Roland Space Echo RE-201 - Meinungen?

[hairmetal]

Wieso gibt es eigentlich so wenig neue Alternativen?

Gibt es doch ...aber das Fulltone TTE Tube Tape Echo ist einfach teuer wie sau!

Auch der T-Rex Repicator ist kaum billiger (und limitiert)

Am preiswertesten dürfte immer noch Boss' eigenes RE-20 kommen.

 

[ppg360]

Das Fulltone ist, wie auch der Replicator, ein vom Market Electronics/Maestro Ehoplex inspiriertes Gerät. Es verwendet dieselben merkwürdigen Endloscassetten und verfügt über denselben auf einer beweglichen Schiene montierten Tonkopf, wie ihn Dynacord später für die Echocords verwendet hat. Das Echoplex ist recht interessant, weil es sehr lange Echos mit sehr langen Repeats erzeugen kann, ohne sich in Lärmorgien aufzuschaukeln, aber es hat nur einen Aufnahme- und einen Wiedergabekopf, das schränkt die Möglichkeiten empfindlich ein. Dafür wäre ich nicht bereit, so viel Geld auszugeben -- die Sound-on-Sound-Funktion beim EP-3 reißt es dann auch nicht mehr raus.

Das Boss RE-20 klingt einfach nur scheiße -- sorry, aber da haben die Roland-Ingenieure zum zweiten Mal nach dem RE-3 bewiesen, daß sie ihre eigenen Geräte nicht verstanden haben (geschweige denn, überzeugend simulieren -- ein Phänomen, das nicht erst bei den Boutiques offensichtlich wurde).

Da kann man als Bandechosimulation genauso gut ein Akai Headrush oder ein Korg DL-8000R kaufen, die klingen überzeugender scheiße.

Ich habe beide mal für kleines Geld auf dem Flohmarkt in Ibbenbüren stehen lassen. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich da versäumt habe.

Das ist grundsätzlich so etwas wie unten abgebildet. Aber es ist kein Halltank dabei. Die Bandführung ist deutlich einfacher. Klanglich wahrscheinlich ähnlich, Tape eben. Wie klein war das Geld denn und wann hast Du es stehenlassen? [...]

Ach, da steckt ein Evans- bzw. Multivox-Laufwerk drin (also im Prinzip Shin-Ei)? Es gab ja einfachere Varianten vom im MX-312/ES-780/E-3000 verbaute Laufwerk.

Stephen

 

[hairmetal]

Dann nimmste halt den Strymon El Capistan...

 

[ppg360]

Dann nimmste halt den Strymon El Capistan...

Tut mir leid, den finde ich zu teuer und zu kacke vom Sound -- ich habe nie nachvollziehen können, an welchem Körperteil die Ohren derjenigen befestigt sein müssen, die den so über den grünen Klee loben.

Vielleicht bin ich aber auch nur völlig blasiert, weil ich so viele originale Bandechos benutzen durfte und darf.

Stephen

 

[swissdoc]

Ach, da steckt ein Evans- bzw. Multivox-Laufwerk drin (also im Prinzip Shin-Ei)? Es gab ja einfachere Varianten vom im MX-312/ES-780/E-3000 verbaute Laufwerk.

Sorry. Falsch verstanden. Es ist einfach ein Gerät mit 4x4 Auswahl der Echo-Heads, so wie es beim E3000 etc. auch ist. Das Laufwerk ist technisch einfacher gehalten.

 

[swissdoc]

Vielleicht bin ich aber auch nur völlig blasiert, weil ich so viele originale Bandechos benutzen durfte und darf.

Bist Du nicht. Die Emulation klingen i.d.R. komplett anders. Einzig die oben genannte Outer Space Geschichte klingt vernünftig. Evtl. sogar besser als das UAD Teil (gibt es das überhaupt noch?)
https://www.audiothing.net/effects/outer-space/

 

[swissdoc]

Wenn es was "neues" sein soll dann nur das Binson Echorec, soll ja Anfang dieses Jahres erhältlich sein.

Lies den Text nochmal genau. Wenn es Ende 2018 kommt, dann grenzt das schon an ein Wunder.

 

[ps4074iclr]

Wieso gibt es eigentlich so wenig neue Alternativen? Oder kennt ihr was gutes, bezahlbares mit Band?

Kleine Anekdote: In den späten 90ern oder frühen 0er Jahren haben wir für unsere Band einen billigen Verstärker mit eingebautem Effektgerät gesucht und dabei in der näheren Umgebung insgesamt drei Geräte jeweils mit eingebautem Bandecho angeboten bekommen! Wir haben uns natürlich fürs billigste entschieden (das war die Zeit, wo uns selbst Öttinger zu teuer war), nämlich für ein 4-Kanal Dynacord Amp mit Bandecho für 40 DM. Abgesehen davon, dass die Potis alle gekratzt haben, war der Sound echt okay und das Bandecho war unser fünftes Bandmitglied. Sicher kein Vergleich mit dem luxuriösen RE-201, aber das Ding hat unseren Klang schon enorm geprägt.

 

[Mr. Roboto]

Das Boss RE-20 klingt einfach nur scheiße -- sorry, aber da haben die Roland-Ingenieure zum zweiten Mal nach dem RE-3 bewiesen, daß sie ihre eigenen Geräte nicht verstanden haben (geschweige denn, überzeugend simulieren -- ein Phänomen, das nicht erst bei den Boutiques offensichtlich wurde).

Sooo! Endlich mal jemand, der das genau so sieht, wie ich. Das sage ich ja schon seit Jahren, dass das Teil totaler Mist ist und das obwohl es ja hier von den ganzen "Profis" immer so gelobt wird. Die müssen ihre Ohren wirklich immer zugeklappt haben und dann auch noch die richtigen Dub gehört haben.

Dann nimmste halt den Strymon El Capistan...

Tut mir leid, den finde ich zu teuer und zu kacke vom Sound -- ich habe nie nachvollziehen können, an welchem Körperteil die Ohren derjenigen befestigt sein müssen, die den so über den grünen Klee loben.

Vielleicht bin ich aber auch nur völlig blasiert, weil ich so viele originale Bandechos benutzen durfte und darf.

Ich persönlich bin ja eher ein Anhänger des Geräts. Ich gebe Dir allerdings recht, an manchen Tagen finde ich es auch einfach schrecklich. Also ich es zum Beispiel bekommen hatte, bekam ich aus der Kiste absolut nichts vernünftiges raus. Klang alles total daneben. Nach einigem hin und her und einigen Tagen rumschrauben, bekam ich dann doch Sounds, wie ich sie haben wollte und zwar in guter Qualität. Es gibt allerdings immer noch Tage an denen an dem Gerät nichts funktioniert und es total kagge klingt.
Eines der Probleme bei der Kiste ist, dass die Doppelfunktion der Regler nicht auf dem Gehäuse aufgedruckt ist. Wie dämlich ist das denn? Gerade diese Parameter jedoch sind es, die für wichtige Dinge eines Dubdelays verantwortlich zeichnen.

 

[ppg360]

[...] Nach einigem hin und her und einigen Tagen rumschrauben, bekam ich dann doch Sounds, wie ich sie haben wollte und zwar in guter Qualität. [...]

"Nach einigen Tagen und viel Rumschrauben" -- das ist bei einem Bandecho nur der Fall, wenn man es wartet und wieder auf Vordermann bringt. Ein gutes Gerät sollte nach dem Prinzip "Reinstecken und sich wohlfühlen" funktionieren, nicht mit viel Ach und Krach und hier und da...

Jedes Gerät, das nicht innerhalb kürzester Zeit -- am besten auf Anhieb -- das tut, was ich von ihm will, geht ganz schnell wieder zur Tür raus.

Ich habe derzeit dieses Erlebnis mit einem Akai Headrush -- vom Konzept her sicherlich ganz toll, aber wenn das ganze Konzept nicht wie ein Bandecho funktioniert, obwohl es so angelegt worden ist, dann haben die Ingenieure das Eine oder Andere nicht verstanden. Alleine die Möglichkeit, virtuelle Köpfe verschieben und die Pegel untereinander einstellen zu können, ist sicherlich ganz nett, aber in der Praxis so gut wie nutzlos.

Stephen

 

[Space]

[QUOTE="hairmetal_81, post: 1553795, member: 10008"
Am preiswertesten dürfte immer noch Boss' eigenes RE-20 kommen.

[/QUOTE]



Ich war letztens auf einem Hauscka Konzert. Hat mich gewundert, das RE-20 auf seinem Pedal-Board zu sehen. Kommt wohl immer auch drauf an, was man daraus macht...

 

[hairmetal]

Ein gutes Gerät sollte nach dem Prinzip "Reinstecken und sich wohlfühlen" funktionieren

Dann würde ich zu 'nem Picoverb greifen...

 

[ppg360]

[...] Kommt wohl immer auch drauf an, was man daraus macht...

Das, und auf die Ansprüche, die man hat.

Stephen

 

[Space]

Wenn man Ansprüche hat, wird man wohl nicht soviel damit anfangen können.
Bei ihm hat's gereicht..

 

[Mr. Roboto]

Selbst ohne Ansprüche ist das Teil Mist.

 

[hairmetal]

Sehr pointiert formuliert. ^^

 

[rblok]

Falls ich hier aufwärmen darf:
Ich hab grad die VSTs Outer Space gegen Dub Station getestet. Dabei ist mir das nagelneue King-Tubby-VST noch in die Hände gefallen. Das klingt für meine Ohren zwar deutlich besser als Dub Station, scheint aber wesentlich weniger flexibel zu sein. Wie seht ihr das?


https://www.youtube.com/watch?v=K6pKPq4wPpY

 

[verstaerker]

Am preiswertesten dürfte immer noch Boss' eigenes RE-20 kommen.

sagen wir lieber billig