Router Positionierung

Problem: in einem Luftschutzbunker gibt es so alle 30-40 Sekunden eine kurze Unterbrechung der WiFi-Verbindung zwischen dem Router und iPad. Die Verbindung ist dann sogleich wieder da, doch es ist im Livebetrieb unbrauchbar, bzw. etwas mühsam. Wenn eine DAW läuft, muss man sich 100%ig auf die Controller verlassen können. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist es eben nur beschränkt brauchbar.

Beide Geräte befinden sich innerhalb des Raumes, aber auch wenn das iPad nur einen Meter obstruktionsfrei entfernt ist, gibt es diese Unterbrüche. Zuhause in den Bergen (Mauerwerk, Holz) gibt es dieses Problem nicht, ich kann iPad-Apps stundenlang laufen lassen und sie funktionieren immer. Genau wie es sein soll.

Das Setup ist an beiden Orten dasselbe. Router, iPads, IP-Adressen.

Der Router ist meist dabei mit den iPads, ich muss nur Netzwerkkabel einstecken und bin an jedem Ort sofort in einem LAN verbunden. Praktischer als ad-hoc irgendwie. Latenzmässig auch kein Nachteil, Regler bewegen sich in Echtzeit wie bei verkabeltem MIDI.

Der Bunker, der übrigens unser neuer Übungungsraum ist, stelle ich mir als beinah idealen Faraday'schen Käfig vor. Beton mit Armierungseisen rundum, Eisentüre und geöffnete Betontüre, Lüftungsanlage mit Filter. Bekanntlich schirmt ein Faraday'schen Käfig ab, aber was ist, wenn Sender und Empfänger sich in so einem Raum befinden? Das ist mir vorerst nicht ganz klar. Ich ging naiverweise davon aus, dass es keine Probleme geben sollte. Sender und Empfänger stehen sich nahe, Reflexionen sollten zu keinen Störungen führen. Im letzten Übungsraum, auch ein Luftschutzkeller, gab es, so viel ich mich erinnere, keine. Aber das war Anfang Jahr, da hatte ich noch Null Erfahrung mit dem Zeug. Vielleicht habe ich eventuelle Unterbrechungen nicht präzise bemerkt, da ich damals auch weniger Apps benutzte. Und da war noch iOS 5, irgendwie ist WiFi schwieriger geworden mit iOS 6. Es funktioniert aber einwandfrei zuhause, daher liegt es wohl schon am Faraday'schen Käfig des Übungsraums.

Ich habe den Router bislang an drei verschiedenen Orten positioniert gehabt. Am Boden, auf 1,5 Meter, doch nichts half. Ich blieb allerdings im Bereich der Netzwerkkabel (3 Rechner), nächstes Mal probiere ich mal ohne Kabel, einfach um die Stabilität der Verbindung zu den iPads zu testen. Werde das aber erst Ende Jahr machen können.

Eine Lösung scheint es keine zu geben, jedenfalls wird in vielen Fällen (auch bei alten Häusern mit Drahtgitter im Mauerwerk) zu Kabelverbindungen geraten. Bin da aber nicht so sicher. Wer Erfahrungen hat oder sonst etwas weiss, nur zu. Ist ja auch nicht ganz uninteressant, technisch gesehen. Auch der Einfluss auf biologische Systeme wäre genauer zu untersuchen. Immerhin ist der Faraday'sche Käfig ein Sonderfall, sowas gibt's in der Natur nicht. Was passiert, wenn die Mikrowellen eines Routers sich in einem Faraday'schen Käfig reflektieren und interferieren? Ich habe da eigentlich keine Ahnung, das ist Hochfrequenztechnik unter speziellen Umständen.

Und: gibt es Einstellungen im Router, die dieser Situation entsprechen? Wäre ja denkbar, da Armierungseisen nicht selten sind in Bürogebäuden. Die wissen sicher einen Rat. Oder arbeiten mit Kabel.

Ein Kästchen anticken, und die Unterbruchsprobleme im Betonbunker sind vorbei? Oder einfach nur die optimale Position des Routers?

Ist eben alles noch etwas neu für mich.
 
ad-hoc ist immer schneller als über den router und weniger störanfällig
also wenn ad-hoc geht nimm das :kaffee:
 
leedoeslala schrieb:
ad-hoc ist immer schneller als über den router und weniger störanfällig
also wenn ad-hoc geht nimm das :kaffee:

da ich ähnliche Phänomene habe, lohnt sich es die IP fest im Router zu vergeben?
Hab da manchmal das Gefühl DHCP steigt aus.
 
leedoeslala schrieb:
also wenn ad-hoc geht nimm das :kaffee:
geht mit iOS 6 nicht mehr bei mir. Braucht vermutlich eine neuere Netzwerkkarte im Laptop bzw. einen neuen Laptop/Macbook. Würde gerne mal ein MBP in den Musikraum nehmen und schauen, wie das funktioniert. Aber viel lieber würde ich eine Lösung haben für den Router.
 
Stell Dir das mal so vor. Die HF Energie, die der Router abstrahlt, wird in dem Bunker an Wänden und Decken mehrfach reflektiert und es kommt dadurch zu einer sehr höhen Feldstärke im Raum. Weiter gibt es durch Interferenz Stellen mit hoher und mit niedriger Feldstärke, die allerdings sehr nahe beieinander liegen wegen der hohen Frequenz. Das ganze ist sozusagen wie eine Hallkammer. Dann überlagern sich die Signale noch mit fast gleicher intensität aber unterschiedlichem Zeitversatz.

In der Richtung vom iPhone zum Router passiert das entsprechend.

Vom Pegel her sollte das also kein Problem sein. Probieren könntest Du mal, ob Du den Router auf eine niedrigere Sendeleistung stellen kannst.
Versuche es mit unterschiedlichen Frequenzen, dann liegen die Interferenzen anders (allerdings war Dein Versuch mit unterschiedlicher Höhe des Routers ohne Erfolg, auch das ändert ja das Wellenfeld).
Kann der Router verschiede Standards? Evtl. den Speed runterstellen, dann kommen andere Modulationen zum Einsatz, evtl. weniger störanfällig.
Hast Du Diversity Antennen, dann damit mal herumspielen.
Anderen Router versuchen, der einen anderen Chipsatz hat.
Router kippen, das ändert die Polarisation.
 
chain schrieb:
da ich ähnliche Phänomene habe, lohnt sich es die IP fest im Router zu vergeben?

Feste IP vergibt man sinnvollerweise nicht im Router, sondern auf den Geräten (und schränkt den DHCP im Router ein, oder schaltet ihn ab).

Hab da manchmal das Gefühl DHCP steigt aus.

Das sollte eigentlich keine Verbindungsabbrüche verursachen, es mag aber Router geben, wo ein wackeliger DHCP das restliche System beeinflusst.
 
marv42dp schrieb:
Das sollte eigentlich keine Verbindungsabbrüche verursachen, es mag aber Router geben, wo ein wackeliger DHCP das restliche System beeinflusst.


irgendwie kommt der Kabel Deutschland Router durcheinander, wenn mehr als 3 drauf zugreifen wollen. Und blockt dann einfach oder sollt ich lieber schreiben, bockt :mrgreen:
 
swissdoc schrieb:
Stell Dir das mal so vor. Die HF Energie, die der Router abstrahlt, wird in dem Bunker an Wänden und Decken mehrfach reflektiert und es kommt dadurch zu einer sehr höhen Feldstärke im Raum. Weiter gibt es durch Interferenz Stellen mit hoher und mit niedriger Feldstärke, die allerdings sehr nahe beieinander liegen wegen der hohen Frequenz. Das ganze ist sozusagen wie eine Hallkammer. Dann überlagern sich die Signale noch mit fast gleicher intensität aber unterschiedlichem Zeitversatz.
ja, so stelle ich mir das auch vor.

Der Router ist auf 5GHz eingestellt, nächstes Mal wenn ich im Musikraum bin versuche ich es mit 2,4GHz. Das ist aber nicht die Sendeleistung, sondern die Frequenz. Wie tut man die Sendeleistung verringern?
 
ist das nicht möglicherweise etwas ungesund wenn man sich dann in so nem strahlungskessel befindet?
 
tom f schrieb:
ist das nicht möglicherweise etwas ungesund wenn man sich dann in so nem strahlungskessel befindet?

So ein WLAN Router sendet mit weniger Leistung (200-500 mW) als ein GSM Handy (1000-2000 mW). Jeder Micowellenherd leckt mehr nach aussen.
 
ist das nicht möglicherweise etwas ungesund wenn man sich dann in so nem strahlungskessel befindet?

das habe ich mich als langjähriger Kritiker bzw. aufmerksamer Beobachter des Mobilfunks natürlich auch gefragt. Bis 2012 habe ich Wireless in jeglicher Form strikt abgelehnt und stets auf Kabel gesetzt. Es ist ja etwas naiv zu glauben, Funksender (auch mit schwachen Signalen) seien vollkommen irrelevant für biologische Systeme. Andererseits musste ich dann doch konstatieren, dass die moderne Funk/Wirelesstechnik zweifellos Fortschritte gemacht hat seit den 90ern. Die Antennen in den Geräten sind heute spiralförmig eingerollt, keine ausziehbare Stabantennen wie früher. Und das gleichzeitig noch mit viel besserem Empfang und höheren Datenraten. Da hat sich meiner Meinung nach schon etwas bewegt, und sogar in eine positive Richtung mit weniger Störung biologischer Systeme. Das ist aber nur meine unqualifizierte Ansicht, vielleicht ist mir durchs Alter die notwendige Feinfühligkeit abhanden gekommen.

So ein WLAN Router sendet mit weniger Leistung (200-500 mW) als ein GSM Handy (1000-2000 mW). Jeder Micowellenherd leckt mehr nach aussen.
wusste ich nicht.

In einem Faraday'schen Käfig wie dem besagten Musikraum kann es aber wieder ganz anders aussehen. So wie Swissdoc geschildert hat, muss man an solchen Orten mit zusätzlichen Überlagerungen, Auslöschungen, und Interferenzen rechnen. Das ist aber ein hochkompliziertes Thema, Wellenlehre, und Hochfrequenztechnik. Ich habe auch vergessen zu erwähnen, dass in dem Raum noch zwei Maus/Keyboard-Funksysteme laufen, die könnten eventuell (oder nur in diesem Spezialfall) auch noch stören.

Ich habe mich bisher noch nicht so ernsthaft um das Problem gekümmert. Wir haben im Musikraum so viele Möglichkeiten, dass ich mich von den kurzen WiFi-Unterbrüchen nicht allzusehr beirren liess, und einfach einen Bass zur Hand nahm oder mit Monotrons in den Gitarrenverstärker ging, oder mit EWI/Samplemodeling spielte (die neue Klarinette-Library ist einfach traumhaft). Das Ziel ist natürlich schon eine unterbruchfreie Verbindung zu DAW/Reaktor/Plugins, und ich werde ein paar Sachen ausprobieren das nächste Mal.

Den Router umkehren und somit die Polarität umdrehen? Ist das ein Witz oder wahr? Wäre wohl nie auf so eine Idee gekommen, aber mal ausprobieren. In Sachen HF und WiFi gibt es vieles, das ich nicht begreife, da fehlt mir schlicht die entsprechende Ausbildung. Die drei Antennen drehen ist sicher auch mal ein Versuch wert. Und natürlich die Position des Routers, da habe ich noch zuwenig variiert.

Sendeleistungseinstellungen konnte ich bisher in meinem Router (Asus RT-N66U) nicht finden, aber der Kanal ist auf "auto". Da kann ich auch mal etwas variieren.
 
tom f schrieb:
ist das nicht möglicherweise etwas ungesund wenn man sich dann in so nem strahlungskessel befindet?

ist es nicht ungesund täglich sein Handy auszuführen, wie verbindet sich das denn immer mit seinem Netz?? Will Keiner wissen, wie verstrahlt wir mittlerweile alles schon sind WIFI WIFI :harhar:
 
scheinbar gibt es eine simple Lösung für das nach wie vor bestehende Problem: ich schalte den Router für 10 Sekunden aus und dann wieder ein. Keine Unterbrüche mehr.

So wie es aussieht, hat der Bunker oder ein Faraday'scher Käfig überhaupt nichts mit dem Problem zu tun. Ich war irregeleitet, da es in dem Luftschutzbunker zum ersten Mal zu beobachten war, und zuhause nicht.

In Wirelessdingen hat sich abgezeichnet, dass man die Geräte nur neustarten oder resetten muss, um Verbindungsprobleme zu lösen (falls alle Einstellungen korrekt sind).
 


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