Du meinst selbst Schuld wenn man Veränderungen verpennt?
Ich war sehr positiv überrascht von der Schreibqualität des Magazins als ich vor ein paar Monate zum ersten mal wieder reingeschaut hatte. Schreiben ist wie Musik machen und fotografieren heutzutage. Jeder meint er kann es, also tut er es auch....
RIP SPEX
Naja, geht schon los bei dem Begriff "Pop". Kann man jetzt 250 Seiten lang diskutieren, was Pop für jeden heutzutage bedeuten mag...Egal, ich war Abonnent von 2009-2015 und ich fand die Themen und Beiträge sind immer mehr Richtung Underground, Nischen, Nerdtum, sexuelle Aussenseiter etc. abgedriftet. Das per se ist natürlich kein Problem im Gegenteil, aber Pop (populär, erfolgreich, massenkompatibel, am Puls der Zeit...) war es eben oft nicht.
Durchschnittliches und Langweiliges wurde versucht zum heissen Scheiss zu machen, aber von (jetzt mal aus dem Bauch raus geschätzt) 60-70% der Heft- und CD-Beiträge hat man irgendwie dann doch nichts weiter gehört.
Im vorläufigen Abschiedstext wird ja dann, davon gesprochen, dass die Filterfunktion des Popjournalismus heute nicht mehr benötigt würde:
"Jahrzehntelang kümmerte sich der Pop-Journalismus nicht zuletzt darum, seinen Leser_innen einen Überblick über eine kaum zu fassende Menge an neuen Alben, Büchern, Filmen, Serien und Ausstellungen zu verschaffen. Heute sind beinahe alle Platten der Welt für beinahe alle Menschen gleichzeitig verfügbar. Die sogenannte Gatekeeperfunktion von Pop-Journalist_innen hat sich weitgehend erledigt."
Seh ich komplett anders, grade heute wo alles Do It Yourself ist. "Gatekeeper" mit Wissen und Hintergrund sind doch mehr gefragt den je. Ich habe genug Internetforenbeiträge in den letzten 10 Jahren gelesen, viele Diskussionen um aktuelle Musik gehen immer darum dass die eine Seite sagt, es gibt heute keine gute Musik mehr, wohingegen die andere Seite entgegnet, es gibt bessere Musik denn je, man muss sie nur suchen.