von CO2 » 06 Mai 2010 23:50
mein e&f rauscht auch recht laut, der unterschied ist schon recht deutlich zwischen filter on/bypass. man (ich) muss sehr genau auspegeln, damit das rauschen erträglich bleibt. hatte mal mit schippmann gemailt und er meinte, das wäre wohl normal, ist halt analog.

auch wenn das rauschen bei dir jetzt wo anders herkam, würde mich ja schon mal interessieren, wie stark eure e&f rauschen.
wie könnte man den den rauschabstand (heißt das so??) vergleichen?
So einfach habe ich das aber nicht gesagt! Ich habe viel mehr differenziert und gesagt, das es sich bei ebbe und flut um eine ganze Reihe analoger Module handelt, von denen jedes seinen Rauschbeitrag dazugibt, wodurch sich bei zunehmender Anzahl von im Signalweg befindlichen Modulen auch das Rauschen mehr und mehr erhöht und das ist völlig normal. Auch habe ich gesagt, dass analoge Schaltungen auf Grund ihrer Natur einfach rauschen, selbst wenn ich ein digitales Gerät an einen Mixer hänge werde ich sofort einen leichten Anstieg im Grundrauschen verzeichnen können, weil Analogelektronik eben rauscht und das wird sie auch noch in 100 Jahren tun.
Gerade aber so nichtlineare Schaltungstechniken, wie sie in spannungsgesteurten Filtern, VCA's, Compressoren und Verzerren verwendet werden (müssen), sind besonders schwer zu händeln und man stößt dort bereits an technologische Grenzen.
Nehmen wir eines der beiden Filter als Beispiel heran und vergleichen nur dieses mit irgend einem anderen dann werden vielleicht nur die wie ich finde sehr hübschen alten CEM's im Rauschen besser abschneiden. Das ist deshalb so, weil es sich bei CEM um eine Ein-Chip-Lösung handelt, die auf der bestmöglichen Technologie überhaupt aufsetzt (und die hat sich übrigens in den letzten 30 Jahren kaum ein Quäntchen verbessert). Da meine Schaltungen vollständig diskret aufgebaut sind, also aus vielen einzelnen Operationsverstärkern und Transitoren bestehen, würde sich der Preis, den man bei CEM ein einziges mal bezahlt hier mit der Anzahl der verwendeten Chips multiplizieren. Die Auswahl der Bauteile ist bereits superb, aber das Niveau einer solchen Ein-Chip-Lösung würdet Ihr mir ganz sicher nicht mehr bezahlen und das mit Recht, denn der Unterschied ist nicht mehr so dolle, man könnte vielleicht noch einmal 6 db Dynamik gewinnen für den zehnfachen Preis!
Es ist aber auch nicht das Filter oder der Compressor, um den es geht sondern die Summe aus allem. Ich sagte auch, das man bei analogen Geräten sehr wohl Übung braucht und genau wissen sollte, was man tut, um sich nicht unnötige Rauschanteile reinzuziehen.
Also.z.B.:
1. Rauscharme Signalquellen verwenden! Wenn der SNR (Signal To Noise Ratio) der Quelle schon ein bisschen schlecht ist, kann dieser im Signal enthaltene Rauschpegel schnell in luftige Höhen verstärkt werden, z.B. durch ein selektives Filter (hohe Resonanz), einen aufgedrehten Verzerrer oder bei hoher Kompression gepaart mit hohem Mark up Gain (zum Compressor sag ich noch was).
2. Möglichst hohe Eingangspegel verwenden und die Eingangsstufe auf Gain = 0db (nicht wenn nicht unbedingt nötig oder gewollt auf + 20db, entspricht Verstärkung von 10) setzen.
3. Nur die Module im Signalweg lassen die auch gerade gebraucht werden.
4. Daran denken, dass ein aufgedrehter Verzerrer in der Analogtechnik mit hohen Verstärkungen arbeitet, die nötig sind um das Signal in eine Sättigungskennlinie zu überführen. Wenn aber gerade KEIN Signal anliegt, hat man ein Modul mit Verstärkungen von +40 dB (Faktor 100) dazwischen; dieses wird schwache Signalanteile wie Rauschen, die vor allem in der Signalquelle enthalten sind, LINEAR verstärken, weil die erwünschte Sättigung (Verzerrung) noch gar nicht greifen kann, dafür werden schon ordentliche Eingangspegel benötigt und dann ist auch das Rauschen wieder völlig verschwunden.
5. Der Ein-Knopf Kompressor im euf verändert 3 Dinge gleichzeitig, wenn man den Knopf aufdreht (s. unbedingt Manual). Zum einen erhöht man die Ratio, das verschlechter noch nicht den SNR, dann wird im selben Zuge auch der Kniepunkt (Pegel, bei dem Kompression einsetzen soll) drastisch herabgesetzt (ca. -35 db, entspricht etwa 1 sechzigstel) und dieser Pegelverlust wird ebenfalls mit ausgeglichen, also eine zusätzliche Verstärkung von +35 db (Faktor 56, um genauer zu sein) draufgeschlagen. Wenn der Kompressor im linearen Betrieb ein SNR von 99 db hat (was absolut super ist) dann sind es aber nach dem Mark up Gain von +35 db eben nur noch lausige 64 db SNR. Und selbst ein 500 mal teurer dbx Kompressor wird diesbezüglich nur schlappe 10 db besser liegen, weil, wie ich eingangs sagte, man bereits an technologischen Grenzen rangiert.
Und bitte vergleicht gleiches mit Gleichem (also bitte auch kein 24 Lowpass mit einem 6 db Lowpass). Die Schaltungen im euf sind Spitze und im Sound absolut konkurrenzlos. Ich mag auch lieber rauscharme Signale aber es gibt noch mehr als das...und das ist das, was wir nicht greifen können (ebbe und flut

. Ich stelle mich jedem nicht hinkendem Vergleich.
Also Leute, danke für Eure Anteilnahme....
Tschöö mit ö,
eurer Schippmann