Hab das Teil jetzt hier und bin erstmal recht angetan.
Klar: Kunstoff Bomber mit relativ günstigen Drehreglern, die aber immerhin berührungsempfindlich sind und deshalb bei Berührung direkt im Display den passenden Wert anzeigen, ohne dass dieser erst verstellt werden muss. Das ist schonmal gut.
Sie sind aber recht schwer verstellbar, was zwar solide wirkt, schnelle Performance-Einstellungswechsel aber erschwert.
Der Hauptencoder links oben ist soweit prima. Läßt sich sehr gut bedienen.
Die Pads selber sind relativ weich und lassen trotz der geringen Größe eine gewisse Spielbarkeit zu. Da bin ich positiv überrascht.
Man kann selbst als Anfänger ohne Bedienungsanleitung schon recht viel machen.
Konnte einen kleine Jam spielen und hatte Spaß.
Für die Ansteuerung meines 0-Coast über Midi musste ich dann doch mal RTFMen.
Hat aber dann auch recht fix geklappt.
Habe ein kleines Arpeggio programmiert und die Stimme dann als Follower zur Hautpstimme eingestellt und siehe da: Der 0-Coast folgt mit der Stimmung des Arpeggios der manuell gespielten Hauptstimme. Sehr cooles und einmaliges Feature!
Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist die relativ unflexible Erstellung von Sequenzen. Habe natürlich noch nicht alles verstanden.
Aber z.B. beim Novation Circuit Tracks kann ich ja einfach auf den Takt drücken und die Noten hinzuklicken, dann Gate, Velocity usw. nachjustieren.
Beim Synth spielt man die Noten hintereinander ein und das ist dann erstmal die Sequenz.
Für mich sieht es so aus: Es ist halt eher ein spielbares, mehrstimmiges Instrument, dass unheimlich vielseitig klingen kann. Die Akkord-Automation ist eine super Hilfe gerade für musikalische Heiopeis wie mich.
Aber es ist eben keine Groovebox - dazu läßt sich einfach zu wenig Sequenz programmieren. Das Teil will eben gespielt werden.
Das wurde ja auch schon mannigfach geschrieben und ist schlicht richtig.
D.h. es kann für mich den Tracks definitiv nicht voll ersetzen, weshalb ich überlegen muss, ob der Synth nicht doch wieder zurückgeht. Denn Klänge schraube ich lieber am 0-Coast/Strega oder an der Elmyra zusammen und Sequenzen programmieren oder schnell einen kleinen Beat zur Begleitung basteln geht auch nicht so recht.
Dafür ist das klanglich schon ganz schön mächtig und damit dem Tracks deutlich (!!) überlegen. Die insgesamt jetzt 9 verschiedenen Synthese-Typen erlauben eine sehr große Klangvielfalt. Dann gibt es noch eine Modulations-Matrix, wo man diverse Modulationen programmieren kann sowie 1x Delay und 1x Reverb pro Szene, die dann per virtuelem FX Send dosiert werden kann - und zwar mit recht direktem Zugriff über den Mixer-Button und dann per Knob pegeln.
Ich werde noch schauen, wie ich es anstelle, einen kleinen Beat damit zurechtzubasteln. Wenn das klappt, bleibt er und der Tracks kann gehen.
Schade ist übrigens auch die Konnektivität nach außen. Nur Midi in/out und ein Stereo Output, alles in 3,5mm Klinke.
Damit werde ich also nicht groß zusammen mit meinem halbmodularen Zeug spielen können. Der 0-Coast hat ja praktischerweise einen Midi-CV-Converter eingebaut, sodass ich z.B. ein Clock- oder Gate-Signal herausgenerieren kann.
TBC.