songs arrangieren

wollte mir mal von euch tips und anregungen holen, wie ihr eure songs nach traditioneller pop/rockart arrangiert...

bei mir ist es so, daß ich loopbasiert eine songskizze ausarbeite
(mit drums, perc, bass, melodie, u/o akkord, effekte usw.) und dann oft einfach nicht mehr weiter komme... so halbfertige sachen liegen schon dutzendweise auf meiner festplatte rum.....

ich nenn diese songskizzen jetzt einfach mal den verse eines songs.
aber wie komme ich jetzt zum chorusteil????
hab schon oft etwas von frage u. antwort beziehung der beiden songteile gelesen, doch irgendwie ist mir das zu abstrakt....

wie macht ihr das?
 
mops schrieb:
wie ihr eure songs nach traditioneller pop/rockart arrangiert...

Gar nicht :lol:


mops schrieb:
wie macht ihr das?

Ganz einfach: Erst baue ich einen Loop (meisstens 8 Takte) mit allen Spuren und Sounds die ich für den Track verwenden will, was nicht ausschliesst das neue dabei kommen oder rausfliegen im Lauf des Songaufbaus. Meisstens kommen mir Ideen für z.B. Melodien auch erst beim Songaufbau.

Aus diesem Basisloop baue ich allmählich das Grundarrangment auf und lege einzelne Parts fest. Wenn das soweit steht und alles passt fange ich mit den Feinheiten und dem ausschmücken an: kleine Breaks einbauen, Variatinen in die einzelnen Parts einbauen, Automationen einzeichnen, Effektspielereien usw...
 
Naja, ich wuerde an deiner Stelle einfach mit Chorus/Punchline/Refrain anfangen, das ist der Ohrwurm Part von Pop/Rocksongs und wenn der erst mal funktioniert, ist der Rest nicht mehr ganz so schwer.
 
@acid

so in der art mach ichs eigentlich eh, nur halt mit 4 taktern...
und genau da ist eben mein problem....
weil ich zu dem zeitpunkt ja schon eine melodie habe und ich eben irgendwas ändern muß für den nächsten songpart....
ich versuch dann halt meistens die melodie oder den akkord zu ändern, aber irgendwie fehlt mir noch der plan, damits richtig kickt....
schwierig zu beschreiben....

@summa
ob jetzt meine songskizzen der chorus oder verse part sind, kann ich garnicht mal genau sagen (vielleicht doch eher der choruspart)...
ich mach ja nicht gerade die klassischen mitgröhllieder oder so... vom stile her eher so dub, downbeat geschichten a la thievery cooperation, nightmares on wax, kruder@dorfmeister usw...
 
Ich denk mir Sachen oft zunächst mal im Kopf (oder am Keyboard) aus, halt Melodie, Akkorde und eine ungefähre Vorstellung wie's arrangiert sein soll, im Sequenzer feile ich das dann aus.

@mops: Du kennst dich doch ein wenig mit Harmonielehre aus, kannst also zB mit Begriffen wie C-Dur oder F-moll etwas anfangen?!?
Wenn nein, würde ichs unbedingt mal lernen, da gibt es sicher auch Grundlagenbücher für...
 
mops schrieb:
@summa
ob jetzt meine songskizzen der chorus oder verse part sind, kann ich garnicht mal genau sagen (vielleicht doch eher der choruspart)...
ich mach ja nicht gerade die klassischen mitgröhllieder oder so... vom stile her eher so dub, downbeat geschichten a la thievery cooperation, nightmares on wax, kruder@dorfmeister usw...

Warum schreibst du dann "nach klassischer Pop/Rock Art"? :birne:

Ich neige ja eher dazu, wenn ich fuer mich selbst Musik machen, mehre komplett unterschiedliche Melodien/Themen zu kombinieren und Wiederholungen zu vermeiden, aber das ist halt alles andere als klassisch oder angesagt...
Geht z.B. mit Breaks, Ueberblenden oder haeufigem kurzen Anspielen des neuen Themas mit "fliegendem" Wechsel. Im Extremfall wird der Sound halt komplett zerbroeselt um im Uebergang zum neuen Sound und neuer Melodie zu werden....
 
@kaneda
kannte ich schon, danke trotzdem.... tweakhead ist immer einen blick wert

@einton
beschäftige mich grade intensiv mit dem thema harmonielehre, darum hab ich auch den thread aufgemacht.... vorher wars halt oft so, daß ich irgendwelche tasten am synth drückte... ohne bezug auf tonart, harmonien usw... klappte mit samples kombiniert mit synthsounds ganz gut... zur zeit machen mir synthies wieder mehr spaß (vor allem seit ich den microkorg habe).... das heißt die jetztigen nummern basieren alle auf synthsounds mit beats, und da wirds dann ganz ohne harmonielehrekenntnisse schnell fad

kennst du noch gute links? bin auf musicplace.de + amazona.de harmonielehrekurse gestoßen, die ich ganz gut fand

@michael b
bin grad dabei, die besten tracks auszusortieren und dann auf myspace zu stellen... kann aber noch ein wenig dauern...
werds dann mal verlinken hier im forum
 
Das ist ein Thema das mich auch brennend interessiert.
Ich habe auch das Problem das ich in einer Tonart "hängen bleibe".
Und bisher hatte ich nicht einmal einen Ansatz wie ich dieses Problem angehen könnte.

Ein bißchen ist mir da ja der Musiktrend entgegen gekommen , mit Stücken die in einer Tonart durchrattern ( Rap zum Beispiel ).
Aber ich will auch "richtige" Songs produzieren die eine Struktur haben.
Funky , groovy , jazzy , melo , hip....., mir geht es nicht darum Musik neu zu erfinden , sondern darum etwas sehr gut zu machen.


Auf das Stichwort Strukur hat mich der Link gebracht den Kaneda gepostet hat ( Danke ).
http://www.tweakheadz.com/recipes.html
Da steht eine Menge drin , aber in dem für mich ausschlagebenden Teil ist von der Song Struktur die Rede.
Davon wie Songs aufgebaut sind , und das man sich seine Lieblingsstücke anhören soll um die Struktur zu verstehen.
Das ist schon mal die Hausaufgabe die ich mir vorgenommen habe; zehn Songs oder so anhören und den Aufbau notieren.

Verse und Chorus ist klar.
Aber es gibt noch einen Teil der nach dem Verse kommt und sozusagen die Einleitung für den Chorus ist.
Wie nennt man diesen Teil ?
Würde man einfach den Chrus an den Verse hängen dann wäre es wie "zack , neue Tonart" , aber dieser Part dessen Name ich suche bildet sozusagen den Übergang.
Ich dachte erst es sei "Bridge" , aber das scheint wieder etwas anderes zu sein.
 
D-Train schrieb:
Würde man einfach den Chrus an den Verse hängen dann wäre es wie "zack , neue Tonart" , aber dieser Part dessen Name ich suche bildet sozusagen den Übergang.
Ich dachte erst es sei "Bridge" , aber das scheint wieder etwas anderes zu sein.

Hör dir einfach mal selber viele Songs an und schau wie die aufgebaut sind...

Bridge ist der "Mittelteil" des Liedes, er kommt nach der 2. Strophe, danach kommt der 3. Vers oder gleich wieder der Refrain. Anstelle oder zusätzlich zur Bridge kommt hier auch häufig ein Gitarren- oder anderes Instrumentalsolo. Sowohl Bridge als auch darauf folgendes Gitarrensolo hat zB "Black Velvet" von Alannah Myles. Die Bridge geht hier bei 2:19 los, nachdem die 2. Strophe mit dem 2. Refrain beendet ist:

http://www.youtube.com/watch?v=zc4cg-w-92M

Die Überleitung zwischen Vers und Refrain gibt es nicht immer (zB nicht bei "All Right now" von Free), ich habe mal gelesen das man diesen Teil als "Introducing Bridge" (oder so ähnlich) bezeichnet, ich denke aber, das man - um Verwechslungen mit der "richtigen" Bridge zu vermeiden, auch einfach "Überleitung" sagen kann... ;-)
 
Aha, hier wird die Überleitung zum Chorus/Refrain als "Pre-Chorus" bezeichnet - :

http://en.wikipedia.org/wiki/Bridge_%28music%29


Wobei die Bezeichnung auch nicht unproblematisch ist, da manchmal direkt an den "Pre-Chorus" erstmal noch ein zweiter Vers + darauffolgender zweiter Pre-Chorus anschließt, und erst nach diesem der Chorus kommt, zB bei diesem schönen 80er-Hi-NRG-Hit: ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=mCiVXigrjjQ

in dem oben gelinkten Lied von Alannah Myles hört man den "Pre-Chorus" übrigens zum ersten Mal bei 0:44, in der zweiten Strophe dann nochmal bei 1:45.
 
Also ich nenn das Ding zwischen Strophe und Chorus auch Pre-Chorus, aber du kannst es natürlich auch Bridge nennen und die Bridge (also das, was oft nach dem zweiten Chorus kommt und nur ein Mal) dann C-Teil oder so. Oder den Pre-Chorus nennst du Walter und die Bridge Hannelore - auch egal, solange du und deine Bandkollegen wissen, was gemeint ist.
Ein guter Trick ist es übrigens, erst Strophe und Chorus zu schreiben, und dann den Chorus als Pre-Chorus zu nehmen und da noch einen draufzusetzen.
 
Band ? :shock: Wie Gras rauchende Hippies ?

Nein , so eine Situation gibt es bei mir nicht.
Ich habe Freunde von mir , die ein Instrument gespielt haben , in Bands erlebt , bei "Proben".
Das waren fast immer 80% Diskussion , zum Beispiel darüber dass der Schlagzeuger zu laut ist , und in den restlichen 20% wurde im besten Fall etwas Musik gemacht.
Wenn ich sowas gesehen habe , dann habe ich immer gedacht "in das Vietnam bekommt mich keiner rein".

Meine Situation , oder die die ich anstrebe ist Songwriter/Producer , bzw. am Anfang im Studio eher eine Art creative Director.
Also jemand der Musik schreibt und dann mit Performern produziert.
Vor längerer Zeit habe ich schon einmal 3 Demosongs für einen Rapper in einem Studio produziert.

Und in der Situation muss ich genau wissen wovon ich rede , deshalb kann ich "es" ( was auch immer ) nicht "Hannelore" nennen.
Das hilft mir auch nicht weiter wenn ich nach Informationen bei Google suche , dazu brauche ich die exakten Begriffe.

Inspirationen für Musik habe ich ( wenn ich mit Musik arbeite ) , dazu noch catchy , also auf den Punkt gebracht.
Aber das ist alles wertlos solange ich in einer Tonart kleben bleibe.
Bei der Musik die ich anstrebe ist es tödlich nach einer Minute noch planlos herumzunudeln.
Deshalb muss ich das Ganze einmal von der theoretischen Seite in Angriff nehmen.
Der Hinweis auf die "Song Stucture" in dem Artikel war so eine Art Initialzündung.
Ich habe immer in Richtung Harmonie und Harmonielehre gedacht.
Natürlich habe ich Musik gehört und mir gedacht "tolles Stück , will ich auch können".
Aber ich bin nie auf die Idee gekommen Songs auf ihre Struktur zu Analysieren.
Dabei sollte ich , für das was ich machen will , das Thema Struktur verinnerlicht haben.
Zum Beispiel alleine um eine musikalische Idee als Chorus oder Verse zu identifizieren , um dann weiter daran zu arbeiten.

Pre-Chorus scheint das zu sein was ich gesucht habe , auch wenn sich Google bei einer Abfrage nicht gerade überschlägt.
Vielleicht gibt es noch eine andere Bezeichnung.
Aber das ist erstmal ein Anfang.

Mir ist aufgefallen das viele Michael Jackson Songs diesen "Pre Chorus" haben in dem die Spannung für den Chorus aufgebaut wird.
In einem Madonna Song folgte im letzten Drittel der "Pre Chorus" noch einmal dem Chorus , um dann wieder in den Chorus überzugehen.

Ich muss mir die Bausteine und mögliche Variationen verinnerlichen....
 
D-Train schrieb:
Ich muss mir die Bausteine und mögliche Variationen verinnerlichen....
Genau das ist der Punkt.
Als ich mal auf einem Songwriting-Workshop des Popinstituts in Hannover war, waren außer mir noch elf andere Musiker da, unter anderem sehr viele Musikstudenten. Und auch da war die Nomenklatur nicht eindeutig, aber schon, was für Teile in einem Song auftauchen können. Prechorus, Bridge, Zwischenteil, Überleitung - alles dasselbe.
Es reicht übrigens, sich mal mit einem Batt Papier hinzusetzen und ein Dutzend Songs zu hören. Dabei einfach die aufeinanderfolgendenTeile mit A, B, C, D bezeichnen, und schon bald werden dir bestimmte Strukturen auffallen, und auch, wo diese bewusst durchbrochen werden. Die Tonarten und Tonartwechsel kannst du dann auch gleich checken. Nach diesem Workshop konnte ich wochenlang keine Songs mehr hören, ohne das im Kopf zu machen - furchtbar! Ging aber nach einiger Zeit wieder...
Wenn du dann mit anderen Musikern zusammenarbeitest, dauert es zwei Minuten, sich auf Begriffe zu einigen. Kein Problem.
 
Warum schreibst du dann "nach klassischer Pop/Rock Art"?

warum nicht???
was du meinst mit songteile zerbröseln, effekte drauf, delays und feedbacks usw.... das gilt eher für dub (das ich ja eh auch viel mache...)
da genügt sicher eine einfache melo, ein bass und beats mit VIIIEELEN effekten drauf...

aber wenn du dir so "kommerzielle" downbeat, lounge, triphop geschichten anhörst, sind diese doch eher nach dem klassischen pop/rock schema aufgebaut, oder?

@dtrain
bei mir ist jetzt umgekehrt, ich beschäftige mich jetzt massiv mit harmonielehre, da mich das andere konzept (siehe tweakhead) nicht wirklich weiter gebracht hat...
btw: was machst du grad für musikgeschichten? mach nebenbei auch ein wenig hiphop beats (oldschool: mit mpc, akai s900 und div. plattensamples)
da hast du vollkommen recht: ein 4 oder 8 takter mit ein paar breaks/mutes genügt, um eine nummer fertig zu stellen
 
Song Struktur ist wie Baustatik. Damit fängt alles an.
Es gibt natürlich mehr Aspekte die einen Song ausmachen , aber wenn man diese Struktur nicht beherrscht bricht alles in sich zusammen.
Vor allem wenn man im vier Minuten Format populärer Musik arbeiten will.

Der Tip sich die Song Struktur von Musikstücken anzusehen ist sehr gut.
Inspiration alleine reicht beim Musik produzieren nicht , man muss auch einen Plan haben.
Wenn die Inspiration am Ende ist , gibt einem der Plan Anhaltspunkte wie man weiter kommt.
Der Idealfall wäre , das beides Hand in Hand arbeitet.

Was Musik angeht bin ich im Moment ziemlich draussen.
Einige Erfahrungen mit Leuten und Musik....falsches Equipment....es gibt soviele Möglichkeiten den ganzen Kram hinzuschmeissen.
Zum Beispiel wenn man mit Leuten arbeitet die Bullsh-t nicht von Dingen mit Substanz unterscheiden können.
Leute die unflexibel sind , und lieber an Bullsh-t weiter frickeln anstatt etwas in einer anderen Richtung zu probieren.
Ich habe als Ziel immer ein rundes , perfektes , Ganzes im Auge. Praktisch das Produkt.
Die Musik , der Text ( worum geht es , spricht der Text überhaupt jemanden an ) , der Performer , sogar der Künstlername des Performers.
Diese Einstellung könnte man als kommerziell abtun , aber kommerzieller Erfolg bedeutet auch das sich Leute die Musik überhaupt anhören.

Rap Musik variiert zwar nicht in der Tonart , aber dadurch wird die Produktion eines guten Rap Songs nicht unbedingt einfacher.
Für mich ist The Chronic von Dr. Dre...
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Chronic
...das Beste was es in Rap Musik überhaupt gibt.
Und "Nuthin' but a "G" Thang" der beste Rap Song aller Zeiten.
Das ist alles Lichtjahre von irgendeinem Deutschen Plattenbau-Rap entfernt.
Ok , Dr. Dre ist vielleicht ein unerreichbares Beipiel.
Ein einfacheres Beispiel für einen richtig guten Beat , der reinhaut , wäre "2 Pac - I Don't Give A F-ck".
So einen Beat kann "theoretisch" jeder produzieren , man braucht "nur" die richtige Inspiration.
Um solche Beats aufzunehmen muss man aber wirklich "drin" sein , man muss Müll von Gold unterscheiden können , und irgendwann nach endlosen Sessions mit dem Akai ( oder was auch immer ) hämmert so ein Beat aus den Lautsprechern.
Mit solchen Beats könnte ich sogar halbwegs vernünftige Deutsche Rapper an den Mann bringen.
Aber auf solche Beats kommen nicht einmal Deutsche Rapper die sich den ganzen Tag mit dem Thema beschäftigen.
Immer das selbe , immer ein dumpfer bumm-platsch Beat , und dazu eine Micky Mouse Melodie auf einem GM Piano Sound der geradezu Midi schreit.
Oder irgendeine Terminator Endzeit Musik als Melodie.
Als ob dieses prekäre Vorstadtgejammer als Lyrics nicht schon schlimm genug wäre.

Wie gesagt im Moment bin ich musikmäßig ziemlich draussen.
Letztens habe ich ein bißchen herumgespielt , anscheinend habe ich das Feeling noch nicht ganz verloren.
Heute habe ich ein Floppy Laufwerk in meinen Computer eingebaut.
Ich habe noch einen Stapel Floppy`s mit Musik die ich auf einem Atari ST aufgenommen habe.
Material das ich auf dem PC wiederbeleben will um zu sehen was ich da noch habe.
Beim Einbau habe ich dann festgestellt das ich garkein Floppy Kabel habe.
Noch so eine Aktion die voll ins Leere ging.

Was mich wieder zur Musik gebracht hat , sind die Möglichkeiten die man heute hat , mit VSTi usw. auf dem Computer.
Von solchen Produktionsmöglichkeiten konnte ich mein ganzes Leben nur träumen.
Instrumental gesehen brauche ich heute die digitale Ebene , bis hin zur CD , nicht mehr verlassen.
Keine Bänder die ausleiern , kein dumpfer Sound der nichts mit dem Original zu tun hat , Tracks ohne Ende , Total Recall..........you name it.
Mit "Ableton Live" glaube ich sogar den richtigen Sequencer für mich gefunden zu haben.
Ich muss dieses Programm in den Griff bekommen.
Mit Cubase usw. habe ich es gar nicht erst versucht , Cubase und ähnliche Programme sind für mich der Horror.
Ich brauche kein "Studio on a Stick".
Bis zu einer fertigen CD im Regal gibt es eine Menge spezialisierter Jobs , wenn ich die alle übernehmen will erreiche ich am Ende garnichts.
Es soll tight und sauber klingen wenn ich eine CD von mir in einen Player im Auto schmeisse , oder bei einer Vorführung , alles andere ist unwichtig.
Wenn sich Musiker , deren Job es ist Musik zu machen , mit Themen wie Mastering aufhalten , ist das für mich nur ein Alibi , weil die Musik nichts taugt.
Genauso wenig interessiert es mich ob ein VSTi in einer bestimmten Tonlage , oder Filter Einstellung , ein digitales brizzeln von sich gibt.
Sollte ich in eine Studio Situation kommen , auf dem Weg zur Hit Produktion , dann ist die entsprechende Hardware mit dem optimalen Sound nur einen Telefonanruf entfernt.
Und davor sind solche Kleinigkeiten belanglos.

Was mich zur Musik zurückbringt sind einige Erlebnisse , gute Zeiten , und unfertige Songs ( von denen ich glaube das sie als komplettes Produkt einschlagen würden ).
Einmal habe ich in einem Amerikanischen Club bei einer Open Mic Jam Session teilgenommen.
Live Musik , jeder der wollte konnte auf die Bühne.
Improvisieren und so war für mich kaum , weil ich fast nichts auf meinem Keyboard ( QS6 ) spielen konnte.
Den größten Teil des Abends hat irgendein Ego-Gitarrist mit seinen Stones und Hendrix Cover Versionen bestritten.
Das ging so eine Weile bis der keine Lust mehr hatte.
Dann hat mir der Manager von dem Club ( der am Schlagzeug saß ) zugerufen "hey lets play your Song".
Ich hatte diesen Song auf meinem MMT-8 den ich spielen wollte.
Eine langsame Nummer , ein bißchen jazzy , ein bißchen im Stil von Kool and the Gang....
Für den Beat hatte ich nur zwei Sounds ausgewählt , eine Bass Drum und einen Kastagnetten ähnlichen Sound....
Bumm-Klack...Bumm-Bumm---Klack...
Die Aufmerksamkeit von dem ganzen Laden hatte ich schon bevor es richtig losging.
Dann kamen noch String Chords , und eine Melodie mit einem E-Piano Sound ( Wurlitzer o.ä. ) , der Schlagzeuger fing an ( gab dem Ganzen ein cooles Live Feeling ) , und ein Freund von mir , auch ein Amerikaner , hat Vocals improvisiert.
Wir haben so zehn Minuten mit dem Song herum gejammed.
Der Saal hat gekocht.
Und der Ego-Gitarrist der im Publikum saß war am Ende. :shock:
Danach kamen noch ein paar Rapper um ihr Glück zu versuchen , die haben aber auch nichts mehr gebracht.
Die hatten keinerlei Erfahrung und haben sich kaum auf die Bühne getraut.
Davon habe ich auch kaum was mitbekommen weil ich in einem Seitengang mit meinem Freund den Erfolg gefeiert habe. Besser geht es nicht als dieses Feeling. 8)
Wenn man für Deutsche irgendwo Live spielt und es ist kostenlos bekommt man praktisch für fast alles Applaus.
Bei Amerikanern ist das anders , wenn man für Amerikaner auf der Bühne steht sollte man einen guten Grund haben.
Wenn nicht , dann ist Teilnahmslosigkeit fast schon ein Kompliment.
Das hat diese euphorische Reaktion noch bedeutender gemacht.

Ein anderer musikalischer Höhepunkt war wie ich an Demos für einen Rapper in einem Studio gearbeitet habe.
Die ganze Zeit dachte ich mir "das ist es , alles andere ist Bullsh-t".
Ich will kein Star werden , mein Ziel ist die Produktion von guter Musik.
Und selbst wenn diese Musik nur auf Platz 80 in den Charts landen würde , ein Insider Club Hit wäre , oder eine obskure Nummer 5 in Singapore....
Dabei würde es mir noch 1000x besser gehen als in einem dumpfen Dodo Job.

Die Richtung in der ich arbeiten will ; Funky , Groovy , Melody oder Jazzy Elements...
Ein bißchen in Richtung Amerikanische Charts , hin und wieder gibt es da Stücke die mir gefallen , zum Beispiel "The Pussycat Dolls ft. Busta Rhymes - Don't Cha"....
Stücke die man in seinem Auto spielen kann ohne sich zu blamieren.
Ich will Musik nicht neu erfinden , einfach nur gute Stücke.
Komponieren und produzieren , entweder für Leute die ich gefunden habe , oder für Studios oder Labels.
Zum Beispiel; ein Label hat Künstler die gut aussehen , singen , und sich auf der Bühne bewegen können.....aber null Plan wenn es um eigenes Material geht.

Ich muss nur wissen wie ich aus meinen Musik Stücken richtige Songs mache.

Wer in der Richtung arbeiten will muss einen Plan haben , von A bis Z.
Irgendwelche Lücken wird man durch Leute/Performer von aussen nicht füllen.
Man zieht sich bloß gegenseitig runter weil man nicht weiter kommt.
Wenn man komplettes Material hat von dem man überzeugt ist , und einen Plan , dann darf man das Ruder auch nicht mehr aus der Hand geben.
Dann muss man auch mal sagen "it`s either my way or the highway".
Performer/Sänger bringen manchmal einen Haufen wirrer Ideen und Eigenheiten mit , und wenn es darauf ankommt muss man auch sagen "es bringt nichts so weiter zu machen".
Dafür braucht man den Plan und komplettes funktionierendes Material.

Wenn man auf der Musikschule , in einem Kurs , oder wo man lebt jemanden kennt der auch Musik produzieren und komponieren will , dann kann das von Vorteil sein wenn man sich auf einer Ebene ergänzt.
Besser erfolgreich zu zweit als.............
Aber wenn ein Performer den ich produzieren will anfängt zu spinnen.......
Das müsste schon ein musikalisches Genie sein damit ich an so einem Projekt noch weiter arbeite.
Da kann ich gleich in einer "Band" anfangen und mich jeden Mittwoch zur "Diskussionsrunde"....äh ich meine Proben , treffen.
Wenn man Musik produzieren will spielt Psychologie eine große Rolle.
Irgendein Projekt sollte man erst starten wenn man einen Plan , die Fähigkeiten , und komplette Stücke hat.
Mit unfertigem Material "als Team" herumzunudeln ist nur Zeitverschwendung.

Leute mit Talent und einem Plan pushen sich gegenseitig zu Höchstleistungen.

Leute ohne Talent und Plan ziehen sich nur gegenseitig runter.
Eh man sich versieht gehört man zu einer von 50000 Bands in Los Angeles.
 
uiii uiii uiii!
glaube das längste posting ever in diesem forum ;-)

;-)
interessante geschichte, aber kann dir teilweise überhaupt nicht zustimmen.
vor allem grauslich aufgestoßen ist mir, daß du unter beste hiphop alben leute wie dr.dre nennst...
nichts für ungut (musik ist ja bekanntlich geschmacksache) aber ich finde genaue diese leute haben aus hiphop eine farce gemacht.... soll heißen:
hiphop entstand ende 70er/anfang 80er aus einer bewegung heraus, die teils politisch orientiert und teils mit alten regeln brechen wollten.
(leute wie grandmaster flash, puplic enemy usw.)
heute krieg ich das große kotzen, wenn möchtegern gangster mit einer fetten goldkette, einer abgefuckten amizuhälterkiste + einer nutte im hintergrund im video dumm dreinschauen und du merkst genau, es geht nur um die KOHLE...
schau dir doch mal diesen timbaland, dre müll an: diese beats kriegst du mit jeder mpc hin (innerhalb einiger minuten): strickt quantisiert, hihats immer zwischen 55-65% swing und fertig..... meiner meinung nach klingts bei den amis hauptsächlich wegen dem gutem outboard equipment so fett... paradoxerweise zählt dort teilw. das equipment mehr als das musikalische können....

gottsei dank gibts auch noch gute hiphop acts, die den namen hiphop auch verdienen, bei denen man merkt, daß hiphop eine lebenseinstellung ist, sie spaß am musikmachen haben, platten- und samplenerds sind usw...
zb: tribe called quest, fuggees, wycleff jean usw. usw..

SO, das musste raus!
soll aber keine grundsatz diskussion wegen hiphop werden ;-)

Wenn sich Musiker , deren Job es ist Musik zu machen , mit Themen wie Mastering aufhalten , ist das für mich nur ein Alibi , weil die Musik nichts taugt.
ich denke das trifft dann die meißten von uns :D

ich bin der meinung, daß sich in den letzten jahren auch ein deutlicher gegentrend zum kommerz entwickelt hat (gottseidank) und diese leute aufgrund ihrer innovativen ideen langfristig genauso erfolgreich sind (und natürlich auch geld damit verdienen)... es gibt zigtausende "bedroom producer" die in den startlöchern stehen und nur darauf warten, entdeckt zu werden....
und da sind onlineplattformen wie myspace usw. sehr hilfreich....
weiß nicht ob du die gnarls barkley single "cracy" kennst: wurde kostenlos zum download ins netz gestellt und das album schafft es unter die topcharts, obwohl sich dangermouse immer distanziert hat vom kommerz... heute hörst du die nummer sogar im kaufhaus runterdudeln

es geht also auch anders (nur mal so als denkansatz ;-) )
 
Tut mir leid, das hier ist auch OT aber das ist auch ein für mich wichtiges Thema :
Meine Helden (von den ganz Alten wie eben Flash & Furious Five oder KRS 1 abgesehen) im Hip-Hop sind nach wie vor "De La Soul", eben weil sie was anderes gemacht haben als das stupide und ewig verlogene Gangsta Ding abzuziehen. Sie sind dafür auch seinerzeit oft genug gedisst worden....
 
Den besten Rap Song imo ist "Demain c'est loin" von IAM auf dem Album "L'école du micro d'argent". Ein Loop über 10 Minuten und es wid kein bischen langweilig. Das ist für mich die Kunst des HipHop. Vielleicht muss man dafür auch Französisch können, um die ganzen Edits dem Text zuordnen zu können.

Es ist sicher gut, klassisches Arrangment zu beherrschen, da man dann wenigstens weiss, was man eben nicht machen möchte. Wenn man sich aber neuere Musikstile wie Trance oder Minimal anhört, dann kann man das eigentlich getrost vergessen.

Ich versuche immer mit einem Loop über 8 Takte zu beginnen und bau dann möglichst viele Hooklines, Basslines etc. die miteinander Harmonieren. Bei Melodien funktionieren Wiederholungen meist besser über 16 Takte, da der Hörer sich dann weniger daran erinnern kann. Natürlich gibt es auch Elemente die über 1 Takt ihren Groove erst richtig entfalten, das gilt insbesondere für Basslines z.B. im Stil einer 303.

Am Ende bleiben dann nur noch ein paar wenige Lines übrig, die dann bis zum umfallen editiert werden. Edits sind imo der Schlüssel zum Erfolg eines guten Songs, dafür muss aber das Grundgerüst bereits stimmen.

Was Modulationen anbelangt, so ist Bach sicher der ungeschlagene Meister. Das ist aber eine sehr hohe Schule und dafür reicht mein Wissen bzw. meine Geduld leider nicht aus, daher beschränken sich meine Edits meist auf einfache Modulationen, Beat Variationen und Effekt Breaks.
 
D-Train schrieb:
Wenn sich Musiker , deren Job es ist Musik zu machen , mit Themen wie Mastering aufhalten , ist das für mich nur ein Alibi , weil die Musik nichts taugt.
Interessante These.
Ich bin geneigt, dem zuzustimmen! ;-)
 
Nicht unbedingt. Manche verlaufen sich auch auf der Suche mal in dieser Ecke. Bei mir hat es auch lange gedauert bis ich mal licht gesehen habe, am Ende des Tunnels ( klingt irgendwie.. doof ). Es dauert halt einige Zeit wenn man mit aktuellen Methoden arbeiten möchte. Ich meine selbst so zu klingen wie eine Schellackplatte von 1830 braucht ein gewisses Know How ( ausser es klingt immer so, dann hatr man halt auch ein bischen Talent..). Ich finde teilweise leidet unsere Zeit an verkümmerten Hörgewohnheiten
 
mops schrieb:
uiii uiii uiii!
glaube das längste posting ever in diesem forum ;-)


Wirklich ? Ich könnte mir vorstellen das irgendwo hier im Board ein Monster-Pamphlet schlummert "warum analoge Step-Sequencer ohne Display das einzig Wahre sind" , oder so ähnlich.

Zum Thema Musik machen gibt es soviele Aspekte.
Warum Musik machen , das Ganze hinschmeissen , und wieder anfangen.
Obwohl es bereits 600000 Musiker mit einer MySpace Musik Seite gibt. "Alle mit Talent".

Oder die Psychologie von Menschen mit der man beim Musik machen zu tun hat.
Teilweise macht es die Sache interessant , und dann nervt es wieder wenn man mit Spinnern zu tun hat.
Darüber macht man sich keine Gedanken , aber irgendwann wird man damit konfrontiert.

Beim Rap bleibe ich dabei , Dr. Dre - The Chronic , und "That G Thang".
"Don`t dis my sh-t everybody , or i needs to bust a cap". 8) :D
 
@kaneda
natürlich, de la soul nicht zu vergessen ;-)

Wirklich ? Ich könnte mir vorstellen das irgendwo hier im Board ein Monster-Pamphlet schlummert "warum analoge Step-Sequencer ohne Display das einzig Wahre sind" , oder so ähnlich.
:lol: :lol: könnte sein

klar gibts verschiedene ansätze, aber hauptsache man ist mit spaß dabei...
und ein wenig glück gehört natürlich auch dazu
 
Ich versuche immer mit einem Loop über 8 Takte zu beginnen und bau dann möglichst viele Hooklines, Basslines etc. die miteinander Harmonieren. Bei Melodien funktionieren Wiederholungen meist besser über 16 Takte, da der Hörer sich dann weniger daran erinnern kann. Natürlich gibt es auch Elemente die über 1 Takt ihren Groove erst richtig entfalten, das gilt insbesondere für Basslines z.B. im Stil einer 303.

interessanter ansatz
 
So Interessant nun auch wieder nicht, das macht wohl jeder zweite Dancefloor Produzent so. Es erzieht mich halt dazu, länger an einem Pattern zu arbeiten, anstatt gleich alles wieder zu verwerfen und ein neues anzufangen. Die besten Ideen sind natürlich die, die gleich spontan kommen. Daraus aber einen guten Song zu machen, ist leider eine andere Geschichte, zumindest bin ich ja kein "echter" Komponist.

Wenn man eben mehrere Elemente in einem Pattern hat, kann man auch mal eine kurze Hookline verwenden, die zwar kein tragendes Element des Songs darstellt, jedoch als Variation mal kurz auftauchen kann.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man bereits mehrer Varianten eines tragenden Elements hat, die man für Edits einsetzen kann. Dann muss man sich nicht alle Varianten neu aus den Fingern saugen und kann schon auf Varianten zurückgreifen die mit allen anderen Elementen harmonieren.

Bin darauf gekommen, als ich alte Songs aufgefrischt habe. Ein Song war eigentlich ganz ok, nur die Bassline wollte nicht passen. Dann hab ich einfach die Bassline ersetzt und so ging es dann nach und nach weiter...
 
Das ist eben eher ein Gear- als ein Musikforum. :dunno:
Steht ja auch drauf: "Synthesizerforum", nicht "Elektromusik-Forum".
 


News

Zurück
Oben