Serielle Musik

Super, das kann alles und nichts sein. Angefangen von der Zwölftonmusik bis zur modernen algorithmische Komposition....
 
Ach, das haben wir in der Mittel- oder Oberstufe auch durchgeackert, das Thema. Mir kräuseln sich bei solchem Getöne die Zehennägel. Ich habe in der Zeit mal spaßeshalber Würfel genommen oder verdeckte Zettelchen gezogen und den ausgelosten Werten entsprechend "Melodien" zuwege gebracht. Klang alles schrottig. :floet:
 
Serielle Musik ist Übertragung des Reihendenkens auf alle organisierbaren musikalischen Parameter und somit eine Weiterentwicklung der Zwölftontechnik Schönbergs.
Viele halten es für ein Phänomen der 50er und 60er Jahre und behaupten z.B., Stockhausen hätte sich von der Seriellen Musik abgewandt.
Das stimmt aber nicht. Sein multiformales Komponieren wie etwa im Licht-Zyklus ist ganz klar der seriellen Denkweise verhaftet bzw. eine Erweiterung/Weiterentwicklung der seriellen Technik.
 
Wenn man mal "Synthesizer" als des kleinsten gemeinsamen Nenner jenseits aller musikalischen Vorlieben annimmt in diesem Forum, dann überrascht der ablehnende Beiklang dieses Genre-Eintrags etwas. Der oben verlinkte Wikipedia-Beitrag ist - ohne dass S. erwähnt werden - mE sehr aufschlussreich, insbesondere die Kritik:

die Interpretation durch die scheinbar begrenzte Exaktheit von Instrumental- und Singstimmen verhindert, dass die überexakten Angaben der Komponisten hinreichend präzise reproduziert werden können. Hier hat die jüngere Geschichte gezeigt, dass die als unüberwindbar geltenden Schwierigkeiten spätestens von der nächsten Generation gelöst werden können – ähnlich wie die einst als „übermenschlich“ geltenden Schwierigkeiten Lisztscher Klavieretüden unterdessen längst Prüfungsaufgabe von gewöhnlichen Konservatoriums-Abschlüssen geworden sind.

Hier wird deutlich, welche - leicht zu übersehende? - Entwicklung die Musik in den letzten 50 oder 100 Jahren genommen hat: über die 100%igen Reproduktion der Musik (Konserve, Sampling), die Reproduktion des Vortrags (Sequencing) bis hin zu einer "neuen Unreproduzierbarkeit" (analog/modular). Ohne Übertreibung lässt sich die serielle Musik am Beginn der Synthesizer-Musik (nicht -Technik) verorten. Das ist doch nicht wenig, oder?
 


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