Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurück ?

Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

V au schrieb:
ja die Bilder sind beeindruckend, wobei natürlich interessant dass in
diesen unseren oberflächlichen selfie Zeiten sehr gekonntes photorealistisches Malen
öfter gefunden werden kann, aber wenige dieser photorealistischen Maler
unter besagte Oberfläche sehen (können), so wie es Helnwein zb konnte.

Ich will die Bilder nicht schlechtreden, mir fehlen nur , wie eingangs schon gesagt,
die "anderen" Ebenen.
Gottfried Helnwein ist ja einer der gaaaanz Großen.
Ich bin zu seinen Werken durch sein Selbstportrait gekommen, das mal auf einem Plattencover der Scorpions gelandet ist.
Keine Ahnung, wie die Platte heißt, müßte ich erst im CD-Regal nachsehen.
Er schafft ganz außerordentlich fotorealistische Bilder -hammermäßig.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Ja, die mit den Gabeln in den Augen, oder?

Vielleicht haben wir in unseren Leben ja diese Ebenen nicht mehr,
damit sie Maler malen könnten.

Immer alles schön an der Oberfläche...
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

laßt dem jungen mann doch ein paar jahre zeit, sich zu entwickeln. er hat ja erst vor 2 jahren begonnen mit acryl zu malen und vorher nur bleistiftzeichungen gemacht.

für selbst erlernt finde ich die ergebnisse frappierend.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bisschen OT: Ist "realistisch" zu klingen nach zB einem bestimmten Stil übertragbar auf realistisch zeichnen?

Ist es denn jetzt noch immer so, dass Kunst sich allgemein zurück entwickelt, oder ist das nur ein Eindruck, weil die nicht so starken Sachen einen größeren Fokus haben?
Sprich - existieren tun sie schon, aber …
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Oder gibt es die deepen psychedelischen Meisterwerke nicht mehr, weil heute mehr Oberfläche? Grosse Kunst heute anders?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Wer auf Oberfläche steht, der wird diese näher ansehen, oder? Auch in den 80ern zB war schon bald klar - wenn ich was hören will, muss ich danach suchen und mich vom Radio unabhängig machen. So zumindest meine Beobachtung als 7-8jähriger. Vielleicht ist das ja noch so.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Moogulator schrieb:
MOD: Internet/FB Diskussion ist jetzt hier: viewtopic.php?f=55&t=108669
Bitte hier weiter zum Thema Kunst und Musik Rückentwicklung…
(wurde gebeten das zu trennen, damit Themen beide Luft haben)

Mein Beitrag über das Zeichnen ist auch mit weg. Obwohl da jetzt nichts über Facebook steht.

Ein Beitrag ist nicht so schlimm, aber hier wurde schonmal was (auf meinen Wunsch) abgetrennt, wo ganz viele Beiträge zum Thema hier mit weggerissen wurden.

Wenns so choatisch wird, fände ich es besser wenns doch nicht getrennt wird.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
@psicolor:
Doch ich fange sehr oft mit Init-Sound an.

Das habe ich schon verstanden. Ich nehme mal an, dass jeder hier im Forum so arbeitet, da Presets durchsuchen ein ziemlich langwieriger und selten zielführender Prozess ist.

Trotzdem fängt niemand bei Init an. Abgesehen davon, dass Synthesizer und andere Instrumente durch ihre Einschränkungen den Tonumfang (meist eine 12-tönige Tonleiter) und den Sound (ein DX7 wird niemals wie eine Gitarre klingen und umgekehrt) schon ziemlich eng vorgeben, haben wir unsere kulturelle Prägungen, die uns daran hintern, wirklich bei Null anzufangen. Nur wer noch nie Musik und Sprache gehört hat, kann mit wirklicher Gewissheit sagen, dass er sich das selbst ausgedacht hat, den Takt in vier Viertelschläge aufzuteilen, die Snare auf die 2 und die 4 zu legen, das Instrumentarium in verschiedene Rollen wie Drums, Bass, Chords und Lead aufzuteilen, usw.. Was ich sagen möchte: Selbst wenn man das ganze Handwerk selbst erledigt, kann niemand behaupten, er hätte die Musik komplett selber gemacht.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Moogulator schrieb:
Ist es denn jetzt noch immer so, dass Kunst sich allgemein zurück entwickelt, oder ist das nur ein Eindruck, weil die nicht so starken Sachen einen größeren Fokus haben?
Mein Eindruck:
Es entwickelt sich schon weiter, allerdings wird das Rauschen immer größer.
Heute wird viel mehr abgekupfert und dadurch gehen manche kreative Sachen dabei etwas unter.
Liegt teilweise einfach an den Möglichkeiten die uns das Internet bietet.

So hatte eine Grafikerin eine Zeichnung komplett von mir geklaut und als eigene Arbeit an einen Buchverlag für das Titelblatt verkauft, weil sie angeblich kein Zeit hatte. Ich bin nur drauf gekommen, weil ich eine Abmahnung bekommen habe, da ich angeblich das Bild geklaut und auf Facebook eingestellt habe.
In der Musik ist das oft nicht anders.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
Moogulator schrieb:
Ist es denn jetzt noch immer so, dass Kunst sich allgemein zurück entwickelt, oder ist das nur ein Eindruck, weil die nicht so starken Sachen einen größeren Fokus haben?
Mein Eindruck:
Es entwickelt sich schon weiter, allerdings wird das Rauschen immer größer.
Heute wird viel mehr abgekupfert und dadurch gehen manche kreative Sachen dabei etwas unter.
Liegt teilweise einfach an den Möglichkeiten die uns das Internet bietet.

So hatte eine Grafikerin eine Zeichnung komplett von mir geklaut und als eigene Arbeit an einen Buchverlag für das Titelblatt verkauft, weil sie angeblich kein Zeit hatte. Ich bin nur drauf gekommen, weil ich eine Abmahnung bekommen habe, da ich angeblich das Bild geklaut und auf Facebook eingestellt habe.
In der Musik ist das oft nicht anders.

War das nicht "früher" auch so? Nur die Medien und Reflektion ändert sich. Wenn du in Berlin Mitte umher gehst, was da in "Galerien" zu sehen ist, dann denkst du auch - ok, das ist jetzt echt mehr Handwerk und weniger "Kunst", aber anderswo in der gleichen Stadt gibt es das, man muss halt danach schauen und es ist nicht wenig. In jedem Hinterhof. Nur mal so sinnbildlich.

Das mit diesem klauen ist sogar noch ein eigenes Thema, siehe Sampling-Thread viewtopic.php?f=98&t=108195 . Das ist natürlich auch für Bilder so eine Sache zwischen Inspiration, Ideenlosigkeit und Klauen aber auch remixen. Das wurde auch "früher" gemacht, nannte man aber anders und da es weniger "bekannte" Leute gab, was es auch überschaubarer und die Nachrichtenübertrager waren "Leute auf Pferden". Ebenfalls sinnbildlich.
Tja - deshalb - Augen auf und sammeln, was gut ist. Damit können wir konzentrieren, was heute Substanz hat. Es gibt viel zu entdecken.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Klar.. Beatles.. Stones.. Haben auch alle geklaut. Die halbe Welt hat doch vom Bob Dylan geklaut :mrgreen:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Klauen? Wüsste jetzt nicht wo ich bei meinen Sachen, die ich auf Soundcloud liegen habe, jemanden beklaut hätte. Auf dem Amiga habe ich früher mit einem Tracker gerne sowas wie Mixe gebastelt, aber das ist nun schon eine Ewigkeit her und im Netz dürfte davon auch nichts rumfliegen.
Die meisten Samples, oder auch Parts, hatte ich, so glaube ich, von BFBS Steve Mason aufgenommen. Da lief immer der gute Stoff. Heute würde ich das aber nicht mehr machen, eben weil ich das heute eher als Diebstahl ansehe.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Finde ich nicht, denn das Thema kam ja hier auf, jedenfalls war ich nicht der Initiator. Threads verändern sich nun mal, nicht immer, aber eben manchmal.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Naja, manchmal drehen sich die Themen eben in einem Kreis. Muss ja nicht sein, passiert aber eben. Ist ja nicht mutwillig. Mit der Zeit kommt dann eben auch mal was neues dazu.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Zolo schrieb:
So jetzt höre ich mir die Musik der 80er oder sogar der 70er an... Viel Aufwendiger von den Harmonien her. Alles komplexer.
Geht man noch weiter zurück landet man irgendwann bei Mozart oder Bethofen. Muss ich nichts drüber sagen, oder ?

Das komische ist, dass man das sogar bei der Sprache merkt. Ich schaue viele alte Filme und mir fällt immer wieder das der Sprachschatz viel größer war. Gehen wir 200 Jahre und mehr zurück, stossen wir schnell auf Literatur die man kaum noch verstehen kann weil sie so "kompliziert" geschrieben ist.

Bach etc. waren Ausnahmen, und ihre Musik war sicher auch nicht für die Massen (und schon gar nicht weltweit) gemacht. Hätte es damals Radio gegeben, wäre bestimmt nicht Bach oder Beethoven in Dauerrotation gelaufen. Ich befürchte: auf Dorffesten wurde früher ein sehr ähnliches Humtata gespielt, wie heutzutage. Andere Titel, aber gleiches Prinzip. Die Leute haben beim Getreidedreschen bestimmt nicht Bachsche Oratorien gesungen. Eher etwas vergleichbares wie Shanties (= Arbeitsmusik für Seeleute, jedenfalls bevor sie vom Musikantenstadel vereinnahmt wurde). Einfache Texte, simple Struktur, passend zum simplen Arbeitsablauf. Oder wie Dabka in Jordanien/Libanon, sowas läuft da heute in den Charts, ist aber ursprünglich auch eine Arbeitsmusik.

Ansonsten halte ich das für einen subjektiven Eindruck: das Wörterbuch aller Worte, die Goethe je benutzt hat, ist wohl deutlich kleiner als der heutige Duden (klar: der kannte keine DNS, Synthesizer oder Raumschiffe. Bei schlechtem Wetter konnte er ja noch nicht mal einen Parka oder Anorak anziehen). Sprache ändert sich (der Simplizissimus wurde erst kürzlich ins heutige Deutsch übertragen, weil er sonst für uns schon in weiten Teilen unverständlich ist), das wird immer gerne als "Verfall" wahrgenommen. Wenn sich Sprache aber nicht ändern würde, dann sprächen wir heute noch wie Walter von der Vogelweide. Alle Leute glauben, dass die Sprache, die sie in ihrer Jugend gelernt haben, die einzig richtige und die schönste ist, danach kommt immer der Verfall. Und das schon seit Jahrhunderten. Insofern bin ich guter Hoffnung, dass das Deutsche noch viele hundert Jahre munter weiter verfallen und dabei trotzdem quicklebendig und für seine Sprecher nützlich (denn nur darum geht es ja im Prinzip) bleiben wird.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Eine musikalische Rückentwicklung denke ich, haben wir nicht.
Heutzutage wird halt viel mit "Klängen" experimentiert, da bleiben komplexe Mrlodiemuster oft aussen vor.
 


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