Patchen von echten Instrumenten

Ich denke ein guter Ansatz wäre es die Formanten/Resonanzen der Instrumente abzubilden, gibt unter anderem div. Physik Seiten in denen man die Resonaz-Frequenzen zu Instrumenten findet.

http://finnigan-klaembt.de/about/articles/

animationvib-opti.gif
 
LowFreq schrieb:
Hallo Leute

Ich möchte gerne mit dem modular System möglichst echte Klänge von Instrumenten wie Strings, Kontrabass, Tuba, etc. hinbekommen [...]

Warum?

Stephen
 
Damit ich mir nicht alle Instrumente kaufen muss und ich flexibel sein möchte da ich fast nur mit dem modular synth arbeite ;-)
 
moin

der synthesizer wurde dem hoffnungslosen traum geschuldet mechanische musikinstrumente elektronisch orginalgetreu nachbilden zu können.
.... das Keyboard um den Traum zu begraben.

aber wenigstens brauchen wir kein lsd mehr um neue Klänge zu erfinden \o/



gruß
O===O___
 
Alle Klänge sind echt.

Manche sind auch echt scheiße, aber das steht hier nicht zur Debatte.

Stephen
 
LowFreq schrieb:
Hallo Leute

Ich möchte gerne mit dem modular System möglichst echte Klänge von Instrumenten wie Strings, Kontrabass, Tuba, etc. hinbekommen, ich bin mir sicher dass haben schon viele gemacht und darum frage ich mich, ob es nicht eine Seite im Netz gibt die solche Patches bereits leifert :lol: kennt Ihr was?
Das haben schon sehr viele gemacht, vielleicht sogar, bevor du geboren wurdest.
Ein ganz bekanntes Beispiel dafür wäre Wendy Carlos mit dem Album Switched on Bach von 1968.

Akustische Instrumente wurden schon immer mit Synthesizern imitiert, mal mehr, mal weniger gelungen.
Aber wirklich Sinn macht das eigentlich nur, wenn etwas vom synthetischen Klang erhalten bleibt, ansonsten kann man gleich das "echte" Instrument nehmen.
Die Stärken des Synthesizers liegen doch darin, genau solche Klänge zu liefern, die eben auf andere Weise sonst nicht möglich wären.
 
LowFreq schrieb:
Damit ich mir nicht alle Instrumente kaufen muss und ich flexibel sein möchte da ich fast nur mit dem modular synth arbeite ;-)

Dann sollte das "Elements" Modul von Mutable Instruments genau das richtige sein,das erzeugt nämlich mit Physical Modelling auch alle Arten von Anblas/Streich und Schlaggeräuschen, Korpus Resonanzen, Materialfestigkeit etc.:
 
Bernie schrieb:
LowFreq schrieb:
Ich möchte gerne mit dem modular System möglichst echte Klänge von Instrumenten wie Strings, Kontrabass, Tuba, etc. hinbekommen, …
Ein ganz bekanntes Beispiel dafür wäre Wendy Carlos mit dem Album Switched on Bach von 1968.
Gerade Carlos' Erstlingswerk ist nicht unbedingt ein Meilensteine der imitativen Synthese, ich würde da eher zum Nachfolger "The Well-Tempered Synthesizer" (1969) und vor allem zum Soundtrack zu "Clockwork Orange" (1972) raten.

Falls man aber etwas lernen möchte, würde ich eher zu Tomitas "Sound Creature" (1977) raten, auf der der Aufbau eines Orchesterstreicherklanges vorgeführt wird. In Sachen elektronischer Instrumentierung fand ich Carlos' "Secrets of Synthesis" (1987) recht anregend, wenn auch nicht ganz so "rezeptartig", wie es sich der Threadstarter vielleicht wünscht.

Im Netz tummeln sich Aufnahmen von Kenneth Elhardt, der mittels statischen Phasern & Flangern (also ohne Modulationen!) und auch Festfilterbänken wirklich beeindruckende Streicher-, Chor- und Bläser-Imitationen aus Instrumenten wie einem Roland Jupiter-8 zaubert – wirklich über die Maßen beeindruckend. Allerdings weist Herr Elhardt darauf hin, dass er das alles nach Gehör einstellt, insofern wird das auch nicht weiterhelfen.

Daher kann ich auch nur auf die Ratschläge von "summa", "fanwander" und "Xpander-Kumpel" verweisen.

Die Stärken des Synthesizers liegen doch darin, genau solche Klänge zu liefern, die eben auf andere Weise sonst nicht möglich wären.
*unterschreib*
 
Hat jemand das Buch "260 Drum Machine Patterns" von Rene-Pierre Bardet als PDF Version und eventuell auch noch ein "Modular Synth Patch Book" zum hier reinstellen?
 
In diesem Fall ist ja wirklich mal der Weg das Ziel: man kann sehr viel über Synthese & und seine Synthesizer lernen, wenn man versucht, Klänge gezielt zu patchen.

Ansonsten sind Synthesizer, vor allem Analoge, natürlich echte und eigenständige Instrumente.
Den Traum vom Synthesizer, der jeden Klang imitieren kann, hat (erst) der MP3-Player eingelöst: das ist nämlich ein Synthesizer, der aus einem "Patch" (auch "mp3" genannt") den Original-Sound erschreckend genau imitieren kann.
Das man in der Frühzeit der "Elektronischen Musik" glaubte, nun jeden nur möglichen Klang gezielt - gar mit der damaligen Technik - herstellen zu können, ist ja wohl eher dem damaligen Zeitgeist als Hörvermögen und Realitätsbewusstsein geschuldet. Darüber sollte man heute doch hinweg sein.

Mein Lesetipp: Synth Secrets von SOS: https://web.archive.org/web/20160403115 ... ecrets.htm
Gefällt mir auch deswegen gut, weil es dem Realitätsabgleich einigen Raum gibt. Also was müsste man eigentlich machen, was davon ist machbar, was davon braucht man wirklich, wie kann man sich durch mogeln.
 
LowFreq schrieb:
Hallo Leute

Ich möchte gerne mit dem modular System möglichst echte Klänge von Instrumenten wie Strings, Kontrabass, Tuba, etc. hinbekommen, ich bin mir sicher dass haben schon viele gemacht und darum frage ich mich, ob es nicht eine Seite im Netz gibt die solche Patches bereits leifert :lol: kennt Ihr was?
Ich hab da schon mal was gefunden:
http://www.soundonsound.com/sos/jun03/articles/synthsecrets50.asp

(die Seite gibt es schon lange nicht mehr)

Diese Herangehensweise stammt aus den Kindertagen von Synthesizern. Wenn man möglichst originale Sounds für Stücke benötigt ist der einzig richtige Weg, eben diese Instrumente zu benutzen. Nachgemachte Klänge sind nie echt. Spätestens wenn es dann um Klangfärbungen geht, die durch die Virtuosität des Instrumentalisten aus einem Instrument herfausgeholt werden können, muss jeder Synthesizer passen. Möglichst echt, das wären, soll es einen elektronischen Weg geben, Aufnahmen echter Instrumente, über einen Sampleplayer oder einen Sampler wiedergegeben.
Bei elektronischen Produktionen reicht es aber oft schon aus wenn man die wesentlichen, typischen Komponenten eines Klanges nachbildet. Eine Flöte klingt z.B. nie nach Flöte wenn man nicht die Luftströmung hört und der Ton hart einsetzt wie bei einer Orgel. Die Kunst ist es, dem Hörer nur soviel anzubieten, das die Hörerfahrung das richtige interpretiert ;-)
Der Weg dorthin kann natürlich spannend sein und er beginnt damit, das man lernt analytisch hinzuhören und dann Schritt für Schritt mit den Möglichkeiten eines Synthesizers das nachzuschrauben.
Nur Vorlagen nachzubauen ist wie malen nach Zahlen...wo ist da noch der Spaß an der Sache?
 
Was ist schon echt, der Klang entsteht im Kopf.
 
Wichtig wäre, denke ich, sich klar zu machen, wie das jeweilige echte Instrument gespielt wird, also z.B. wie Bogen, Saiten und Klangkörper bei einem Cello zusammenwirken.
Oder wie mehrere Streicher ein Ensemble bilden.
fanwander geht in seinem Buch (das zudem noch von einem Modularsynth ausgeht) auf sowas ganz gut ein.
 
Summa schrieb:
Was ist schon echt, der Klang entsteht im Kopf.


Wer es mag, kann sich selbstverständlich auch in Bezug auf Klänge, wie bei allen Dingen des Lebens, selbst beschränken. Ich finde es allerdings eine Schande, wenn man Jahrtausende Kultur ausblendet und die Scheuklappen größer und größer werden lässt.
 
Cyborg schrieb:
Summa schrieb:
Was ist schon echt, der Klang entsteht im Kopf.


Wer es mag, kann sich selbstverständlich auch in Bezug auf Klänge, wie bei allen Dingen des Lebens, selbst beschränken. Ich finde es allerdings eine Schande, wenn man Jahrtausende Kultur ausblendet und die Scheuklappen größer und größer werden lässt.

Dass was wir sehen oder hören entsteht im Kopf, ist immer irgendwo auch subjektiv, entsteht oft auch aus einer Erwartungshaltung heraus und hat in vielen Fällen mit Realität nicht all viel zu tun. Sounddesign hat imho immer auch ein wenig mit tarnen und täuschen zu tun, man ist immer auch ein wenig Illusionist. An dem Punkt scheitert imho häufig das Physical Modelling, es wird versucht die Realität nachzuahmen, man vernachlässigt dabei aber die Grenzen bzw. die Eigenschaften der menschlichen Wahrnehmung.
 
Summa schrieb:
Dass was wir sehen oder hören entsteht im Kopf, ist immer irgendwo auch subjektiv, entsteht oft auch aus einer Erwartungshaltung heraus und hat in vielen Fällen mit Realität nicht all viel zu tun. Sounddesign hat imho immer auch ein wenig mit tarnen und täuschen zu tun, man ist immer auch ein wenig Illusionist. An dem Punkt scheitert imho häufig das Physical Modelling, es wird versucht die Realität nachzuahmen, man vernachlässigt dabei aber die Grenzen bzw. die Eigenschaften der menschlichen Wahrnehmung.

Es geht doch um den Vergleich sogenannter "klassischer Instrumente mit elektronischen. Was ich da mit Scheuklappen meine ist z.B. dass man, um es sich leicht zu machen natürlich eine Geige nachahmt oder ein Klavier oder..was auch immer. Ein Mensch vor einem Berg Synthesizer würde wahrscheinlich nicht soweit gehen und eine Amati oder eine Guarneri nachzuahmen. Es wird standardisiert. Bei den in der Elektronik seit vielen Jahrzehnten beliebten Strings wird das deutlich, solche Versuche hatten wir schon in den 80ern mit Kursteilnehmern gemacht: Die Leute lieben Strings in vielen Stücken und fachsimpeln da gerne über die Unterschiede zwischen Hohner, Elka und wie sie alle heißen. Spielt man den Leuten aber mal eine Aufnahme von echten Streichern zu, wird das von den meisten abgelehnt, soweit hast Du also Recht.
Was viele Tastendrücker beim Gedanken an "echte" Instrumente vergessen ist die Tatsache, das ein geübter Spieler viel mehr als nur Standard-Sounds aus einem Instrument herausholen kann. Während der Tastendrücker vielleicht noch Aftertouch und etwas Dynamik benutzen kann, stehen dem Virtuosen viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung das Instrument zum "sprechen" zu bringen.. Diese Virtuosität kennen viele nicht und vermissen sie daher auch nicht aber genau das ist es, was ein "Klangkörper" aus Virtuose+Instrument ausmacht. Genau das geht aber beim standardisieren, beim programmieren verloren.
Deshalb, auch das haben wir schon in den 80ern gepredigt: Wer wirklich möglichst echte Klänge haben möchte, sollte auch die Instrumente benutzen oder, wenn man selbst keine Lust oder Möglichkeit zum ausprobieren hat, sich jemanden suchen, der bei einer Aufnahme mitmacht. Angst vor der trockenen Theorie braucht da nichtmal aufkommen, man kann die Klangmöglichkeiten vieler "echter" Instrumente auch erforschen und benutzen ohne nach Noten spielen zu müssen...
Als Tastendrücker sollte man die Grenzen kennen und dazu stehen und den eigenen Charakter der elektronischen Instrumente betonen
 
Ich sach' mal so, man muss keine Eier legen können um zu wissen ob ein Ei gut ist, ob es einem schmeckt und man muss das Instrument nicht spielen können, um es elektronisch nachahmen zu können. Man ist ja heutzutage nicht mehr auf ein paar Tasten und den direkten Zugriff auf ein paar Parameter beschränkt sondern kann mehrere Parameter (z.B. in Form von Macros) gleichzeitig steuern und muss die Sache nicht mehr Live einspielen, sondern kann an jedem Detail feilen.
Ich mag echte Streicher, ich mag auch viele Ethno-Instrumente (im Original, nicht nur in div. New Age Tracks), ich meinte eher dass das menschliche Gehör bzw. das menschliche Gehirn stark vereinfacht, also nicht wie ein Aufnahmegerät arbeitet, sondern bestimmte Muster sofort mit einem bestimmten Instrument verbunden werden, egal wie sie erzeugt werden und unabhängig davon ob das Spektrum 100% übereinstimmt. Zudem besteht eine hohe Sprachempfindlichkeit, das betrifft auch die bei den Instrumenten die dazugehörigen Frequenzbereiche und deren Verschiebungen.
Was den Instrumentalisten betrifft, reicht es ja nicht einfach nur jemand zu finden der Musik studiert und das Instrument halbwegs ausdrucksvoll spielen kann, man muss es ja auch noch vernünftig aufnehmen. Der Aufwand lohnt wahrscheinlich nur bei 'nem entsprechend finanzierten Projekt.
 


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