Notenlehre?

Wie kommt demnach die Namensgebungen der Akkorde zustande?
Das sorgt bei mir auch immer wieder für Verwirrung.

Tonart: C-Dur

CDur-DMoll-EMoll-FDur-GDur-AMoll-HDim

Ich befinde mich in der C-Dur Tonart. Weshalb ist darin ein Moll Akkord enthalten? Ich spiele doch weiterhin nur die weissen Tasten….. müsste der zweite dann nicht DDur heissen?
Wo liegt mein Überlegungsfehler?

Deine Auflistung war soweit korrekt.
Zu dieser Frage: Akkorde bestehen aus Terzen (Terzschichtung). Eine große Terz besteht aus 4 Halbtonschritten (Bsp: C und E gleichzeitig spielen) und eine kleine Terz besteht aus 3 Halbtonschritten (Bsp: D und E gleichzeitig spielen).
Ein Dur-Dreiklang beginnt mit einer großen Terz und endet mit einer kleinen, ein Moll-Dreiklang beginnt mit einer kleinen Terz und endet mit einer großen. Die erste Terz bestimmt das emotionale Gefühl eines Dreiklangs:
Dur-Akkord (hell, positiv, strahlend) und Moll-Akkord (düster, traurig, emotional).

Schau dir die Tonleiter an die du oben aufgeschrieben hast (C-Dm-Em-F-G-Am-H°) usw. Wenn du von F aus einen Dreiklang spielst dann spielst du F-A-C. F auf A ist die große Terz, A auf C die kleine.
Somit handelt es sich um einen Dur-Dreiklang, deshalb F-Dur. Dm hingegen, weil du wenn du D-F-A spielst, zwischen D und F nur 3 Halbtonschritte hast, also handelt es sich bei D um einen Moll-Dreiklang,
weil dieser Akkord von D aus mit einer kleinen Terz beginnt.

Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen dich da mal mit einem Buch durchzuarbeiten, wenn du dich wirklich für die Materie interessiert. Bis auf ein paar kleine Unklarheiten hier und da, fand ich das Buch "Harmonielehre von Anfang an" von Felix Schell sehr gut. Das ist nämlich wirklich ein umfangreiches Thema und da gibt es vieles zu verstehen :) Am Ende ist es dann aber doch ganz leicht, wenn man erstmal drin ist.

PS: Hdim ist eine etwas gemischte Schreibweise. In den meisten Notenschriften ist unser H ein B, dort gibt es dann Bdim (dim= diminished = vermindert) was man bei uns als H° notieren würde. Im Prinzip bedeutet das "H-Vermindert" also ein verminderter Dreiklang, weil H-D-F zwei kleine Terzen beinhaltet und somit weder Dur- noch Moll ist.

Können auch andere sein: harmonisch Moll hat zwischen der 6. und 7. Stufe einen Hiatus (drei Halbtöne).

Nunja, harmonisch Moll ist aber nicht mehr die natürliche Form, in ihrer natürlichen Form folgen alle Moll-Tonleitern dem Bauplan A-Aeolisch, so wie alle Dur-Tonleitern dem Bauplan von C-Lydisch folgen.
Stufenerhöhung um mehr harmonische Möglichkeiten zu erhalten ist dann ein fortgeschritteneres Thema, damit sollte er sich jetzt noch nicht beschäftigen das verwirrt nur :)
 
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Aber das Stück was ich eben gespielt habe würde es so glaube ich nicht im Dur-System geben, C-Dur wäre ja die einzige Tonart welche die gleichen Töne wie E-Phrygisch beinhaltet, aber wenn ich C-Dur spielen würde wäre eben C und nicht E die Tonika und es würden ganz andere Akkorde verwendet werden.
Das Stück könnte auch A(-Moll) oder C(-Dur) sein beginnend auf E.

Die Dur/Moll Funktionalität bleibt ja erhalten, egal ob die Tonika gespielt wird oder nicht.
 
Das Stück könnte auch A(-Moll) oder C(-Dur) sein beginnend auf E.

Die Dur/Moll Funktionalität bleibt ja erhalten, egal ob die Tonika gespielt wird oder nicht.

Das stimmt, aber es ist nunmal so dass der Grundton den man sich sucht und die entsprechenden Akkorde die man von da aus spielt und eher nicht spielt, einen völlig unterschiedlichen Klangcharakter haben und das hört man auch in der Stimmung eines Stücks.

Dieses Video veranschaulicht das ganz gut:
 
Ich werde wohl einen nächsten Versuch wagen und mich nochmals mit der Materie beschäftigen.

Was mir gerade eingefallen ist:

Pitcht ihr zb. dir Drums auf den Grundton des Stückes bzw. achtet ihr darauf dass diese in die Tonart passen?

Habe ich noch nie darüber nachgedacht.
 
Ich werde wohl einen nächsten Versuch wagen und mich nochmals mit der Materie beschäftigen.

Was mir gerade eingefallen ist:

Pitcht ihr zb. dir Drums auf den Grundton des Stückes bzw. achtet ihr darauf dass diese in die Tonart passen?

Habe ich noch nie darüber nachgedacht.

Es gibt Leute, die machen das, ja. Für mich ist viel entscheidender, dass die Drums im Zusammenspiel mit dem Rest ein stimmiges Bild ergeben. Die mathematisch korrekte Passung von (z.B.) Kickdrum und Grundton der restlichen Instrumente kann dafür mitverantwortlich sein, ist aber nur einer von unheimlich vielen Faktoren. Es nützt einem auch keine perfekt gestimmte Kick, wenn man gleichzeitig ein ganz anderes (viel häufigeres) Problem nicht löst: dass viel zu viele Instrumente zur gleichen Zeit sich gegenseitig den selben Frequenzbereich streitig machen. Schön, wenn die Kick in einem A-Moll-Stück auf 55Hz ausschwingt ...wenn gleichzeitig der Lately-Bass, die 303-Line und ein Stringsound ebenfalls in diesem Bereich wildern, hat man davon nicht viel.

Hinzu kommt das Problem, dass zu vielen Grundtönen manchmal gar keine passgenaue Kick-Frequenz machbar ist, die gleichzeitig auch für sich genommen noch gut klingt. Bei meinem Tanzbär kann ich z.B. die Kick von, ungefähr, Note F (~44Hz) bis Note C (~66Hz) regeln. Darüber hinaus klingt sie mir nicht mehr rund genug. Das heißt, bei einem Stück in D könnte ich das so gar nicht machen. Zumal: die Tonhöhe lässt mich der Tanzbär nur so grob quantisiert regeln, dass *vor allem* dann, wenn ich Frequenzgleichheit zwischen Bass und Kick herstellen will, Dissonanzen auftreten. Ein F#, auf das ich die Kick mal stimmen wollte, konnte er nur als F# minus 19cent darstellen, was natürlich furchtbar schräg klingt. Dann liebe gar keine Konsonanz anstreben.

Daher: wie immer: weniger rechnen, mehr hinhören. "Richtig" ist es dann, wenn's deine Ohren für gut befinden.
 
eine kleine Terz besteht aus 3 Halbtonschritten (Bsp: D und E gleichzeitig spielen).

Ähm... da ist ein Tippfehler drin (weiter hinten, beim d-moll mit D - F - A stimmts dann wieder):

D - E ist eine große Sekunde bzw. zwei Halbtonschritte ;-). Kleine Terz ist D - F bzw., um bei C als Ausgangston zu bleiben C - Es.

'schulligung!
 
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