird? Das ist wohl eher eine Frage der persönlichen Abstraktion. Magst du erläutern, warum das Thema für dich von Belang ist?
 
dns370 schrieb:
Was unterscheidet Flächen (Pads) von atmosphärischen Klängen?

nichts
erfüllen beide den gleichen zweck
was passiert den wenn du sagst die atmo besteht aus einer fläche, oder die die flache ist atmosphärisch ;-)
 
XCenter schrieb:
Ob eine tonale Fläche als in horizontaler Lage wahrgenommen wird? Das ist wohl eher eine Frage der persönlichen Abstraktion.

Nun ja, begrifflich ist es deshalb für mich relevant, da es sprachliche Ausdrücke gibt die räumliches, ja teilweise sogar plastisches im Klangerleben beschreiben ..... wie gesagt, es gibt den Begriff der "Fläche" oder auch des "Klangteppichs" ..... oder klangliche Gebilde die wie "Kathedralen" wirken. Natürlich helfen, speziell bei letzterem, Effekte wie Hall und Delay, um ua. eine Abstraktion bilden zu können ...... mir kommt vor, es ist wie mit der Henne und dem Ei ..... ist es zuerst die Abstraktion, die zu einem Klanggebilde führen kann, oder das Klanggebilde selbst, welches zur Abstraktion führt .

XCenter schrieb:
Magst du erläutern, warum das Thema für dich von Belang ist?

reines Interesse ..... ich schreibe keine Arbeit darüber ;-) , aber spannend ist es für mich auf jeden Fall, wie Musik empfunden wird bzw. zu welchen Kognitionen sie führen kann ... Literatur darüber wäre ganz spannend

ist beim Film nichts anderes..... wenn man die Musik weg lässt und nur mit Farben oder gar Farbschattierungen arbeitet, kann das auch Räumlichkeit vermitteln und Stimmungen erzeugen. Stimmung wird interpretiert!
 
dns370 schrieb:
(...) wie Musik empfunden wird bzw. zu welchen Kognitionen sie führen kann (...)

Und da liegt glaub ich die Schwierigkeit. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jeder Hörer jeden Klang gleich empfindet. Ich vage sogar zu bezweifeln, dass jeder Mensch in der Lage ist aus Klängen konkrete kognitive Visualisierungen zu erzeugen. Mir fällt da eine Verbindung zur Synästhesie ein, die ja nun wirklich nicht jeder "beherrscht".
 
nullpunkt schrieb:
Mir fällt da eine Verbindung zur Synästhesie ein, die ja nun wirklich nicht jeder "beherrscht".

dann Frage ich mich, wie es zur Bezeichnung von bestimmten Klanggebilden kommt ... etwa der "Klangteppich" .... ein Produkt von Synästhetiker?

übrigens stelle ich mir "Flächen" horizontal vor ..... und Baselines als 3-Dimensionale sich ständig veränderende Objekte im Raum ... ich bin aber kein Synästhetiker.
 
dns370 schrieb:
Werden Flächen als in horizontaler Lage befindliche Klanggebilde wahrgenommen? Mir sehr wohl klar, dass der sprachliche Ausdruck "Fläche" einen Einfluss auf die Interpretation der Wahrnehmung von Klängen bzw. Klangtypen hat.

Was unterscheidet Flächen (Pads) von atmosphärischen Klängen? Intensität/Kraft, Kompaktheit/Homogenität ?

Bitte um Aufklärung

Für mich ein sprachliches Ding. Vermutlich sind für dich Flächen tonaler und Atmosphären eher Texturen und "Stimmungsbilder", die nicht so tonal sein müssen?
Würde also für eine wiedererkennbare klare Tonlage stimmen in dem Falle, wenn ich das sprachlich richtig aufgefangen habe.

Horizontal ist eine Metapher die ich zB eher nicht so erkennen kann und weshalb es horizontaler als ein Bass ist? Ich tippe mal auf einen Zeitverlauf der länger ist als der eines Basses und da dieser gern in einem Diagramm gezeichnet auf der horizontalen Achse aufgetragen ist, ist das vielleicht so gemeint?

Übrigens ist das keine Wertung und sollte nicht so verstanden werden. Weiss nicht mal ob dir meine Antwort was bringt.
 
Moogulator schrieb:
Für mich ein sprachliches Ding. Vermutlich sind für dich Flächen tonaler und Atmosphären eher Texturen und "Stimmungsbilder", die nicht so tonal sein müssen?
Würde also für eine wiedererkennbare klare Tonlage stimmen in dem Falle, wenn ich das sprachlich richtig aufgefangen habe.

Horizontal ist eine Metapher die ich zB eher nicht so erkennen kann und weshalb es horizontaler als ein Bass ist? Ich tippe mal auf einen Zeitverlauf der länger ist als der eines Basses und da dieser gern in einem Diagramm gezeichnet auf der horizontalen Achse aufgetragen ist, ist das vielleicht so gemeint?

Übrigens ist das keine Wertung und sollte nicht so verstanden werden. Weiss nicht mal ob dir meine Antwort was bringt.

Fasse ich auch nicht als Wertung auf ......

allerdings stimme ich dir zu ..... ich habe wohl einen sehr technischen Begriff des Klanges ... das mit dem Diagramm beim Bass kommt gut hin ... und zwar in Hinblick auf Amplitude und Wellenformverlauf in der Zeit, aber eben auf drei Achsen .... ich versuche das mal in Blender zu visualisieren ... damit es rüberkommt .... bei den Flächen spielt Zeit, Amplitude und Frequenzcharakteristika eine Rolle
 
Denke, da entsteht das Bild hier
500_fairlight.jpg


Und ja, das ist genau wie man ein "Sample" in 3D darstellen kann und dargestellt hat (hier ist die Darstellung des Fairlight)

Frequenzen von vorn nach hinten, zeit nach rechts.

Hier noch besser zu "erkennen"
mzl.hyygsozx.320x480-75.jpg


So kannst du sogar Formantwellen und ähnliches erkennen, so haben "wir" früher mal analysiert, wie ein Streicherklang so aufgebaut ist und wie man das nachbauen (synthetisieren) kann mit "normalen" Synthesizern, denn ich hatte natürlich nie einen Fairlight.

Kammfilter und sowas kann man hier gut erkennen oder sagen wir mal etwas, was charakteristische Peaks hat über die Frequenzen und die Hüllkurven für die einzelnen Frequenzbänder (zB aus additiver Synthese heraus gesehen) nochmal gut zum lernen. Grundsätzlich jedenfalls ist das eine interessante Darstellungsform für Flächen - aber Bässe auch, sind halt nur nicht so lang nach "rechts raus"

Hier perfekt zu checken:
Zeit, Amplituden, Frequenzbereich.

Der Rest ist Darstellungssache, ginge auch so
image401.png
 
exakt so, genau so stelle ich mir das vor

Vielen Dank

gibt es da eine Software, mit der man wie im zweiten Bild Zeit, Amplituden & Frequenzbereich in Echtzeit darstellen kann?
 
Fairlight App. Von der sind die ersten Pics bzw vom Original, bei der App kannst du sie nur "schütteln" und "drehen". Aber - ich finde die Fairlight App eigentlich überschätzt, ist nur nett wegen der legendären Sounds, kann aber sonst wenig, naja, ist halt ein Fairlight, also ein Sampler mit 0.5Sec. Samplezeit.

Ansonsten sind Spektraltools auch ok wie Spectre (aus UK), die machen das farbig.
Allerdings nicht GAAANZ so wie du das haben willst. Mac
spectre.jpg


PC gibts sowas:
so http://shmelyoff.nm.ru/spectrum_analyzer_en.htm

Müsst ich auch genauer suchen für wirklich GUTE, ich finde Spectre gut von dem, was es bringt an Info.

Extrem fein ist das hier von Prosoniq
prosoniq_sonicworx_pro.jpg



Nur halt nicht so "3D", aber ein Ansatz erstmal, müsst wie gesagt selbst suchen..
 


News


Zurück
Oben