R. I. P. Klaus Schulze (2022)

Nachruf im FAZ Feuilleton


Waren das nicht die, die in den 1970ern nicht müde wurden, Schulze mangelndes Können, Scharlatanerie und "man muß nur einen Knopf drücken und die Musik macht sich von alleine" vorwarfen und die hehre Tonsetzerkunst der klassischen Komponisten als die einzig wahre Antwort auf alle Fragen zelebrierten?

Nicht nur die FAZ, sondern generell das ganze Bildungsspießbürgerfeuilleton, das sich jetzt in halbgar-halbkompetenten und betroffenen Nachrufen äußert und eine Krokodilsträne zerdrückt.

Widerlich.

Stephen
 
„Musique planante haben die Franzosen damals meine Musik genannt und ich fragte: Was heißt denn das? Und das bedeutet schwebend. Ich fand das eigentlich eine sehr gute Bezeichnung der Musik. Ich habe ja auch damals in Frankreich meinen ersten Durchbruch gehabt, und die Leute damals waren davon fasziniert, dass man so lange schwebende Flächen machen kann, auf denen sie mit ihrer Gefühlswelt frei sind.“

„Musikmachen ist für mich auch eine körperliche Befreiung, auch wenn sie von mir ausgeht, ist sie aber im Rückweg auch heilend. Deshalb fühle ich mich auch eigentlich sehr wohl mit der Musik, weil ich mache sie nicht nur, sie gibt mir auch noch was.“

 
Waren das nicht die, die in den 1970ern nicht müde wurden, Schulze mangelndes Können, Scharlatanerie und "man muß nur einen Knopf drücken und die Musik macht sich von alleine" vorwarfen und die hehre Tonsetzerkunst der klassischen Komponisten als die einzig wahre Antwort auf alle Fragen zelebrierten?

Nicht nur die FAZ, sondern generell das ganze Bildungsspießbürgerfeuilleton, das sich jetzt in halbgar-halbkompetenten und betroffenen Nachrufen äußert und eine Krokodilsträne zerdrückt.

Widerlich.

Stephen
Die Journalisten der 70er sind heute in Rente oder tot. Außerdem geht es hier ums Kondolieren, nicht darum, Hass zu verbreiten, danke.
 
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Waren das nicht die, die in den 1970ern nicht müde wurden, Schulze mangelndes Können, Scharlatanerie und "man muß nur einen Knopf drücken und die Musik macht sich von alleine" vorwarfen und die hehre Tonsetzerkunst der klassischen Komponisten als die einzig wahre Antwort auf alle Fragen zelebrierten?

Nicht nur die FAZ, sondern generell das ganze Bildungsspießbürgerfeuilleton, das sich jetzt in halbgar-halbkompetenten und betroffenen Nachrufen äußert und eine Krokodilsträne zerdrückt.

Widerlich.

Stephen
Inhaltlich magst du recht haben, rhetorisch auch schön geschrieben. Kondolenzranking finde ich aber unangebracht, am Ende sagen meist alle immer nette Worte.
 
Einige alte Tracks von Klaus Schulze aus dem ersten Album haben mich letzte 3 Jahren immer wieder begleitet. Jeder Künstler, wenn er gute Spuren in dieser Welt hinterlassen hat, verdient geehrt zu werden. So auch der Klaus Schulze gehört zu diesen Menschen, welche sich große Namen gemacht haben, in dem sie was Besonderes kreiert haben. Ich bin auch traurig, dass der Klaus Schulze nicht mehr da ist.
 
Wenn 1982 in der Rheinischen Post der Film Blade Runner verrissen wurde (reine Spekulation!) und heute in diesem Blatt derselbe Film als einer der prägendsten und besten Filme seiner Zeit gepriesen wird, ist die Zeitung dann auch direkt widerlich?

An dieser Stelle nutze ich das vor einiger Zeit von Dirk Matten gepostete Bild:

adenauer-jpg.129100
 
Sicher nicht der Nachruf, der bei Amazona verfasst worden wäre. Es war eher eine gepimpte Meldung und man merkt, dass ein persönlicher Bezug zur Musik Klaus Schulzes fehlt. Warten wir ab, ob Dietmar Dath noch einen Nachruf in der FAS verfasst

PS.: Der Autor Stefan Trinks wurde 1973 geboren und arbeitet seit 2017 für die FAZ.

 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Cee
Waren das nicht die, die in den 1970ern nicht müde wurden, Schulze mangelndes Können, Scharlatanerie und "man muß nur einen Knopf drücken und die Musik macht sich von alleine" vorwarfen und die hehre Tonsetzerkunst der klassischen Komponisten als die einzig wahre Antwort auf alle Fragen zelebrierten?

Nicht nur die FAZ, sondern generell das ganze Bildungsspießbürgerfeuilleton, das sich jetzt in halbgar-halbkompetenten und betroffenen Nachrufen äußert und eine Krokodilsträne zerdrückt.

Widerlich.

Stephen
besser kann mann das nicht sagen steffen klaus sagte mal in einem intervieh ich spiele selten etwas zweimal habe es ja schon gespielt muss ich nicht nochmal spielen der spuch haengt bei mir im studio👌
 
Anfangs schrieb jemand "Godfather of Techno"; in den Artikeln von FAZ und DLF steht das sinngemäß auch.
Habe ich da was verpasst (Schulzes legendäres Roland-D2-Album zB...), oder ist jeder frühe Synth-Nutzer ein Vater von Techno, allein weil elektronisch?
 
ich denke im weitesten Sinne trifft das schon zu, wenn man sich auf alte Stücke aus den 70ern konzentriert, wo ein Hauptelement sequenzierte Melodien gewesen sind. Also eine immer gleichlaufende Sequenz läuft im Hintergrund, und wenn man dann noch die Stücke nimmt, wo Harald Großkopf dazu Schlagzeug gespielt hat, dann hat man auch noch einen Beat dazu.

Paradebeispiel ist für mich aus dem Repertoire, das ich kenne, "Frank Herbert" aus dem Jahre 1978, vom Album "X". "X" ist eh eins seiner besten Frühwerke, als Doppelalbum abwechslungsreicher als andere Alben aus den 70ern. Herausragend auch das Stück "Ludwig II von Bayern" mit Symphonieorchester, aber das aus einem anderen Grund, also nicht wegen Techno.

Frank Herbert, muß man wohl auf den Link klicken, da eine Einbettung nicht funktioniert.


https://www.youtube.com/watch?v=krE5T57hFp4
 
Anfangs schrieb jemand "Godfather of Techno"; in den Artikeln von FAZ und DLF steht das sinngemäß auch.
Habe ich da was verpasst (Schulzes legendäres Roland-D2-Album zB...), oder ist jeder frühe Synth-Nutzer ein Vater von Techno, allein weil elektronisch?
Godfather of Techno ist natürlich Quatsch. Klar hatte Schulze dieses Trancige zur Perfektion getrieben, aber ich finde Parallelen zum Trance-Techno mehr beim Namen als in der Musik.
 
Ich mag den Track, aber gerade den ersten Teil hätte ich im Blind-Test wohl eher JMJ zugeschrieben.. bis die Sequenzen anfangen.
zumindest Phaserteppich ist ähnlich wie JMJ ,aber schon den Bass zu Beginn habe ich so bei JMJ auch noch nie gehört und auch die Tonfolgen sind eigen. Dieses Butterweiche und trotzdem "Bassige" habe ich so
jedenfalls bei Jean's tracks nie gehört. Dazu dieses Herrliche Video das irgendwie an 70er Jahre Fernsehbild erinnert. Ich will das Video gerne am Fernseher sehen aber mit meinem Digger Programm
bekomm ich es nicht runter von YT. Die haben irgendeinen Trick angewendet daß das nicht geht.
 
Eine traurige Nachricht die mich im Urlaub erreichte.
Seine Musik wird aber uns erfreuen, wenn man sie mag.

Seit Juni 1981 höre ich Klaus Schulzes Musik. Mit "Timewind" begann es. Heute habe ich eine große Sammlung seiner Werke. Am meisten laufen seine Werke von 1976 bis 1982 hier bei mir. Einige sogar seit Jahren mehrmals im Monat.

Seine freundlich und direkte Art hatte ich bei einem kurzen Treffen und Telefonaten mit ihm in Sachen Waldorf Wave vor 19 Jahren erlebt.
 
Oh - gerade zufällig in der FAZ gelesen, sowas ist immer wieder ein Schock, da man fühlt, dass so ganze Zeitabschnitte zu Ende gehen. Und weil man ahnt, dass man eines Tages selbst an dieser Schwelle stehen wird.
Ich sehe die wichtige Zeit von KS als längst vergangen, in den 70ern und bis Mitte der 80er. Danach wurde die "Entwicklung" der elektronischen Musik von anderen weitergetrieben. Für mich war er auch weniger "Komponist" als vielmehr Sound- Schöpfer. Es gab sicher bessere Musiker und Komponisten, aber es gibt nur wenige Pioniere - zu denen gehörte er aber und hier kann man ihn eigentlich kaum überschätzen. Denn es war sicher etwas anderes, sich in den 70ern exklusive und sehr teure Synthie- Systeme zu beschaffen und damit zu experimentieren als heutzutage Fruity- Loops mit mitgelieferten Softsynths und Plugins anzuwerfen und bissi "Bumm Bumm" zu machen. Siehe das Foto hier über meinem Post - toll - und man merkt am Look, wie weit in der Vergangenheit das liegt. KS war da wohl der Prototyp eines "Nerds". Ach da kann man glatt wehmütig werden, die 70er waren eine tolle Zeit, so schöne Geräte...
Sehr gemocht und Monate lang gehört habe ich sein Doppelalbum (auf Vinyl) "Audentity" (von 1983), toller Sound- Trip, sehr zu empfehlen. Das wurde auch schon damals (vor fast 40 Jahren!) in der FAZ sehr positiv aufgenommen.
"fun fact": Die Werbung für den Quasar hatte ich ganz vergessen - bestand da der Witz nicht darin, dass keiner wusste, "analog wozu" ihm da nichts einfiel? Also etwa: "Was ist die größte Synthie- Schrottkiste der Gegenwart" - Antwort KS: "Also analog zum Quasar fiele mir da aktuell nichts ein" - hahaha... Das war fast so gut wie "Dirk Matten holt Ihnen einen runter".

Jetzt höre ich Osiris Pt. 1 - hat das nicht etwas von einem Requiem?

Also, Klaus Sch. - mögest du in Frieden ruhen!
 
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