Musik mit einem einzigen Synthesizer?

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Fairlight1976

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Moin,
Ich finde es immer faszinierend, wenn Musikstücke nur auf einem einzigen Synthesizer, bevorzugt analog und monophon, eingespielt werden.
Mich würde interessieren wie dabei idealerweise vorgegangen wird, irgendwie muss man ja Sequencer und Harddiskrecording in Einklang bringen.
 
Da gibt es verschiedene Methoden. Wenn Du mit Sequenzen aus der DAW arbeiten willst, spielst Du die über MIDI ein, steuerst damit den Synth an und nimmst das Ergebnis dann als Audiospur auf, dann die nächste Spur, wieder die nächste usw.

Alternativ kann man natürlich auch alles von Hand einspielen, so wie früher beim analogen Mehrspurrecorder.
 
Es gibt Leute die das ziemlich gut draufhaben. Deepsonic hat das ganz gut im Griff und zaubert sogar sehr hörbare Tracks mit jeweils nur einem Synthesizer.
Ich selber mache das gaaaanz selten. Clouds war damals so ein Stück, das konnte man aber nicht wirklich anhören.

Habe allerdings schon Ambient Tracks mit nur einem Gerät gemacht. Zb. La Forét oder Between the Stars. Bei Interesse poste ich gerne mal Links
 
Das hier ist ein gutes Bsp.
Alles mit dem Mopho gemacht. Auch Pads. Finde ich ziemlich gelungen. Habe so etwas selber noch nie gemacht, von daher bin ich sehr beeindruckt. Wir leben ja im Überfluss - wozu dat janze Gear? ;-)
Everything you hear in this video is from the incredible Dave Smith Instruments Mopho synthesizer. We also used some eq, delay, reverb and dynamic tools during mixing and mastering. A total of 19 instances were recorded for this track! Most of the modulation you hear is done in real time during the recording sessions!
 
Ich finde das absolut cool nur mit einem Synth. Ein Sampler oder ein Drumcomputer und ne Hand voll Effekten gehört natürlich auch noch dazu.
Es muß ja nicht ganz so minimalistisch sein. Ich finde mit 2 Monosynths und einem Polyphonen ist man schon ein Gott.
Man sollte aus diesen 3 Geräten mal von den Drums und Effekten abgesehen alles rausholen können was man braucht. Wer es mit den 3 Geräten nicht auf die Reihe
bekommt , bekommt es mit mehr von dem Kram auch nicht gebacken.
 
Ein Sampler oder ein Drumcomputer und ne Hand voll Effekten gehört natürlich auch noch dazu.
Im Extremfall geht es auch ohne die, wenn man alle Drum-Sounds im jeweiligen Synth bastelt. Gerade solche multitimbralen VA-Synths wie der Waldorf Q z. B. können eigentlich alles, was man für einen kompletten Song benötigt.
 
Außer einmal, habe ich bisher immer nur mit einem Synthesizer (Hardwareinstrument) gearbeitet.
 
Drei kleine Worte - "One... Synth... Challenge..." ;-)


...und wenn's dann so ein richtig dicker Bolide ist, ist das noch schöner! :verliebt:











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Im Extremfall geht es auch ohne die, wenn man alle Drum-Sounds im jeweiligen Synth bastelt. Gerade solche multitimbralen VA-Synths wie der Waldorf Q z. B. können eigentlich alles, was man für einen kompletten Song benötigt.
Klar, wenn man minimalismus pur zelibrieren möchte geht das natürlich. Für mich ist es dann doch bequemer einen Akai Sampler und eine DS im Setup zu haben ^^
 
ganz kurz gesagt, ich habe mal gehört daß in den 70er und 80er Jahren manche Leute "nur"
mit einem Modularsystem ein ganzes Album aufgenommen haben :)
 
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Eigentlich ist das ja heute doch eher eine theoretische Diskussion, @Rolo, oder nicht? Schließlich haben wir heute immer alles sowieso in der DAW zur Verfügung. Die Notwendigkeit von Drummies und Hardware-Samplern erschließt sich mir so schon lange nicht mehr, obwohl ich mit dem Arturia Drumbrute inzwischen sogar wieder einen Drummie habe. Purer Luxus allerdings. Man braucht sowas nicht. Eigentlich braucht man nix mehr außer einem Controller-Keyboard, einem Computer und einer DAW.

In der Vergangenheit habe ich oft Tracks mit nur einem Hardware-Synth gemacht - inklusive Drums. Bei mir finden sich da z. B. Waldorf Pulse, Waldorf Q+, Studiologic Sledge, Arturia Minibrute, Moog Little Phatty und Roland JX-03, die schon einmal als alleinige Klangerzeuger in einem Track zum Einsatz kamen. Hinzu kommen viele Tracks, in denen ich zwar andere Klangerzeuger (Gitarren, Drumsamples, Stimme, Bass, Klavier usw.) eingesetzt habe, aber nur einen Synth.

Gut, meine Musik ist auch vielleicht nicht weltbewegend und stilistisch keine entscheidende Referenz ;-) ... aber ich plädiere dafür, dass sehr viel mit relativ wenig Equipment geht.
 
Eigentlich ist das ja heute doch eher eine theoretische Diskussion, @Rolo, oder nicht? Schließlich haben wir heute immer alles sowieso in der DAW zur Verfügung. Die Notwendigkeit von Drummies und Hardware-Samplern erschließt sich mir so schon lange nicht mehr, obwohl ich mit dem Arturia Drumbrute inzwischen sogar wieder einen Drummie habe. Purer Luxus allerdings. Man braucht sowas nicht. Eigentlich braucht man nix mehr außer einem Controller-Keyboard, einem Computer und einer DAW.

In der Vergangenheit habe ich oft Tracks mit nur einem Hardware-Synth gemacht - inklusive Drums. Bei mir finden sich da z. B. Waldorf Pulse, Waldorf Q+, Studiologic Sledge, Arturia Minibrute, Moog Little Phatty und Roland JX-03, die schon einmal als alleinige Klangerzeuger in einem Track zum Einsatz kamen. Hinzu kommen viele Tracks, in denen ich zwar andere Klangerzeuger (Gitarren, Drumsamples, Stimme, Bass, Klavier usw.) eingesetzt habe, aber nur einen Synth.

Gut, meine Musik ist auch vielleicht nicht weltbewegend und stilistisch keine entscheidende Referenz ;-) ... aber ich plädiere dafür, dass sehr viel mit relativ wenig Equipment geht.

Alle elektronischen Klänge kamen meistens bei mir nur immer aus einem Tasteninstrument und/oder aus dem Computer. Ich kann verstehen, wenn manche Personen das für sich nicht als die perfekte Lösung ansehen. Es ist wohl ziemlich unrealistisch, das ein Gerät die besten Sounds an Bässen, dem Schlagzeug, Pads und sonstigen Klängen in einem Teil alle vereint. Die Disketten damals oder die Soundkarten später auszutauschen, haben auch nicht immer zum Optimum geführt, weshalb viele Nutzer auch zu einem größeren Equipment griffen, um in jedem Sektor der Sounds so gut wie möglich aufgestellt zu sein.
 
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Es ist halt auch immer die Frage, ob "die besten Sounds" immer so wichtig und entscheidend sind. Vielleicht geht es ja um die musikalischen Ideen? ;-) ...
 
Moin,
Ich finde es immer faszinierend, wenn Musikstücke nur auf einem einzigen Synthesizer, bevorzugt analog und monophon, eingespielt werden.
Mich würde interessieren wie dabei idealerweise vorgegangen wird, irgendwie muss man ja Sequencer und Harddiskrecording in Einklang bringen.

Ja, es gab eigentlich immer nur ein elektronisches Instrument bei mir, bis auf Punkt 4. Einige Beispiele:

1. Früher war es die "01/W Korg Workstation", die ja auch einen Sequencer-Modus beeinhaltet. Einzelne Sounddisketten und ein eigener Speicher habe ich bei Klängen auswählen können. Was aufgenommen wurde, ist dann noch mit Gesang, Gitarren und eigens eingespielten Alltags-Effekten auf das "Tascam-8 Spur Gerät" gebracht worden.
2. Für die weitere Zeit habe ich immer noch die "01/W Korg Workstation" genutzt, dort alle Spuren mit Bässen, Schlagzeug, Melodiesounds etc. eingespielt und bin dann mit dem "Korg" für die Endfassung ins Studio gegangen, um dazu zudem noch den Gesang einzubringen.
3. Bei der Plattenfirma haben wir auch meist einfach gearbeitet. Es gab ein Führungskeyboard, den Computer mit Software und ein Mikrofon.
4. In Berlin bei der Hochschule der populären Künste hat der Professor und Chef der Abteilung Audio Design extra für meine Aufnahme mit ihm Geräte von "Kraftwerk" bereitgestellt, weil er wusste, in welche Richtung meine Produktion gegen soll. Im Grunde war der Song dafür schon vorher in meinem Kopf fertig und vorbereitet worden. Somit konnten wir an diesem Wochenende gezielt tätig sein.
 
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Es ist halt auch immer die Frage, ob "die besten Sounds" immer so wichtig und entscheidend sind. Vielleicht geht es ja um die musikalischen Ideen? ;-) ...

So ist es. Der beste Sound ist dann gefunden, wenn er der richtige ist. Und welcher das ist, entscheidet der Künstler nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Bei Formatmusik mag das anders sein, in der freien Kunst jedoch folgt die Auswahl der Logik, wo der Song bestimmt, was passieren muss.

Diesem Gedankenansatz muss nicht jeder folgen, ich jedoch arbeite genau so. Zwei Beispiele dafür: Den Lepleja Soundtrack habe ich ausschließlich mit dem Kronos gemacht, es sind 11 Kapitel, die jeweils Protagonisten und Schlüsselszenen vertonen, Gesamtlaufzeit knapp 34 Minuten. Ich wollte eine klangästhetische Homogenität erreichen und habe mich dann entschieden, es sozusagen durchweg "nach Kronos" klingen zu lassen. Da ich nahezu komplett Audio aufnehme, gibts auch keine Limits wegen Polyphonie und dergleichen. Im zweiten Fall habe ich für das Milo's Craving Debutalbum, 8 Titel in 60 Minuten, stets den gleichen Klaviersound sowie die gleichen Strings genommen. Ich wollte den Eindruck eines Ensembles im Recordingstudio haben, wo immer diese Instrumente stehen. Auch hier ging es mir um den durchgehenden Klangcharakter, der sich wie ein roter Faden durch die Gesamtproduktion zieht.
 
Ich mache das sehr gerne, daß ich für ein Stück (30 Minuten) nur ein einzelnes Gerät nehme. Geht erstmal irgendwie schneller wie an mehreren Stellen die Sounds zu durchsuchen, führt vielleicht zu einem speziellen Charakter des Stücks und hilft mir auch mehr meine Geräte kennenzulernen. Bei Alleskönnern wie z.B. dem Montage oder XV5080 ist das sehr leicht, bei den VAs oder Analogen brauche ich dann vielleicht doch nochmal was dazu. Bei Software ensprechend - mit Omnisphere / Falcon kein Problem anderes setze ich lieber nur punktuell ein.
 
So ist es. Der beste Sound ist dann gefunden, wenn er der richtige ist. Und welcher das ist, entscheidet der Künstler nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Bei Formatmusik mag das anders sein, in der freien Kunst jedoch folgt die Auswahl der Logik, wo der Song bestimmt, was passieren muss..

Im Prinzip stimme ich dir zu. Allerdings ...."was passieren muss" ist mir bei meinen eigenen Tracks nicht immer so klar.

Im zweiten Fall habe ich für das Milo's Craving Debutalbum, 8 Titel in 60 Minuten, stets den gleichen Klaviersound sowie die gleichen Strings genommen. Ich wollte den Eindruck eines Ensembles im Recordingstudio haben, wo immer diese Instrumente stehen. Auch hier ging es mir um den durchgehenden Klangcharakter, der sich wie ein roter Faden durch die Gesamtproduktion zieht.

OT: A propos Milo's Craving, gibt es da noch mehr als das Debutalbum? Ich wäre sehr interessiert.
 
Im Prinzip stimme ich dir zu. Allerdings ...."was passieren muss" ist mir bei meinen eigenen Tracks nicht immer so klar.

Ich will nicht behaupten, dass mir das immer gelänge. Es zuzulassen, dass der Song zu mir spricht, das allerdings klappt ganz gut. Beispiel: Für einen Song hatte ich einen fetten Minimoog Bass vorgesehen, der kam aber irgendwie zu dick aufgetragen. Ich habe dann einen im JD800 gefunden, obwohl der ja nicht gerade für Bässe bekannt ist. Und siehe da, der Bass sitzt perfekt im Arrangement.

In einem anderen Fall hat das ganz und gar nicht geklappt. Es ging um ein Leitmotiv und szenische Beschreibung. Als ich das abends fertig hatte, klang es noch recht ordentlich. Am nächsten Morgen hörte ich mir das mit frischen Ohren an, und der Track sagte ganz klar NEIN. Und zwar komplett, Motive und Sounds, nada, njet, nope. Ich habs dann auch komplett in die Tonne gelegt :)


OT: A propos Milo's Craving, gibt es da noch mehr als das Debutalbum? Ich wäre sehr interessiert.

Wir arbeiten seit einer Weile an neuem Material.
 
Klaus Wunderlich - Sound 2000


:adore:

Schade, dass er uns verlassen musste. Man stelle sich nur mal vor, man hätte ihm jemals einen Hartmann Neuron, einen Korg Radias oder gar NI Reaktor hingestellt.




Find ich auch sehr gelungen was der nur mit nem ms404 macht


Wow. Wenn man sich mal vor Augen führt:

  • 1 VCO alleine
  • eines der frühen Produkte von Doepfer, quasi Doepfers Einstieg in die Synthwelt
  • Früh-Neunziger Baujahr
  • ein Kind der 303-Klon-Welle, in Retrospektive beinahe ein 19"-Monosynth-Hype
  • so gesehen zeigt das Demo uns "eine BassLine auf Abwegen", in nicht-typischem Kontext


...so ist das in der Summe betrachtet eine sehr beeindruckende Demonstration der langen, weissen Kiste!


Gefällt! :supi:
 
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Die Idee "nur ein Gerät" ist ja nicht so neu. Mir fallen dazu ein:

(…)

1974 - Isao Tomita - Snowflakes are dancing

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=wD-b6mU3SYQ


Nein, Tomita hat für die LP "Snowflakes are dancing" auch ein Mellotron benutzt. Das ist auf dem im Video zu sehenden Foto der LP-Rückseite nicht wirklich lesbar, steht dort aber unter "Fender "Dimention IV"". Wer sich nicht die Augen verderben möchte, lese hier nach.

Hier ist es sehr schön ab 2:16 zu hören:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=fYBTefxI1t4
 
Ein Grund für meine Ausrichtung ist auch:
Ich habe überhaupt keinen Technikfetischismus. Die Vorstellung viele Synthesizer und Keyboards zu besitzen, beunruhigt mich eher. Wohin auch damit? Das braucht Platz und größere, finanzielle Aufwendungen. Wieder eine "LP"("CD") zu machen, so wie ich es mir vorstelle, kostet minimum
30.000 Euro. Und will ich die ausgeben? So wichtig ist es wohl nicht, weil ich ja ohnehin schon alles erreicht habe, was mich mindestens
zufrieden macht. Dennoch denke ich öfter darüber nach.

Fazit: Noch nicht oft den Klang meiner Wünsche erreicht zu haben, liegt an den Umständen. Das ist so.
 
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Hab einen guten Weg gefunden, mit einem ARP Odyssey (Modul + Korg Microarranger als Tastatur) und einer MPC 1000 viel zu erreichen:
Ich nutz die MPC zunächst als Midi Sequenzer und sampel eine kurze Sequenz. Die lass ich laufen und jam dazu auf dem Odyssey, bis was passendes gefunden wurde. Wieder als Midi Sequenz aufnehmen, samplen usw...
Dann kann man nach Herzenslust mit der Track mute Funktion spielen.
Das Ergebnis klingt sehr retro, durch den in Vergleich zum Moog etwas transparenteren Sound des Odysseys auch nicht zu bratzig. Macht Spaß!
 
Hab letztens einen Track mit dem Analog Keys gemacht, immer nur eine Mono Voice aufgenommen usw. usw.
Man kann natürlich auch multitimbral arbeiten, letztendlich kommt man mit nem speicherbaren Analogen sehr schnell zum Ziel wenn man Stück für Stück eine Spur nach der anderen aufnimmt. Am besten parallel Midi aufzeichen und alles schön bennenen und gut organisieren, dann kann man auch unproblematisch Passagen mit anderen Sounds neu aufnehmen, oder Midi neu einspielen/ändern und dann neu aufnehmen.

Das hab ich auch schon mit anderen Mono Synths gemacht. Je besser man organisiert und Spuren/Aufnahmen benennt desto einfacher klappt das.
Nicht speicherbare Monosynths sind da schwieriger.
Kann man auch machen, muss man halt die Patches festhalten. Papier, Photos oder Plugin...
Wenn es ne Software Emulation gibt dann hat man es natürlich einfacher. Die kann man quasi als Patchspeicher nutzen.
 
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