Mindestens 15 Jahre Entwicklungszeit verdödelt

E

Erdenklang

......
und jetzt bei der Namm-Show 2013 platzt plötzlich der Knoten - wir bekommen richtig schwere Äxte in die Hände - neu - zu Mitnahmepreisen:

Prophet 12 - 2500 Euro, Vollausstattung im Gegensatz zu den bisherigen DSI-Versuchsgurken. Also der bessere Ersatz für die Vintage-Drücker-Ikonen P5 und VS.
Mini MS-20 - 600 Euro, das Schweizer Taschenmesser im Spielzeugformat zum Spielzeugpreis.
Moog Sub Phatty - 1000 Euro, was der Voyager, und die Phatty-Line begonnen haben bekommt hiermit den I-Punkt.

Hätten also der FM-Wahn, das ROMpler-Piano-Theater und die überflüssigen 15 Jahre Entwicklungszeitverschwendung mit sogenannten VA und Software-"Instrumenten" nicht stattgefunden und damit die elektronische Musik nicht negativ belastet, dann wäre das wohl schon Ende der 90er Jahre passiert - die Vintagepreise wären nicht explodiert und wir wären von solchen Escapaden wie "Nord", "Access" "Waldorf" & "Novation" oder der Minikorg-Line oder den schrecklichen Roland VA-Kisten verschont geblieben. Keiner hätte jemals so ein Ding auch nur im Traum angefasst, es sei denn, um das aurale Grauen zu erleben!

:agent:

Ja ich weiss, die VA´s und die Software sind "phantastische Instrumente", die ihre "eigenständige Bedeutung" haben. Reglerlose MKS-70-Rackbomber aus der Digital-Ära sind auch "heute noch angesagt" und Masochisten-Keyboards wie SY-99 sind "unerreichte Klassiker".

:lollo:

Nun, wir werden es erleben. Sie haben und hatten nie eine wirkliche Bedeutung: Außer als schlechte Derivate für zu teure oder seltene Vintage-Geräte und als Platzfüller für gefühlte 10.000 Seiten werbefinanzierter "Fachliteratur".

:kaffee:

Falls das ganze Geschriebene nicht recht schlüssig wirkt, nunja großzügigerweise lasse ich halt ein paar Türchen für Gegenwind offen.
 
Der Nord Lead war 1995 der absolute Knaller, virtuell Analog und alles mit Midi.
Wo ist da das Problem?

Die Nutzer der alten technik waren damals aber auch nur ein paar Technohansels und Altbesitzer.
Wenn man sich die Verkaufszahlen anschaut seiht man das es für die Rompler schon Bedarf gab.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Der Nord Lead war 1995 der absolute Knaller, virtuell Analog und alles mit Midi.
Wo ist da das Problem?

Die Nutzer der alten technik waren damals aber auch nur ein paar Technohansels und Altbesitzer.
Wenn man sich die Verkaufszahlen anschaut seiht man das es für die Rompler schon Bedarf gab.

Ok, ROMpler nehme ich mal raus aus der Schußlinie, die haben damals auch einige musikalische Fortschritte ermöglicht.

Aber der andere "Bedarf" wurde gemacht, :agent: er war nicht vorhanden.
 
Die Nachfrage nach den VA-Kisten war und ist ja ohne Zweifel da, sonst hätten div. Unternehmen damit nicht eine Menge Geld verdient...

Irgendwann in den 80er war es einfach chic, einen digitalen Synth zu besitzen. Nicht ohne Grund wurden die jetzt legendären Analogkisten von Roland und Co. fast "verschenkt"...
 
Erdenklang schrieb:
Mini MS-20 - 600 Euro, das Schweizer Taschenmesser im Spielzeugformat zum Spielzeugpreis.
Wieso ist das billig? Der "große" MS 20 hat neu damals deutlich unter 500 Euro gekostet (DM 940,00 bis DM 980,00), mehr ist er ja auch nicht wert.
Die aktuellen Preise sind fernab der Realität und beruhen auf G.A.S. Anfälle und Sammlerwahn.
 
maiberger schrieb:
Die Nachfrage nach den VA-Kisten war und ist ja ohne Zweifel da, sonst hätten div. Unternehmen damit nicht eine Menge Geld verdient...

Irgendwann in den 80er war es einfach chic, einen digitalen Synth zu besitzen. Nicht ohne Grund wurden die jetzt legendären Analogkisten von Roland und Co. fast "verschenkt"...

Stimmt schon, es gibt Zeiten, da sind die Fußballstadien leer und manchmal sind sie voll. Kommt immer darauf an, wieviele "Sportbegeisterte" der Wind gerade anspült.

Manchmal sagen sie, die Leute sollen Fleisch essen, denn Fleisch ist gesund und manchmal sagen sie, die Leute sollen auf Möhren und Grünzeug herumknabbern, denn Flesich ist ungesund.
 
Bernie schrieb:
Erdenklang schrieb:
Mini MS-20 - 600 Euro, das Schweizer Taschenmesser im Spielzeugformat zum Spielzeugpreis.
Wieso ist das billig? Der "große" MS 20 hat neu damals deutlich unter 500 Euro gekostet (DM 940,00 bis DM 980,00), mehr ist er ja auch nicht wert.
Die aktuellen Preise sind fernab der Realität und beruhen auf G.A.S. Anfälle und Sammlerwahn.

Nein, die Preise beruhen auch auf dem wirklichen Bedarf bei richtigen Musikern, die einen richtigen MS-20 nutzen möchten und eben keinen Kokolores. Und weil es immer weniger funktionierende Modelle gab, waren diese bereit, dafür ein "Vermögen" zu bezahlen. Das haben die Ebay-Drücker :phat: dann voll ausgenutzt.
 
Also der aktuelle Virus packt laut Hersteller zwischen 20 und 90 Stimmen gleichzeitig. Schon gut, dass es ihn gibt.
 
Sicher sind Phropet 12, MS20, Moog sub Phatty toll das sie kommen. Die Entwicklung geht halt immer weiter. Trotzdem finde ich das die letzten 15-20 Jahre extrem viel passiert ist und man von vertrödelt echt nicht reden kann. Mir fällt das nämlich extrem auf weil ich ziemlich genau 20 Jahre Musikalische Pause gemacht hab und seit kurzem erst wieder was mache.
Plug ins klingen heute einfach gut. Würde NI Massive und FM8 gegen keinen Hardwaresynth tauschen wollen. Auch keinen von den neuen oben genannten.
Kommt halt auch immer bischen drauf an was für Musik man macht.

PS. Mit dem orginalen MS20 konnte ich damals nie was anfangen. Hab den für 100 DM verkauft und bin heute noch froh das er weg ist.
 
Moogulator schrieb:
?? WTF??
Ganz offensichtlich jemand, der die Möglichkeiten von FM nicht kennt oder einordnen kann. Schade.

Nein ganz im Gegenteil, TG-77, TX81z und TX-7 sind vorhanden, nebst umfangreicher Bibliothek. Trotzdem bleibe ich bei meinem Geschriebenem oben.

Kein Mensch hätte jemals die Yamaha-FM-Produktlinie oder einen reglerlosen VS angefasst, wenn Elka den Synthex in zweiter Instanz mit Wavetables bzw. Waveshaping bei gleicher komfortabler Oberfläche zu einem vernünftigen Preis angeboten hätte.

Aber es kam ein Feldzug von Idioten und alles Gute mit Holzwangen wurde auf Jahre erst einmal vernichtet und nur noch schwarz gehandelt wie verbotener Black-Metal oder alte Wehrmachtsanstecker.
 
Wollt einfach mal nachsehen, was da dahinter steckt. ;-)
Übrigens gabs es bei den VAs auch so Multialleskönner wie Z1 - dann kam der MS2000 und endet.. im MS20 .. *thihi*
 
Zuerst dacht ich es geht um Bitwig .....

Spass beiseite

Der Fehler war, zuerst die direkte Interaktion mit dem Gerät , die Controller und dann noch die Tastatur wegzulassen.

Der Irrweg war das" all midi studio ". Aber aus der zeit heraus verständlich, weil genau das hat das produzieren von Musik deutlich billiger gemacht. (Vince Clarke und so) Vieles hätte es so nicht gegeben.

Ich seh das eher wie bei den Videorecordern. Die konnte man auch erst programmieren als die Ingenieure das Design anderen überlassen hatten. Genau das passiert heute mit der analog Retro Welle .

Vieleicht gibt's sowas demnächst auch für FM ....
 
Die digitalen haben es damals z.B. möglich gemacht, mit nur einem multitimbralen Keyboard (ich hatte ein SY-22) im Homestudio ganze Songs aufzunehmen. Das war schon nicht verkehrt.
Mehr Equipment als nen C64 und ein Keyboard hätte ich mir als Schüler gar nicht leisten können.
Für den gebrauchten SY-22 habe ich 6 Wochen in den Sommerferien bei Henkel gearbeitet damals.
 
der dx7 war 16 stimmig , anschlagdynamisch, leicht und bot endlich eine "vernüftige" alternative für das fender rhodes, dem akustischen klavier, minimoog und fur die hammondorgel an.
das war zu der zeit wichtig.
programmieren wollte kein musikermensch das ding selber.
alternativen im sound waren schwer und schweineteuer ( rhodes chroma z.b )

als dann die sampler kamen, war der DX7 uninteressant, weil oben genannte sounds nun besser zu haben waren.

du kennst doch den spruch " wie isn das klavier ? " ... das konnte eben damals kein übliches keyboard/bzw.synthi

alte leute faseln heute auch immer noch was von "guter butter" ... entbehrungen machen komisch . ist halt so .
 
maiberger schrieb:
Die Nachfrage nach den VA-Kisten war und ist ja ohne Zweifel da, sonst hätten div. Unternehmen damit nicht eine Menge Geld verdient...

Ich glaube dass es in erster Linie eine Nachfrage nach Synthesizern mit direktem Zugriff auf sämtliche Klangparameter gab, nicht nach VAs. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied.
 
VEB_soundengine schrieb:
das war zu der zeit wichtig.
Eben.
Eine Entwicklung ist zu jeder Zeit wichtig und richtig.

Diese und vor allem die Leute mit ihren Wünschen und Vorlieben als "verdödelt" abzutun, halte ich für extrem überheblich.

Bernd
 
Erdenklang schrieb:
Bernie schrieb:
Wieso ist das billig? Der "große" MS 20 hat neu damals deutlich unter 500 Euro gekostet (DM 940,00 bis DM 980,00), mehr ist er ja auch nicht wert.
Die aktuellen Preise sind fernab der Realität und beruhen auf G.A.S. Anfälle und Sammlerwahn.

Nein, die Preise beruhen auch auf dem wirklichen Bedarf bei richtigen Musikern, die einen richtigen MS-20 nutzen möchten und eben keinen Kokolores. Und weil es immer weniger funktionierende Modelle gab, waren diese bereit, dafür ein "Vermögen" zu bezahlen. Das haben die Ebay-Drücker :phat: dann voll ausgenutzt.

:lollo:

Ich lach' mich schlapp! Richtige Musiker können mit so ziemlich allem gute Musik machen. Die brauchen bestimmt keinen MS-20 dazu. Oh Boy. :selfhammer:
 
Na Gott sei Dank hat man minestens 15 Jahre für was anderes "verdödelt". Real-Analog spricht mich persönlich nämlich leider gar nicht an. Rompler, FM oder auch VA mit plastik-metallischem Beigeschmack dagegen schon.
 
Denke eher, dass die Hersteller mit der zunehmenden Analog-Fixierung wichtige Entwicklungen verdödeln, die notwendig sind, um die elektronische Musik nach vorne zu bringen. Wenn ich an die 80er denke, die Ablösung von Analog durch FM und Sampling, da ging's kreativitätsmäßig ab. Heute mit dem Retrodingens klingt's halt wieder wie vor 40 Jahren aus dem Kling Klang. Kein Wunder, dass sich die alten Herren mit den alten Songs auf die Bühne stellen und die Laptops und iPads die Arbeit machen lassen. Irgendwie ist das langweilig und hat mit Kunst bzw. Innovation nix zu tun. Geht wirklich nix mehr?
 
ich find gut, was es alles jetzt wieder in guter quali und guten preisen zu kaufen gibt. ich hoffe, dass hält noch ne weile an und etabliert sich. wie viel guten sound man für eigentlich superwenig geld kaufen kann ist schon erstaunlich. dabei mache ich nichteinmal einen unterschied zwischen analog-VA-dig-FM und vst -> musikproduzieren ist supergünstig und soundmäßig auf höchster nivea für jedermn möglich.

das ist das gute daran :school:


das dabei trotzdem noch nicht die 2. technowelle losgebrochen ist und wir uns jetzt selber schon im retrokleidchen vor dem spiegel anschauen ist eine andere sache und hat mit dem markt, den herstellern, den kundenwünschen nichts gemein.

halten wir fest: die möglichkeiten sind nahezu unendlich - leider ist der anteil an guter musik, welche so am entstehen ist, scheinbar indirekt proportional :floet:


=> ich hoffe ich kann noch schnell genug nen DX7 kaufen bevor die preise dafür durch die decke gehen :harhar:
 
man darf dabei nicht vergessen, heute analog ist nicht = damals analog, klang möglichkeiten sind schon verschieden, mal abgesehn vom preis... :opa:

verdödelte zeit, vieleicht..., aber wichtig um zu erkennen das analog nicht wirklich ersetzbar ist bei manchen dingen ;-)
 
@The German Model:
…naja, von beiden Extremen stimmt bestimmt nur die Hälfte.
Gerade jetzt machen die Analoghersteller auch viele Entwicklungen in andere Richtungen die klangtechnisch das alte eingefahrene "Gemooge" stark erweitern.

Gerade das Thema Hybrid gewinnt jetzt überhaupt an Fahrt, weil in den 80ern und 90ern die Synthhersteller verpennt haben das ganze schöne Thema mit Bedienbarkeit zu versehen.

Und FM ist toll ja, da hast Du recht. Aber nur einige wenige waren in der Lage Sounds zu machen, das Jahrzehnt der Soundverkäufe war geboren, musikalisch vielleicht kreativ, klangtechnisch eher gegen null.
Warum hat noch nie jemand(bis auf Jellinghaus) probiert FM bedienbar zu gestalten???
Ich finde eher das war ne Kreativitätsbremse.

Kommt natürlich drauf an wie man das sieht:
- Ist nur Musik kreativ oder ist auch die Herstellung von neuen Klangfarben kreativ?
 
Erdenklang schrieb:
Hätten also der FM-Wahn, das ROMpler-Piano-Theater und die überflüssigen 15 Jahre Entwicklungszeitverschwendung mit sogenannten VA und Software-"Instrumenten" nicht stattgefunden und damit die elektronische Musik nicht negativ belastet, dann wäre das wohl schon Ende der 90er Jahre passiert - die Vintagepreise wären nicht explodiert und wir wären von solchen Escapaden wie "Nord", "Access" "Waldorf" & "Novation" oder der Minikorg-Line oder den schrecklichen Roland VA-Kisten verschont geblieben.
VAs und Software-Instrumente bieten derzeit wenig Innovationen und es gibt wenig Neues - das liegt daran, dass diese Technologie inzwischen ausgereift und zu dem Standard geworden ist, der 99% der Synthesizer-Sounds in den Musikproduktionen dieser Welt liefert. Daran wird sich auch durch die schönen neuen Analogsynths nichts ändern, denn die neuen Analogsynthesizer sind und bleiben Nischen-Produkte.

Kommentare wie Deiner, Erdenklang, könnten mir die Freude über den MS-20 mini, Minibrute, Prophet 12 usw. glatt verderben, wenn sie nicht so gnadenlos ignorant wären, dass man solche Polemik ohnehin nicht ernst nehmen kann. Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, sondern bunt.
 
Bernie schrieb:
Erdenklang schrieb:
Mini MS-20 - 600 Euro, das Schweizer Taschenmesser im Spielzeugformat zum Spielzeugpreis.
Wieso ist das billig? Der "große" MS 20 hat neu damals deutlich unter 500 Euro gekostet (DM 940,00 bis DM 980,00), mehr ist er ja auch nicht wert.
Die aktuellen Preise sind fernab der Realität und beruhen auf G.A.S. Anfälle und Sammlerwahn.
Ist natürlich Unsinn.Auch wenn es bei der Euro Umstellung 2-1 ging,darf man natürlich nicht vergessen,was man für das Geld bekommt.
Als der MS 20 raus kam,hatte er ein uvp von 1200 DM und das war zu diesen Zeitpunkt weitaus mehr Geld als heute 600€ bzw sogar 1200€.
 


News

Zurück
Oben