Musik für die Insel?

Z

Zotterl

Guest
Jeder kennt die berühmte Frage: welche CD/Musik würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Mich interessiert nicht wirklich, welche Gruppen Ihr da einpacken würdet, sondern worauf
Ihr bei der Auswahl achten würdet
? Z. B. welchen Stil, was soll die Musik mit Euch machen,
Schwerpunkte etc.

Dann reite ich mal vor:
- ich habe immer wieder festgestellt, dass vordergründig interessante Musik mich schnell langweilen kann => fällt gleich raus.
- Ambientmusik bleibt außen vor => nicht, weil es mir nicht gefällt, sondern weil ich bereits vom Meeresrauschen + Waldgeräuschen eins auf die Ohren bekomme.
- Technoides auch eher NICHT => kann man aufgrund der einfachen Struktur selbst auf einer Kokosnuß vor Ort produzieren.
- Also eher was, wo ich längere Zeit zum Knabbern habe. Seltsamerweise (?) fiel mir als
erstes Klassische Musik ein: Sinfonien einiger alten Meister.
- Oder zwei, drei Jazzalben aus den Siebzigern
- Oder etwas Neue Musik.

Wie würdet Ihr vorangehen? (Nennung von Gruppen/Künstler unwichtig)
 
Zotterl schrieb:
Mich interessiert nicht wirklich, welche Gruppen Ihr da einpacken würdet, sondern worauf
Ihr bei der Auswahl achten würdet
?
Ich würde vermutlich keine Musikkonserve mitnehmen sondern ein Instrument (pragmatischerweise eine Flöte). Aber nehmen wir an, es gibt Gründe, kein Instrument sondern Musikkonserve mitzunehmen; dann würde ich mir überlegen, was ich schon immer höre und was mir noch nie Überdruß bereitet hat.

Das dürfte dann bei mir auf J.S.Bach und Wiener Klassik rauslaufen. Da sehr wahrscheinlich auf eine Mischung aus Solo-Sachen, Kammermusik und Orchestralem. Ich weiß nicht ob ich Vocalmusik mitnehmen würde. Jetzt nervt die mich bei Klassik eher, aber vielleicht wünscht man sich in der Einsamkeit mal die "Ansprache" eine fremden Stimme.
 
fanwander schrieb:
...sondern ein Instrument (pragmatischerweise eine Flöte).
Ja, war nicht gefragt, aber ich würde zu einer Querflöte tendieren.
Ich weiß nicht ob ich Vocalmusik mitnehmen würde. Jetzt nervt die mich bei Klassik eher,...
Hatte witzigerweise ähnliche Gedanken: Opern & Co. ist nicht mein Ding. Wer weiß aber, wie sich dies in der
Einsamkeit auswirken würde.
 
Also ich würde Musik auf dem iPhone lassen, dann ist es deutlich mehr als eine CD, also stellt sich die Frage nur insofern als das so eine Insel vermutlich keine Steckdose hat und man ggf. mit Solarstrom Musik hören wird bis das Teil kaputt ist oder man sterben musste weil es leider nichts leckeres gibt.

Ich kreuze bei mir intern einfach was mit 5 Sternen an und dann landet das da drin, das sind einfach die Sachen die ich höre. Wenn es so langfristig ist, ist das natürlich etwas schwerer - aber wenn die Frage auf eine CD bewusst gewählt ist, was ich annehme, dann wird das sehr schwer.
Aber abspielen könnte ich eine CD auf einer Insel wohl noch weniger gut.

Ich glaube ich würde diese Aufgabe eher nicht gut erledigen und mich auf die Konstruktion von Fluchtequipment umschulen.
Klassisches würde ich wohl nicht wählen. Aber - ich weiss es nicht .. ehrlich nicht.
Langfristigkeit ist nicht ganz einfach.

Natürlich ist klar, worum es geht - was hat so viel Substanz, dass es mit darf. Ich würde das was mich bewegt und was ich liebe mitnehmen, da es ja nur "alte Musik" sein kann und sich nicht mehr ändert entspricht es auch nicht meinem normalen Musikwahlprinzip fürs Auto oder so.
Denn da hab ich natürlich auch nicht "alles" dabei sondern idR die Listen "Liebste 25, die zuletzt gespielten Sachen und eben die best Ratings". Ich würde hier also auch durch gehen und sehen, was mir noch wichtiger ist als das beste Ranking und vermutlich würde es das, was in einer langen Liste von Scrobbling und Tracking oben ist, ob ich selbst weiss was das genau ist? Ja, weil ich hab das! Auch wenn es faktisch viele Medien nicht berücksichtigt. Aber womöglich ist es dann das. Und das ist im weitesten Sinne wohl Popmusik.

Ich finde Neue Musik zwar wirklich spannend, aber ich höre diese eher live als Konzert, weniger zuhause, aber ich hab da so Phasen..
Das kann sich immer ändern und weil ich das weiss - weiss ich nicht was in 1- Jahr und erst recht "auf der Insel" so sein wird. Ich verändere mich. Das kann ich nicht ignorieren.

Manchmal ist es sogar ein klares Event, wo sich bei mir was ändert. Und das gilt für meine Persönlichkeit von der Musik ein Teil ist. Ein großer Teil.
Das mit dem Instrument finde ich schon ne gute Idee. Ich würde wohl einfach viel singen, so wie jetzt auch. Das Ding hab ich ja immer dabei.
 
Für mich kommen da nur Sachen in die engere Auswahl, die sich schon seit sehr vielen Jahren für mich bewährt haben. Es gibt einige Alben, zu denen ich glücklicherweise schon in den frühen Teenager-Jahren Zugang hatte, und die ich bis heute gerne höre, obwohl sich meine generellen Präferenzen über die Jahre durchaus mal geändert haben. Da kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich sie auch in 20 Jahren noch gut hören kann.
 
Moogulator schrieb:
Also ich würde Musik auf dem iPhone lassen, dann ist es deutlich mehr als eine CD...............,
Für alle die Moogulator heissen gilt natürlich die Regel: AUSWAHL TREFFEN. Du musst Dich beschränken. ;-)
(Ein CD-Player steht Dir natürlich zur Verfügung, angetrieben von einer unheimlichen Macht)

Wird ja jeder selbst merken, dass die Gedankengänge, Ansprüche, Herangehensweise anders sind.
Dass wir selbst die tollste Klingonenoper nicht bis zum Ende aller Tage hören werden, mag stimmen. Aber mit welcher
Musik hälst Du es am längsten aus? usw. usf.
 
hardcore und hardstyle, durch die basswellen wird das nächste schiff auf mich aufmerksam und ich bin gerettet. :mrgreen:


insgesamt wäre es aber sehr schwer da eine auswahl zu treffen, da ich ganz viel verschiedene genres höre. aber wenn ich micht fetslegen müsste wären bestimmt viele rave-classics dabei. auf jedenfall dabei "rmb - this world is yours", eine der wenigen alben, bei denen kein track dabei ist, der ein lückenfüller ist.
 
Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
Also ich würde Musik auf dem iPhone lassen, dann ist es deutlich mehr als eine CD...............,
Für alle die Moogulator heissen gilt natürlich die Regel: AUSWAHL TREFFEN. Du musst Dich beschränken. ;-)
(Ein CD-Player steht Dir natürlich zur Verfügung, angetrieben von einer unheimlichen Macht)

Wird ja jeder selbst merken, dass die Gedankengänge, Ansprüche, Herangehensweise anders sind.
Dass wir selbst die tollste Klingonenoper nicht bis zum Ende aller Tage hören werden, mag stimmen. Aber mit welcher
Musik hälst Du es am längsten aus? usw. usf.
Hab extra alles aufgeschrieben als vollen Gedankenzyklus aus der Reihe "Redundanz, Verständnis und der ganze Rest bei gleichzeitigem herbstlichen Weltschmerz ohne Berücksichtigung der Schaltsekunde".

Ich schreib ja, Klassik und Co eher nicht, ich denke es ist im weiteren Sinne.. siehe Text ..
Und vermissen würde ich die Konzerte oder sie selbst machen mit Affen und Bäumen oder so. Ich wäre einfach mal scheiße-unglücklich ;-)

Aber ja, ich würde sowas wie experimentelle Popmusik im Vordergrund haben, wenn ich das grob umschrieben müsste.
 
Ok. Die Gedankengänge waren mir wichtig... :nihao:
...und ob die Inselproblematik etwas am Musikverlangen ändert.
 
Im Prinzip nein, aber da ich gern auf Konzerte gehe fehlte dann ja das alles und das kann man eigentlich nicht wirklich ersetzen, also würde ich versuchen mit das beste zusammenzusuchen und es würde nicht gelingen.
Und bei Musik ist Abwechslung ja nicht möglich mit diesem System - das läuft meiner Natur ziemlich entgegen.

Übrigens ist es ganz interessant, dass vielleicht manche Musik nicht genannt würde..
Das würde MICH zB interessieren, welche Musik man mag und sie nie in so Listen schreibt aber sie eigentlich mag.
 
Moogulator schrieb:
Aber ja, ich würde sowas wie experimentelle Popmusik im Vordergrund haben, wenn ich das grob umschrieben müsste.
Aber heißt "experimentelle Popmusik" nicht letztlich: Musik, die dadurch Wert gewinnt, dass sie sich vom Rest abhebt, die aber ggf nicht per se einen besonderen Wert hat? Bei der einsamen Insel fällt ja der "Rest" weg (es gibt nur die Musik, die Du mitnimmst), und dadurch verliert deine mitgenommene experimentelle Popmusik ggf ihren Wert - vielleicht nervt sie dann nur.
 
fanwander schrieb:
Aber heißt "experimentelle Popmusik" nicht letztlich: Musik, die dadurch Wert gewinnt, dass sie sich vom Rest abhebt, die aber ggf nicht per se einen besonderen Wert hat? Bei der einsamen Insel fällt ja der "Rest" weg (es gibt nur die Musik, die Du mitnimmst), und dadurch verliert deine mitgenommene experimentelle Popmusik ggf ihren Wert - vielleicht nervt sie dann nur.
Mögliche Lösung für diesen Thread: irgendwann kekst einen wohl jede Musik an - aber mit welcher hälst du es am längsten aus?
 
Keine, ich würde alle Technik ablegen und mir trommeln aus erlegten Tierknochen bauen.
 
Psychotronic schrieb:
Keine, ich würde alle Technik ablegen und mir trommeln aus erlegten Tierknochen bauen.
Du würdest also freiwillig auf die Mitnahme von Tonträgern verzichten, incl. Stromversorgung für Deinen Player? Mutig!
mookie: Ich würde nichts mitnehmen, in England gibt es genug gute Musik
Von Einsamkeit war weiter oben die Rede. In England nicht so der Fall.
 
Zotterl schrieb:
Du würdest also freiwillig auf die Mitnahme von Tonträgern verzichten, incl. Stromversorgung für Deinen Player? Mutig!

Ab einem gewissen Level an misantropen Weltschmerz ist das zwingend.
 
Ich würde so vorgehen, dass ich Musik, die sich nicht anhört wie Weather Report nicht mitnehme, und Musik, die sich anhört wie Weather Report einpacke.

Welche Bands oder Alben das sein könnten, keine Ahnung, müsste man mal prüfen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Weather Report in die engere Auswahl kommen könnte.
 
Ich stelle mir gerade vor, ich wäre seit vielen jahren auf einer einsamen insel gefangen und hätte nur eine durchgenudelte CD dabei... Deprimierend. Erinnert mich an tom hanks wie er mit nem basketball spricht..

Vermutlich würd ich fröhliche wolrdmusik mit karibikfeeling mitnehmen um das einsame inselelend wenigstenes einigermassen stilecht zu untermalen. Anderseits, meeresrauschen und tierisches dschungelgeräusch hat man ja zur genüge, elektronische kopflastige experimentalmusik fällt also schonmal flach. Ich denke klassische klaviermusik passt bei der vorgegebenen geräuschkulisse ganz gut oder gar eine opulente oper mit etwas kreuzdampfer titanicfeeling... ein chor wäre auch ganz nett, damit es ein bischen menschelt .. so ganz allein auf der insel mit den affen,papageien, kokusnüssen und gefährlichen meeresbewohnern die sich da tummeln.
Allerdings muss das dann auch eine amtliche PA mit lupenreinem glockenklang sein, auf küchenradiosound kann ich bei der imposanten naturkulissee dann auch verzichten.

Insgesamt aber eher eine deprimirende vorstellung, jedenfalls würd ich mindestens 100 satz saiten für meine gitarre miteinpacken, sofern ich die wahl hätte... Besser wäre allerdings all inklusive oder man setzt sich aufs selbstgezimmerte floss und schippert wieder nach hause. :D
 
Ich würde eher eine Gitarre mitnehmen und ausreichend Seiten. Musik würde ich wohl nicht mitnehmen.
 
Trigger schrieb:
...und hätte nur eine durchgenudelte CD dabei... Deprimierend. Erinnert mich an tom hanks wie er mit nem basketball spricht..
Man kann natürlich diese eine CD nur einmal im Jahr laufen lassen bzw. nicht zu inflationär einsetzen; sozusagen als Seelenknutscher.
Längere Zeit keine Musik zu hören kann ja reinigend wirken ;-)
 
fanwander schrieb:
Moogulator schrieb:
Aber ja, ich würde sowas wie experimentelle Popmusik im Vordergrund haben, wenn ich das grob umschrieben müsste.
Aber heißt "experimentelle Popmusik" nicht letztlich: Musik, die dadurch Wert gewinnt, dass sie sich vom Rest abhebt, die aber ggf nicht per se einen besonderen Wert hat? Bei der einsamen Insel fällt ja der "Rest" weg (es gibt nur die Musik, die Du mitnimmst), und dadurch verliert deine mitgenommene experimentelle Popmusik ggf ihren Wert - vielleicht nervt sie dann nur.

Ach, das ist nur ein Wort was ich jetzt genommen habe um irgendwie kreative, verrückte oder irgendwie elektronische Musik mit Gesang zu umschreiben die interessant genug ist. Dabei finde ich wichtiger, dass ich zu ihr einen Bezug habe. Kunstpop Angstpop kein Pop eins zwei drei vier.
Mir ist egal welchen Wert das für andere hat. Diese ganzen Dogmen interessieren mich nicht und wie ich damit stehe und wie cool ich damit bin, ich bin auf einer motherfuckin' Insel!
Ja, es gibt nur Musik die ich liebe! Und ich liebe viel!! Und weit! Ich werde definitiv nicht genug mitnehmen können!!
und zu wörtlich solltest du das nicht nehmen, denn ich meine ein sehr breites Band von Musik mit und ohne Gesang. Nur sicher keine Opern, die nerven mich nämlich wirklich. Ich bestehe aus so vielen Aspekten, Gefühlen, Wünschen und so - diese Musik kann nicht nur aus einem Stück oder einem Album bestehen. Das ist also wie als müsstest du dir ein Programm für deinen Computer aussuchen. Und wenn's ein Browser ist - ja - das ist eine Insel. Und ich vermute die ist superinsanly utterly boring und nicht ein bisschen awesome!
Hatte ich schon motherfucking erwähnt?

Ich nehm meine SSD mit - ist doch auch egal, merkt keine Sau wenn ich da bin und ne Steckdose suche.
Und Kunst ist da auch mit drin, ich meine in der obigen Musik, ich bin ja auch an Tiefe interessiert, ich finde sie in der Musik die mich begleitet. Aber da es so wenig ist, wird sie ohnehin nicht reichen.
Also nimm es mal nicht zu ernst, weil - wenn das wirklich passiert werde ich NICHT gefragt was ich mitnehme und schon gar nicht so speziell und wenn, dann habe ich Kunstpunkte und das was ich liebe ohne jede Rücksicht auf andere dabei. Laut machen kann ich ja.. ;-)

und wie gesagt - ich will mehr erleben, mehr machen und mehr denken und auch genießen.
das ist eh mit fester gleich bleibender Musik kaum zu leisten und eigentlich ist die Bandbreite nur symbolisch schonmal groß angelegt, denn Pop ist fast alles. Irgendwie.

Aber mich würde interessieren, was speziell dein Antrieb ist..
also was genau willst du mir damit sagen, dass das zu flach sein könnte?
 
mir ist grade die einzig wahre cd eingefallen die man braucht wenn man auf einer einsamen insel festsitzt: u96 bzw klaus doldinger "das boot" :mrgreen:
 
:lollo:



apropos opern


ch denke so rein von der kulisse auf einer einsamen insel würde mir sowas ähnliches




am besten reinlaufen, wenn man schon auf ner einsamen insel strandet, kann man ja das auch stilecht zelebrieren. Opern und so " kram" ( kenn mich nicht aus ) hatte ich eigentlich nie auf dem schirm, aber als mal unsere endfünfziger-nachbarin, und dass ist garnicht so lange her, auf der anderen häuserseite mal sonntags morgens die ganze strasse mit ner oper beschallt hatte, kann ich diesen sachen irgendetwas abgewinnen. Villeicht liegt es daran das es eben neuland für mich ist und ein musikalisches territorium das ich nicht kenne, im vergleich zu techno, house, rock, huppe, pop. usw . Musikalisch ist das zeug ja zweifelslos.



die einsame gefangenenidylle am karibikstrand , sand zwischen den zehen, in den haaren, auf der palmwedelmatratze, halbnackt braungebrannt und zerlumpte klamotten, ungekämmt, zerzaust und verlaust, strahlend blauer himmel, meeresluft satt und auf gerademal überlebensfähige 55 kg abgemagert..

und ein grammophon das opern schmettert..

und der wildschweinfrischling der sich hin und wieder am strand blicken lässt aber partout nicht in die falle tappen will...


so stell ich mir das vor, eine orchestrale pompöse tragödie am karibischen traumstrand und ein grammophon das kratzt , :mrgreen:
 
Achja, bevor das einer missdeutet, das ist kein Hater-Kram, sondern soll nur die Frage beantworten und auch nur für mich. Also wenn ich Oper erwähnte, sollte das jetzt nicht dazu anregen, dafür zu werben. Es hätte wenig Sinn da eine Norm reinzubringen.

Zu mir sprechen viele Stile, manche gar nicht und manches ist sogar unangenehm. Manches kann sogar sehr simpel sein und ist angenehm und da können wir vermutlich viel listen, live höre ich mir eigentlich sehr viel an aber auf der Insel gibt es ja keine Konzerte und sowas. Das ist bedauerlich. Aber wenn ich ne Insel nehmen darf? UK.
 


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