Den JD-XA hatte ich bisher so gar nicht auf dem Schirm, hat da irgendwer mit Erfahrungen?
Billigtastatur, externes Netzteil und die übliche, seit dem JV-80 unveränderte Rolandsche ROMplesizer-Engine neben einer auf Applikationsschaltung basierendem Analogteil, dem jeglicher Charakter fehlt. Kann man sich ehrlich gesagt schenken.
Schau Dir mal die Novation Supernova II Keyboard an, zB bei Synth4ever. 24 Stimmen, erweiterbar auf 48, flexibler Klang, direkte Bedienung, Einzelausgänge für jeden der 8 Parts, 7 gleichzeitige Effekte pro Part (u.A. Quad Chorus und Ensemble), Drummode, Vocoder, fetter Sound und hervorragende Fatar-Tastatur.
Das Geplapper vom angeblichen Plastiksound kann man getrost ignorieren, das kommt von Leuten, die entweder nie eine gespielt haben oder mit den Presets eines Virus vorbelastet sind.
Gibts je nach Zustand zwischen 700-1200€ gebraucht. Beim Kauf drauf achten bzw fragen, ob der Wandlerchip gewechselt wurde und im Zweifel den kaufen, bei dem das gemacht wurde (Hersteller AKM hat damals eine fehlerhafte Charge produziert, da kann Novation nichts dafür, das zeigte sich erst Jahre später).
Eine Nummer kleiner sind die KS-Modelle mit nur 16 Stimmen, ebenfalls Vocoder und etwas anderem Sound, dafür billiger zu haben. Tastatur, Fatar, ist beim KS-5 ebenfalls sehr gut und gewichtet.
Bei beiden kann man mit den Parametern VCO Drift und OSC Start Phase ordentlich Leben in die Bude bringen.
Andere Alternativen wären Waldorf Q Keyboard und Radikal Accelerator. Letzterer hat halt eine Bedienmatrix, ist nicht jedermanns Sache, dafür wird man mit einem wirklich guten Sound und hochwertigen Effekten belohnt.
Der Waldorf Q ist bei der Bedienung direkter, nur muß man, zumindest meiner Ansicht nach, für einen Sound deutlich länger Schrauben als beim Accelerator. Ich weiß wovon ich rede, habe den Q zugunsten des Accelerator weggegeben.
Beim Q sollte man, falls man die Stimmen erweitern möchte, drauf achten, keinen Gelben, sondern einen blauen oder die Phoenix Edition zu kaufen, denn für diese gibts eine neue Stimmenerweiterung, für die alten Modelle nicht. Leider kann man das nicht so schön sehen wie beim XT, wo einem die Hardwareversion im Display angezeigt wird, sondern man muß reinschauen.
Wenn man den Q nennt, muß man auch den Microwave XTk nennen, der allerdings erstens selten und zweitens klanglich nicht jedermanns Sache ist. Direkte Bedienung und ordentliche Tastatur, die gleiche Fatar wie im Q und dem KS-5, ist ebenfalls sehr gut.
Ohne Tastatur, aber klein und fein: Audiothingies Micromonsta. Kauf direkt beim Hersteller. 8 Stimmen, kann Wavetables und auch eigene laden, klanglich geht der in Richtung der analogen Junos, mit Wavetables hat man dann sozusagen einen PPG-Juno, jedenfalls beinahe.
Für den Preis von 300€ ein Witz und klanglich IMHO den Plaste-JDs um Meilen voraus.
Hier darf man auch das Roland System-8 nicht vergessen. Leider in ähnlich extrem Gewinnoptimierter Verpackung wie die JDs, also externes Netzteil, Vollplastegehäuse und 49er ungewichtete Billigtastatur ohne Aftertouch (man vergliche das mal mit dem REV2), dafür sehr ordentlicher Sound und sehr direkte Bedienung.
Korg Prologue: auch fein, nur leider zuletzt im Vergleich zum REV2 zu teuer für das, was er nicht bietet. Tastatur ist ok, aber ohne Aftertouch, der Sound hingegen sehr gut und hat zum Glück nichts mit Mini- und Monologue gemeinsam, außer dem Design vielleicht.
Am Besten den 16er nehmen, der 8er hat nur 49 Tasten und läßt sich nicht nachträglich erweitern wie zB der REV2, der von Haus aus schon 61 Tasten mit Aftertouch besitzt.
Zu guter Letzt: DSI/Sequential Prophet REV2. Ordentlicher Analogsound, wenn auch nicht Meins, 61er Tastatur mit Aftertouch von Fatar, die Gleiche wie Q, XTk und KS-5, nur leichter gewichtet.
Eingebautes Netzteil und Metallgehäuse. Gibts mit 16 oder 8 Stimmen, nachträglich erweiterbar.
Nordlead A1: für mich persönlich der am Besten Klingende Nordlead überhaupt, und auf keinen Fall dünn, das wären wirklich die falschen Demos gewesen. Hab den selbst lange angespielt. Nachteile sind die mal wieder billigste 49er Tastatur von Fatar ohne Aftertouch, die trotzdem deutlich besser ist als das Brett von Roland im JD-Xa und System-8.
Clou ist der Ensembleeffekt, damit bekommt man sehr schöne nach alt klingende Stringenseble-Sounds hin.