serge schrieb:Wer noch keinen Kaffee hatte: Setzt Euch den Kopfhörer auf oder reißt die Anlage ordentlich auf und gebt Euch den letzten Satz aus Jean-Marie Widors Fünfter Orgelsinfonie – die Toccata (nein, nicht die von Bach!):
Analog Sequencing!
ppg360 schrieb:Hauptsache, es wird nicht gesungen -- vor allem nicht in diesen hochgradig artifiziellen Stimmlagen und -modulationen.
Operette, Oper und dergleichen sind mir ein Greuel.
Stephen
Summa schrieb:Das ist die Frage, passt das noch?
Alchemist schrieb:ppg360 schrieb:Hauptsache, es wird nicht gesungen -- vor allem nicht in diesen hochgradig artifiziellen Stimmlagen und -modulationen.
Operette, Oper und dergleichen sind mir ein Greuel.
Stephen
Es geht auch so:
NickLimegrove schrieb:[...] die deutsche (im Kontrast zur englischen) Wikipedia, die das Verständnis bevorzugt, klassische Musik beginne mit Bach und ende mit Mahler.
Mit Florence Foster Jenkins kannst Du auch Klassik- und Opernliebhaber jagen -- oder foltern. Oder zum Lachen bringen. Die arme Frau wusste nämlich nicht, dass sie gar nicht singen konnte und die Töne nicht traf. Es gibt auch einen Spielfilm dazu. Also die Frau Mutter in Loriot Video "singt" eindeutig besser, hahappg360 schrieb:Das ist genau *das*, was ich meinte. Mit sowas kannst Du mich jagen -- oder foltern: Ich gestehe dann alles.
Ein gängiges Vorurteil, hatten wir bereits mehrere Male.Neben meinen Gehversuchen in synthetischer Musik bin ich auch Klavierschüler. Musiknoten faszinieren mich zudem auch als Ding an sich, als Musik, die nicht klingt, ohne dass sich andere Menschen mit ihr beschäftigen und sie schließlich live vor anderen zum Klingen bringen. Für mich ist das der Inbegriff klassischer Musik, der nichts wirklich zu tun hat mit dem mehrheitlich geprägten elitären Habitus des Bildungsbürgertums, den es - so mein Verdacht - nur aus reiner Tradition aufrecht erhält, weil es ihm eben anerzogen wurde.
Das ist wohl eher ein Fall für die Eheberatung und keineswegs auf Klassikkonzerte beschränkt.Wie vielen hängt es zu Hals raus, vom musikinteressierten Partner mitgeschleift zu werden zum Konzert, aber man will ja schließlich auch gesehen werden?
Wie sollte dieser Verzicht auch aussehen? Soll vor dem Konzertsaal eine Gewissensprüfung stattfinden, aus welcher Motivation eine Person das Konzert besuchen will, und nur die reinen musikalischen Geistes sind, dürfen rein, dem Rest wird der Eintritt verwehrt und der Kaufpreis erstattet?Aber die Musiker könnten sich leider gar nicht leisten, auf dieses Publikum zu verzichten.
Das will ich doch hoffen, warum sollte ich Geld und – wertvoller noch! – Zeit für eine stümpferhafte "Aufführung" hinlegen?Manche Literatur ist so komplex, dass sie nur von Leuten gespielt werden kann, die sich lange Ausbildungsjahre ans Klavier gepflanzt haben.
Demnach sind Dir weder die Arbeiten noch die Arbeitsweisen von Wendy Carlos und Isao Tomita bekannt. Bitte, beschäftige Dich damit mal, lohnt sich.Und das kann man nicht auf dem Synthesizer adäquat umsetzen, ohne dass das in eine ziemlich spaßlose Angelegenheit ausartet. Balken in eine Pianoroll zeichnen und jeweils mit Velocities und anderen Attributen versehen, dabei stets wissend, wie es klingen muss. Ein Synthetiker mit Kenntnissen in der klassischen Musik könnte das sicher, aber es ist halt aufwendig und eben spaßlos, an der Mechanik würd sie nur so aus den Fingern fließen und dies Tun im Takt garantiert erst Endorphinfluten. Und wenn er zufällig auch gut Klavier spielen kann, dann kommt halt eine Interpretation auf dem Synthesizer heraus, die die klangvariablen Fähigkeiten des Geräts nicht im Ansatz nutzt.
"Switched-On Bach" von Carlos aus dem Jahre 1968 "…führte die Billboard Classical Albums Charts von 1969 bis 1972 an. Bis Juni 1974 hatte es sich über eine Million Mal verkauft und wurde 1986 als zweites klassisches Album mit Platin ausgezeichnet." (Quelle)In dem Sinne sind Synthetik und Klassik für mich unvereinbar (möglich schon, aber ohne nennenswert Publikum).
Wäre Dein eigenes musikalisches Credo in (D)einem eigenen Thread nicht besser aufgehoben?Ich setze heute klassische Literatur und den nebenbei manuell trainierten Etüdenkram nur mit dem Synthesizer um, weil der mein Kind ist, statt gekauft selbst geschaffen, programmiert allein mit Mitteln, die nicht für Musikern als Zielgruppe entwickelt wurden. Die Beschäftigung damit macht mir also unbedingt Spaß, und ich nehme zum Testen lieber fertige Literatur als selbst zu komponieren. Nicht, dass ich das nicht auch können wollte, allein würd ich beides gleichzeitig üben, käme weder bei dem einen noch beim anderen viel raus, meinetwegen noch weniger als jetzt.
Wäre das nicht eher reichlich schlicht? Wie wäre es stattdessen hiermit:Beispiel: In Burgmüllers Schwalbe könnten man zum Beispiel den Tierlaut der Schwalbe näherungsweise synthetisieren und einflechten, damit es originell wird.
Das ist die berechtigte Sicht eines Konzertveranstalters: Der hat freilich ein Interesse an einem ausverkauften Saal, also an jemandem mit Rang und Namen. Es sei aber niemandem verboten, sich neue Hobbies zu suchen und da erst mal "rumzustümpern", wie ein Profi meinen würde, ohne auch nur einen Manager zu rekrutieren oder so. Ohne Anspruch Kunst zu werden. So lange der Mensch kein Geld mit etwas verdient, braucht er auch nicht das Label Kunst dranhängen, um nicht Künstler damit zu provozieren, die so ihren Lebensunterhalt verdienen. Außer Disse kommt da solange nix rum bei, wie man sich nicht an die Gepflogenheiten des Geben und Nehmens hält oder halten kann. Aber das ist eine andere Geschichte.Wenn ich einen Handwerker beauftrage, dann möchte ich ja auch, dass ein Könner kommt und kein größenwahnsinniger Stümper.
Nervts dich? Warum aber eigene Threads hoch holen, wenn es zum jeweiligen Thema nicht wirklich neues gibt? Das würde noch mehr nerven und so Threadbumping wird in den meisten Foren, wie sicher auch hier, nicht gerne gesehen.Wäre Dein eigenes musikalisches Credo in (D)einem eigenen Thread nicht besser aufgehoben
Es ist die Sicht des Konzertbesuchers: Er hat ein berechtiges Interesse daran, für sein Geld eine künstlerische Leistung zu erleben.Das ist die berechtigte Sicht eines Konzertveranstalters: Der hat freilich ein Interesse an einem ausverkauften Saal, also an jemandem mit Rang und Namen.
Um Himmels willen, nein, warum sollte das verboten sein? Aber da reden wir doch von "Hausmusik" im weitesten Sinne – ich sprach dagegen von "öffentlicher Aufführungspraxis", für die Hörer bezahlen.Es sei aber niemandem verboten, sich neue Hobbies zu suchen und da erst mal "rumzustümpern", wie ein Profi meinen würde, ohne auch nur einen Manager zu rekrutieren oder so.
Weil es z.B. da besser aufgehoben ist als in einem Thread, in dem die Leute klassische Stücke posten.Warum aber eigene Threads hoch holen, wenn es zum jeweiligen Thema nicht wirklich neues gibt?
Das ist aber genau Sinn und Zweck dieses Threads: klassische Musik zu posten.In diesem Thread gibts halt viele Beispiele nicht-synthetischer Machart.
Tja, in diesen Zeiten ist es für uns alle etwas schwierig, Konzerte zu besuchen. Ansonsten: gerne wieder, ja.Was nun "Rang und Namen" angeht: Ich weiß nicht, wie erreichbar ein Konzertsaal für Dich ist, aber falls da mal ein Nachwuchsorchester oder Absolventen einer Musikhochschule spielen sollten, würde ich Dir einen Besuch ans Herz legen. Mit Glück siehst & hörst Du da ein berührendes Maß an Spielfreude.
Sicher, nur ist es ja nicht so, dass es an Threads über Isao Tomita mangeln würde, hier eine kleine Auswahl, samt Verweisen auf die "Pictures":Ich finde halt, in einem Thread in einem Synthesizerforum, wo Leute Beispiele klassischer Musik posten, sollten auch Hinweise auf Werke wie dieses nicht fehlen, was meinst du?
Wer noch keinen Kaffee hatte: Setzt Euch den Kopfhörer auf oder reißt die Anlage ordentlich auf und gebt Euch den letzten Satz aus Jean-Marie Widors Fünfter Orgelsinfonie – die Toccata (nein, nicht die von Bach!):
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