Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilität..

ZH

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Hallo,

ich mache schon seit über 10 Jahren elektronische Musik und hatte auch immer wieder mal Gelegenheit zu Live-Auftritten. Allerdings ist die Anzahl dieser Auftritte recht überschaubar, und oftmals habe ich zu zweit gespielt. Nun bin zur Zeit dabei, mein LiveSet wieder auf Vordermann zu bringen, in der Hoffnung, vielleicht in Zukunft öfters spielen zu können, vor allem auch als einzelne Person. Ursprünglich spielte ich mit 2 Electribes (ES-1 und EA-1) und einem Alesis Micron, später kam noch ein Nord Rack 2 dazu, welcher über den EA-1 angesteuert wurde. Später sah das Setup wie folgt aus: MPC2000XL, Nord Rack 2, Alesis Micron.

Nun habe ich einiges an neuer Hardware und würde am liebsten die folgenden 5 Dinge verwenden:
- MPC 1000 (Haupteinheit als Sequencer und Sampler)
- Nord Rack 2 (4 Synthesizer in einem)
- KORG R3 (als Vocoder und um live darauf zu spielen)
- TR-8 (Drums)
- Bass Station II (als Bass-Synth)

Leider habe ich Bedenken, was die Transportabilität angeht. Ich habe wie gesagt meist zu zweit gespielt, da ist das kein Thema, aber ich möchte auch wieder einen Solo-LiveAct performen können, und da weiß ich noch nicht genau, ob ich wirklich alle 5 Geräte vernünftig in Koffern unterkriegen und schleppen kann.

Daher habe ich mir nun folgendes überlegt: Die Drum-Spuren, die die TR-8 spielen würde, programmiere ich einfach in der MPC zusätzlich mithilfe von Samples. Wenn ich die TR-8 mitnehme, dann schließe ich den Audio-Part der MPC einfach gar nicht ans Mischpult an und spiele die Drums auf der TR-8, andernfalls übernimmt das die MPC. Ähnliches hab ich mir beim Nord und der Bass Station überlegt: Ich lege einfach den MIDI-Kanal der Bass Station auf 1, und den ersten Kanal des Nord ebenfalls, und programmiere dort immer den Bass (hatte ich bisher sowieso immer auf dem ersten Nord-Kanal). Dann kann ich auch flexibel entscheiden, ob ich die Bass Station mitnehme und einfach den ersten Nord-Kanal nicht ans Mischpult anschließe, oder ob alles vom Nord kommen soll. Natürlich hat die "Schmalspur-Variante" in beiden Fällen auch Nachteile: Wenn die Bass Station vorhanden ist, habe ich 2 Synthesizer, an denen ich gleichzeitig schrauben kann, wenn nur der Nord dabei ist, geht das nicht. Wenn die TR-8 vorhanden ist, kann ich Drum-Patterns unabhängig vom MPC-Pattern editieren und wechseln, wenn die TR-8 zuhause liegt, geht auch das nicht. Das muß einem natürlich klar sein, aber dafür hat man eben weniger zu schleppen.

1 - Was haltet ihr grundsätzlich von dieser Idee?
2 - Habt ihr auch ähnliche "flexibel" aufgebaute Setups? Wenn ja, wie macht ihr das?
3 - Habt ihr eine Idee, wie sich die oben genannten Geräte vernünftig transportierten lassen, auch als einzelne Person? Was sind eure Erfahrungen bzgl. Transport, nehmen wir z.B. an ihr reist nicht mit dem Auto oder könnt mit dem Auto nicht direkt vor den Club fahren. Hattet ihr bisher immer hilfsbereite Veranstalter/Club-Besitzer, die euch einen Koffer abnehmen oder so?
4 - Wie geläufig ist es eigentlich, daß man ein Mischpult gestellt kriegt? Bei meinen bisherigen Auftritten war das mal so mal so, aber ich weiß nicht wie repräsentativ das ist.

vielen Dank für eure Tips
Christian
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Sachen doppelt zu haben finde ich zu aufwendig, dafür hätte ich keine Zeit.

Ich hab ein Setup auf dem Computer, damit könnte ich schon alleine spielen, das ganze kann ich aber mit Hardware problemlos erweitern.

Ja, Veranstalter sind meistens sehr hilfsbereit. Aber das beste ist so viel Gear zu haben, wie man auch alleine ein paar Meter schleppen kann.

Für ausländische Acts ist das geläufig, für lokale Acts eher nicht.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

1) Die Idee ist in sich schlüssig und geht auf deine Vorstellungen ein, ist auch machbar. Auch vom Umfang her ok.

2) ja, imgrunde habe ich auch so ein flexibles Set, es gibt 2 Synths im Set die beliebig tauschbar sind und auf einen reduzierbar ist - wenn es total brennt auf nur einen. Allerdings improvisiere ich viel, baue live viel auf und ein und spiele alle polyphonen Sachen mangels Steuerung auch .. egal - nicht dein Problem. Will sagen - es geht. Ich denke aber du willst auf etwas anderes hinaus - kann man diese Ersetzungs-Sache machen und bringt das was? Kein Geringerer als Vince Clarke baut live seine Songs so um, dass sie auf einem Oberheim Xpander liefen, ggf. noch ein Zusatz, das war's dann aber schon. 6 Stimmen effektivst genutzt. Das ist eigentlich auch bei dir so, nur dass du die Songs nicht neu machen muss - .. Finde ich durchaus rational. Allerdings - wenn du ein Auto hast und die Sachen schlau verpackst, kannst du ggf. immer dein Studio mitnehmen, da macht dann eine TR8 wenig aus. Diese macht ggf. eher was aus als individuell gemischte Maschine mit FX und so dran. DA wäre es die Infrastruktur die dazu kommt, die eigentlich Aufwand ist.
- Deine Idee klingt aber ganz pragmatisch erstmal - würde mir aber überlegen, ob das im Kopf oder in Wirklichen Dimensionen stimmt, dass ein Gerät weniger so viel mehr bringt - auch wenn ich sicher der Mensch bin der oft sagt - versuch live so wenig wie möglich mitzunehmen, das spart viel Aufwand wie Pultgroöße/SPuren-Infrastruktur, Kabel etc..
Ja, ich rede viel - aber das schlaue "alle Dinger in ein Case" Ding kann ich nur machen, wenn ich mich auf bestimmte Teile festlege oder wenigstens einen Teil. Das war bisher der Grund es nicht zu tun, außerdem ist es schwerer wenn es "gut aussehen" sollte oder wenn bestimmte Aufstellmöglichkeiten bestehen sollen. Heute bekommt man in bestimmten musikalischen Kreisen entweder einen Platz auf einer Bühne oder einen Tisch - in Clubs vielleicht sogar nur eine Fläche in Form eines Computers und eines Controllers, weil andere machen das ja auch so ;-)
Du als Künstler kannst und solltest vorher schauen, ob deine Show da aufzubauen ist und diese einfach durchziehen, die Kompromisse kann man machen, wenn sie sehr hilfreich sind. Also nicht aus Trotz sondern nur wenn jemand DJing mit Musikmachen verwechseln sollte. Und auch das ist nicht gegen DJs - es gibt schon mal Veranstalter die da eher auf Gewohnheit schauen oder Erwartung. Das ist selten böse Absicht. Einfach fragen. Geht halt oder nicht.

3)Wenn du kein Auto hast, wird es schwerer und DANN ist die unter 2) gesagte Sache klar - dann ist wirklich jedes größere Gerät von Bedeutung.
Ich kenne Leute, die haben sich total geschickt Cases odeR Rücksack-Sachen gemacht und kommen damit überall hin, einer dieser Helden ist Xaver Fischer (der macht eher Jazz, aber sein Transportsystem ist sehr ausgeklügelt - er arbeitet mit kleineren Synths mit "großen Tasten" und nicht wenige - klappt aber gut mit Rucksack. Also - da haben manche gut nachgedacht wie etwas mit Klett verschließbare Front um die Knöpfe zu schützen von meinen Mitkollegen meiner alten Band. Das war ausreichend um zB eine Groovebox in den Rucksack mit dem Microkorg und ein paar Kleingeräten zu vergraben.
Du brauchst 2 Optionen - was in Bahn und Co schmal genug ist und was im 2fel eng am Körper sein KANN - damit du keine Krise kriegst. Das wird bei den Geräten gerade so machbar sein, denke es ist bereits schon eine gewisse Herausforderung, aber sollte gehen.
Ich konnte immer bis zum Laden fahren in vielen Fällen, meist bist du ja früher da und baust auf, da kann es sein, dass du wieder weg fahren musst - aber zum ausladen ist es ok - bisher eigentlich immer so , in Großstädten kommt es mal vor, dass die das weniger kümmert, aber bemühen sich und sagen dir wo du parken kannst. Südstadt Köln: NIRGENDS - also ausladen und verboten riskieren und so ist Ausnahmefall. Oder zurück unter die Brücke - also 30min warten bis du wieder da bist - auch alles schon vorstellbar, aber nicht die Regel. Meist ist es doch eher nett und man kriegt das hin oder man bekommt einen Platz genannt - drei mal rum, da in diese Einfahrt und ...

4) Pult bekommst du nicht, du bekommst idR den Platz für 2 Kabel oder auch mehr, in Clubs sind das meist DJ Pulte, also Tanzkrams hat Tanzinfrastruktur - die sind meist auch eher so drauf, dass du das alles selbst regelst, richtige Konzerte laufen auf Bühnen mit Stageboxen und DI, die fragen dich dann was du brauchst und freuen sich, dass du nur Stereo machst, sie mögen XLR, also ein paar Adapter auf Cinch und XLR sind gut - das passiert schnell mal, dass was fehlt. Das Kabel dahin bekommst du bei Konzertanten auch meist - bei Clubs nimm alles bis zur Mehrfachsteckdose so mit, dass du dich da aufbauen kannst. Da sind auch mal Planungsnoobs unterwegs, denen das erst einfällt wenn du da bist. Je nach dem, was da sonst so abgeht. Ein guter Veranstalter kriegt das geregelt, rechnet aber damit, dass du ihm irgendwelche Signale bereit stellst, also das Pult hast DU dabei. Immer.
Ist also wirklich selten, das du ein Pult bekommst, vielleicht ein paar Kanäle oder so, oder du musst sogar drum "kämpfen" was wann wo rein kommt und das blind einstellen, bei anderen ist jemand da und kümmert sich um alles. Ist sehr sehr verschieden. Gallerien, Tanzclubs, Normale Konzertclubs, Hallen, etc. und die Veranstalter die das Ding machen - die sind eigentlich die, die das einplanen oder eher nicht. Deshalb - frag nach - aber rechne am besten immer damit, dass du alles mit bringst bis zum Stereoausgang. Ideal auch Kabel. Tisch und Ständer - bei Konzertantem kann es passieren, dass keine Tische vor Ort sind. Schreib einen schönen Stage-Rider wo das drin ist und schick denen das, frag den Menschen der das weiss. Lass dich auf keine Überraschungen ein.
Dann klappt das.

:hallo:
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

- MPC 1000 (Haupteinheit als Sequencer und Sampler)

- TR-8 (Drums)
- Bass Station II (als Bass-Synth)

mehr brauchste nicht bzw hast eh keine Hand frei :school:

alles andere kommt als Sample aus der MPC ;-)
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

chain schrieb:
- MPC 1000 (Haupteinheit als Sequencer und Sampler)
..
mehr brauchste nicht bzw hast eh keine Hand frei :school:
alles andere kommt als Sample aus der MPC ;-)
Die Frage ist halt, wie sehr man vorbereitetes abspulen will, oder ob man wirklich selber live noch was klanglich gestalten will. Bei der MPC ist man halt schon verdammt eingeschränkt was das Echtzeit-Schrauben am Sound angeht.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Keine AHnung wie es andere machen, aber ich bin letztens mit ner 6 stündigen Zugfahrt fast gescheitert an der Schlepperei.

Ich für meinen Teil nehme halt auch noch ein Laptop für die Fahrt und paar Klamotten mit.

Solltest immer mit dem Auto fahren, geht da vielleicht mehr.

Jedenfalls kann ich den Octatrack empfehlen. Ziemlich leicht, klein und recht ergiebig.
Virus Snow ist auch recht klein und sehr handlich.
NR2 hatte ich mir auch für Live gekauft, war mir aber dann ein hauch zu groß. Dafür
hab ich jetzt ein Micromodular den ich allerdings noch früher sehr gut kenne.
Wenns analog sein soll ist DSI mit Evolver und Mopho recht handlich...
Mit Keys ist der Microkorg ein Klassiker in Sachen handlichkeit. Aber selbst hier
gibt es schon mindesmaße die nicht mehr in jeden Trolley passen.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

fanwander schrieb:
chain schrieb:
- MPC 1000 (Haupteinheit als Sequencer und Sampler)
..
mehr brauchste nicht bzw hast eh keine Hand frei :school:
alles andere kommt als Sample aus der MPC ;-)
Die Frage ist halt, wie sehr man vorbereitetes abspulen will, oder ob man wirklich selber live noch was klanglich gestalten will. Bei der MPC ist man halt schon verdammt eingeschränkt was das Echtzeit-Schrauben am Sound angeht.


letztenendes hat man nur 2 Hände ;-)
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Also ich arbeite zur zeit hauptsächlich mit 3 maschienen. TR8, Monomachine und Shruthi. Den Shruthi nutze ich für Bässe und steuer den ganzen Filter und Preset change über CC. Der is quasi nur für den weicheren Klang da. Rest in-the-box. Damit fahr ich super geil.

Je mehr outboard ich ansteuer mit der MM, desto unübersichtlicher wird es mir. Aber ich könnte auch nie mit MPC arbeiten. Dein live set wäre mir zu steril. Schon mal dran gedacht deine MPC zu ersetzen? Ich wollte meine EMX auch erst nicht eintauschen. Aber gegen die MM hat sich gelohnt. Jetzt bin ich sogar so weit das ich sage, ok ich will nur mit 2 maschinen was live musizieren. Das wäre bei mir die TR8 und die MM bzw. spare ich gerade auf den AR. Ich glaub mehr brauch man heutzutage garnicht. Die technik ist so weit da reicht fast ein smart phone...
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

the acid test schrieb:
Je mehr outboard ich ansteuer mit der MM, desto unübersichtlicher wird es mir. Aber ich könnte auch nie mit MPC arbeiten. Dein live set wäre mir zu steril. Schon mal dran gedacht deine MPC zu ersetzen? Ich wollte meine EMX auch erst nicht eintauschen. Aber gegen die MM hat sich gelohnt. Jetzt bin ich sogar so weit das ich sage, ok ich will nur mit 2 maschinen was live musizieren. Das wäre bei mir die TR8 und die MM bzw. spare ich gerade auf den AR. Ich glaub mehr brauch man heutzutage garnicht. Die technik ist so weit da reicht fast ein smart phone...

:supi:

umpf und ein eventide hall :floet:
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Vielen Dank schonmal für eure zahlreichen Antworten :) und auch an Moogulator für seine sehr ausführlichen Beschreibungen und Erfahrungen :) das werde ich alles noch ein zweites und drittes mal lesen :)

Ich bin auch zur Zeit am Überlegen ob ich überhaupt den KORG R3 brauche. Aber ich habe halt gern was zum Spielen und spiele viele Melodien auch gerne live, weil das halt irgendwie cool kommt. Zumindest habe ich da bei den bisherigen Auftritten positive Erfahrungen gemacht. Andererseits kann man sich halt auch leicht verspielen :D aber wenn halt ein richtiger "Solo-Part" kommt, der z.B. einem Gitarrensolo oder sowas ähnelt, dann kommt das natürlich schon viel geiler wenn das live gespielt wird und nicht vom Sequencer kommt.

@ chain: In Deiner Auflistung würde ich dann doch eher den Nord Lead nehmen statt der Bass Station, denn da habe ich immerhin 4 Synths statt nur einem :D

@ the acid test: Ich finde die MPC ganz gut bzw. kann damit inzwischen halt auch recht gut umgehen. Die MonoMachine finde ich aber auch interessant, habe aber noch nie eine bedient. Ich frage mich aber, wieso Du sagst, daß Dir mein Set "zu steril" wäre, das ist natürlich jetzt schon eine sehr direkte Aussage, da würde mich interessieren wie Du das begründest bzw. warum die MonoMachine da Deiner Meinung nach besser ist als die MPC (in Kombination mit dem Nord natürlich).
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

ZH schrieb:
Nun habe ich einiges an neuer Hardware und würde am liebsten die folgenden 5 Dinge verwenden:
- MPC 1000 (Haupteinheit als Sequencer und Sampler)
- Nord Rack 2 (4 Synthesizer in einem)
- KORG R3 (als Vocoder und um live darauf zu spielen)
- TR-8 (Drums)
- Bass Station II (als Bass-Synth)

Leider habe ich Bedenken, was die Transportabilität angeht.
Mein kleinstes Mini-Liveset (S-Bahn tauglich) ist noch deutlich umfangreicher, da ich immer meinen eigenen kompakten Mixer mitnehme.


Das ist doch nix, sowas trage ich an der Uhrkette.
Falls du das nicht schaffen solltest, empfehle ich dir jeden Morgen sehr kräftig zu frühstücken und ein paar Wochen lang mit einer Rockband mit Hammond B3, Leslie 147, einem Fender Rhodes und nem Minimoog aufzutreten.
Danach packst du dein komplettes Set mit links und recht noch zwei Kisten Bier mit Leichtigkeit.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Die meisten Zuhörer werden es in jedem Falle merken ob und was du live machst, auch wenn sie es nicht immer genau verstehen bei Elektronik - sie werden es am Ende doch begrüßen.
Ich habe übrigens immer mind. einen Synth dabei, der genau diesen Job macht - einen etwas freien Synth, der auch recht schnell umregistriert werden kann. Ein Microbrute ist da genau so gut geeignet wie ein Jupiter 6 oder eine Bass Station - und für die Bühne können Speicher gut sein. Du brauchst für alles ein wenig Zeit - aber wen du "Songs" machst ist es auch "rhetorisch" nicht immer schlecht den Leuten auch Platz zu lassen zwischen den Stücken für eine Reaktion, so das musikalisch gewünscht. Wenn der Part zu vertrackt oder exakt sein soll oder muss, kann du ihn ja dem Sequencer zu Fressen geben und einen anderen Part spielen.

Die Wahl der Instrumente hängt natürlich von vielen Faktoren ab, NL und BS unterscheiden sich vorallem durch mehrere Stimmen und Effekte hier und einen Step Sequencer dort sowie analoger Klangerzeugung. Sowas hat seine entsprechenden Vorteile.

Wenn du mit etwas gut klar kommst, ist das eine gute Sache, ein Instrument was du beherrschst ist immer gut für eine Bühne, eines was du schon 2 Takte vor dem spielen klar einstellen kannst ist perfekt für Jams.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Moogulator schrieb:
Die meisten Zuhörer werden es in jedem Falle merken ob und was du live machst, auch wenn sie es nicht immer genau verstehen bei Elektronik - sie werden es am Ende doch begrüßen.
Kommt drauf an obs eher ein Konzert ist oder ein Auftrit im Club ist. Meiner Meinung nach interessiert das in Club kein Schwein, ausser 2 Leute die selbst Musik machen und da mal genau hinschauen.

Aber zum Thema einspielen und verspielen kann ich empfehlen den Synthi auf ein Cue zu legen, sodass man ihn aufm Kopfhörer vorhören kann und erstmal antesten kann. Meiner Meinung nach Gold wert beim dazuklimpern.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

@ ZH:

Steril im sinne vom tweaken und mal eben spontan xy ändern. Wie Florian schon sagte bist du mit der mpc doch recht an was fest gebunden. Das meinte ich.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Es ist schon eher club-orientiert, aber auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, daß Leute es cool finden, wenn was live gespielt wird. Die müssen ja nicht verstehen, was da genau passiert, aber sie sehen, daß etwas live ist. Auch wenn live gesungen wird oder allein schon live auf der MPC getrommelt wird, kam das bisher eigentlich immer ziemlich gut an. Ich sollte vielleicht auch dazu sagen, daß ich keinen Minimal Techno mache oder sowas :D sondern die Musik ist etwas melodischer und verspielter.

@ bernie: Es mag sein, daß ich mir, was den Transport angeht, auch ein bißchen zu viele Gedanken mache. Am liebsten will ich eh mit dem Auto überall hinfahren und direkt vor der Location ausladen können. Andererseits will man halt flexibel sein, und wenn ich z.B. mal alleine reisen muß mit Bus/Bahn/Flugzeug, fände ich es z.B. auch ganz praktisch, wenn ich eine Hand relativ frei hätte und nicht in beiden einen dicken Koffer rumtragen muß. Wie ist denn Dein S-Bahn-taugliches Liveset aufgebaut bzw. wie wird es verpackt, wenn ich fragen darf?

@ acid test: Ich habe halt durch die Synthesizer zumindest Kontrolle über die Sounds. Die Sequenzen ändern sich bei mir eigentlich nicht, da ich pattern-basiert meine Songs spiele, von daher ist es okay, daß ich vorgefertigte Sequenzen laufen lasse und die Tracks mute/unmute etc. Natürlich wäre ich auch froh, ab und zu mal spontan eine Sequenz einzuspielen bzw. insgesamt mehr zu improvisieren, aber darauf war meine Musik und meine Live-Sets bisher nicht wirklich ausgelegt, ich improvisiere dann wie gesagt eher, wenn ich ein Live-Solo dazuspiele. Aber wenn ich je irgendwann mal ein Live-Set mit mehr Improvisation spielen will, dann würde ich wahrscheinlich auch schauen, obs noch was anderes gibt statt der MPC.
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Wie ist es eigentlich, wenn man sich vom Veranstalter Geräte hinstellen lässt? :denk:
Sowas wie ich das gern mit der TR8 machen lassen würde. So das ich sie nicht wirklich mitschleppen muss, da sie eh relativ schnell zu proggen ist und nicht viel an Speicher bietet, d.h. ich verstehe sie eigentlich schon eher als Instrument ;-)
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

ZH schrieb:
@ bernie: Es mag sein, daß ich mir, was den Transport angeht, auch ein bißchen zu viele Gedanken mache. Am liebsten will ich eh mit dem Auto überall hinfahren und direkt vor der Location ausladen können. Andererseits will man halt flexibel sein, und wenn ich z.B. mal alleine reisen muß mit Bus/Bahn/Flugzeug, fände ich es z.B. auch ganz praktisch, wenn ich eine Hand relativ frei hätte und nicht in beiden einen dicken Koffer rumtragen muß. Wie ist denn Dein S-Bahn-taugliches Liveset aufgebaut bzw. wie wird es verpackt, wenn ich fragen darf?
Ist nur Kleinkram:
Arturia Minibrute SE
Korg Volca Beats
Roland SP-404
Subtle Noise Maker Cacophonator II
Moodysounds Baby-Box V2
Alesis Metavox
Frostwave Alienator
Behringer 1604A Mixer
Phonophon-01.jpg


Ansonsten schaut mein aktuelles Liveset so aus (bei meinen quadrophonischen Konzerten ist es jedoch noch deutlich mehr Gerödel):
Studio2014-063.jpg
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Okay nicht schlecht, wobei natürlich Deine Geräte in vielen Fällen kleiner sind. Meine 5 Geräte haben alle mehr oder weniger die Größe Deines Microbrute, der R3 ist sogar 1,5x so groß. Ich habe mal 4 der Geräte + Kabel in einen großen Reisekoffer untergebracht (alles bis auf die TR-8, die hatte ich damals noch nicht), zudem noch ein kleines Mischpult, vergleichbar mit dem auf Deinem ersten Foto. Das hat funktioniert, aber ob das so richtig reisetauglich gewesen wäre, da wäre ich mir nicht sicher. Muß ich vielleicht nochmal ein bißchen rumexperimentieren bzw perfektionieren ;-)

@ chain: Ohne da jetzt wirklich Erfahrung zu haben, aber wenn manche schon sagen, es kann schwer werden, ein Mischpult zu kriegen (wo ja prinzipiell fast jedes Modell in Frage kommt, solange Anzahl der Kanäle etc stimmt), dann glaube ich, wird es noch viel schwerer, ganz bestimmte Instrumente zu bekommen. Normalerweise ist der Veranstalter ja kein Equipment-Verleih ;-) und ob der dann das grad da hat, was Du brauchst...
Andererseits mag das in bestimmten Fällen vielleicht schon funktionieren, gerade wenn Du z.B. eine Buchungsanfrage aus USA bekommst oder so, und es eh schwierig ist, das Zeug rüberzukarren. In so einem Fall würde ich wahrscheinlich auch zumindest mal nachfragen, ob die 'ne MPC und nen Nord Lead hinstellen können, und man bringt nur seine Speicherkarten mit :D
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

Hi,

interessanter Thread.

Also zum Thema Gear hinstellen lassen. Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Abgesehen davon wollte ich nicht mit einer "unbekannten" kiste live spielen. Am ende ist für dich so wichtige Decay oder Cutoff poti im A**** und dann stehst du doof da. Vom Thema wie krieg ich meine presets/Daten/settings auf die Kiste will ich garnicht erst reden.
Live spielen ist sowieso ne ganze ecke heikler als ein DJ set. Da wollte ICH persönlich mich nicht auf fremde Dinge verlassen.

Ich spiel generell mit einer Mischung aus ABleton und Outboard Equipment.
Ableton loops werden mit der APC40 gesteuert. ein Z1 von NI für master effekte und one shots (wird wohl bald ein A&H K1 draus werden)
Soundkarte ist die Motu Ultralite.
Das ist das MUSS.

Alles weitere ist option aber eigentlich fast immer dabei:

1. irgend eine Art von Keyboard: Microkorg oder Axiom (in verbindung mit einem DSI Tetra)
2. Sequencer für Echtzeit basteleien. das kann entweder die NI Maschine sein. Ich hab aber auch schon die Elektron MD mitgenommen.
Seit ich Analog four& Rytm habe scheint mir diese Combo auch ganz praktisch für Punkt 2.

alles Outboard geht in die Soundkarte. so habe ich ueber alles kontrolle, kann alles durch send effekte jagen UND brauche kein pult. Main out auf dem DJ Mixer und gut isses.

Das Thema Vorhören ist in der Tat viel wert. Momentan hab ich nen Kopfhörer direkt am Synth dran und im Ableton den Eingang unten. So kann ich erst klimpern und vorhören. So ganz happy bin ich damit aber noch nicht. So eine Vorhörfunktion wie bei nem DJ Mixer (Kanal 1-7 draussen, Kanal 8, 10 und 11 im Kopfhörer) wäre super. Das muss dann aber mit Tastern und LED Feedback funktionieren. Ich hab kein Bock beim Spielen mit der Maus aufm macbook rumzueiern.

Zum Thema Transport. Abgesehen vom Keyboard hab ich alles in einer 90er UDG Tasche und eine alte Tasche meiner RS7000 drin. Eine über die Schulter, eine in der Hand. Das funktioniert so ganz gut.
Wie ich das ggf mit den Elektrons mache weiss ich noch nicht.

Gruß

Frank
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

ZH schrieb:
Andererseits mag das in bestimmten Fällen vielleicht schon funktionieren, gerade wenn Du z.B. eine Buchungsanfrage aus USA bekommst oder so, und es eh schwierig ist, das Zeug rüberzukarren. In so einem Fall würde ich wahrscheinlich auch zumindest mal nachfragen, ob die 'ne MPC und nen Nord Lead hinstellen können, und man bringt nur seine Speicherkarten mit :D
Meine Gage ist noch nicht in den Bereichen, wo sich die hohen Kosten für Flug und Hotel für den Veranstalter rechnen. Falls das mal der Fall sein sollte, dann finde ich auch eine Lösung für das Equipment. Alle bisherigen Anfragen aus USA, Canada, Japan und Australien scheiterten beim mir bisher an der kompletten Übernahme der Reisekosten. Ich bin zwar ein Alien, aber mit dem Beamen hab ichs nicht so... :opa:
 
Re: Mein neues LiveSet - Überlegungen: Transport, Flexibilit

FrankvonWelt schrieb:
Hi,

interessanter Thread.

Also zum Thema Gear hinstellen lassen. Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Abgesehen davon wollte ich nicht mit einer "unbekannten" kiste live spielen.
Frank


bei dem wenigen Speicher der TR8, halte ich diese durchaus für "Vorbuchbar" ;-)

ware bestimmt auch mit dem bisherigen volca trio so, obwohl das wiederum sehr Reisetauglich ist ;-)
 


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