Natürlich hat so eine MPC viele Einschränkungen gegenüber Sequencer-Software oder Audio-Editoren - aber
genau da liegt IMHO die Stärke der MPC - man kann sich nämlich auf's Wesentliche beschränken - und man (= ich) hat das Gefühl, wirklich ein Instrument zu bedienen (statt eine Software zu kontrollieren) ...
Ich finde die MPC bestens dazu geeignet, eine Songidee fast fertig einzuspielen - geht sehr schnell & direkt - und da man Pattern-basiert arbeiten kann (Mutes setzen ist ein Kinderspiel mit der MPC!), können die Songideen auch leicht recht komplex werden. Ach so: Es gibt durchaus einige Software, mit der man am Rechner vorbereitete Samples 'mal eben auf die Pads verteilen kann (man muß nicht zwingend alle Werkzeuge der MPC nutzen - ist manchmal etwas fummelig im Vergleich zur Arbeit mit (mancher) Software).
Wenn ein mit der MPC aufgenommener Song dann soweit fertig ist (im Groben), kann man diesen dann mit dem Rechner weiterverarbeiten und dort mit einer Software z.B. feiner arrangieren bzw. den Mixdown inkl. Automation und Effekte machen (so will & werde ich es machen - scheitert bei mir aber noch am geeigneten I/O-Interface bzw. dem nötigen Kleingeld dafür

).
Was mir an der MPC vor allem gefällt: Der Sequencer scheint äußerst genau zu arbeiten (keine Snare- oder BD-Flams) und
last not least groovt es ganz anders als Software (Swing-/Shuffle-Funktionen + die Möglichkeit, Spuren um definierte Ticks exakt zu verschieben - hat HipHop maßgeblich beeinflußt und gab's so früher höchstens mit Cubase auf'm Atari).
Weiter gefällt mir, daß das Ding ohne Ende drückt (durch den internen Kompressor, den EQ und den sehr brauchbaren D-A-Wandlern): Meiner subjektiven Wahrnehmung nach macht eine Bass-Drum gespielt mit einem Software-Sampler höchstens:
Bumm. Die selbe gespielt von einer MPC:
BOOOOOM!

(wer eine MPC live an einer guten PA 'mal gehört hat, weiß evtl., welchen Effekt ich meine ...).
Verschweigen sollte man jedoch nicht die äußerst bescheidene Qualität der Effekte (immerhin hat meine MPC jetzt ein Delay) - aber nichtsdestotrotz sind die Filter gegenüber der Akai-Filter-Qualität in den 90ern besser geworden (ich war nie ein Freund von Akai-Samplern - waren zwar relativ billig, hatten aber nie so'n tollen Klang wie z.B. mein damaliger Ensoniq EPS 16+

)
Ach so: Ich habe früher sehr viel Sample-basierte Groove-Musik gemacht (und weniger Synthi-basiertes Techno-Zeuchs

) - was möglicherweise meine Vorliebe für die MPC erklären dürfte. Und: Ja, ich habe eine Plattensammlung mit einem Riesenhaufen von feinstem, ollem Funk'n'Soul-Zeuchs - fände es aber mittlerweile zu billig, dieses in Rap-Producer-Manier auszuschlachten ('n Sample nehmen (=
klauen!) und 'nen Beat drumherumbauen - PAH, 90er-Jahre-Musik ...

) Wobei: Wer die heftigst rockenden Franzosen
Justice kennt, sollte vielleicht wissen, daß das Ende der Sample-basierten Musik noch längst nicht erreicht ist ...
Beste Grüße!
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grammatikalische Änderungen vorgenommen
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