Renoise 3.1

mark

Gesperrter User
Renoise ist für mich nach wie vor die Lösung wenn es um elektronische Musik im Bereich Linux geht. Ich wollte gerne wieder auf eine Hardware Lösung umwechseln, aber ich glaube kaum das eine Gebrauchte Groovebox in seinen Möglichkeiten und im Preis bei Renoise mithalten kann. Genau genommen reicht für Renoise bereits ein Thinkpad T60 aus um ordentlich arbeiten zu können. Ich verstehe Renoise mittlerweile weniger als eine reine DAW sondern mehr als ein Instrument das gespielt werden möchte.

Renoise kommt nun in der Ver. 3.1 inklusive dem Redux, das bis vor kurzem ausschließlich separat verkauft wurde. Mit dem Kauf einer Renoise Version kauft man alle Updates bis Beispiel. Ver. 3.1 alle Updates bis 4.1. Renoise bietet Möglichkeiten die ich bis heute bei anderen DAW die mehrere hundert von € kostet noch nicht finden konnte wie z.B. der PluginGrabber, das per Knopfdruck anwenden der erstellten DSP Ketten auf ein Sample und viele andere.

Man darf nicht vergessen das Tracker schon zu Amiga 500 Zeiten vorhanden waren, warum also zig € für sinnloses Equipment oder überteuerte Software ausgeben wenn man ein kleines, sehr gut entwickeltes Stück Software selbst auf einem alten Rechner zum laufen bekommen kann. Der Klang ist kein Argument.

http://renoise.com/
 
Ach ja die guten alten Trackerzeiten. Klar, wenn dir der Tracker auf dem PC reicht warum nicht. Du musst dich damit wohlfühlen, alles andere ist egal.
 
mark schrieb:
Der Klang ist kein Argument.
Bei Musik ist der Klang immer ein Argument.

Tracker find' ich im Prinzip super, ich würde eigentlich lieber Musik programmieren als einspielen oder Kurven mit der Maus zeichnen. Bei den meisten Trackern stört mich aber leider die grafische Oberfläche, ich mag es vor allem nicht, wenn sie auf der SDL-Library aufbaut, die eigentlich wohl mehr für Spiele gedacht ist.
In der Renoise-Demo konnte ich z.B. kein vernünftiges Bild bei 800x600 oder 1024x768 bekommen, mit Cubase geht das. Gut aufgebaut fand' ich den ImpulseTracker unter DOS. Die Entwickler von SchismTracker wohl auch (leider da wieder SDL).
Die Funktionen von Renoise scheinen ansonsten ganz ok. Wegkommen sollte man aber von dem ursprünglichen Tracker-Prinzip mit den internen Samples. Das klingt auch bei Renoise nicht gut (hier gibt's allerhand User-Tracks). Ein moderner Tracker sollte meiner Meinung nach in erster Linie (VST-)Plugins als Instrument erwarten, in zweiter Linie externe Hardware über Midi ansteuern und das Ergebnis in Audio-Spuren speichern. (Octatrack war damals auf dem Amiga recht beliebt, das konnte auch Midi ausgeben.) Das (und die Effekte) also wie bei Cubase, usw., dann aber die Tracker-Oberfläche zum editieren/programmieren (mit besonderen Tracker-Spuren für die jeweiligen Effekte). Soweit ich das verstanden habe, ist das so nicht unbedingt das Ziel von Renoise.
 
Renoise find ich auch ziemlich genial mittlerweile, Midi, Vst, Rewire wenn man unbedingt Audiospuren will
Alles da :)

Und was gibts für Probleme mit Sound ?
 
Ich schau mir die 3.1 Demo mal an wenn sie denn öffentlich draußen ist. Besonders interessieren mich die neuen ZDF-Filter und wie es ist mit einem Tracker VST-Instrumente zu nutzen. Ich habe selten Noten genau auf dem Taktstrich, geht da auch was in Renoise in der Richtung?
 
Patternauflösung erhöhen, 256 Linien pro Beat für die Extremgrooveorgie
 
mark schrieb:
Renoise ist für mich nach wie vor die Lösung wenn es um elektronische Musik im Bereich Linux geht.

Tracker machen Spass, aber ich vermisse immer eine Möglichkeit Audio aufzunehmen und mir fehlt ein einfacher Swing-Regler. Klar kann man das umgehen mit dem manuellen Einfügen von Tempo-Change Kommandos, aber das is mir zu pfuschig.

Es gibt noch Ardour, das is eine richtige Profi-DAW mit allen Finessen! Is sogar kostenlos.
 
Alph4 schrieb:
Klar, wenn dir der Tracker auf dem PC reicht warum nicht.

Wenn du ein paar Plugs draufbeppst, kannst das Teil genauso viel wie any other DAW. Ist halt nur Trackerstyle. Renoise sollte man nicht unterschätzen. ;-) :supi:
 
Psychotronic schrieb:
Wenn du ein paar Plugs draufbeppst, kannst das Teil genauso viel wie any other DAW. Ist halt nur Trackerstyle. Renoise sollte man nicht unterschätzen. ;-) :supi:

Wie kann ich denn mit Renoise aufnehmen?
Gibts ne bequeme Möglichkeit auf einer Spur 8tel-Triolen zu spielen und auf der anderen 62% geshuffelte 16tel?
 
psicolor schrieb:
Wie kann ich denn mit Renoise aufnehmen?
Gibts ne bequeme Möglichkeit auf einer Spur 8tel-Triolen zu spielen und auf der anderen 62% geshuffelte 16tel?

Das ist Tracker Style, dort arbeitet man eher weniger mit Audiospuren. Man packt sein Audio eher in den übermächtigen Sampler und erstellt dort ein Instrument, was man dann im Tracker verwenden kann. Recorden von Audio geht natürlich, ist aber keine Stärke von Renoise. Ist hier beschrieben:

http://tutorials.renoise.com/wiki/Waveform

Zwecks Triolen und Shuffel. Das geht bei nem Tracker anders. Man stellt hier eher das Trackergrid detailierter und auf andere Teiler und programmiert dann runter was man braucht. Falls man es kombinieren will, kann man das auch über Phrasen bauen oder Delayspalten. Die Denke ist halt anders. Das macht gewisse Dinge einfacher im Vergleich zu ner Pianoroll, andere Sachen sind möglicherweise schwieriger oder auch einfach nur mit ner anderen Art von Lernkurve behaftet.
 
Alph4 schrieb:
Ach ja die guten alten Trackerzeiten.

Genau darin liegt der Beweis. Wenn es bereits seit dem Amiga500 möglich war günstig elektronische Musik zu machen, warum soll man sich heute dazu zwingen... Ich meine selbst im C64 war ein analoger Filter verbaut...
 
mark schrieb:
Ich meine selbst im C64 war ein analoger Filter verbaut...
Ist das wirklich so ?
Dann bräuchte er gleich 3 Stück davon und das ganze müsste auch noch 3fach D/A gewandelt werden, mindestens. Analoge Komponenten auf einen Chip ?

Ich vermute eher, dass es sich hier um ein Missverständniss aufgrund der Übersetzung handelt. Ansonsten verkehrt sich grad mein Weltbild, aber vielleicht hab ich einfach zu wenig Ahnung :shock:
 
Der SID war Teilanalog, Kapazitäten wurden extern beschaltet. Jeder SID klingt übrigens von den Filtern leicht anders, typisch analoges Verhalten.

Der MOS Technology SID (SID steht für Sound Interface Device, deutsch Soundschnittstellengerät) ist ein programmierbarer 3-stimmiger Soundchip, der hauptsächlich in den Heimcomputern C64 und C128 von Commodore in den 1980er Jahren zum Einsatz kam.

Er gilt als bester Soundchip der 8-Bit-Ära. Vom Byte Magazin wurde er 1995 in einer Liste der 20 wichtigsten Chips der Computergeschichte aufgeführt. Entwickelt wurde der SID von Bob Yannes, der später die Firma Ensoniq gründete. Der SID ist mitverantwortlich für die typischen polyphonen Sounds, die das Homecomputerzeitalter charakterisieren.


Hybridchip, teilweise digital, teilweise analog
3 unabhängige Stimmen (Oszillatoren)
4 teilweise kombinierbare digitale Wellenformen pro Stimme (Dreieck, Sägezahn, Rechteck mit einstellbarer Pulsbreite, Weißes Rauschen)
Grundfrequenzen von 0 bis 4 kHz
Hohe Auflösung der Grundfrequenz von 16 Bit
3 kombinierbare analoge Filter (Tiefpass, Hochpass, Bandpass oder Kerbfilter mit einer 11-bittigen Grenzfrequenz und variabler Resonanz mit 4 Bit Auflösung, je Stimme einzeln zuschaltbar, 2-Pol Filter)
Je Stimme einstellbare digitale Hüllkurve (ADSR)
Gemeinsame Lautstärkeregelung für alle Stimmen in 16 Stufen
Je Stimme einzeln einschaltbare digitale Synchronisation der Stimme mit der jeweils nächsten
Je Stimme einzeln einschaltbare digitale Ringmodulation von Dreieckswellen mit der jeweils nächsten Stimme
Stimme 3 am Ausgang unterdrückbar
Eine externe analoge Stimme zumischbar und filterbar
2 einfache A/D-Wandler
 
Urinstinkt schrieb:
mark schrieb:
Ich meine selbst im C64 war ein analoger Filter verbaut...
Ist das wirklich so ?
Dann bräuchte er gleich 3 Stück davon
Nicht unbedingt, man kann auch alle Stimmen in nur einen Filter leiten. Das wurde z.B. beim Korg Poly 800 so gemacht
https://www.amazona.de/blue-box-korg-po ... hesizer/3/
Eine weitere Eigenart des Poly-800 ist die Tatsache, dass es nur ein einziges Filter gibt – und zwar für alle Stimmen gemeinsam!
Ob das beim SID auch so war, weiß ich nicht, könnte aber gut sein. Reduziert natürlich die Kosten. Aber auch die klanglichen Möglichkeiten.


Vielleicht ist es dieses Analoge im SID, das, trotz miesen Sounds, Lieder ganz lebendig machen kann. Zum Beispiel finde ich die C64-Version von Giana Sisters

wesentlich schöner als die Amiga-Version (trotz besseren Sounds dort).
Ich fand' die C64-Version sogar so schön, daß ich vor 2 Jahren ein Cover mit VSTs usw. davon versucht hab':
src: http://soundcloud.com/hlubenow/the-great-giana-sisters-title-theme-1-low-gravity-mix
3 Wochen Arbeit :roll:, trotzdem kann Chris Hülsbeck selbst auf'm SID immer noch mehr, seine C64-Version ist immer noch lebendiger. Ist aber auch eins der auf dem SID am besten umgesetzten Stücke überhaupt ...
 
Wer es nicht lesen will einfach weitergehn :roll:

Bei Turrican 2 war es genau umgekehrt da klang die C64 Version scheiße.

Amiga-Version


Gute Musik hat aber so gut wie nie was mit dem Werkzeug zu tun, sondern mit dem Macher. Deswegen ist es auch total egal was man benutzt, solange man weiß damit umzugehn. Ein Arp/Seq laufen lassen und dreimal ein paar Knöppe drehen reicht halt niemanden vom Hocker, das Internet ist voll davon. Auch wenn man zu blöd ist Musik zu machen und seine Standardakkorde auf Elektroschrott runterschruppt haut das keinen mehr vom Hocker.
 
Urinstinkt schrieb:
Vielleicht könnte man das Thema trennen ?

Warum? Das Thema passt sehr gut, weil die Gattung der Tracker... Wenn man Renoise noch als einen Tracker ansehen will kommen aus der Demoszene und kein Rechner war tiefer innerhalb der Demoszene verwickelt als der C64 gefolgt vom Amiga 500. Der Fasttracker kommt vom Amiga 500...

Wie auch immer, das was mich an Renoise am meisten stört ist das man keine Ahnung haben muss und das man sich bei der Verwendung von Renoise immer wie ein Hacker fühlt. Sehr interssant finde ich die Renoise API mit eigenem Terminal und der dortigen Möglichkeit zum Scripting von Renoise. Schade allerdings das sich die API mit jeder Programversion verändert. Seit Renoise 3.1 gibt es das Formula "Meta"... Ein Meta ist ein Plugin zum steuern von Parametern (Beispiel LFO) zum Aufbau von modularen Klangstrukturen. Wer gerne in die DSP - Pprogrammierung einsteigen will oder ein wenig Mathematik üben will kann die Formeln hier verwenden. Es gibt eine Hilfefunktion mit einer ausführlichen Beschreibung der Funktionen und den zu verwendenden Konstanten und Variabeln.

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit DSP Programmierung unter PD-Extended und SuperCollider, aber teilweise sind viele Formeln für mich ein Buch mit 7 Siegeln, darum bleibt für mich Renoise noch immer das Tool unter Linux. Ich halte Renoise für weit mehr als einen Tracker, es ist nicht nur eine DAW sondern Renoise selbst lässt sich als Instrument bedienen und bietet viele Möglichkeiten zur modularen Klangprogrammierung.
 

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Angesichts der Zweifler hier im Thread möchte auch ich eine Lanze für Renoise brechen. Ich nutze es (mittlerweile) allerdings etwas zweckentfremdet, nämlich so gut wie nie mit Samples, sondern als MIDI-Sequenzer für meine externe Hardware. Was hier nämlich sehr genial zum Tragen kommt, ist das von den traditionellen Trackern weitergetragene Prinzip, dass die verschiedenen Spuren nicht an bestimmte Klangerzeuger gebunden sind (wie in den üblichen DAWs a là Logic, Live... eine Spur = ein Instrument), sondern dass auf jeder Spur potentiell alles passieren kann. Die Noten auf ein und der selben Spur können Samples, VST-Instrumente oder eben externes MIDI triggern, weil die Zuweisung zu den verschiedenen Klangerzeugern *pro Note* geschieht (also z.B. Note C#4 mit Velocity 70 auf Instrument 8, wobei sich dann hinter Instrument 8 eine der verschiedenen Arten von Klangerzeuger verbergen kann, oder auch mehrere gleichzeitig).

Dieses Modell führt dazu, dass man nicht nur mit weniger Spuren auskommen kann, wenn man es denn möchte, was die Sache übersichtlicher machen kann, sondern es kann auch eine wesentlich »musikalischere« Arbeitsweise befördern. Ich kann mir z.B. eine Spur einrichten, die schlicht »Bass« heißt, und auf der Noten liegen, die mal einen FM-Bass auf dem DX ansteuern, und ein paar Noten weiter einen klassischen Filterbass auf der xoxbox. Ich hätte dann also zwei Basssounds, zwischen denen ich innerhalb, sagen wir eines Taktes, hin und her wechseln kann, dabei aber die Noten des Basslaufs in einer kontinuierlichen Reihe auf der selben Spur behalte und nicht auf zwei verteilen muss (in diesem Sinne »musikalisch«). Oder: ich kann auf der selben Spur (die ja in Renoise anders als bei den alten Trackern polyphon sind), einen Akkord haben, dessen verschiedene Noten aber von je verschiedenen Klangerzeugern gespielt werden. Sagen wir ein pad-sound, bei dem den Grundton die xoxbox macht, die Terz von einer cheesigen Oberheim-Tröte gespielt wird, und die Quinte ein DX7-Patch mit fluffigem Geflirre eines random-LFOs in den Obertönen.

A-4 70 06 --- C-5 70 07 --- E-5 70 08

alles eben auf einer Spur, was natürlich auch die Arbeit mit Muten und ent-Muten sehr erleichtert.

Ob das jetzt ein Grund ist, von einem System, das man (idealerweise) so gut beherrscht, dass es quasi transprent ist, der eigenen Kreativität nicht im Wege steht, wegzuwechseln hin zu sowas grundlegend anderem -- das muss jede/r selber wissen. Ich bin in den 90ern mit Trackern groß geworden, dann vermeintlich mit der Zeit gegangen (erst Logic, dann Live), und jetzt seit zwei Jahren wieder bei einem Tracker, eben Renoise, gelandet, und fühle mich dort am ehesten zuhause.

Das schlagende Argument ist dabei für mich, dass Renoise (wie alle Tracker) einem Paradigma verpflichtet ist, das ich beschreiben würde als »dritten Weg« jenseits (1.) der klassischen linearen Arbeitsweise auf der horizontalen Zeitachse a là Cubase & Co. und (2.) dem loop-basierten Arbeiten, wie man es aus Live oder diversen Grooveboxen kennt. Zwar liegt auch im Tracker, wie in Modell Nr. 2, der Fokus auf dem einzelnen Pattern von z.B. 4 Takten Länge. Jedoch erlaubt es der Tracker nicht, innerhalb eines Patterns (wie in Live innerhalb einer Scene) verschiedene Einzelelemente spontan und nondestruktiv auszutauschen. Ich kann nicht Pattern 2 spielen lassen, und mich mal eben entscheiden, nur die Drums für eine Weile aus Pattern 1 kommen zu lassen. Dafür fordert der Tracker dich aber auf, durch seine allgegenwärtige Darstellung der Patternabfolge auf der vertikalen Zeitachse am linken Rand, immer auch die größeren zeitlichen Dimensionen jenseits des loopenden Patterns im Blick zu behalten. Der Übergang vom endlosen Loop zu einem richtigen Arrangement wird einem dadurch sehr leicht gemacht. Hinzu kommt (als Spezialität in Renoise) eine ausgefeilte »Pattern-Matrix«, die wirkt ein bisschen wie ein Zugeständnis an ehemalige Live-Fans. Hier lassen sich pro Pattern z.B. Spur-Mutes automatisieren und sog. Aliase, also Verweise innerhalb eines Patterns auf Elemente aus anderen Patterns einrichten -- wie gesagt nicht so spontan wie z.B. in Live, aber dennoch so einfach, dass man sehr niedrigschwellig dazu angeregt wird, sich Gedanken zu machen, was denn aus dem fertigen Pattern, das so geil groovt, aber eben nur 4 Takte hat, über eine Strecke von zwei, drei Minuten werden soll.

Für Leute aus der Arrangement-Selbsthilfegruppe, sofern sie noch offen für neues sind, sicher eine Option. Sehr freundlicher Kaufpreis, nahezu uneingeschränkte Probeversion übrigens.

PS: oben wurde der Gegensatz aufgemacht zwischen »Programmieren« (das, was man im Tracker macht) und »einspielen« (das, was man woanders macht). Ich sehe das nicht so: wenn es darum geht, live zu sequenzieren (im Sinne von MIDI-Daten in Echtzeit aufnehmen), wüsste ich nicht, was Renoise heutzutage besser oder schlechter kann als andere Systeme. Und »programmieren« würde ich das nicht nennen, was ich in Renoise tue, wenn ich (wie eigentlich immer) Noten im Step-Modus eingebe. Es ist halt eine andere Form der Repräsentation der musikalischen Daten. Keine piano-roll, keine Lauflichter, sondern die Notenwerte im Klartext. Da steht ein Cis, ich höre ein Cis, was will ich mehr. Ist doch intuitiv wie sonstwas. Sieht halt nur nerdiger aus, sicher -- aber diese Nerdigkeit ist sicher auch ein, wie sagt man, »USP« von Renoise, über den die Entwickler nicht undankbar sind, wenn man bedenkt, von welchen Künstlern mit welcher Musik es promotet wird.

Gutes Gelingen
Nils
 
Es ist absolut richtig, das Renoise eine sehr sehr tighte Midi Implementation hat, die ist richtig gut und extrem performant. Eine der vielen Vorzüge dieser Software.

NickLimegrove schrieb:
Dieses Modell führt dazu, dass man nicht nur mit weniger Spuren auskommen kann.

Benutze ich auch so. Hab 2 Gruppen (Riddim und Melodic) und darin je 4 Spuren(low, mid, high und extra). Das spart im in der Masse der Plugins CPU Zeit wie sau und macht für noch so schräge experimental Musik eine sinnvolle Frequenztrennung möglich.
 
(fällt mir nur gerade so ein:) Ich finde ja, man könnte unseren schönen Thread hier getrost ins allgemeine DAW/Sequenzer-Forum verschieben, anstatt dass er hier so ein Mauerblümchendasein fristet. Denn natürlich ist Renoise eine Software auch für Linux -- läuft aber auch auf allen anderen üblichen Plattformen, und über speziell Linux-bezogene Fragen geht es hier bislang ja auch gar nicht...
 
PySeq schrieb:
Wegkommen sollte man aber von dem ursprünglichen Tracker-Prinzip mit den internen Samples. Das klingt auch bei Renoise nicht gut [...] Ein moderner Tracker sollte meiner Meinung nach in erster Linie (VST-)Plugins als Instrument erwarten, in zweiter Linie externe Hardware über Midi ansteuern und das Ergebnis in Audio-Spuren speichern. [...] Soweit ich das verstanden habe, ist das so nicht unbedingt das Ziel von Renoise.

Unabhängig von der Frage, was nun die »offiziell« vorgesehene Arbeitsweise ist: ich benutze, wie in meinem etwas ausgeuferten Beitrag oben beschrieben, Renoise nahezu ausschließlich als MIDI-Sequenzer für meine externe Hardware. Andere Klangerzeugung kommt bei mir kaum noch vor. Renoise ist mittlerweile für exakt das vorbereitet, was du beschreibst: die Signale der externen Klangerzeuger wieder in den Recher zu routen (tue ich aber nicht), auch auf Einzelspuren, und dort ggf. weiterzuverarbeiten. Du kannst auch MIDI- wie Audiolatenzen einstellen; global, pro Instrument, pro Spur usw... kein Zweifel, dass den Entwicklern von Renoise längst klargeworden ist, dass ihr Produkt als reiner Sample-Sequenzer nicht länger am Markt würde bestehen können.

psicolor schrieb:
mir fehlt ein einfacher Swing-Regler.

Gibt es, seit einer Weile. Nennt sich hier ›groove‹ und ist zu finden als festes Gerät auf der Masterspur.

mark schrieb:
Renoise bietet Möglichkeiten die ich bis heute bei anderen DAW die mehrere hundert von € kostet noch nicht finden konnte

Zu dieser Liste würde ich auch noch die ›Phrases‹ hinzufügen wollen; ein Konzept, das ich wie manches in Renoise sehr genial finde und aus den anderen mir bekannten Systemen nicht kenne.
 
Gibt es ewas zu beachten, wenn man Renoise unter KX Studio installieren möchte? Habe irgendwo gelesen, dass eine Installation gar nicht notwendig sei und man nur eine Datei runterlädt.
 
@khz: Danke, ich habe Version 1 gewählt. Leider startet renoise nicht mit der Fehlermeldung "error while loading shared libraries: libasound.so.2". Nach "sudo apt-get install libgtk2.0-0:i386" started Renoise zwar, aber ich bekomme keinen Ton, da keine Verbindung zu Jack hergestellt werden kann. Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

Edit: Ich habe die 64bit Version installiert, damit funzt es :)
 
<Edidth>
marco93 schrieb:
Edit: Ich habe die 64bit Version installiert, damit funzt es :)
^^</Edidth>

Hast du in Renoise >> Einstellung >> Audio "Alsa" bzw. "Jack" (läuft jack) ausgewählt?
Starte doch mal renoise im Terminal und c/p es hier.

Ich habe es auch install. Wenn du - wegen neuer Version - uninstall willst wechesel in den Renoise Ordner
Code:
cd Pfad/zu/rns_3_1_0_linux_x86_64/
und als root
Code:
sh uninstall.sh
dann zum neuen/aktuellen Renoise ordner und
Code:
sh install.sh
.
Da steht das man libasound2 braucht, also gut so.
Evt. noch einen Step 5 - low/RT-Kernel install (wenn man will (ich will)).
Das quickscan Script schaut nach ob alles bzg audio in deinem System optimiert/OK ist. Evt. auch nett mal zu testen.
 
Sorry, ich habe es nicht installiert, nur entpackt, also Version 2. Den 32bit Ordner kann ich dann problemlos löschen, oder?

Hier die Ausgabe von dem Script:

Code:
ox@fox-MS-7817:~$ git clone git://github.com/raboof/realtimeconfigquickscan.git
fatal: Zielpfad 'realtimeconfigquickscan' existiert bereits und ist kein leeres Verzeichnis.
fox@fox-MS-7817:~$ cd realtimeconfigquickscan
fox@fox-MS-7817:~/realtimeconfigquickscan$ perl ./realTimeConfigQuickScan.pl
== GUI-enabled checks ==
Checking if you are root... no - good
Checking filesystem 'noatime' parameter... 3.13.0 kernel - good
(relatime is default since 2.6.30)
Checking CPU Governors... CPU 0: 'ondemand' CPU 1: 'ondemand' CPU 2: 'ondemand' CPU 3: 'ondemand'  - not good
Set CPU Governors to 'performance' with 'cpufreq-set -c <cpunr> -g performance'
See also: http://linuxmusicians.com/viewtopic.php?f=27&t=844
Checking swappiness... 10 - good
Checking for resource-intensive background processes... none found - good
Checking checking sysctl inotify max_user_watches... >= 524288 - good
Checking access to the high precision event timer... readable - good
Checking access to the real-time clock... readable - good
Checking whether you're in the 'audio' group... yes - good
Checking for multiple 'audio' groups... no - good
Checking the ability to prioritize processes with chrt... yes - good
Checking kernel support for high resolution timers... found - good
Kernel with Real-Time Preemption... not found - not good
Kernel without real-time capabilities found
For more information, see http://wiki.linuxaudio.org/wiki/system_configuration#installing_a_real-time_kernel
Checking if kernel system timer is set to 1000 hz... found - good
Checking kernel support for tickless timer... found - good
== Other checks ==
Checking filesystem types... ok.
not found.
** Warning: no tmpfs partition mounted on /tmp
   For more information, see:
   - http://wiki.linuxaudio.org/wiki/system_configuration#tmpfs
   - http://lowlatency.linuxaudio.org
** Set $SOUND_CARD_IRQ to the IRQ of your soundcard to enable more checks.
   Find your sound card's IRQ by looking at '/proc/interrupts' and lspci.

Renoise scheint nun zu laufen... Sound ist fantastisch. Ich mach mich jetzt an das Manual :supi:
Auch wenn ich gerade noch null Durchblick habe, scheint es das zu sein, was ich suche. Tracker mit der Möglichkeit auch Audio aufzunehmen (LMMS kann das ja nicht). So kann ich auch meine Hardware benutzen. Wenn ich damit klar komme und es Spass macht, dann frage ich mich wirklich, warum ich ein Mischpult und einen Microkorg gekauft habe. Mal schauen... eventuell habe ich bald wieder mehr Platz auf dem Schreibtisch :roll:
 

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