R.I.P. Dietrich Fischer-Dieskau

Großartiger Sänger.
Manche haben zwar immer kritisiert, dass er zuviel auf Ausdruck und zu wenig auf Belcanto geachtet hat, das sehe ich aber überhaupt nicht so.
Er hat sich vor allem auch sehr für vernachlässigte Werke des 20. Jahrhunderts eingesetzt.
 
Außerdem hatte er eine große Plattensammlung und war noch so ein richtiger "learned gentleman" der alten Schule. :D
 
Ich fand und finde die Musik ziemlich schrecklich, aber musikhistorisch ist es wohl von einer gewissen Bedeutung.
 
Dietrich Fischer Dieskau ist mir von Kindesbeinen an namentlich bekannt. Ich war schon sehr früh ein passionierter Radiohörer und Wellenjäger und da hörte ich seinen Namen natürlich sehr oft.
Mit der Art von Musik bin ich nie so recht warm geworden, dennoch ist es natürlich ein Verlust für die Szene wenn so eine Größe stirbt.
Möge er in Frieden ruhen
 
In der Rolle war er ganz fantastisch:



Musikalisch sowieso super.
 
Reader schrieb:
Ich fand und finde die Musik ziemlich schrecklich [...]

Entspricht ziemlich genau meiner Wahrnehmung; diese Art von Musik erinnert mich immer an Weihnachten bei Oma.

Es ist immer bedauerlich, wenn ein Mensch geht, der künstlerisch etwas auf die Beine gestellt hat, aber unter´m Strich hat er immer nur Musik von Toten nachgespielt und wahrscheinlich noch nicht einmal seine eigene Musik komponiert.

Aber was weiß ich schon?

Stephen
 
Das kann man schon so sehen, aber 1/10 von der Musik, die er gesungen hat, ist 10x besser als alles, was Du in Deinem Leben bisher zustande gebracht hast. :lol:
 
Markus Berzborn schrieb:
Das kann man schon so sehen, aber 1/10 von der Musik, die er gesungen hat, ist 10x besser als alles, was Du in Deinem Leben bisher zustande gebracht hast. :lol:

Ich sehe, Du kennst Dich mit meinem umfangreichen Oeuvre sehr gut aus. :nihao:

Stephen
 
Davon abgesehen lebt der Aribert Reimann noch.

Stephen, Du bist größenwahnsinnig. Mach Dich nicht zum Affen.
 
Reader schrieb:
Und sowas in einem Synthesizer-Forum. Pervers.
Da wurden hier schon ganz andere geRIPt. Wenn morgen Jürgen Drews dahinscheiden würde, bekäme er hier sicher auch eine Würdigung. :mrgreen:
 
Wusstet ihr übrigens, dass es eine Bootleg-LP von Jürgen Drews und Nick Mason (Drummer von Pink Floyd) gibt?
Seltenes und teures Sammlerstück.
 
Markus Berzborn schrieb:
Das kann man schon so sehen, aber 1/10 von der Musik, die er gesungen hat, ist 10x besser als alles, was Du in Deinem Leben bisher zustande gebracht hast. :lol:

Ob es irgendwann mal zu allen durchdringt, dass es unterschiedliche Geschmäcker und somit kein 'besser' gibt? :dunno:
Ich habe da so meine Zweifel. Ist auch nicht so meins im Gegensatz zur Musik vom Stephen.
Trotzdem R.I.P.
 
Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum.
Z.B. die Prosa von Thomas Mann ist klar besser als die von Konsalik oder Hera Lind, das ist schlicht ein anderes Niveau sprachlich und substantiell.
Das kann man nicht einfach als Geschmacksfrage abtun.
 
Großer Mann - große Stimme!
Friede seiner Seele.



was es hier zu suchen hat?!

Da kann ich nur Wilhelm Lehmbruck zitieren.

ALLE KUNST IST MASS
 
Also Schubert's "Winterreise" darf man sich gerne einmal "antun", oder besser: Im Sofa bei vollem Bewußtsein und ohne jede Ablenkung aufmerksam zu Gemüte führen.
Ja, es ist nur Klavier und Stimme, und ja, es ist bald 200 Jahre alt, und ja, es ist Musik eines Toten, welche möglicherweise heutzutage nun via Wiedergabe der Aufzeichnung der Stimme eines Toten erschallt.

Dennoch: Wenn man Beklommenheit, Ausweglosigkeit und ein gefrorenes Herz vertonen wollte, dann so.
Macht es selber besser.

Viele Grüße,
Rallef
 
Markus Berzborn schrieb:
Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum.
Z.B. die Prosa von Thomas Mann ist klar besser als die von Konsalik oder Hera Lind, das ist schlicht ein anderes Niveau sprachlich und substantiell.
Das kann man nicht einfach als Geschmacksfrage abtun.

Sehr geehrter Herr B.

Auch das ist ein weit verbreiterter Irrtum.
Man kann nicht in allen Bereichen gleich gut bewandert sein.
Und selbst in einem Bereich, wie hier die Musik, ist nach meiner Meinung so gut wie unmöglich.

Man muss es hinnehmen, wenn einer sagt das gibt mir nicht.

Sicher ist es nett sich darüber lustig zu machen - es zeugt aber genau so wenig von Intelligentes die Kultur-Polizei raus hängen zu lassen.
 
Rallef schrieb:
Also Schubert's "Winterreise" darf man sich gerne einmal "antun", oder besser: Im Sofa bei vollem Bewußtsein und ohne jede Ablenkung aufmerksam zu Gemüte führen.
Ja, es ist nur Klavier und Stimme, und ja, es ist bald 200 Jahre alt, und ja, es ist Musik eines Toten, welche möglicherweise heutzutage nun via Wiedergabe der Aufzeichnung der Stimme eines Toten erschallt.

Dennoch: Wenn man Beklommenheit, Ausweglosigkeit und ein gefrorenes Herz vertonen wollte, dann so.
Macht es selber besser.

Viele Grüße,
Rallef


gut gesagt. :supi:
 
mik93 schrieb:
Man muss es hinnehmen, wenn einer sagt das gibt mir nicht.

Natürlich, kein Problem.
Das ist aber keine Qualitätsaussage.
Mich stört nur, wenn die beiden Ebenen persönlicher Geschmack und künstlerische Qualität nicht sauber auseinander gehalten werden.
Das eine kann mit dem anderen etwas zu tun haben, im leider eher seltenen Idealfall, muss aber nicht.
 
Nein, Du musst diese persönliche Ebene komplett rauslassen.
Leider hat sich vielfach die Ansicht breit gemacht, Musik sei nur subjektive Empfindung.
Sie ist aber vor allem auch ein wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand mit objektivierbaren Parametern.
Nur braucht man dafür eine gewisse Vorbildung, und das wird von vielen nicht akzeptiert, weil sie sich dann ausgeschlossen fühlen.
In anderen Bereichen wie Physik, Chemie und Mathematik wird es hingegen problemlos akzeptiert, wenn man da einfach mangels Wissen und Vorbildung nicht mehr mitreden kann.
 
Das sind keineswegs abfällige Worte. Sondern das war die Geschmacksebene.
Warum darüber hinaus diese Musik nicht viel wert ist, könnte ich natürlich bei Bedarf auch begründen, aber das ist wie gesagt eine andere Ebene.
 
Physical Evidence schrieb:
Also hörst Du nur Musik , die nach dem von Dir beschriebenen Kenntnisstand qualitativ als hochwertig analysiert worden ist

Nein, auch andere, wieso nicht.
Man kann ja auch mal statt Joyce ein Mickey Mouse-Heft oder sogar ein Autoprospekt lesen.
Alles drei kann einem doch viel Freude bereiten.
Wogegen ich mich nur wende ist, zu behaupten, das sei alles auf dem gleichen Niveau, nur weil es einem gut gefällt.
 
wo ist das problem?
es sollte doch moeglich sein musik objektiv und subjektiv bewerten zu koennen.

zb gefaellt mir nicht aber der gitarrist ist zweifellos ein meister.
oder

der naive gesang beruehrt mich aber rein technisch ist das mittelmaessig,

manoman der drummer geht aber ab, aber die nummer ist zu ueberladen und der bassist flacht ab.

ich versteh das schon, mit der gefuehlsebene und die rein technischen aspekte

usw

R.I.P. dietrich fischer
zweifelslos ein grossartiger kuenstler
wobei ich eher femininen klassischen gesang bevorzuge.
da gibts tolle sachen, und ueberhaupt gibts auf der musikgefuehlebene so viel zu endecken
wenn man mal die
musikalischen scheuklappen ablegt und in andere genres schnuppert.
ich bin da schon laenger auf der suche nach der genauen bezeichning fuer eine bestimmtes genre,
chorgesaenge, keine arien, auch keine oper ... aber irgendwie die richtung.. fast schon ein bischen das contempoary des klassischen gesangs..
ziemlich abgefahren und hochmusikalisch war das.. hab ich mal auf arte gesehen vor jahren,
hat mich schwer beruehrt aber google spuckt nichts aus..
ein jammer
 
Glaube ich nicht, das ist zu simpel und nicht "contemporary"
Er meint wahrscheinlich Ligeti, Nono oder sowas.
Könnte ich mir zumindest vorstellen.
 


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