Sennheiser HD 560s gut?

Koch

Koch

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Ich kann neuwertige Sennheiser HD 560s für 90 euro kaufen. Die sollen neutral im Klang sein, sher gut auflösen und sehr gute Ortbarkeit haben. Sind wohl Abkömmlinge der HD 600. Gibt es irgendwelche Einwände gegen diese KH?
Ich könnte auch HD 558 für deutlich weniger bekommen, oder HD 660 für deutlich mehr.
 
Grundsätzlich ist Sennheiser fast immer gut. Allerdings sind das offene Kopfhörer, die sich für Musiker-Anwendungen aufgrund der offenen Bauweise daher nur bedingt eignen.
 
"Die Kopfhörer stammen aus einer Mysterybox eines bekannten Elektrofachhändlers und werden nun weiterverkauft, weil sie nicht benötigt werden..."

Kopfhörer mit Neupreis 200€ in einer Wundertüte??
 
...der Hygiene wegen, den Preis für neue Ohrpolster (bei bereits gebrauchten Kh) sollte man dann auch noch dazurechnen...
 
Alternative; Für Sängerinen die ich bisher im Studio hatte war ein offener Kh stets genau das richtige, da sie sich nat. beim Singen gut selbst hören wollen/könnten, klar mit n'em geschlossenem geht das ja schlecht...
 
Die Kopfhörer sind angekommen, sind wie neu, wurden vom Vorbesitzer nur kurz getestet.
Bei meinen HD 430 ist die Musik großzügig um einen herum. Beim 560s ist die Musik gedrungen, da öffnet sich kein Raum. Und wenn, dann nur zwischen den Ohren, nix plastisches oder dreidimensionales.
Trotzdem werde ich nicht zu den 430 zurück wechseln, die fallen überall auseinander und haben wohl ein paar Fehler im Frequenzgang. Wenn die 560er tatsächlich so neutral sind wie behauptet wird, muss ich alle meine Sachen nochmal neu abmischen. Mein Battle Beitrag Cybernauten klingt gruselig. Da stimmt irgendwie gar nichts.

Bei One - U2 spielt ab und zu eine tiefe Low Tom. Das kann man mit HD 560s ganz genau hören. Bei den HD 430 hört es sich an wie ein Bass. Der 430 spielt tiefe Töne viel entspannter, aber er löst nicht fein genug auf, um in diesem Fall Bass von Drum unterscheiden zu können.

Clint Eastwood - Gorillaz kenne ich gut. Das Stück hat mächtig Bass um wumms. Mit den HD 560s ist das to much, wirkt aufgebläht und angestrengt, da kommt kein entspanntes feeling auf.

White Out - Headless chickens normalerweise kann man super in dieses Soundgewitter eintauchen. Hier spielt es sich ziemlich exakt in der Mitte des Kopfes ab. Möglicherweise wurde es genau so abgemischt. Das kann sein. Trotzdem wirkt es mit allen anderen KH viel größer.


Auch ein paar Filme getestet. Die Universum Fanfare mit Pauken und Trompeten ist wie eine Beleidigung für die Ohren. Normal ist das einfach nur laut und mächtig, hier wirkt es kümmerlich und kränklich. Die Auflösung und Ortbarkeit ist bei Filmen wie Ferris macht blau oder no country for old men sehr gut. Nur wieder diese Enge im Stereopanorama. Eintauchen und geniessen klappt nicht wirklich und schon gar nicht wenn man einen Vergleich zu anderen KH hat. Außerdem sind Geräusche am Rand vom Stereopanorama zu stark abgegrenzt vom Rest. Das wirkt unnatürlich.

Vielleicht sollte ich es mal mit K702 probieren. Oder K712 pro? Manche sagen der 712 pro trägt im Bass zu dick auf. Bassüberhöhung mag ich gar nicht.
 
Habe etwas gefunden um Kopfhörer zu testen


https://youtu.be/MkVyFZi8ClE?t=24


Am meisten fällt auf, dass die HD 560s "oben" nicht können. Oberhalb der Kopfhörer existiert da nichts. Bei den HD 430 ist das Gewitter wirklich über einem drüber und man ist im geschehen drin. Alles ist plastisch und man ist bei "hinten" emotional berührt, dass da etwas hinter einem ist. Das Flugzeug wirkt wie ein Flugzeug und nicht wie die Imitation eines Flugzeugs. Bei den 560s ist die Ortbarkeit (bis auf oben) nicht falsch, aber doch irgendwie enttäuschend für solch hochgelobten und viel moderneren KH.

Kann das jemand bestätigen?

Könnte es sein, dass die HD 560s tatsächlich zu gut sind, zu genau den Klang aufdröseln und deshalb unnatürlich wirken und kein echtes Feeling aufkommen lassen?

Wo sie sich das Schlachtfeld auf Pferden anschauen, bei no Country for old men, sind die Windgeräusche mit HD 430 auf höhe der Ohren, mit HD 560s deutlich unterhalb der Ohren. Wer hat recht?
Ich habe nichts gefunden, um das "oben" bei Filmen oder Musik genauer zu testen.
 
Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, da klingt wahrscheinlich alles erstmal "falsch". Als ich meine Monitore damals bekommen hatte und die auf Ohrenhöhe aufgestellt waren, hatte ich immer das Gefühl, dass der Sound von oben kommt, weil ich es vorher immer gewöhnt war, das meine Boxen der Stereoanlage direkt auf dem Tisch standen.
 
Du hast sicher recht, aber ich höre seit 3 Tagen ausschließlich mit den neuen, habe die alten nur ab und zu für ein paar Sekunden zum gegenhören benutzt. Wie lange dauert denn die Umgewöhnung?
 
Aber wenn ich zwei KH miteinander vergleiche, ist der Unterschied doch direkt zu hören, auch wenn man die KH nicht kennen würde. Ich meine die Unterschiede sind offensichtlich. Sich dran gewöhnen ist ja dann wieder was anderes. Vielleicht meldet sich @marco93 oder andere, die die HD 560s oder HD 600 haben noch.
Was sagt ihr zur Einspielzeit? Manche sagen eine Nacht laute Musik laufen lassen, andere meinen nach 1 Monat sind Kh eingespielt!
 
@Koch

Zitat:
"Bei meinen HD 430 ist die Musik großzügig um einen herum. Beim 560s ist die Musik gedrungen, da öffnet sich kein Raum. Und wenn, dann nur zwischen den Ohren, nix plastisches oder dreidimensionales."

Möglicherweise hast Du bei Deinen alten ramponierten HD430 eines der beiden Anschlußkabel an den Kopfhörermuscheln versehentlich um 180 Grad verdreht eingesteckt, sodaß er "gegenphasig" arbeitet und Dir dadurch eine "spezielle" Räumlichkeit (in Verbindung mit einem "absonderlichen" Baßverhalten) vorspiegelt.
(Auch bei meinem HD530II lassen sich die Anschlußkabel problemlos verkehrtherum einstecken.)
Test:
Mono-Baß einspielen und die Anschlußstecker der Kopfhörerkabel hinsichtlich Verpolung testen (Bei korrekter Polung ist ein Mono-Baß ausschließlich im Zentrum des Schädels ortbar.)


Und allgemein:
Bei einem "baßlastigen" Kopfhörer werden die höheren Frequenzanteile durch den Baß sozusagen "maskiert" (bzw. überlagert), wodurch natürlich die Räumlichkeitsdarstellung leidet.

Weiters:
Ein ENTSCHEIDENDER Einfluß hinsichtlich des Kopfhörer-Frequenzgangs stellt die Ausgangs-Impedanz des Kopfhörerverstärkers (bzw. jenem Gerät, an welchem der Kopfhörer gerade angeschlossen ist) dar.
Es bedeutet beispielsweise klanglich einen himmelweiten Unterschied, ob die Ausgangs-Impedanz beispielsweise null Ohm, 47 Ohm oder 100 Ohm beträgt.
(Test, den ich vor vielen Jahren einmal mit einem neueren Sennheiser-Kopfhörer in Verbindung mit dem Kopfhörer-Ausgang eines CD-Players durchgeführt habe:
Null Ohm: Baßlastig.
56 Ohm: Hell, klar und räumlich.
120 Ohm: Dumpf)

Achtung:
Die Ausgangs-Impedanz des Kopfhörerverstärkers (bzw. jenes Geräts, an welchem der Kopfhörer gerade angeschlossen ist) korreliert auch GLEICHZEITIG mit der Impedanz des Kopfhörers SELBST, wodurch sich die resultierenden Frequenzgänge (eigentlich in alle Richtungen und natürlich frei von jeglicher technischen Norm) generell abenteuerlich gestalten.

Ergänzend:
Der Frequenzgang eines Kopfhörers läßt sich auch auf mechanischem Wege stark beeinflussen.
Beispiel, anhand älterer (offener oder halboffener) AKG-Kopfhörer (AKG 701 oder Ähnliches):
Hier wird der Frequenzgang maßgebend DADURCH beeinflußt, wieviele JENER Öffnungen, die unmittelbar im Inneren der Kopfhörermuschel um den Treiber herum angeordnet sind, verschlossen (oder geöffnet) sind.
In der Regel sind diese Öffnungen entweder (mittels einer luftundurchlässigen Folie) zugeklebt (also verschlossen), oder mittels eines schwarzen dünnen (luftdurchlässigen) Vlieses beklebt (also geöffnet).
 
Aber wenn ich zwei KH miteinander vergleiche, ist der Unterschied doch direkt zu hören, auch wenn man die KH nicht kennen würde. Ich meine die Unterschiede sind offensichtlich. Sich dran gewöhnen ist ja dann wieder was anderes. Vielleicht meldet sich @marco93 oder andere, die die HD 560s oder HD 600 haben noch.
Was sagt ihr zur Einspielzeit? Manche sagen eine Nacht laute Musik laufen lassen, andere meinen nach 1 Monat sind Kh eingespielt!
Ich denke "Einspielen" im Sinne davon, dass sie da etwas technisch verbessert ist Quatsch. Viel eher gewöhnt man sich daran. Bei mir klangen die am Anfang wie jetzt. Wenn mir jemand an Hand von Messungen zeigt, dass sich da etwas verändert, dann glaube ich es.
 
Die beweglichen Bauteile müssen sich dehnen, von daher wird sich da sehr viel in den ersten Spielstunden tun. Das kann von 24-48 Std oder auch über 100 der Fall sein.
Sollte im Handbuch stehen.

Hören tut man das nur im Vergleich alter und unbespielter Kopfhörer, aber so von Anfang an, wenn man nicht drauf achtet und nicht weiß worauf man hören muss, wird man uU davon keine Kenntnis nehmen.

Manche LS oder KH klingen anfangs seltsam, irgendwie falsch, uU bassarm o.ä. weil die Auslenkung der Membran noch zu begrenzt ist.
 
@marco93 können deine HD 560s "oben"? Kannst du mit anderen Kopfhörer vergleichen? Siehe https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/sennheiser-hd-560s-gut.165723/post-2562503

Ich hab mal gegen die DT 880 verglichen. Bei denen ist der Hinten und Oben-Eindruck minimal besser, als bei den HD560s. Bei Oben bin ich mir aber noch so sicher, ob ich mir den Unterschied nur einbilde. Die H560s stimmen aber über den ganzen Frequenzgang nahezu perfekt mit der Harman-Kurve überein, was man von den DT880 nicht behaupten kann (schwacher Bass und krumm in den Höhen).
 


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