Klavier- vs. Keyboardunterricht.

G

Gore

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Hallo,

ich würde gerne wissen, wieso viele Keyboarder zuerst auf dem Klavier gelernt haben. Wäre es nicht besser, wenn man direkt auf dem Keyboard lernt? Schließlich geht es doch beim Keyboard, das ja im Grunde genommen ein anderes Instrument ist, um die Spieltechnik der verschiedenen "Instrumente". Noten und Harmonielehre kann man doch auch auf einem Keyboard lernen. Wenn man also als Keyboarder sowieso kein klassisches Klavier spielen möchte, wieso dann der "Umweg" über das Klavier?

Viele Grüße.
Gore
 
Keyboard ist idR mit furchtbarem Liedgut verbunden oder die Lehrer zu konservativ, so wars jedenfalls bei mir. Ich wollte schon auch eher Elektro, aber das war klar, dass die das nicht können und kennen. Dann lieber bisschen Klassik und Standardkrams reinholen, dann hat man das Werkzeug was überall passt. So hab ich mal gedacht. Heute wäre das schon anders, da heute Elektronik viel viel viel etablierter und anerkannter ist und es auch viel mehr gibt.

Ich sag mal: Keyboard war ende der 70er eh auch ehm, mehr sowas wie Orgel oder so, teilweise von ganz schlimmen Klischees umspielt.

Keyboard ist für mich immer etwas muffig und hat den Alleinunterhalter-Nebenklang, sowas wollte ich nie machen.
 
ich hatte mit 10 zwei Jahre Orgelunterricht - zwei Manuale & Basspedale.
Hätte im nachhinein doch lieber Klavierunterricht gehabt, weil die Linke da mehr beschäftigt und trainiert wird, sowie die Dynamik und Ausdruck jede Heimorgel übertrifft...
 
bin der Meinung, dass Klavierunterricht immer noch aktuell ist. Man ist nicht so abgelenkt wie bei einem Keyboard oder Synth mit für den Anfänger zu vielen Möglichkeiten. Beim Klavier kann man sich ganz auf das Spiel konzentrieren und profitiert davon m.E. langfristig.

Außerdem verbietet ja niemand, auf einem Klavier auch anderes als Klassik zu spielen. Etwas Klassik halte ich aber für notwendig, wenn man in die Harmonielehre etc. einsteigen will. Kommt aber immer darauf an, wer einem was beibringt und wie der Unterricht ausfällt. Muß schon irgendwie passen, damit der Spaß nicht zu kurz kommt.
 
Manche zeitgemäßen Lehrer vermitteln den Unterricht auf individuell auf den Schüler abgestimmten Instrumenten. Wenn du kein Pianist sein bzw. werden möchtest, dann ist Klavierunterricht auch nicht unbedingt das Richtige. Da wird eine spezielle Fingerpower für die gewichteten Tastaturen geschult und das Repertoire an Übungsstücken unterscheidet sich größtenteils ebenfalls gegenüber anderen Instrumenten.

Das erklärt auch, warum es Unterricht für Kirchenorgel gibt, und auch welchen für Portable Keyboards. Dann gibt es noch ein paar Stühle dazwischen, darunter eben auch Synthesizer. Da es dafür kaum einen eigenen Lehrplan gibt, nimmt man am besten das, was einem am nächsten liegt. Das kann zwar auch Klavierunterricht sein, muss es aber eben nicht.

Viel wichtiger ist übrigens der Lehrer. Da man einen Bezug zu ihm herstellt, geht ohne ein Gefühl des Verständnisses nichts bzw. der Lernerfolg hängt durchaus von dieser Beziehung ab. Am besten wäre es, du fragst einen Kollegen, der so in etwa das macht, was du auch möchtest, nach seinem Lehrer und sprichst dann mit dem. Ein Kollege von mir ist ein solcher "zeitgemäßer" Lehrer. Der Unterricht ist individuell auf den Schüler abgestimmt und wird auch auf dem Instrument erteilt, das man besitzt. Ist das ein Synthesizer, dann eben damit. Auch was das Erlernen der Stücke betrifft. Da lernt einer Jean Michel Jarre Stücke und eben nicht Bach.

Ein Vorteil von Klavierunterricht sollte nicht unerwähnt bleiben: Es ist das Universalinstrument mit Tasten schlechthin und man erwirbt sich damit tatsächlich eine Ausbildung mit Breitenwirkung. Das heißt aber nicht, dass aus einem guten Pianisten automatisch ein toller Synthesizerspieler wird, denn da gibt es dann Sachen und Spieltechniken, die es eben nur auf dem Synth gibt und auch ein guter Pianist muss dann neue Sachen dazulernen.
 
Ich bin verwirrt von diesem Thread. Wenn ich Geld für Unterricht zahlen sollte, dann dafür, daß mein Gehirn die gängige Musiktheorie abrufbar halten und meine Finger in Echtzeit die erforderlichen Tastenkombinationen drücken lassen kann. Manuale und Register einer Orgel interessieren mich nicht. Wie sich daraus dann die Fähigkeit der Improvisation und Komposition ergeben soll, kann ich mir ehrlich gesagt nicht einmal vorstellen. Das finde ich das Traurigste.

Ist es beim Spielen eines Synths störend, wenn man o.g. mit einer gewichteten Hammermechanik gewohnt ist? Bringt einen eine läppsche Plastiktastatur dann aus dem Tritt? Oder wollen "Keyboard-Lehrer" einem dann was von Synthese-Struktur erzählen? Was kostet eigentlich Klavierunterricht?
 
kpr hat eigentlich alles schon zum Thema gesagt. Ich selbst hatte 10 Jahre lang Orgelstunden. Da hab ich Fußbassspielen gelernt. Meine linke Hand ist dabei allerdings völlig verkümmert - sie hat eigentlich nur dreistimmige Akkorde gedrückt.

Daher habe ich seit mehreren Jahren Klavierunterricht. Aktivierung der linken Hand und - noch wichtiger - UNABHÄNGIKEIT der Hände sind hier meine Leitilinien.

Ein Synthesizer bietet dem Spieler eine Fülle an (noch unentdeckten) Klangmöglichkeiten. Hat man EINEN tollen Klang gefunden, muss man ihn auch SPIELEN lernen/können. So benötigt jeder Klang eine eigene Spielweise. Ein Minimoog klingt hervorragend, ist aber aufgrund der Monophonie limitiert. Diesen Umstand muss der Spieler durch ein besonderes (virtuoses) Spiel kompensieren.

Dieses Gegenüber von Instrument und Spieler hat mich immer gereizt. Beim Synthesizer mit knobs kommt noch etwas hinzu: Man spielt nicht nur die Tastatur dessen Synthezisers in Echtzeit, sondern auch dessen Potis und Räder!
 
also ich lerne nach einem buch , keyboard starter" finde es okay. würde aber auch klavierunterricht dem vorziehen . da ich zum teil nur unregelmässig üben kann . kann ich z.Z. zu keinem lehrer. finde auch das man am klavier an unabhängisten lernt. und ein jarre stück könnte man auch auf dem klavier spielen. auch wenn es niemal so toll klingt
 
emdezet schrieb:
Ist es beim Spielen eines Synths störend, wenn man o.g. mit einer gewichteten Hammermechanik gewohnt ist? Bringt einen eine läppsche Plastiktastatur dann aus dem Tritt? Oder wollen "Keyboard-Lehrer" einem dann was von Synthese-Struktur erzählen? Was kostet eigentlich Klavierunterricht?

ich würde immer den Klavierunterricht vorziehen.
Die Fingerpower bringt einem nicht aus dem Tritt, man muss zwar etwas anders dosieren , aber ich vergleiche das immer mit dem Mann der einen Stein auf dem Rücken trägt und durch die Wüste rennt. Kommt ein Löwe schmeißt er ihn weg und kann schneller laufen.
Weitere Techniken wie Bendings, mit dem "After wackeln" usw. lassen sich jederzeit später aufsetzen. Fehlt allerdings die Schnellkraft und Dosierung, kommt man auch auf Keyboards eher aus dem Tritt und spielt undefinierter.

Zum Lehrer Schüler Verhältnis. Ich zitiere sehr ungerne aber einen Spruch habe ich mir gemerkt weil ich ihn sehr gut finde.
Zawinol sagte mal.
Ein guter Schüler erkennt einen guten Lehrer. Das ist sehr wichtig.

Also ich bin ganz klar für Klavier mit gutem Lehrer natürlich :)

ich würde nach einem Ausschau halten der einen großen Horizont hat und auch Sachen wie Rhythmik auf dem Zettel hat. Ich kennen einige Pianisten die nicht bandtauglich sind, weil die nicht grooven und timingfest sind.
Ein Aspekt der wohl immer noch vernachlässigt wird.

Man sollte sich gute Fragen überlegen und seine eigenen Vorstellungen darlegen. An den Antworten kann man schon erkennen, ob man bei dem richtigen landen könnte.
 
Was eindeutig fehlt, ist so eine Art Peter Bursch für Synthesizer. Yamaha hatte in den 80ern mal einen coolen Ansatz für eine Synthesizerschule. Die hieß Synthone (o.ä.). Da war ne Cassette zum Üben dabei und die Übungsstücke hatten zum Teil richtig gute Hooklines und Harmonieverläufe. Sowas motiviert ungemein, wenn man elektronische Musik - und nur die - vor Augen hat. Leider war meine Orgellehrerin mit diesen Unterrichtsmaterialien überfordert.
 
Also ich ging früher mal ne ganze Weile in ne Yamaha-Musikschule zum Keyboardunterricht.
Die Liedauswahl liegt hier stark am Lehrer - klar hat mir nicht alles gefallen (aus heutiger Sicht sowieso nicht). Damals hatte ich aber auch noch nicht so das Musikmachen im Hinterkopf.
Der Vorteil beim Keyboardspiel ist finde ich, dass es nicht soooo langweilig wie Klavier ist (heutige Keybords sind im Vergleich zu damals auch wesentlich anhöhbarer...).
Weiterhin lernt man auch beim Keyboardspiel viel musiktheoretisches Zeug und weiss welche Töne zusammengehören. Die rechte Hand wird gut trainiert - es stimmt aber das die Linke etwas zu kurz kommt.

Später (als es bei mir schon eher ums Musikmachen ging) hab ich dann wegen versch. Gründen nochmal 2 Jahre in eine andere Schule gewechselt. Dort hatte ich dann Einzelunterricht - das war prima - vor allem weil ich mir mehr oder weniger aussuchen konnte was ich spielen wollte. Mein damaliger Lehrer hat sich sogar zwei Songbooks von Jarre gekauft :) - extra für mich! Das war schon nich schlecht - da hab ich dann auch paar Klavier-Stücke gelernt (mein highlight war wohl Mussorgskis Promenade aus Bilder einer Ausstellung - so vom Schwierigkeitsgrad her ;-) ).

Was mir aber im übrigen bei (jungen) Klavieranfängern auffällt -> sie haben massive Timingprobleme. Klar ist es nicht unbedingt schön wenn alles 100% tight ist, aber mir is aufgefallen das die manchmal total aus dem Konzept kommen wenn man denen einfach mal ne einfache Drumline gibt.
 
kpr schrieb:
Manche zeitgemäßen Lehrer vermitteln den Unterricht auf individuell auf den Schüler abgestimmten Instrumenten. Wenn du kein Pianist sein bzw. werden möchtest, dann ist Klavierunterricht auch nicht unbedingt das Richtige. Da wird eine spezielle Fingerpower für die gewichteten Tastaturen geschult und das Repertoire an Übungsstücken unterscheidet sich größtenteils ebenfalls gegenüber anderen Instrumenten.

Das erklärt auch, warum es Unterricht für Kirchenorgel gibt, und auch welchen für Portable Keyboards. Dann gibt es noch ein paar Stühle dazwischen, darunter eben auch Synthesizer. Da es dafür kaum einen eigenen Lehrplan gibt, nimmt man am besten das, was einem am nächsten liegt. Das kann zwar auch Klavierunterricht sein, muss es aber eben nicht.

Viel wichtiger ist übrigens der Lehrer. Da man einen Bezug zu ihm herstellt, geht ohne ein Gefühl des Verständnisses nichts bzw. der Lernerfolg hängt durchaus von dieser Beziehung ab. Am besten wäre es, du fragst einen Kollegen, der so in etwa das macht, was du auch möchtest, nach seinem Lehrer und sprichst dann mit dem. Ein Kollege von mir ist ein solcher "zeitgemäßer" Lehrer. Der Unterricht ist individuell auf den Schüler abgestimmt und wird auch auf dem Instrument erteilt, das man besitzt. Ist das ein Synthesizer, dann eben damit. Auch was das Erlernen der Stücke betrifft. Da lernt einer Jean Michel Jarre Stücke und eben nicht Bach.

Ein Vorteil von Klavierunterricht sollte nicht unerwähnt bleiben: Es ist das Universalinstrument mit Tasten schlechthin und man erwirbt sich damit tatsächlich eine Ausbildung mit Breitenwirkung. Das heißt aber nicht, dass aus einem guten Pianisten automatisch ein toller Synthesizerspieler wird, denn da gibt es dann Sachen und Spieltechniken, die es eben nur auf dem Synth gibt und auch ein guter Pianist muss dann neue Sachen dazulernen.

Guuuter Beitrag. Synthesizern muss man auch lernen, am Synthesizer. Auch Fingersatz und Co kann man ebenso wie Harmonie daran genausogut lernen. Jedoch sollte man auch im Lernprozess Spaß haben oder damit was anfangen können. Ich stand mit Klassik nicht auf Kriegsfuß, weshalb ich das auch so wollt. Ich hab darum gebeten, war kein Klavierspielprügelkind. Wir hatten sehr früh ein tolles Klavier und Ende der 70er die erste Orgel und beides wollte ich spielen. HEUTE würde ich wirklich empfehlen alles auch zu lernen, je nach dem was man als ZIEL hat. Willst du Frickelelektonik machen oder Techno, so kann man das sicher gut in nem Synthworkshop lernen, aber SPIELEN lernen schadet nicht und da geb ich KPR recht: Das kann man auf einem neutralen Instument wie dem Klavier sehr gut auch lernen und wird nicht abgelenkt vom Sound, nur: Ich habe sauviele Leute kennengelernt, die hatten GARKEIN Gefühl für Sound. Das sollte man also schon früh mitschulen! Heute gibts weit offenere Lehrer und ich denke so ein bisschen Zählen und Noten, Intervalle und so. Dominante und Subdominante, Tonika. So Harmonielehre-Kram - DAS sollte man sich von IRGENDWEM mal beibiegen lassen, bei dem DU gut lernst. Das kann ein Musiker sein, der dir so Unterricht gibt oder eben einer, der deine Leidenschaft generell versteht.

Wie spielt man das und wie legt man die Finger?
Das sollte ein Synthworkshopgeber auch einigermaßen beibringen können.

Achja: Jazz, Pop, egal. Wer das kann, hat das Grundzeug für Melodien dann. Nicht zu spät auf den Synth gehen und nicht vom Lehrer was auflabern lassen. Mir wollte er immer die Orgel verbieten. Das hat nicht geklappt, wie ihr hier sehr. Dr. Böhm rulez!!! ;-)
 
Ich komme auch vom klassischen Klavierunterricht her und hab es bis heute nicht bereut.

Bei einem Klavier hat du immer etwas physische, Schwingungen etc.
Ich merke das immer wenn ich die seltene Gelegenheit habe, mal auf einem Klavier zu spielen, wie sehr man die Musik / die Töne fühlen kann.

Das Lernmaterial Klassik ist vielleicht nicht aktuelle, aber die Sachen haben sich ja aus gutem Grund bis heute gehalten - weil sie gut sind und man viel daran lernen kann. Wenn man die Grundlagen (Hand- / Fingerkoordination und Harmonielehre) erstmal hat, kann man sich bequem anderen Genres widmen.

Beim Keyboard / Synthie kommt dann hinzu, dass du nun auch den eigentlichen Klang beeinflussen kannst. Das will auch gelernt sein!
 
Also ich besuchte vor ein paar Jahren ca. zwei Jahre lang einen Keyboardunterricht, da ich damals ein Roland Keyboard hatte aber mir wurde es schnell langeweilig, da ich es eh nicht so mit den Notenlesen hatte und habe, hab ich es dann schnell seinlassen und spiele jetzt autodidaktisch. Leider fehlt mir auch die Zeit zum Üben, wenn ich vor meinen Synths sitze fällt mir dies und jenes ein oder ich patche irgendwas mit meinem Modularsystem.

Was mich sehr störte beim Keyboardunterricht waren die bescheuerten Lieder wie Hänschen klein oder so ein sch....

Also wenn ich überhaupt so einen Unterricht genießen würde, dann den Klavierunterricht.
 
Die Techniken auf dem Key, ich sag jetzt mal Synth :) sind natürlich mitunter völlig anders. Aber es ging ja wie ich das aus dem Post rauslese, erst einmal ums Handwerk an sich.
Ich habe damals früh angefangen meine Klaviersaiten abzudämpfen, irgendwas reinzustecken oder mit der Hand in den Saiten rumzuspielen.
Das klang total klasse und hat weiter inspiriert. Ich denke so muss jeder seine Richtung und Lernweise finden und auch seine eigenen Erfolgserlebnisse mit steuern.
Nach ein paar Jahren Klassik kam dann der Synth und ich konnte mich mit Sounds usw. auseinander setzen. Heute ist das anders, da kann man sich einen "2. Synth" leisten und sicher schadet es nichts parallel an der Kiste rumzududeln.
Synth ist ein ziemliches Komplettpaket und man hat eigentlich nie fertig.
 
Ich schreibe hier mal ein paar Sachen hin, die typische Lerninhalte der Abteilung Spieltechnik bei den einzelnen Instrumenten darstellen. Gibt auch Überschneidungen, das lasse ich dann mal weg.


Klavier:

- Fingerpower wegen der Kontrolle der Dynamik bei gewichteter Tastatur
- Unabhängigkeitsspiel linke und rechte Hand
- Pedalarbeit


Orgel:

- Unabhängigkeitsspiel oberes und unteres Manual
- Basspedalarbeit
- Zugriegel Registrierung (bei Kirchenorgel Register und Koppel)
- Leslie


Synthesizer:

- klangfarbenabhängige Spielweise (Bass, Lead, Chords, Brass, Strings, etc.)
- Controllerarbeit (Pitch Bend, Mod Wheel, andere Controller)
- Interaktion Sound <> Spielweise
- Mehrere Synths parallel bedienen
- Sounds in Realtime verändern
- Kombination mit Step Sequencer, Groove Boxen, Drum Computer etc.
- Spezialeffekte (rhythmische Delayeffekte usw.)


Sample_based Synths:

- Imitation der charakteristischen Spielweise verschiedener Instrumente (Real Strings und Orchestrals, Brass, E-Bass, A- und E-Guitar, Woodwinds, Harp, usw.)


Bei den elektronischen zählt generell das Soundhandling dazu (Program Changes, Sound Archiv, Performance Selections, usw.).

Ein weiteres Merkmal ist der Unterschied Live Performance vs. Recording. Ebenso die Interpretation von Fremdmaterial vs. eigene Kompositionen.

Wie man sieht: Ein ziemlich umfangreiches "Sachgebiet". Manche können alles, andere nur eins davon. Ist Sache der eigenen Ambition. Da muss man auch keinen Unterschied zwischen Amateur und Profi machen: Es gibt Amateure, die hammermäßig was drauf haben. Und Profis, die nicht so ...

Das ist jetzt auch nicht komplett, sondern umreißt so ein paar wesentliche Aspekte. Was hier nicht berücksichtig ist, ist der Unterschied zwischen Solo und Ensemble. Das macht sich auch in der erforderlichen Spieltechnik bemerkbar, d.h. als Solist muss man einfach mehr selber machen, während im Ensemble es eine Aufgabenverteilung gibt.

Was bisher glaube ich unberücksichtig blieb: Man kann sich das alles auch selber beibringen, es gibt da ne Menge Beispiele von Autodidakten. Außerdem ist der Unterricht eh erst der Anfang der ganzen Sache. Ist wie in der Schule: Im echten Leben lernt man dann noch mal eine ganze Ecke dazu. Egal was :D
 
Unterricht hat für viele auch einfach nur mit Disziplin zu tun.
Das Ding bekommt ne Form - Faktor Zeit und Orga, mit "Zwischenzielen".
Man "muss" am Ball bleiben - nicht jeder kann sich selber so organisieren.

Hat aber auch immer was mit dem eigenen Anspruch zu tun.
Es gibt nicht gerade wenig Profis - also die welche sind in allen Belangen und sich nicht nur dafür halten - die immer wieder mal Unterricht nehmen.

Eine gewisse Sensibiltät sollte halt jeder mitbringen, der Musik machen oder lernen will - das ist überhaupt das Wichtigste.
 
ich würde mal das Klavier-Keyboard oder Synthspiel nicht nur auf's Technische reduzieren. Vielen Anfängern geht es erstmal doch gar nicht um die Feinheiten. Es geht um "Melodie", zumindest bei der Mehrheit.

Eine Melodie kann ich auch singen oder auf dem Kamm blasen ;-) , dazu braucht es kein speizielles Instrument. Das Klavier kann man als "Neutrales" Instrument ansehen, aber auch als Spezielles, kommt auf den Einsatz an, aber das wäre dann was für die Fortgeschrittenen oder Profis.

Ich meine nach wie vor, wenn es also darum geht, seine Finger nicht nur an Synthknöppen zu trainieren, sondern an den weissen + schwarzen Tasten, dann eignet sich ein Klavier am Besten. Es ist sozusagen wie das Latein als Grundlage für die romanischen Sprachen, nur mit dem Unterschied, dass es nach wie vor lebt. Auf einem Synth zu lernen, also damit anzufangen, halte ich nicht für geeignet, ist aber auch nicht verboten :roll: und wenn's die einzige Möglichkeit ist, na bitte.

Wenn jemand Schlagzeug lernt, beginnt er auch erstmal mit Rhythmus und nicht mit speziellen Trommeln.

Synthesizer sind rel. kurzlebig, wenn man Glück hat, reicht's für ein Menschenleben. Und überhaupt, was ist ein Synth oder Keyboard. Man braucht sich nur die verschiedenen Abteilungen hier im "Graswachssynthforum" anzuschauen. Mono - Polyphon, darf gepatched werden oder soll es ein Softsynth sein etc? Fast so könte man auch Keyboards unterteilen.

Ein weiterer nicht uninteressanter Aspekt ist, dass viele meinen, es wäre leichter, auf einem Keyboard zu lernen als auf einem Klavier. Zumindest ist ja schon mal was da, bei Alleinunterhaltern der Rhytmus und/oder Bass, eine einfache Melodie dazu und schon klingt's und der Anfänger ist glücklich. ;-) Beim Klavier wird man mehr gefordert, wenn am es "ernsthaft" erlernen will, da kommt nix, ausser man tut es. Das ist auch der Punkt, z.B. wenn die Gehirnmedizin sagt, dass u.a. das Spiel von Instrumenten den Geist fit hält, die Rhytmusmaschine dagegen nicht. ;-)

Aber bitte, jeder nach seinem Gusto.
 
Oft ist das Wichtigste: Überhaupt mit was anfangen :D

Und das Zweitwichtigste: Dranbleiben.

Im Lauf der Zeit können auch alle Arten von Kurskorrekturen stattfinden, oder weitere Instrumente kommen dazu usw.

Hab mal in nem Klaviergeschäft meine Brötchen verdient und da festgestellt, dass sich viele Leute halt mit dem Kauf eines Klavieres schwertun, weil sie nicht wissen, ob denn der Nachwuchs (oder sie selber) dranbleiben wird und oft haben die Leute nicht das Geld für mal eben so nen Versuch zu starten, der mehrere Tausend Euro kostet und dann nach ein paar Monaten die Luft raus ist. Ist also so ne Sache mit Klavier. Ich meine schon, dass das generell gut ist, aber das muss eben nicht für jeden gelten. Man macht auch mal Kurskorrekturen und wenn einer mit Synth anfängt und dann merkt, Klavier wäre geil, na dann wird der das schon in die Wege leiten. Zu große Hoffnungen mache ich mir da heutzutage nicht. Die Verkaufszahlen sprechen so ihre Sprache und es gilt nicht als besonders hip Klavier zu spielen, obwohl nach wie vor die Mädels es mögen, wenn das einer kann. Reicht vielleicht nicht als Argument :D
 
Klar reicht das ;-) bisschen Gesang dazu und.....

Ok- ein klavier kann man mit etwa Glück sehr günstig eben genau von solchen Erstopfern kaufen. Meist in den lokalen Zeitungen am besten.
habe schon einige Perlen für 100 Euro übern Tisch gehen sehen.
 
Das Dumme ist ja beim Klavier für Kinder: Die Bälger werden da hin geprügelt, so haben sie es nicht lieb. Das ist vielleicht heute vorbei und ansonsten werden so Sachen schonmal als Möbel oder so gehalten. Auch schade. Mein Klavier ist zzt bei einem wirklich unbegabten Nachbarskind. Es tut schon weh manchmal, auch wenn ichs jedem gönnen würde und tue.

Die die Entenzählung reicht was kleineres, aber denke auch: IRGENDWAS machen ist gut und durchhalten aus eigenem Antrieb klingt gut. Lernen kann man aber mit vielerlei Instrumenten. Ich sag mal: Ein paar Helden komponieren mit Steinzeitinstrumenten oder eben mit dem Klavier, um einfach sich auf Melodien zu konzentrieren (Vince Clarke ist so einer). Was auch immer: Der Grund (so war ja die Frage) für Klavierunterricht ist einfach eine Reduktion auf die Harmonien und evtl auch die Dynamik, die Spieltechnik. Nicht für alle Stile braucht man das, es schadet aber auch nicht.
 
Hallo,

jetzt werfe ich mal die nächste Frage ein: Wieviel würdet ihr pro Unterrichtsstunde (in der Regel 45 Minuten) für einen Klavier- oder Keyboardunterricht ausgeben?

Viele Grüße.
Gore
 
Gore schrieb:
Hallo,

jetzt werfe ich mal die nächste Frage ein: Wieviel würdet ihr pro Unterrichtsstunde (in der Regel 45 Minuten) für einen Klavier- oder Keyboardunterricht ausgeben?

Kommt auf die Qualität des Lehrers an. Mein zweiter Cellolehrer nahm damals (in den 80ern) 20 DM pro Stunde (60 min), mein dritter - der in einer höheren Liga spielte - 50 DM.

Mit dem zweiten verstand ich mich gleichwohl viel besser (obwohl er bei den Zeugen Jehovas war), der dritte war eher ein nüchterner Techniker.
 
Klar, ich wollte nur sagen, dass man Unterrichtspreise nicht verallgemeinern kann, sondern das ganze vom Lehrer und dessen Können und Ansehen abhängt.
 


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