Nachbauten analoger Schätze? Ja, gern!

F

Fairlight1976

..
Moin,
Möchte kurz einen Gedanken teilen: Irgendwie doch schön, dass in den letzten Jahren Geräte auf den Markt gekommen sind, die weitgehend Nachbauten analoger Schätze sind: Minimoog, Prophet, 303, MS 20 ... die Originale sind in die Jahre gekommen, unverschämt teuer - aber immer noch musikalisch sinnvoll einzusetzen.
Nun bin ich nicht bereit, Unsummen für einen Prophet 12 oder Moog Voyager auszugeben. Aber der neue MS 20 Mini geht da schon in eine ganz andere Richtung.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich Nachbauten von analogen "Primitiv"-Synthesizern wie dem Korg Polysix oder einem Roland Juno 60 recht gut verkaufen würden, wenn sie preislich unter 1000 Euro angesiedelt wären (und keine Minitastatur hätten). Kann man die Hersteller eigentlich nur ermutigen!
Schönen Gruß,
Frank
 
Fairlight1976 schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass sich Nachbauten von analogen "Primitiv"-Synthesizern wie dem Korg Polysix oder einem Roland Juno 60 recht gut verkaufen würden, wenn sie preislich unter 1000 Euro angesiedelt wären (und keine Minitastatur hätten).
Wenn das so wäre, wären solche Kisten längst am Markt. Denkst du, die Industrie ist doof? Jetzt wird halt gerade die Analog-Sau durchs Dorf getrieben und einige Hersteller wollen mit möglichst geringem Einsatz was davon abhaben. Deshalb Minitastaturen, Minigehäuse, fehlende Attack-Regler und sowas. Große Kisten kosten großes Geld.
 
Viele der alten Polys basieren auf Spezial-IC's.
Die hat Niemand mehr ausser DSI, die Doug Curtis vor seinem Tod nochmal welche aus den Rippen geleiert haben.
DSI hat ja auch solche Geräte herausgebracht, aber scheinbar ist ja ein P08 um Längen klanglich schlechter als ein Prophet5, wenn man den Urteilen der Prophet-Besitzer Glauben schenken darf.

Alesis hat für sein Monster ja auch nochmal Spezial-IC's anfertigen lassen, vorm Verramschen hats den Andromeda A6 trotzdem nicht bewahrt.
 
auf jeden fall ist ein mopho neben nem proone (habe ich wirklich testen können) nicht das was man mitnehmen möchte.


-> mann will auch keinen proone für nen tausi :selfhammer: das ist die andere sache ...


gabs nicht sowas wie den shruty in polyphon - dazu noch ne taste und n paar regler - ob sichsoewas in serie dann verkauft :dunno:
 
kl~ak schrieb:
gabs nicht sowas wie den shruty in polyphon - dazu noch ne taste und n paar regler - ob sichsoewas in serie dann verkauft :dunno:

Ja gibt es, nur die seitens des Kunden gewünschte Einsparung beim Preis durch das selber löten viel nicht so aus wie erhofft.
Und mit vielen Reglern gibt es die Kiste noch nicht.

Das Filter wurde aufgrund der Baugröße, gegenüber dem Shruthi-Filter neudesigned, keine Ahnung wie das klingt.

Und ehrlich gesagt ich verstehe das herumreiten auf den Spezial-IC's(hab ich ja selber angezettelt :selfhammer: :lollo: ) nicht so richtig.
Heutzutage brauch man meistens doch nur noch das Filter analog ausgeführen, sone Analogfilter-Card kann ja wohl nicht die Welt kosten aus SMD in Großproduktion.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
... Alesis hat für sein Monster ja auch nochmal Spezial-IC's anfertigen lassen, vorm Verramschen hats den Andromeda A6 trotzdem nicht bewahrt.

Das Design des Andromeda sah/sieht aus wie hingekotzt, hat keine Wertigkeit vermittelt. Ich glaube, das hielt die meisten Interessenten vom Kauf ab. Klanglich fand den eigentlich jeder gut, damals auf der Frankfurter Musikmesse. Mit einem seriösen, sachlichen Design wäre vermutlich alles anders gelaufen.
 
Reader schrieb:
Xpander-Kumpel schrieb:
... Alesis hat für sein Monster ja auch nochmal Spezial-IC's anfertigen lassen, vorm Verramschen hats den Andromeda A6 trotzdem nicht bewahrt.

Das Design des Andromeda sah/sieht aus wie hingekotzt, hat keine Wertigkeit vermittelt. Ich glaube, das hielt die meisten Interessenten vom Kauf ab. Klanglich fand den eigentlich jeder gut, damals auf der Frankfurter Musikmesse. Mit einem seriösen, sachlichen Design wäre vermutlich alles anders gelaufen.

…das Design ist schon bedientechnisch, sagen wir mal, sehr speziell :D .
Obwohl das doch auch von Design Box ist.
Aber man brauchte immer wieder ein erneutes Studium um sich die "Parameter-Standorte" merken zu können.

Ein schlechtes Beispiel hinsichtlich der Bedienung war in meinen Augen auch der Waldorf Q, viele Regler und man weiß doch nicht wie es geht…


PS: Es gibt designtechnisch einfach ein paar Dinge die sind perfekt, wie z.B. die 3 Regler Heizungsbedienung von Mercedes Benz die heutzutage jeder Hersteller kopiert.
Leider fühlt sich jeder Hersteller aber immer wieder getrieben das Rad neu zu erfinden, gerade designtechnisch. Manchmal Frage ich mich was passieren würde wenn ein Hersteller(Synthesizer, Autos) sein gutes Produkt einfach so lassen würde wie z.B. Skandinavische Möbelhersteller?
 
Diese Spezial-ICs brauchte man damals, damit Analoge Polys überhaupt bezahlbar herzustellen waren, denn das teuerste bei der Platinenfertigung sind auch heute noch die Bohrungen und Durchkontaktierungen. Da brauchte es für jeden Widerstand und Kondensator 2 Stücke, für Transistoren 3, für ICs von 8 bis 20 davon.

Heute kannst Du dank SMD-Technik einen bezahlbaren analogen Polysynth ohne diese Spezialchips herstellen. Für den SSM2044 zB gibt's ja eine Ersatzschaltung von Emu selbst, deren Chef Dave Rossum die SSM-Chips ja entworfen hatte.

Macht nur deshalb keiner, weil bei den Großen es offenbar keiner mehr kann und die nur noch in sehr großen Margen denken. Wie Stefan Schmidt schon treffend sagte: man entwirft nur noch Cachecows, keine Musikinstrumente. Der Markt ist denen da einfach zu klein, obwohl Yamaha ein moderner CS-80 sicherlich nicht sonderlich wehtun würde.

Da kommt eher von Waldorf sowas (und die verheben sich nochmal dran) als von Yamaha oder Roland, um das mal krass zu formulieren.

Was passieren würde, wenn ein Hersteller sein Produkt so läßt? Siehe Kurzweil. Die Bedienoberfläche hat sich seit dem K2000 kaum verändert, eher verfeinert, das Konzept dahinter ist identisch, Unterschiede liegen im Detail. Wer einen K2000 kennt, findet sich beim PC3 sofort zurecht. Wird von Einigen immer wieder als altbacken angenöckelt, aber das sind dann auch Leute, die sich so verkorkste Kisten wie dem Jupiter-80 schönreden, nachdem sie ihn dann endlich verstanden haben ...
Schau Dir mal die Alesis SR-16 an. Wird seit den 90ern unverändert hergestellt, und nicht nur das, sondern das Konzept wurde auf die neuen Modelle SR-18 und XR-20 übertragen. Leider nur das Bedienkonzept, nicht aber die Soundqualität.

Wenn man sich dagegen Yamaha anschaut, die bei jeder Kiste nach dem DX7 meinten, ein neues Bedienkonzept erfinden zu müssen, nur um es danach wieder zu verwerfen (und auch wirklich gute Ideen wie beim SY85 nicht weiterzuführen), ist mir das angeblich altbackene Kurzweil-Konzept mit dem ach so kleinen Display tausendmal lieber.

Man merkt eben einem Synth einfach an, ob bei der Entwicklung die entsprechende Zielgruppe mit einbezogen wurde bzw gar beteiligt war.
 
kl~ak schrieb:
auf jeden fall ist ein mopho neben nem proone (habe ich wirklich testen können) nicht das was man mitnehmen möchte.
So insgesamt? oder hauptsächlich Klang?
Sind ja schon recht unterschiedlich, finde aber das Konzept Mopho geht schon auf.(außer beim Sequencer :twisted:)

Gruß
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Das Filter wurde aufgrund der Baugröße, gegenüber dem Shruthi-Filter neudesigned, keine Ahnung wie das klingt.

also Shruthi smr4 zu Ambika smr4 find ich persönlich, klingt das Ambika smr4 filter leider lange nicht so gut. bin immernoch auf der suche, nach mehr sweepspots beim Ambika.
 
Reader schrieb:
Das Design des Andromeda sah/sieht aus wie hingekotzt, hat keine Wertigkeit vermittelt. Ich glaube, das hielt die meisten Interessenten vom Kauf ab. Klanglich fand den eigentlich jeder gut, damals auf der Frankfurter Musikmesse. Mit einem seriösen, sachlichen Design wäre vermutlich alles anders gelaufen.


Teile diese Meinung nicht !

Keith Barr war ein Visionär, und wusste das die Leute früher oder später wieder zu den Wurzeln gehen wollten.
Der Andromeda A6 kam im Jahre 2000 auf den Markt, als fast Totenstille um den Analogen Synthesizer Markt herrschte, und die Überraschung kam gerade von Alesis.
Der Neupreis von 5500 euro, die extremen Acid Tecno Presets (die nicht mal 5% Zeigen was er wirklich kann), und das neue EU Blei Lötzinn Gesetz , schreckten wohl eher mehr ab.
Und zu diesem Zeitpunkt wollte man auch nicht so viel ausgeben für was Analoges und dann auch den warmen Analogen Vintage Sound wieder erkennen.
Der A6 hatte erstmal einen hohen Preis und dazu noch einen ganz eigenen Neo Analogen Charakter...

Das Design finde ich übrigens sehr gelungen, und die Bedienoberfläche auch noch sehr durchdacht, so ist mal Geschmack.
Von Wertigkeit auch keine rede meiner sieht und funktioniert nach 12 Jahren immer noch wie am ersten Tag... ;-)
 
Fairlight1976 schrieb:
Möchte kurz einen Gedanken teilen: Irgendwie doch schön, dass in den letzten Jahren Geräte auf den Markt gekommen sind, die weitgehend Nachbauten analoger Schätze sind: Minimoog, Prophet, 303, MS 20 ...

Und dieser Nachbauten Satz ist auch falsch ...
 
Studiodragon schrieb:
Reader schrieb:
Das Design des Andromeda sah/sieht aus wie hingekotzt, hat keine Wertigkeit vermittelt. Ich glaube, das hielt die meisten Interessenten vom Kauf ab. Klanglich fand den eigentlich jeder gut, damals auf der Frankfurter Musikmesse. Mit einem seriösen, sachlichen Design wäre vermutlich alles anders gelaufen.


Teile diese Meinung nicht !

Keith Barr war ein Visionär, und wusste das die Leute früher oder später wieder zu den Wurzeln gehen wollten.
Der Andromeda A6 kam im Jahre 2000 auf den Markt, als fast Totenstille um den Analogen Synthesizer Markt herrschte, und die Überraschung kam gerade von Alesis.
Der Neupreis von 5500 euro, die extremen Acid Tecno Presets (die nicht mal 5% Zeigen was er wirklich kann), und das neue EU Blei Lötzinn Gesetz , schreckten wohl eher mehr ab.
Und zu diesem Zeitpunkt wollte man auch nicht so viel ausgeben für was Analoges und dann auch den warmen Analogen Vintage Sound wieder erkennen.
Der A6 hatte erstmal einen hohen Preis und dazu noch einen ganz eigenen Neo Analogen Charakter...

Das Design finde ich übrigens sehr gelungen, und die Bedienoberfläche auch noch sehr durchdacht, so ist mal Geschmack.
Von Wertigkeit auch keine rede meiner sieht und funktioniert nach 12 Jahren immer noch wie am ersten Tag... ;-)

"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen." (Helmut Schmidt)
 
weiß zwar nicht wer jetzt hier im Thread gemeint ist und vor drei Jahren gestorben ist, aber Helmut Schmidt lebt noch...Totgesagte leben länger!

Geräuchertes ist idR länger haltbar
 
ach leute . die preise sind gar nicht teuer . was ist an nem p12 denn bitte teuer?
wenn ich mir nen "normalen" usa fender deluxe bass kaufe (definitiv "standardware" bzw. nichts besonderes) bin ich auch gleich mal 1800 los und dann braucht man noch nen amp, kapel und pedale.
und ein anständiges klavier kostet zig tausende euro, ebenso wie ne halbwegs brauchbare geige etc...
möglicherweise könnte man all diese produkte auch billiger verkaufen - aber ein audio oder ein brötchen haben auch ihre aufschläge - es wollen ja viele dran naschen an dem geld.

warum die neuen kisten dann allerdings in aller regal tatsächlich eher öde klingen ist ne andere geschichte und da ist tatsächlich doof

mfg
 
Ich hab auch gerade gedacht, der Schmidt wäre tot, hab extra auf wikipedia geguckt. Der lebt aber.
 
Studiodragon schrieb:
Das Design finde ich übrigens sehr gelungen, und die Bedienoberfläche auch noch sehr durchdacht, so ist mal Geschmack.
Von Wertigkeit auch keine rede meiner sieht und funktioniert nach 12 Jahren immer noch wie am ersten Tag... ;-)

Also zur Oberfläche kann ich zustimmen, das Konzept ist sehr durchdacht. Jedenfalls hatte ich den A6 bedientechnisch schneller erfasst als meinen Virus C, trotz viel weniger Parameter. Ans Design habe ich mich mittlerweile gewöhnt, aber meine A6 leidet unter Potikratzen und seit kurzem funzt auch eine Taste nicht mehr richtig, wohl der übliche Schmutz unter den Tastenkontakten. Dabei war Helmut Schmitt noch nie an meiner Andro und hat die Kontakte zugequalmt. Mir graut schon jetzt davor, das Ding auseinanderzunehmen :sad:
 
Das Problem Nachbauten alter analoger Schätzchen zu fertigen ist nach wie vor der Preis. Ein vom Thread-Eröffner sogenannter Einfach-Synth, wie der Roland Juno 60, hat bei Markteinführung fast 4000 DM gekostet (1982). Das entsprach in etwa 2 Monatseinkommen eines Durchschnittsverdieners. Portieren wir dies auf die heutige Zeit, so würde ein vergleichbarer Synth ca. 2500,- Euronen kosten. Das zahlt jedoch niemand, weil ein solcher Synthesizer zu einfach gestrickt ist.

Ich liebe meinen Juno 60, den ich 1983 neu gekauft habe...aber viele Dinge vermisse ich auch, die bei modernen digitalen Geräten vorhanden sind.
Auch der rauschende Chorus ist manchmal schon nervig... :roll:
Zum Klang selbst muss man nicht viele Worte verlieren, aber Roland hat keine CEM-Chips verbaut. Vergleiche ich den Juno 60 mit beispielsweise einem neuen Juno, so liegen klanglich Welten dazwischen. Das Signal ist insgesamt viel sauberer und klingt eher nach Hifi. Genauso verhält es sich auch bei neueren Analog-Synths. Entweder man mag das oder eben nicht.

Unsere Ohren empfinden offensichtlich den "alten" analog Sound als angenehmer, da bedingt durch die verwendeten Bauteile der Klang eben nicht perfekt war und die Frequenzgänge nicht geglättet wurden. Der sog. Schmutz im Signal macht eben den Charakter. Und genau das wird kein Hersteller mehr bauen.

Der Alesis Andromeda ist da eine völlig andere Liga, finde die Bedienung aber zum Teil eine Katastrophe. Dennoch würde ich ihn niemals tauschen wollen gegen einen Jupiter 8 oder einem OB 8, oder was sonst noch einigermaßen vergleichbar wäre. Beide vorgenannten Geräte hatte ich schon, habe sie aber verkauft, da die Beschaffung von Ersatzteilen auch eine Katastrophe ist. Und die Techniker, die solche Synths reparieren können, sterben leider auch aus.
Irgendwann streckt ein 30 Jahre alter Synth seine Flügel und ist nicht mehr zu reparieren. Mir passiert bei einem Jupiter 6.
Das ist dann leider die Kehrseite der "alten" Synthesizer und daher muss man gezwungenermaßen zu einer Neuentwicklung greifen.

Dabei fiel mir aber auf, dass auch moderne Synthesizer durchaus ihren Reiz haben, nur leider hapert es stets an der Bedienung. Ich mag es gar nicht mich durch Menüs zu wühlen und mich darin sogar zu verrennen. Manche Features halte ich auch für einfach zu viel und daher überflüssig. Das Rad neu erfinden geht sowieso nicht.

Ich habe mittlerweile nicht mehr so viel gegen digitale Synthesizer, aber bitte dann mit einer Oberfläche wie z.B. ein Roland JD 800. Das wäre mal ein vertretbarer Kompromiss. Und ich bin sicher, dass das auch bezahlbar bliebe.
 
tom f schrieb:
ach leute . die preise sind gar nicht teuer . was ist an nem p12 denn bitte teuer?
wenn ich mir nen "normalen" usa fender deluxe bass kaufe (definitiv "standardware" bzw. nichts besonderes) bin ich auch gleich mal 1800 los und dann braucht man noch nen amp, kapel und pedale.
und ein anständiges klavier kostet zig tausende euro, ebenso wie ne halbwegs brauchbare geige etc...
möglicherweise könnte man all diese produkte auch billiger verkaufen - aber ein audio oder ein brötchen haben auch ihre aufschläge - es wollen ja viele dran naschen an dem geld.

warum die neuen kisten dann allerdings in aller regal tatsächlich eher öde klingen ist ne andere geschichte und da ist tatsächlich doof

mfg

Für Musiker sind die Preise vollkommen okay und akzeptiert, die wissen, was ein INSTRUMENT kostet. Ich glaube es sind die Eisenbahner unter den Foristen, denen vieles zu teuer ist (wegduck)...
 
klangsulfat schrieb:
Wenn das so wäre, wären solche Kisten längst am Markt. Denkst du, die Industrie ist doof?

Also, ja, ICH glaube die Insdustrie ist sehr oft doof (oder blind), das haben wir ja nun schon oft genug erlebt.

UND: weil es so ist, kommen jetzt immer mehr solcher Kisten (oder Kisten die vergleichbat sind) auf den Markt. Warum glaubst Du bringt zb. Elektron, die noch nie was analoges gemacht haben, jetzt den A4? Glaubst Du das lässt andere Synthhersteler unbeeindruckt? Ich glaube wir werden in den nächsten 12 Monaten schon noch einige Überraschungen in dieser Hinsicht erleben. IMHO ist die Kombi DIgitaler Oszilator/analoges Filter die nahe Zukunft.
 
tom f schrieb:
ach leute . die preise sind gar nicht teuer . was ist an nem p12 denn bitte teuer?
wenn ich mir nen "normalen" usa fender deluxe bass kaufe (definitiv "standardware" bzw. nichts besonderes) bin ich auch gleich mal 1800 los und dann braucht man noch nen amp, kapel und pedale.
...
warum die neuen kisten dann allerdings in aller regal tatsächlich eher öde klingen ist ne andere geschichte und da ist tatsächlich doof
mfg
Ist schon was dran an der Feststellung, allerdings wenn ich mir die Auswahl an Strats nur von Fender und dann die Auswahl an polyphonen Synths anschaue...
Außerdem sind fast alle Standard Usa Teile von Fender klasse Instrumente, also das sie nichts besonderes seien kann man so nicht sagen.
Gerade die Standard Serien bei Fender werden in den letzten Jahren immer besser, verbinden moderne Elemente mit den Ursprüngen auch sehr auf Spielfreude ausgelegt.
Bei Synths fällt mir da vor allem Dave Smith ein der eine ähnliche Philosophie verfolgt. Über das Ergebnis wird dann oft gestritten.

Ich werde mir jedenfalls den Ms20 Mini holen, aber ich weiß schon es ist kein Mopho den ich schnell integriert habe in egal was für eine Umgebung der unkompliziert ist usw.
Deshalb finde ich hinkt oft der Vergleich der hier herangezogen wird. Beides sind Instrumente der selben Art, aber die Arbeitsweise unterscheidet sich doch erheblich.
Bei Gitarren gibts sowas nicht, blaue LED's haben noch keinen Einzug erhalten ;-) , Midi braucht auch nur ein Bruchteil...

Gruß
 
Jeder polyphone Neuanaloge ist ein Wagnis. Warum?

Abgesehen von der Zielgruppe der "Analog-Gourmets" (die sind aber sehr anspruchsvoll) muss ein polyphoner Analoger den Wettbewerb bestehen mit:

A) klanglich guten, günstigen digitalen Synthesizern (z.B. einen Waldorf Blofeld für 379,- Euro)
B) klanglich guten, günstigen Romplern (z.B. Yamaha MX49, ca. 500,-)
C) klanglich guten, bedientechnisch guten digitalen Synthesizern (z.B. einen Novation Ultranova für unter 600,- Euro)
D) bedientechnisch sehr guten, klanglich mittelprächtigen digitalen Synthesizern (z.B. Roland Gaia)
E) zahlreichen klanglich guten Plugins (z.B. NI Komplete für 389,- Euro)

Ach, und dann gibt es ja noch eine Reihe weiterer interessanter Konkurrenzprodukte, z.B. den Sledge, den Krome, den Miniak (klingt besser als wie man denkt!), Nord Wave, Mininova, Casio XG-P1, Nord Lead 2X, Kurzweil PC3 K6 usw. Auch ein nagelneuer Venom für 185,- Euro hat seinen Reiz als Musikinstrument.

Früher, "in der guten alten Zeit", gab es diese Konkurrenz nicht.

Früher, da war noch ein Roland Juno-60 ein echtes musikalisches Wundertier, welches die unerhörtesten Formen anzunehmen versprach - und mit einiger Fantasie dann auch völlig neuartige Musik ermöglichte, oder jedenfalls wunderschöne Flächensounds, gute Synthie-Bässe - die es woanders kaum wesentlich günstiger gab.

Ist ein niegelnagelneuer neuanaloger Poly stark beknopft, so macht ihn das zunächst einmal beachtlich teurer, was einerseits den Käuferkreis einengt, andererseits aber einen Vorteil gegenüber weniger intuitiv aufgebauten digitalen Synthesizern verspricht. Tja, und wenn der neuanaloge Poly dann da ist, dann muss er sich sogleich der Vintage-Konkurrenz stellen, klanglich und preislich. Ein hartes Brot.

Ach, und dann muss er auch noch ausreichend komplex sein in seiner Klangerzeugung. Denn auf dem Niveau von bloß einem - sagen wir mal - Juno 106, zum Preis von sagen wir mal 1.700,- Euro: kaum eine Chance! Schlimmer noch, klingt der Neuanaloge "nur" so gut wie z.B. ein Korg DW 8000 oder Roland Alpha Juno 2: hat der Neuanaloge am Markt tatsächlich null Chancen.

So gesehen hat es jeder neuanaloge Poly heute sehr, sehr, sehr schwer. Und ich fürchte, die dreifache Aneinanderreihung von "sehr" ist hier noch untertrieben...
 


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