Moog Messenger

Ok, teilweise kann ich es schon verstehen. Es kann bei einem Wavefolder schon nervig sein, wenn in der zu faltenden Wave dauernd ein Spike ist bzw. keine wirklich obertonarme Wave zum Falten da ist. Das kann wirklich ganz schnell nervig werden, weil es immer total britzelig klingt.

Das wäre zumindest bei einem "reinen" West Coast Synth so, wo man üblicherweise kein steilflankiges Filter hat und man sich u.a. stark auf den Wavefolder als klangformende Komponente verlassen will/muß.

Beim Messenger sehe ich das komplett anders. Der Wavefolder ist ein zusätzliches nützliches Feature, um weitere Obertöne und Verzerrungen zu erzeugen, damit das Filter so richtig beherzt eingreifen kann.

Dann kommt noch dazu, daß für gemäßigte (räusper) "schöne" Klänge die dynamische Modulation der Faltungsintensität nur gering eingestellt werden sollte. Ein Wavefolder hat es nun mal an sich, daß es "tote" bzw. dünne Stellen gibt (Phasenauslöschung?). Dagegen müsste man zusätzlich noch Zugriff auf z.B. die Symmetrie der Faltung haben. Oder als Behelf so herum: Je mehr Folder, desto mehr Filter, weil es durch die Obertöne ganz schnell recht bescheiden und dünn klingen kann. Deswegen ist ein LPG auch so essentiell bei West Coast Synths.

Das Britzeln (und zum Teil auch die Auslöschungen) kann man mit entsprechend aufwendig gestalteten Schaltungen kompensieren oder auch durch digitale Realisierung des Ganzen. Wir reden aber hier von Complexosszilatoren, die alleine schon so viel oder noch mehr kosten wie der ganze Messenger.

So wie es ist würde ich die Kombination von Waveshaper und -folder als willkommene Ergänzung der Klangpalette zum Sägezahn-Pulse-Einerlei sehen. Und vielleicht "pluckt" es nicht so schön wie bei einem LPG, aber lowpass-gate-artige Verläufe mit entsprechend dynamischer Velocitysteuerung von Cutoff und VCA dürften beim Messenger wohl problemlos möglich sein.

So ein Wavefolder ist halt nichts für solche Leuts bei denen die "Bedienung" des Cutoffpotis in den YT-Videos so aussieht wie ein gewaltsamer Dauerbelastungstest. (Ich muß da immer an das Video zu Herbie Hancocks Rockit denken, falls das hier noch jemand kennt ;-) )
Da macht eher die Dosis das Gift. Für meinen Teil finde ich den eher statischen Einsatz (z.B. Velocity oder S&H) ergiebiger bzw. mit langsamer fließender Modulation oder gerne auch mit Zufall moduliert. Außer natürlich, man will den wilden ungezügelten Noise, kann genauso seinen Reiz haben. Dann läßt man es mit Folder und FM so richtig krachen und blubbern.

Nur mal so meine Gedanken dazu.
 
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Schon lustig: Oft klingt das für mich wie ein Buchla bzw. die Assoziation dessen.
 
Nein, habe leider keinen. Aber bei ein paar Sequenzen klingen die Timbres für mich ungewohnt und damit eher "West Coast". Nur so ein erster Eindruck.
 


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