Roland MKS-20

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back on duty
Nachdem ich mich von oben durch die MKS-Reihe von Roland gefräst habe (MKS-80, MKS-70, MKS-50 und MKS-30 jeweils incl. Programmer und auch in dieser Reihenfolge) bin ich nun mit dem MKS-20 vorerst am Ende angekommen.

Grosses Kino kann ich da nur zum MKS-20 sagen. Was auch immer die SA-Synthese genau ist, es kommt doch genial aus der Kiste heraus. Neben den E-Pianos ist das Vibraphon mein Liebling. Wenn man dann noch das Tremolo anschmeist oder den Chorus... Hut ab. Wozu man allerdings eine Memory-Cartridge nötig haben sollte?

Hat von euch sonst noch wer den MKS-20? Weiss jemand mehr zu der SA-Synthese? Ähnlich wie Kurzweil beim K250 verrät Roland ja nicht genau, um was es da genau geht.
Das hier ist die beste Beschreibung, die ich finden konnte: http://www.novelmusic.com/roland/Technical/

Klingt alles nach Resynthese nach vorheriger analyse einiger gesampleter Instrumente.

Bei Gelegenheit schraube ich die Kiste eh mal auf, wenn Tonnen von ROMs drinnen sind, ist es evtl. doch nur ein ROM-Sampler?

Meinungen, Erkenntnisse?
 
Meines Wissens ein Rompler mit nachfolgendem digitalen 6dB Filter, das die Dynamik mitmacht. Ich hab das aber nur "irgendwann, irgendwo gelesen". Nagel mich bitte nicht auf eine Quelle fest. Ich hätte wahnsinnig gerne eines, nur sind die mir dann doch zu teuer.
 
Interessant, aber keine Sorge, festnageln ist nicht so mein Ding :) Preislich ist das so eine Sache, ich habe eine Weile auf der Lauer gelegen, das mit dem P-330 überlegt und dann musste es einfach sein. eBay für EUR 250. Kurz darauf ging hier in CH einer für CHF 100 über den Tisch des Hauses. Autsch... Aber egal, macht echt Spass und kommt gut als Antrieb für einen schönen Hall. Gerade angeschlossen ist ein Yamaha ProR3, nicht der Überhammer, aber mit dem Infinite Knopf kann man schön Drones basteln und Freude herrscht.
 
War in den Anfängen der 90er noch recht teuer, aber hatte eins der "beiden" Housepianos drauf und nicht das aus der M1 :D .
Imho auch ein Rompler, aber auch nur Hörensagen.

Ist ja interessant, ausser dem Housepiano hab ich da noch nie was draus gehört und damals dachten dann alle: "Hm, für echtes Piano zu schlecht. Laß mal lieber nen Emu Proformance oder nen Kurzweil(Name entfallen, auch "9,5-Gerät) kaufen!"
 
Mic, beim besten Willen, was genau willst Du uns nun sagen?
 
Das Ding ist für ein reines Pianomodul schon recht aufwendig gebaut,

Es gibt 2 CPU-Boards, A und B. Auf beiden sitzt je ein CMOS-6803, also 6303, auf dem B-Board der Klangerzeugung gar ein 63B03, also die schnellste Variante, die es davon gab (2MHz).

Die eigentliche Klangerzeugung steckt auf dem CPU-B-Board, dieses ist mit den Boards im RD-1000 und HP5500/5600 identisch. Auf diesem befinden sich neben der CPU vor allem 3 Megabit-ROMs mit Samples, 4 dicke Gate Arrays, ein paar EPROMs und ein PROM. Nur eins dieser EPROMs enthält die Firmware der CPU, die Anderen hängen direkt an den Gate Arrays und enthalten offenbar Steuerdaten. Am 4. Gate Array ist der Wandler angeschlossen, da hängt aber auch das PROM dran. Einen dezidierten Filterchip gibt es nicht, das wird dann offenbar das 4. Gate Array machen. Einige der ROMs sind bei MKS/RD und den HPs unterschiedlich.

Nur MKS20 und RD1000 haben ein zusätzliches ROM-Board, welches 3 weitere Megabit-ROMs enthält. Dieses ist direkt an das CPU-B-Board angeschlossen.

Die drei Gatearrays spielen alle zusammen. GA 2 hat den Taktoszillator und stellt die Adreßleitungen für die Sample-ROMs, die Datenleitungen der ROMs dagegen laufen im GA3 zusammen. GA1 hängt am Prozessor und bedient sowohl zwei schnelle Tag-RAMs als auch ein statisches RAM mit 2 Kilobyte.

Interessant zu sehen sind die Größen der EPROMs und des PROM. Die EPROMs ROM B und C sind je 8Kilobyte groß (2764), das PROM dagegen deutlich kleiner: genau 2 Kilobyte groß. Da sind dann sicher irgendwelche Dynamikkurven drin, denn genau diese Basuteine sind bei den HP-Modellen anders als bei RD und MKS.

Die ROMs mit den Samples sind je 64Kbyte groß, also insgesamt 384Kbyte. Nicht viel für heutige Verhältnisse.

Wäre sicher interessant, die Firmware des B-Boards zu analysieren, bringt aber aufgrund der nicht bekannten Funktionalität der Gatearrays nicht allzu viel. Wobei noch zu klären wäre, ob die Firmware im ROM B oder im Megabit-ROM zu Hause ist. Ich tippe eher auf das 8k EPROM, denn damals packte man eher selten Firmware in ein ROM, vor allem nicht in dieser Größe.
 
Gerade noch diese Links gefunden:
http://www.adambaby.com/studiotech_MKS2 ... odemoMKS20
http://sounddoctorin.com/synthtec/roland/mks20.htm

Das mit dem Relais muss ich mir bei meinem mal anschauen, nach dem Einschalten verzerrt dort der Sound recht grauslich, geht nach einiger Zeit aber weg.

@microbug: Danke für die Info. Wo hast Du das so genau her? GIbt es die Service Unterlagen wo online? Oder schnell mal eben den eigenen aufgeschraubt?

Was auch immer die Rolands genau gemacht haben, es klingt echt gut. Nett auch das Feature, dass bei einem ProgChange via Midi das neue Preset erstmal blinkt und erst beim Loslassen aller Tasten aktiviert wird.
 
Die Infos stammen aus dem Servicemanual, das findest Du hier: http://manuals.fdiskc.com/tree/Roland/

Da steckt übrigens auch ein CEM-Chip drin, allerdings nur ein VCA :)

Die werden da ähnliche Sachen wie Kurzweil oder Alesis (bei der SR-16) machen und je nach Tonhöhe 2 Samples abspielen. Dazu paßt auch die Struktur mit den 2x3 plus 1 Voice ROM. Bei der SR-16 gibt es Samples, die klingen wie mit Hallfahne, das wird aber durch Abspielen zweier Samples erreicht.

Die Voice ROMs sind 8Bit, die Ausgabe aber 16Bit (Wandler ist ein PCM54). Somit wären die Wellenformen eigentlich auf 2 ROMs aufgeteilt, da stecken aber 2x3 drin, incl Zusatzboard.

Um dahinterzukommen, wie das Ding genau funktioniert, müßte man diese ROMs auslesen, die aber ziemlich sicher eingelötet sind.

Ah, lese gerade einen der Links oben. Demnach sind dann wohl im dritten ROM die Timbres zu Hause, und ROM C macht die Zuordnung. Was allerdings in dem einzelnen Megabit-ROM am ersten Gate Array steckt, welches sowohl von dort als auch vom Prozessor aus adressiert werden kann, ist unklar.
 
swissdoc schrieb:
Nachdem ich mich von oben durch die MKS-Reihe von Roland gefräst habe (MKS-80, MKS-70, MKS-50 und MKS-30 jeweils incl. Programmer und auch in dieser Reihenfolge) bin ich nun mit dem MKS-20 vorerst am Ende angekommen.

Es gibt noch den MKS10, ein analoger Piano Expander.
Von wegen "am Ende angekommen". ;-)
 
@ACA
Klar, es gibt auch noch den MKS-100 und MKS-7, aber die für mich relevanten Teile habe ich nun durch. Hier noch ein netter Link zur MKS Serie: http://analoghell.com/studio/mks/
Ich habe ja auch geschrieben: bin ich nun mit dem MKS-20 vorerst am Ende angekommen.

@microbug
danke für den Link, da muss ich knapp daran vorbei geschaut haben.
 
So, Relais nun ausgelötet, aufgefummelt, mit Alc. gereinigt, zusammengefummelt, wieder eingelötet. Davor und danach das Spiel mit dem Gehäuse auf und zu und Platine herausgebastelt und wieder hinein.
Volumefader mit Robbe Synthetic Öl für Kunststoffe ein wenig behandelt. 2 Stunden oder so, nur damit die Kiste wieder tut.

Aber der Klang hat echt was. Das ganze nun durch einen Roland SRV-2000 und Spass kommt auf. Verglichen mit dem R-880 hat der SRV-2000 irgendwie viel mehr Charakter, wobei auch hier manchmal der Reverb-Tail eher wie ausgefadet wirkt.
 
Das Relais hat einen Tag später wieder mit dem Krachen angefangen. Nun habe ich es einfach herausgelötet und die Verbindung entsprechend gebrückt. Nun ist Ruhe und gut.
Das Geräusch beim Einschalten ist vernachlässigbar, beim Ausschalten hört man ein wenig Zoing. Wer einmal einen Microwave beim Ausschalten gehört hat, den kann das aber nicht aus der Ruhe bringen.
 
swissdoc schrieb:
Das Relais hat einen Tag später wieder mit dem Krachen angefangen. Nun habe ich es einfach herausgelötet und die Verbindung entsprechend gebrückt. Nun ist Ruhe und gut.
Das Geräusch beim Einschalten ist vernachlässigbar, beim Ausschalten hört man ein wenig Zoing. Wer einmal einen Microwave beim Ausschalten gehört hat, den kann das aber nicht aus der Ruhe bringen.


danke Swissdoc für den Hinweis, ich hätte sonst auch noch angefangen das Relais zu reinigen, habs auch ausgelötet und durch zwei Brücken ersetzt.
Klingt jetzt bombastisch der MKS, besonders mit Chorus und/oder Tremolo.....
 
Yepp, trivialer Fix für ein lästiges Problem. Und dafür, dass der MKS20 nur Samples abspielt, klingt er echt supergut...
 
swissdoc schrieb:
Yepp, trivialer Fix für ein lästiges Problem. Und dafür, dass der MKS20 nur Samples abspielt, klingt er echt supergut...
Ja, ja, sagt es mir nur!

Florian (grade sein MKS-20 mit Jubi getauscht habend ;-) )
 
fanwander schrieb:
swissdoc schrieb:
Yepp, trivialer Fix für ein lästiges Problem. Und dafür, dass der MKS20 nur Samples abspielt, klingt er echt supergut...
Ja, ja, sagt es mir nur!

Florian (grade sein MKS-20 mit Jubi getauscht habend ;-) )

ich hatte vor 12Jahren schon mal nen MKS20 mit krachenden Output, ich hatte noch kein SM und keine Lust auf blauen Dunst hin einen Fehler zu finden, damals dachte ich nur "man klingt der sch....", hab ihn dann wieder abgegeben, laut SM hatte der MKS20 1986 schon einen Burr & Brown PCM-54 DAC verbaut...klingt lecker.
 
fanwander schrieb:
Florian (grade sein MKS-20 mit Jubi getauscht habend ;-) )
Wer macht denn sowas? Gegen was getauscht?

JuBi schrieb:
ich hatte vor 12Jahren schon mal nen MKS20 mit krachenden Output, ich hatte noch kein SM und keine Lust auf blauen Dunst hin einen Fehler zu finden, damals dachte ich nur "man klingt der sch....", hab ihn dann wieder abgegeben, laut SM hatte der MKS20 1986 schon einen Burr & Brown PCM-54 DAC verbaut...klingt lecker.
SM wie SynMag oder was? Die BB PCM Teile sind damals wohl einige der wenigen überhaupt existierenden DACs gewesen, stecken ja in einigen Synths und FX drinnen.
 
swissdoc schrieb:
JuBi schrieb:
ich hatte vor 12Jahren schon mal nen MKS20 mit krachenden Output, ich hatte noch kein SM und keine Lust auf blauen Dunst hin einen Fehler zu finden, damals dachte ich nur "man klingt der sch....", hab ihn dann wieder abgegeben, laut SM hatte der MKS20 1986 schon einen Burr & Brown PCM-54 DAC verbaut...klingt lecker.
SM wie SynMag oder was? Die BB PCM Teile sind damals wohl einige der wenigen überhaupt existierenden DACs gewesen, stecken ja in einigen Synths und FX drinnen.

auch nicht Sado..... SM wie Service Manual
 
Hi,

ich habe ein P330.
Damals hieß es von Roland, daß sich das P330 nur vom MKS20 im fehlenden EQ und in der Größe (1HE statt 2HE) unterscheidet.
Weiß jemand da was genaueres?

btw, viele Leute haben bei meinen Stücken damals den guten Pianosound erwähnt. Und ich fand (und finde heute noch) das Vibraphon klasse.

Gruß,
Bernd
 
Der Chorus ist einfacher aufgebaut im P330, siehe diesen Link:
http://www.retrosynth.com/gear/digitalpiano/

The real difference in sound between units is due to the chorus board. The MKS-20 features a gargantuan analog chorus board, while the P-330 features an effects board 1/3 the size and with 1/5 the active components.
 
Ja, danke für den link.
Viel schreibt er ja nicht. Es könnte ja auch sein, daß der P330 Chorus einfach nur höher integriert ist und daher kleiner. Die pure Menge der aktiven Bauteile sagt ja erstmal noch nichts aus.
Ich hab's auch nie akustisch verglichen. Als kleinen Nachteil empfand ich aber schon den fehlenden EQ. Wie auch immer, ich war zufrieden damit.
 
Hallo,

ich hatte den MKS-20 auch ein paar Jahre im Einsatz, allerdings nicht "nur" als Housepiano, sondern schon als "echten" Klavierersatz für Rock. Was mich immer wieder beeindruckt hat, war die Dynamik des Sounds beim Spielen über eine gute Hammermechanik. Der ging (zumindest aus meiner Erinnerung) schon über das hinaus, was man sonst so bei einfachen Romplern vorfand. Beim Umstieg auf ein Yamaha S90ES war das Gerät dann aber doch obsolet. Den MKS-20 hatte ich damals von Volker Griepenstroh bekommen ...

Gruß
Jörg
 


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