Klaus Schulze: Analog zum Quasar...

Da stöbere ich wieder in meinen alten keyboards rum und was sehe ich.
Die berühmt/berüchtigte anzeige von Klaus Schulze Quasimidi endorser und sein ausspruch, dass ihm analog zum quasar nichts einfallen würde.
Dafür hat er ja einige verisse hinnehmen müssen :)
Jetzt habe ich mir bei genauerer analyse der aussage überlegt, das er damit ja nicht unrecht hatte, laut duden bedeutet analog ja "entsprechend, verhältnismäßig, übereinstimmend".
Somit könnte man die anzeige auch mit "selten so einen schrott gesehen" oder "sowas gibts nur einmal ... zum glück" übersetzen :))

@Moogulator
evtl. ist der beitrag hier falsch, dann bitte ich um verschiebung.
 
Letztens hatt der Klaus sein ganzes Zeuch bei ebay rausgeschmissen, ich konnt net glauben das der jemals so was überhaupt besass.
 
Jungs - das bringt nix. Der Quasar hat dem Klaus aus verschiedenen Gründen tatsächlich gefallen. Neben dem einen Gerät, dass er damals von QM tatsächlich im Rahmen eines Endorsements zur Verfügung gestellt bekam, hat er noch ein Kontingent davon gekauft und natürlich auch eingesetzt.
Der Quasar hatte einen recht eigenen Sound den man eben mögen oder nicht mögen kann. LoFi ist sicherlich die richtige Beschreibung dafür. Saubere, strahlende Klänge waren sicherlich ein Fremdwort für den Quasar. In jedem Fall konnte man mit dem Teil sehr düstere Atmos erzeugen und er hatte einen recht tiefen und drückenden Tiefbass, der damals ständig zum Einsatz kam. Gerade bei unserer gemeinsamen Wahnfried CD "Trance Appeal" haben wir sehr viele Sounds mit den Quasaren gemacht. Andere Multimode Expander aus der damaligen Zeit klangen dem Klaus zu HiFi mässig oder zu amerikanisch. Ausserdem muss man natürlich berücksichtigen, dass der Quasar gerade im Zusammenhang mit anderen Instrumenten eine ganz andere Klangkomponente ins Spiel bringt.
Heute werden die Geräte natürlich nicht mehr eingesetzt. Das ist immerhin schon einige Jahre her und Klaus hat sein Equipment immer schon regelmässig ersetzt oder ergänzt.

Analog zu diesem typischen Quasimidi ist Scheisse weils von Quasimidi ist, fällt mir hier nix ein. Das ist langsam so abgedroschen, dass es schon weh tut.

Damit will ich jetzt gar keine Lanze für QM Produkte brechen. Aber die Qualität des Outputs eines Produktes ist doch zu einem erheblichen Teil von dessen Benutzer abhängig.
 
Das, was du über den Quasar schreibst, war ungefähr mein Eindruck von den Soundbeispielen, die ich zum Polymorph im Netz fand. Ziemlich lausige Klangqualität, klar, aber warum nicht, das hat den MS20 auch nicht davon abgehalten, Kult zu werden! ;-)
Deswegen würde mich die Anzeige aber trotzdem interessieren. :)

P.S.: Der Yamaha SY22 klingt nach objektiven Maßstäben auch grauenhaft LoFi, aber ich find ihn trotzdem toll.
 
Elektro_Lurch schrieb:
Analog zu diesem typischen Quasimidi ist Scheisse weils von Quasimidi ist, fällt mir hier nix ein. Das ist langsam so abgedroschen, dass es schon weh tut.
.

Jörg, aber über Quasimidi wird wenigstens immer noch geredet, über vieles anderes Zeugs dagegen schon lange nicht mehr. ;-)

Übrigens habe ich meinen Polymorph immer noch doll lieb. Natürlich klingt er mitunter etwas muffig aber er macht einfach Spass. Das vermisse ich an vielen anderen (und besonders aktuellen) Teilen.
 
das einzige, was ich wirklich geil find, da das unter "analog" geht.. ;-)
gestern beim jam war auch ein polymorf dabei..
 
Damit will ich jetzt gar keine Lanze für QM Produkte brechen. Aber die Qualität des Outputs eines Produktes ist doch zu einem erheblichen Teil von dessen Benutzer abhängig.

Absolut richtig :)

Jedes Gerät was Geräusche macht hat meiner Ansicht nach seine Daseinsberechtigung, klar gibt es Unterschiede...kommt aber im Endeffekt immer darauf an was man daraus macht hehe ;-)

Ich hatte auch mal einen QM Technox und fand den gar ned sooo schlecht. Soundmodulationen waren halt nicht so seine Stärke aber dafür hatte man eine schöne Sammlung von alten Kultgeräten in einer HE. ;-)
 
Das is gezz völlig OT, aber was soll's => wieviel ist ein Sirius noch wert?
 
300 bis 350 Euro würd ich sagen.
Ich hab auch mal mit einem geliebäugelt, so als Spielzeug für zwischendurch.
Was mich im Endeffekt abgehalten hat, war die Tatsache, dass man an den Sounds anscheinend nicht mehr so viel ändern kann.
 
Bei Ebay ist grad einer drin! :)
Noch mehr als vier Stunden und er steht bei € 306,20.

Die Dinger werden noch relativ hoch gehandelt. Ähnlich wie der Polymorph, der sogar noch "teurer" ist.
 
ja, der polymorf hat halt einen netten <a href="https://www.sequencer.de/specials/sequencer.html">Sequencer</a> ,was zzt superwenig maschinen haben.. das ist das geheimnis..
 
Moogulator schrieb:
ja, der polymorf hat halt einen netten <a href=www.Sequencer.de/specials/sequencer.html>Sequencer</a> ,was zzt superwenig maschinen haben.. das ist das geheimnis..

Auf der einen Seite stimmt das sicherlich. Am Ende meiner kleinen mp3 Demo hört man aber, dass er gerade im Bereich Ambient recht atmosphärische Geräuschkulissen erzeugen kann. Dann wandelt sich der Nachteil der fehlenden Präsenz in einen Vorteil. Die Beispiele in der mp3 demo sind allesamt klanglich unverfälscht und ohne externe Effekte realisiert. Diese LoFi Echos mit Endlos Feedback und die fern der Aliasing Grenze abgespielten Samples machen es aus. Es gibt glaube ich keinen anderen digitalen Synthie, aus dem so ein Müll aus den Ausgängen raus kommt. In England (Sound On Sound) hat der Polymorph damals den Wettstreit um den besten VA Synth gewonnen -> gegen den Virus A und gegen den Nord Lead. A.) wegen dem Sequenzer und B.) wegen dem analogen(?!) Sound. Sicherlich kann man darüber unterschiedlicher Meinung sein. Aber diese Atmo am Ende meiner mp3 demo klingt schon arg nach 70er Jahre Elektronik und nicht nach neuzeitlicher VA Synthese. Letztere beherrschte der Polymorph ja auch gar nicht. Die besten Sounds hat er mit den Sample-Oszillatoren erzeugt. Ich fand den Polymorph Sound damals so schlecht, dass ich zum Glück QM davon überzeugen konnte, dass der Polymorph ohne Samples keine Chance gegen die Konkurrenz hat - das man mit Hilfe der Samples allerdings einige Probleme umschiffen kann.
Im Vergleich zu einigen anderen Digitalsynthesizern aus der Zeit kann man dem Polymorph sogar eine gewisse Wertbeständigkeit zusprechen.
 
Acidmoon schrieb:
Hast du vom Sirius auch noch eine Demo rumliegen?
Kann ich demnächst mal hochladen. Jetzt habe ich aber keine Zeit mehr (muss auf einen Geburtstag) Von daher musst Du die ebay Auktion verstreichen lassen. Der nächste Sirius kommt aber bestimmt. Ich habe eine Studio Session mit dem Klaus, wo ich die Grooves mit dem Sirius gemacht hatte. Allerdings habe ich die Drums bei der Session mit dem Transient Designer von SPL und externem Delay/Hall aufgemotzt. Die QM Demo CD habe ich natürlich auch irgendwo herumliegen. Die ist dann wieder eher authentisch, weil ich bei den demos eigentlich nie grossartig nachgearbeitet hatte. Wenn ich dran denke, lade ich die Demos in den Synth-Demos Bereich - wo die polymorph demo vielleicht auch hin sollte...
 
Elektro_Lurch schrieb:
Von daher musst Du die ebay Auktion verstreichen lassen.
Das eilt nicht. Ich bin ja kein eBayer.
Irgendwo hab ich noch eine alte Demo-CD von damals.

309.jpg

Vom Sirius sollte auch noch eine rumliegen.
Gern gehört wäre allerdings, was der Sirius in Punkto "wirklich derbe" kann. 8)
 
Naja, das sollte ja auch kein quasimidi "bashen" werden, aber der kontext den das bild in der anzeige suggeriert im zusammenhang mit dem minimoog 8) Daher meine zugegebenermassen zynische auslegung :D

Das mit dem einscannen wird aber noch ein wenig dauern, bis ich wieder im büro war.
 
Zitat von Elekto Lurch:
Analog zu diesem typischen Quasimidi ist Scheisse weils von Quasimidi ist, fällt mir hier nix ein. Das ist langsam so abgedroschen, dass es schon weh tut. Zitat Ende


Das würde ich so nie sagen, ich würde aber auch nicht behaupten das mir zum Thema Autos nichts außer VW Golf einfällt. :)
Davon ab war der Quasar das übelste Teil was ich jemals gekauft habe und nicht weil er von Quasimidi war, sondern weil das Teil einfach scheisse klingt. Und Lofi ist so ein netter Begriff, mit dem man irgendwie alles noch aufwerten kann.
Zum Thema K. Schulze
Ein Freund von mir und ehemaliger großer K. Schulze Fan, hat sich auf die besagte Anzeige hin, einen Quasar geholt. Er ist bis heute entsetzt über die Aussage:"Analog zum Quasar fällt mir nichts ein".

Aber Elektro Lurch nimms bitte nicht persönlich, denn ich mag dafür deinen Specki sehr. :)
 
Och ich benutze heute zwar auch keine QM Geräte mehr aber ich hab mir damals tatsächlich als erstes den Quasar und dann den Raven gekauft. Ich will nicht behaupten das ich damals den Überplan von Musik hatte....nennen wirs jugendlicher Leichtsinn :lol: trotzdem kann ich bis heute nicht behaupten den Kauf bereut zu haben.....für damals und für die Preisklasse fand ich die Geräte in Ordnung.....zumindestens waren sie echt leicht und spontan bedienbar und ermöglichten mir ganz grob meine Ideen umzusetzen. Meinen Raven hab ich aus Nostalgischen Gründen immer noch im Studio stehen...auch wenn ich den seit fast zwei Jahren nicht mehr anhatte.
 
für damals und für die Preisklasse fand ich die Geräte in Ordnung

Quasimidi hat wenigstens mal versucht, auf die zur jeweiligen Zeit brennenden Fragen (...Techno?...Günstig?...) eine bessere Antwort zu finden als nur ein paar Dancecards mit Böse-Souundsets aus verstimmten Schlagerpresets.

Und auch beim Quasar war man im Test des Lobes voll, allein schon wegen der schieren Soundpalette in anbetracht des Preises (und Encoder unter dem Display für mehr als einen Parameterzugriff gleichzeitig waren auch noch nicht bei jeder schnarchigen Würgstation Standard).
 
Die Tests der Quasimidi Geräte bei Keyboards und Keys waren doch immer super euphorisch... und das Klaus Schulze Interview inkl. Bilder von Racks voller Quasars... tja für mich war der Quasar damals viel zu teuer und unerreichbar...zum Glück?

Irgendwie im selben Stil wie die Test z.B. der Arturia Softsynths usw. heute. Das beste, super, besser als original. (aber meist fast so teuer wie heute ein gebrauchtes original - aber die gehen nach Keyboards ja auch innert der nächsten 5 jahre alle kaputt).... gähn, gähn...

Ich wünschte mir ein Synthesizer-Bild, sogar die würden sicher mehr Objektivität walten lassen...
 
Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Quasar zuerst als Expander für normale Top-40 Tanzmusiker beworben. So erklären sich auch die Control Regler, die schnelle Änderungen an den Klängen zulassen. Kann sein, dass sich bald ganz andere Musikertypen das Teil geschnappt haben. Warum auch nicht? Der Stempel LoFi könnte da entstanden sein, denn worüber der eine die Nase rümpft, ist des anderen Heiliger Gral.

Das wäre kein Einzelfall. Auch die TB303 war als normaler Basssynthi vorgesehen, im Kontext mit Rhythmusgerät TR606. Das kam bei dem angepeilten Kaufpublikum wenig an. Erst Jahre später krallte sich die dann entstandene Technogemeinde das Zeug, und schwupps war´s Kult.

Als Korg die Wavestation auf den Markt gebracht hat, sollte das ein waschechter Synthesizer sein, deutlich getrennt positioniert vom M1. Man schwor kein Piano damit erzeugen zu wollen, doch schon im noch mit WS bezeichneten Prototypen waren entsprechende Presetversuche drin. Kaum war die Wavestation auf dem Markt, gab es einen satten Schwenk auch in der Werbung. Die Piano PCM-Card wurde präsentiert und das Teil als das Tanzmuckerteil beworben. Kein Wunder, die hatten damals den Eindruck erweckt, am meisten Kohle für Equipment locker zu machen und kauften Roland E20 und sowas. Da sollte dann wohl die Wavestation dazu. Das alles haben die Musiker überstanden und die Wavestation ist dort gelandet, wo sie hingehört: einzigartiger Flächenlegervectorsynth.

Es sind die Musiker, die aus dem ihnen gebotenen Handwerkszeug etwas machen. Die Hersteller haben auf deren künstlerische Artikulation nur bedingt Einfluss. Da sollte man mal nachdenken drüber.
 
Ich hab Schulze mit den Quasimidi-Teilen damals live gesehen und muss sagen, dass er die Teile hat "rocken" lassen.
Will damit sagen, dass Polymorph und 309 etc ziemlich abgingen. Einen Quasar hatte er allerdings nicht mit im Gepäck ;-)
Mit Polymorph machte er seine typischen Sequencen und die Percussion wurde von den 309´s erzeugt. Jörg Schaaf war übrigens auch mit zur Unterstützung dabei - ein cooles Konzert.
Die Quasimidi-Instrumente waren sicherlich nicht fürs Studio gedacht, sondern eher schon als "Spass"-Geräte konzipiert. Letztendlich war es doch die Firma, die Impulse der Musiker früh erkannte und Lauflichtprogrammierung wieder auf dem Markt brachte. Jahre später erkannten das doch erst Roland und Korg.

Gruss,

Cornel
 
Das Komische dabei ist ja auch, daß die Quasimidi Teile bei uns einen relativ schlechten Ruf haben, in anderen europäischen Ländern z.B. in UK ist das wieder völlig anders. Die Teile sind dort wirklich sehr gesucht.

Ich denke, dass man sich schnell von negativen Meinungen anstecken lassen kann. Fakt ist, Quasimidi hat damals die Zeichen der Zeit schnell erkannt und Instrumente auf den Markt gebracht, die vielleicht nicht perfekt waren aber dennoch vielen Menschen das Gefühl gaben auch ohne viel musikalisches Vorwissen Mucke zu machen.
 
Quasimidi hat damals die Zeichen der Zeit schnell erkannt und Instrumente auf den Markt gebracht, die vielleicht nicht perfekt waren aber dennoch vielen Menschen das Gefühl gaben auch ohne viel musikalisches Vorwissen Mucke zu machen.

Ja, ja schön gesagt. Quasimidi hat damals vorrausgeahnt das eine ganze Fraktion von Knöpfchendrückern die Clubs stürmen würde, die teilweise garkein musikalisches Vorwissen haben, bzw. haben wollten und deren Talent darin bestand einen Schalter betätigen zu können. Der Quasar war ja ein Rackteil, ne Tastatur hätte die besagten "Profis" wohl auch nur erschreckt. Aber ich stimme voll zu, für diese Zielgruppe war der Quasar genau das richtige. :twisted:
 


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