serge schrieb:
Kann nicht auch noch die Art und Weise, wie der MIDI-Thru-Port technisch im durchreichenden Gerät ausgeführt wurde, für eine eventuelle Verzögerung verantwortlich sein?
Es gibt keine Zeitverzögerungen, das ist ein leider sehr gängiges MIDI-Märchen. Die Pegel werden ja sofort weitergegeben, jedenfalls bei einem Hard-Thru, wie ihn die MIDI-Spezifikation vorsieht.
Rein technisch hängt der Thru am MIDI In, direkt nach dem Optokoppler. Dort wird das Signal aber nochmals gepuffert, was oft durch 2 hintereinandergeschaltete Inverter-Puffer mit sogenannten Schmitt-Trigger (74LS14) realisiert wurde, da mindestens einer aus diesem Baustein als Ausgangspuffer und Impulsaufbereiter gebraucht wurde.
Hat man jetzt mehrere solcher Geräte hintereinander, die alle mit diesem Doppelinverter arbeiten (es gibt ja Alternativlösungen), addieren sich irgendwann die Laufzeiten der Gatter, wobei diese den geringeren Anteil ausmachen.
Hinzu kommen noch die Impulsverformungen durch die Anstiegs- und Abfallzeiten der Optokoppler, und schon hat man ein falsches Bit, was eine Fehlfunktion bedeutet, daher sollte man nie mehr als 3 Geräte so verketten.
In Geräten, die einen umschaltbaren Out nach Thru haben, wird dies sinnigerweise nicht via Software realisiert, sondern in Hardware, sprich: Analogschalter. Ein Soft-Thru hat bereits durch die 2malige Wandlung leichte Verzögerungen.