Ohr kaputt

die Tropfen lösen sich dann aber oft auch wieder auf
Wegen der Häufigkeit der Auflösung sagen die einen Internetressourcen dies, die anderen jenes. Auch mein Augenarzt meint, eher verzieht sich die Trübung irgendwann in einen Winkel außerhalb des Gesichtsfeldes. Nach zehn Tagen Gewöhnung scheint mir diese Fluse gar nicht mehr so fundamental. Sie macht mittlerweile einen labrigen Eindruck und im Alltag kann ich sie leicht ignorieren. Zu wünschen wäre es, dass sie sich auflöst. Da kann es noch so entspannend sein, sie zu betrachten wie Fische im Aquarium - besser wärs ohne. In dem Zusammenhang ist sie einem Pfeiftinnitus klar im Vorteil. Eher vergleichbar mit dem ständigen leisen Ohrenrauschen, dass ich habe.

Also ja, ich war beim Augenarzt.
 
Sowas in der Art hat mein Augenarzt auch gesagt, bei mir sind es ca. 10-20 Flecken und einer manchmal direkt im Punkt wo man scharf sieht. Auf dem rechten Auge habe ich nur ein zwei relativ weit weg vom Mittelpunkt. Ich habe das alles schon seit vielen vielen Jahren und eher sind die mehr geworden als weniger. Beim Tinnitus genauso, erst war es nur eine Frequenz, dann wurden es mehrere und vor 2 Jahren sind ganz ganz hohe Töne dazugekommen so ca 10kHz, die ich dann auch den ganzen Tag über höre. Es gibt also kein einzige ruhige Minute mehr in meinem Leben und nichts was die Medizin tun kann. Also bleibt nur sich dran zu gewöhnen, wie schon die Jahre zuvor. Ach wie schön war die Zeit als ich den Tinnitus nur Abends ein wenig gehört habe. Aber Leben bedeutet nun mal Veränderung und der Mensch ist dafür geschaffen sich anzupassen, was bleibt mir auch für eine Wahl, man muss ja trotzdem seinen Job machen und für die Familie da sein.
Man kann tatsächlich damit leben, mal mehr mal weniger gut, wie das Leben halt so ist. Aber normal Hören und Sehen, das wäre schon was tolles, aber solch ein Glück werde ich wohl nicht mehr haben.
Fürs Musik machen weiß ich auch immer nicht, ob sich das noch lohnt weiter zu machen, da ich nicht mehr alle Frequenzen gleich gut höre.
 
Den letzten Satz verstehe ich nicht.
Wer hört denn alle Frequenzen gleich gut?
Alleine schon gegen den Höhenverlust im Laufe der Jahre kann man nichts ausrichten, so ist es halt. Merke ich bei mir schon sehr deutlich, vor allem seit meinem Hörsturz vor ein paar Jahren.
Ich habe sowieso nicht den Anspruch, den perfekten Mix abzuliefern. Tatsächlich halte ich das für den unwichtigsten Aspekt beim Musikmachen.
 
Na, ich habe eine Delle auch im mittleren Frequenzgang und nicht nur den üblichen Verlust der Höhen. Also ich höre 10kHz besser als 3-4kHz, da habe ich eine Senke und dann noch mal um die 1.6kHz. Manche Pfeiftöne oder bestimmte Percs höre ich daher nur wenn sie relativ laut sind.
 
Die Sinne sind Verschleißteile wie alles am menschlichen Körper. Die Natur kennt sich halt aus mit planned obsolescence. Wir Älteren rufen den Jüngeren zu: Hegt und pflegt eure Körper, seid nicht so dumm. Die lachen aber, meinen, gegen Tinnitus ("fliegende Mücken" im Auge, Neurodermitis, etc.) könne man im Voraus ja ohnehin nichts machen, will man nicht abstinent leben gegen laute Musik und Alltagslärm. Das ist eh nicht drin, schon aus dem Grund, dass Babies schreien und auch ältere Kinder die oberen Bereiche der dB-Skala gegen ihresgleichen und die großen Leute einsetzen (einsetzen müssen). Kinder sind ja leider das einzige Mittel, der planned obsolescence auszuweichen, so als Art. Dass unsere Art zu einem Geoparasiten entartet ist, tja,

We are not perfect, neither is Nature, but both able to learn their lessons.
 
Beim 2. von meinen 3 Hörstürzen empfahl der HNO, immer was an Gingko dabei zu haben als Sofortmittel zur Durchblutungsförderung. Gibts rezeptfrei in einer gut sortierten Apotheke. Wenns mal (wie bei mir) auf einer Seite mächtig nach Telefon klingt. Und immer nach einer Fotokopie des Audiogramms fragen.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich Rotlichtbestrahlung empfehlen.
Nach dem Stress einer Wohnungsrenovierung (sechs Leute in einem Raum, Spachtelkratzen und Gequassel) hatte ich vor einigen Jahren auch auf beiden Ohren einen kräftigen Hörsturz.
Ginko wurde mir ebenfalls verschrieben, aber 10 Minuten Rotlicht auf jedes Ohr hat wirklich geholfen. Fünf Minuten später konnte ich schon höhere Frequenzen hören.
 
Ich hab kürzlich beim Tollen mit meinem Sohn kräftig eine aufs Ohr bekommen, die ersten Minuten fast totaler Hörverlust links dafür rechts alles um so lauter, das war echt spooky.
Zwei Tage lang hatte ich die ärgsten hörphänomene und einen starken Verlust an Tiefen links, dann wurde es schnell besser und der Arzt konnte keine Probleme feststellen, gehörtest war auch top, nochmal Glück gehabt.
 
Jetzt ist aktuell wieder rechts der Tieftonbereich in die Halfpipe gestürzt. Danke für die Tipps wg. Rotlicht. Dass beide Ohren betroffen sein können, mal das eine, mal das andere, lässt tatsächlich auf einen Flüssigkeitsmangel schließen bei mir. Muss entschieden mehr trinken. Also das harte Zeug, das aus dem Hahn.
 
Normal hören zu können ist wirklich ein Segen, gerade mit unserem Hobby. Aber was solls, ich konzentriere mich halt auf die paar Frequenzen die ich noch gut höre. Auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünsche als normal durch einen Hörtest zu kommen, so nehme ich den Vorteil mit, dass mir jegliche kleinsten Nuancen bei der Audioverarbeitung komplett egal sein können, da ich sie eh nicht mehr höre.
 
Hatte auch vor ca. 20 Jahren einen Hörsturz mit Tinitus während einer Bandprobe. Nen Bandkollege hatte es auch erwischt. Ich hatte kortisontherapie und Kollege hatte ne Sauerstofftherapie.
Tja, bei mir ist es nach dem Hörsturz etwas besser geworden, aber merklicher Hörverlust auf dem linken Ohr und das typische Tinitusfiepen sind geblieben.
Der Bandkollege hatte mehr Glück - vllt. die bessere Therapie, bei ihm ist es wieder wegegegangen.

Wenn ich die Zeit nochmal zurückdrehen könnte hätte ich natürlich besser mit Orhschützern geprobt, oder zumindest eine Kortisontherapie mit begleitender Sauerstofftherapie machen sollen.
 
Ich habe viele Hörstürze hinter mir, ohne jegliche äußere Einwirkungen, kein Arzt weiß woher die kamen, vermutlich Stress. Zum Glück sind sie immer wieder nach ein paar Tagen oder Stunden weggegangen, aber bei manchen ist auch was geblieben. Tinnitustöne habe ich diverse und das höre ich auch 24/7, muss man halt mit leben, was anderes bleibt einem eh nicht übrig.
Den ganzen Quatsch mit Sauerstoff und Kortison habe ich auch hinter mir, oder Ginkgo schlucken usw. Therapie um die Seele wieder ins Gleichgewicht zu bekommen war auch dabei. Am Ende hilft nur es nur die Einschränkungen zu akzeptieren und auch die Tatsache nie wieder normal hören zu können und nichts auf der Welt kann daran was ändern, da die Wissenschaft nix weiter kann als zu spekulieren.
 
Wenn ich die Zeit nochmal zurückdrehen könnte hätte ich natürlich besser mit Orhschützern geprobt, oder zumindest eine Kortisontherapie mit begleitender Sauerstofftherapie machen sollen.

Bis jetzt wird keine Behandlung von den Krankenkassen bezahlt, weil bisher keine ihre Wirksamkeit bewiesen hat. Aber:

BTW: Bei mir ist der Tinnitus ins "Unbemerkte verschwunden". Nur wenn ich dran denke (oder eine Nachricht drüber schreibe) hör ich es noch. Meine "Otoplasik" zum Proben bekomme ich demnächst. Zuhause hab ich jetzt die billigsten Presonus Monitore und ich kann mit denen wirklich gut arbeiten. Hab ich die Kopfhörer (u.a. Beyerdynamic) immer lauter und lauter gedreht, stelle ich die Boxen immer leiser. Bis zu einem Punkt wo es kippt und ich zu wenig höre. Davor ist leiser einfach angenehmer zum "Hinhören". Ok den Bass meiner alten Logitech Multimedia 2.1 Boxen vermisse ich schon, aber Musik machen konnte man mit denen nicht. Zudem - vielleicht kauf ich mir irgendwann noch den Presonus Subwoofer dazu.
 
Seit ich mehr trinke und(!) mein krankes Ohr zustöpsel und ihm somit Ruhe gönne, denn selbst Alltagsgeräusche stören die Genesung, wird es auch wieder besser. Das merke ich daran, dass der Feierabendtinnitus (Rauschen) sich allmählich im Frequenzspektrum hochbewegt, schließlich sich vielleicht schon morgen oder übermorgen ins höchste hinaus "ausdünnt". Hätte ich das Ohr nicht abgedichtet, würde das rauschende Band vermutlich unten bleiben, wie die letzten Tage. Vielleicht gibts irgendwann wieder einen kurzen Brumm-Tinnitus und die gedellten Frequenbereiche sind wieder voll da.
 
Hatte im Leben zwei Knalltrauma,
einen durch einen Feuerwerkskörper, der als 10-jähriger direkt neben mir explodierte,
und einmal als 22-jähriger durch eine Show-Kanone, die am Eingang einer Imbuss-Bude gezündet wurde.
Ich befand mich in der Imbuss-Bude und pamm, das zweite mal Gehör futsch.

Ich hatte bei beiden Vorfällen keine ärztliche Behandlung, mein Gehör kam jeweils wieder.
Folgen: Sinus seit anno beidseitig und Hyperakusis (Schmerzen im Ohr bei Lärm oder besonderen Geräuschen).

Ach ja, fliegende Mücken dito, beide Augen voll davon.

Gibt Schlimmeres ...
 
Ich habe mal wieder gute Tage, die Ohren liefern wieder - jetzt hoffentlich bleibend - gefühlsmäßig gleiche Impulsantworten.

Bemerkenswert finde ich, dass der Ohrenarzt und sein Audiometer sich um die Bänder unter 250Hz gar nicht schert. Also was die Sprachverständlichkeit nicht einschränkt, ist für ihn grundsätzlich nicht behandlungsbedürftig, gestörtes Richtungshören bei hohem Tieftonanteil aus der Umwelt (z.B. Stromschwingungen, Motorengeräusche, ...) hin oder her, auch ungeachtet der Tatsache, dass, da die innerste Windung der Hörschnecke, die für die tiefsten Frequenzen, direkt an das Gleichgewichtsorgan anschließt, Schwindelanfälle mehr oder weniger dazugehören.
 
Bemerkenswert finde ich, dass der Ohrenarzt und sein Audiometer sich um die Bänder unter 250Hz gar nicht schert. Also was die Sprachverständlichkeit nicht einschränkt, ist für ihn grundsätzlich nicht behandlungsbedürftig
Ist leider so. Dass man als Fußgänger gefährdet ist, wenn man das Grollen eines nahenden Fahrzeugs erst spät hört, interessiert auch nicht. Ist dann wohl eigenes Risiko.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Augenmerk des Hörakustikers liegt allerdings auch darauf, dir was verkaufen zu können, idealerweise das individuelle Optimum in Form von Geräten, um die Macken in der Impulsantwort des Ohrs kompensieren, anstatt es bei der Selbstheilung zu unterstützen. Und die Geräte malträtieren die "kranken" Sektionen im Innenohr eher, statt sie zu entlasten.

Dein Lungenarzt schickt dich ja auch nicht nach Smogstadt zur Erholung, wenn du COPD hast oder so.
 


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