Sequential Prophet 5/10

Eben, es gibt nur eine Handvoll moderne Synths die so gut wie ein P5 klingen. Dafür gibts dann jetzt den P10 rev 4 mit 10 Stimmen - reicht für die üblichen Akkorde. Der rev 3.3 hatte übrigens schon MIDI.
 
Habe den Prophet 5 (in meinem Fall P10) ja noch nicht so lange, aber mein klarer Favorit - den und ein Fender Rhodes, mehr braucht es für mich persönlich nicht.

Freue mich jedesmal, wenn ich dran sitze, über die sehr gut klingenden Sounds mit großem Sweet Spot, den klassischen Look mit dem schönen Nussbaum-Holz in Kombination mit dem schwarzen Panel, das luftige simple Layout und die hervorragende Verarbeitung.

Kein Wunder, dass der damals so eingeschlagen hat - neben der Tatsache, dass er speichern konnte/kann - und heute immer noch viele Musiker und Synth Connaisseure inspiriert...
 
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+1 .. das hört man immer wieder im Zusammenhang mit dem P5.
„Kurze“ Stellungnahme noch zu dem, was ich vorhin hier geschrieben habe:

Eine 5-Seiten-E-Gitarre mit zwei Tonabnehmern (Humbucker bei Gibson nach Les-Paul, z.B.) ist und bleibt praktisch immer gleich, egal wieviele unterschiedliche Modelle man vor sich hat. Egal ob vintage oder neu. Sie werden alle teils völlig unterschiedlich klingen, doch die Features und Möglichkeiten (unabhängig von verfügbaren Reglern) bleiben gleich.

Gleiches „Spiel“ bez. Klaviere.
Spielgefühl und Anzahl der Oktaven der Klaviatur mal außen vor.

Ein Synthesizer punktet oder unterscheidet sich ggü. anderen jedoch nicht nur im Klang (und dem vorgegebenen, und technisch begründeten Signalweg), sondern durch sein Konzept und durch verfügbare Features, welche buchstäblich massiven Einfluss auf das ausüben, was am Ende der Signalkette am Audio-Out rauskommt.

Deshalb (und so meinte ich das) ist der Vergleich zur akustischen Instrumenten, so wie hier dargestellt, eher unpassend.

Der P5 kann sehr wenig und zudem spuckt er alles am Audio-Out in mono raus. Gerade im Bezug auf umfassend modulierte Pads, die bei anderen Synths auch mithilfe von FX sanft im Stereo-Panorama schweben (können), kann der P5 nicht. Die max. 5x-Polyphonie limitiert ihn gerade bei schnell nacheinander geschlagenen Akkorden mit langen Releases, enorm. Dann: FX hat auch keine (was bei polyphonen Synths praktisch ein Must-Have heute ist und die klanglichen Variationen bei Strings, Pads und anderen polyphon gespielten Sachen, extrem ausdehnen und verbessern kann, je nach dem, was man vorhat).

Der P5 gehört zu den ersten polyphonen Synths der damaligen Zeit. Dass er so wenig kann/konnte, ist der damaligen Zeit und der damals verfügbaren, technischen Möglichkeiten geschuldet.

Und obwohl der P5 so stark in seinen Fähigkeiten limitiert ist, klingt er fantastisch und lässt sich wunderbar spielen. Zudem ist der gewünschte Sound, sofern man den P5 und seine max. Möglichkeiten kennt, schnell geschraubt.

Aus der Sicht, eben der klanglichen, wird ein P5 nie langweilig.
 
Aus der Sicht, eben der klanglichen, wird ein P5 nie langweilig.
Der P5 in Original, damals gab es noch gar kein reissue, war einer der langweiligsten Synths, die ich je gespielt habe. Ich fand ihn bereits nach paar Minuten schon sehr enttäuschend und langweilig, viel kann man ja nicht einstellen. Da kam echt nix was mich abgeholt hat. Ich konnte es kaum glauben. Meine Erwartungen waren wohl auch zu hoch. Es ist wohl einfach auch Geschmacksache und eher ein Synth für den Mix als für Solo. Und mit guten FX kann man ihn sicher stark aufwerten. Das ist so denke ich besser als wenn ein billig FX mit rein gebaut wäre, wie bei vielen anderen. Allerdings ein riesen Brett mit paar lumpigen Reglern, um dann Synthesemäßig so dünn und langweilig zu klingen? Mit 10 voices und als Desktop ist er für mich dann eher interessant. Jedoch vom Sounddesign braucht er dahinter noch so viel Arbeit, da tun es auch viele andere Synths, die dann auch mit teuren FX entsprechend gut klingen. Ggf mit weniger EQ, denn den P5 muss man eher nicht mehr beschneiden, das ist dann wohl der Vorteil. Bei anderen Synths nimmt man dafür VCF und VCA Pegel zurück. Der P5 ist anscheinend sehr konservativ vom gainstaging.
 
Oft ja.. aber hierbei ? Eher nein.

so dünn und langweilig zu klingen?
Wow. Du willst hier wohl provozieren?
Er klingt voll und rund. Nein nicht überbordend fett, aber rund und ausgewogen. Ich bin mehr als überrascht wieviel - mit doch vergleichsweise wenig - hier rauszuholen ist. In ein paar Minuten kann man das nicht vielleicht einfach nicht erfassen!?

vom Sounddesign braucht er dahinter noch so viel Arbeit

Nein. Ein einfaches Delay oder ein CHorus und die Sonne geht auf. Ich mag es eher selten wenn Synths schon FX mitbringen (nicht weil es keine gute Idee wäre, aber weil die sehr oft mehr als bescheiden klingen)

Meine Erwartungen waren wohl auch zu hoch

Meine wurden deutlich übertroffen. Ich hatte Sorge das er für meine Zwecke zu limitert ist - wohl weil die Leute oft immer die selben öden 70er Leads und Bässe vorführten.
Er ist einer meiner absoluten go-to synths geworden.


Ich habe den Eindruck das du ihn nicht richtig kennengelernt hast oder ich kenne deine Anforderungen an einen Synth nicht. Bestimmt machst du ausschließlich unfassbar ausgefeilte hochkomplexe Synthsounds.
 
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…Allerdings ein riesen Brett mit paar lumpigen Reglern, um dann Synthesemäßig so dünn und langweilig zu klingen?

Also, keine Ahnung was du da unter den Händen gehabt hast, die Potis sind schwer und sehr angenehm, im Unison Modus bei weitem nichts dünnes zu hören und im Poly Mod auch nichts langweiliges.

Die Klänge sind eher Prächtig und im allen sehr edel, ich hatte den viele Jahre.
Würde deshalb heute einen P10, wohl fast blind kaufen….

SCI P5
 
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Mir sind Synths mit begrenztem Funktionsumfang, die aber dafür einfach fast immer "gut" klingen, im Lauf der Jahre immer wertvoller geworden. Was wirklich Ungehörtes werde ich darauf zwar nicht mehr zaubern, dafür habe ich ein Instrument, wo ich nicht erst mit diversen Parametern - meistens dazu noch in Untermenüs versteckt - den Sound herauskitzeln muß. Und wo im schlimmsten Fall der Sound komplett in sich zusammenfällt, wenn ich die Effekte, egal ob intern oder extern, ausschalte. An einem Prophet schraube ich in kürzester Zeit einen funktionierenden Sound, der auch schon trocken einfach richtig klingt. Manchmal und für mich sehr oft ist eben auch der Weg das Ziel.

Nach Jahrzehnten des Suchens und Probierens mit vielen Dutzend verschiedenen Synths (in Hard und Soft) ist für mich der "Prophet-Sound" allgemein der Inbegriff von Synthsound an sich. Nicht nur P5/10, sondern ich zähle einfach mal alle diversen Derivate der Propheten mit dazu. Allen voran den Pro One, dessen schnalzig und manchmal auch drahtig elektronische Sound, der mich in den 80ern stark geprägt hat.

Oder ich sags mal so, ohne daß ich provozieren will weil definitiv Geschmacksache, ich persönlich mag den Sound der Prophets einfach viel lieber als z.B. Moog. Und wie bei allen Instrumenten kommt der Sound auch aus den Fingern, sprich eigene Spiel- und Modulationstechniken.
 


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