Stereosignal in Monoeffekt

Hallo Leute,

ich hätte da mal eine Verständnisfrage.
Wenn ich mit einem polyphonen Synth (also Stereo Out) in einen MonoEffekt (Sherman Filterbank 2) rein möchte, muss ich dann lediglich einen Stecker weg lassen oder gibt es für so etwas einen speziellen Stecker?
Und wenn ich dann aus dem Sherman Filter über ein AudioInterface in die DAW möchte, habe ich letztendlich auch nur ein Monosignal. Entstehen dadurch Nachteile?

Gruß ViolinVoice
 
(Polyphon => Stereo) ist ein Denkfehler! Prominentes Beispiel ist der Voyager. Er ist monophon, hat aber Stereo Out.
Lies doch mal die Anleitung von deinem Synthesizer. Da sollte hervorgehen, wofür der Stereo Out genutzt wird. Dann kannst du auch einschätzen, was du durch den Monobetrieb verlierst.

Ich nehme (außer Orgel und Flächen) von einem Synthesizer eigentlich immer nur ein Signal (also Mono), allerdings is das ne Frage der Klangästhetik, also des Geschmacks.
Stereosynthesizersounds haben den Vorteil, dass sie erstmal interessanter sind als Monosounds.
Allerdings lassen sie in der Mischung weniger Luft für andere Instrumente, mMn.

Bei Natursounds isses was anderes. Klavier oder Hammond klingt mono total künstlich. Eigentlich alles was natürlich ist, klingt Mono eigenartig. Nicht zuletzt desshalb, stehen in guten Studios soviele Stereoreverbs.
 
Könnte ich mit solche einem Kabel , https://www.thomann.de/de/pro_snake_tpy_2030_jpp.htm, mit dem Synth quasi nur einen Eingang belgegen.

Ich habe ein Motu Ultra Lite Hybrid und dort 6 Eingänge. Dann passen ja quasi "nur" drei Synthies dran. Könnte ich dies mit oben genannten Kabel umgehen bzw. Mehr Geräte dran hängen?

P.S.: In der Ultra Nova Anleitung steht: Stereo-Hauptausgänge (Analog & S/P-DIF). Was bedeutet dies?
 
ViolinVoice schrieb:
Könnte ich mit solche einem Kabel , https://www.thomann.de/de/pro_snake_tpy_2030_jpp.htm, mit dem Synth quasi nur einen Eingang belgegen.
Ich habe ein Motu Ultra Lite Hybrid und dort 6 Eingänge. Dann passen ja quasi "nur" drei Synthies dran. Könnte ich dies mit oben genannten Kabel umgehen bzw. Mehr Geräte dran hängen?

Nein! Dein Interface hat zwar symmetrische Eingänge und die verwenden (bei Klinke) die selben Buchsen und Stecker wie Stereo, sind aber Mono!

Bei symmetrischer Übertragung wird nur ein Signal (also Mono) übertragen, einmal auf der normalen Datenstrippe und dann das gleiche nochmal phasengedreht über ne andere Ader. Das dient einzig und allein dem Zweck, Einstreuungen, die auf beide Adern gleichermaßen stören, am Ende der Übertragung wieder rauszufiltern, also auf deutsch einer entstörten Signalübertragung. Dazu wird das phasengedrehte Signal nochmal phasengedreht und zum unbearbeiteten Signal addiert (ich nehm an mit nem schnellen Opamp). Die eingestreuten Störungen heben sich dann auf, das Nutzsignal hat die doppelte Amplitude.

Wie gesagt, solltest du in der Anleitung deiner Synthesizers nachlesen, für welchen Zweck sie Stereo verwenden. Wenn du Stereo nicht nutzt, brauchst du pro Synth natürlich nur einen Mono Kanal, kannst also 6 Synths an dein Interface anschließen und gleichzeitig Einzelspuren aufnehmen. Dazu nimmst du pro Synth ein stinknormales Klinkenkabel (Nimm nur Stereoklinke, falls dein Synthesizer auch tatsächlich symmetrische Ausgänge in Form von Klinkenbuchsen (was allerdings selten ist) hat, ansonsten Monoklinke) und verbindest einen Ausgang (links oder rechts hängt von deiner politischen Gesinnung ab) mit einem Eingang des Interfaces.

ViolinVoice schrieb:
P.S.: In der Ultra Nova Anleitung steht: Stereo-Hauptausgänge (Analog & S/P-DIF). Was bedeutet dies?

Das heist, dass der Synthesizer für die Ausgabe des Stereosignals sowohl Analogausgänge (vmtl ein Paar Klinkenbuchsen) als auch einen Digitalen S/PDIF Ausgang hat. Dein Interface hat ja auch SPDIF, vielleicht kannst du also sogar vom VA per Digitalkabel ins Interface gehen, dann hast du die ganzen Analogeingänge noch frei. Es könnte theoretisch sogar sein, dass der VA dann dadurch eine andere (evtl niedrigere) Latenz hat. Keine Ahnung. Wenn du die Möglichkeit hast, ist die digitale Datenübertragung prinzipiell vorzuziehen, da die verlustbehaftete D/A Wandlung im Synth, die verlustbehaftete A/A-Übertragung im Kabel und die verlustbehaftete A/D Wandlung im Interface entfällt. Ob das tatsächlich eine hörbare Verbesserung bringt, ist eine andere, ganz individuelle Frage.

Wenn du sowieso nie mehr als einen Synthesizer gleichzeitig spielst (bist du auch einer von den Loosern, die nur zwei Hände haben?), kannst du auch einfach all dein Geraffel an einen Minimischer anschließen. Vom Mischer gehst du dann einfach Stereo in dein Interface. Möglicherweise sogar Digital. Falls Analog, haben viele Mini-Mischer einen speziellen Aufnahme Ausgang (heist dann ganz altmodisch "to Tape" oder so). Was an dem anders ist, als bei den normalen Monitor- oder Mix-Outs, weis ich nicht, aber wenn da schon "to Tape" draufsteht, dann kann es nicht schlecht zur Aufnahme sein :)
 
Mir is gerade beim Sch...neeschippen eine Idee für die ursprüngliche Frage gekommen: Ein Sterosignal kann man einerseits wie gewohnt übertragen, indem man einfach für links und rechts einen eigenen Kanal verwendet.
Dann gibts aber noch die M/S geschichten, soweit ich das verstanden habe, hat man da auch zwei Kanäle, wobei einer das Monosignal enthält und ein weiterer die Differenz zwischen linkem und rechtem Signal. Wenn du dein Analogsignal also zuerst in M/S umwandelts könntest du das Monosignal mit deinem Monoeffekt bearbeiten und dann anschließend das M/S Signal wieder in ein "normales" Stereosignal verwandeln.

Ob das in der Realität funktioniert und wie das klangliche Ergebnis ist, weis ich allerdings nicht, ich hab ehrlich gesagt nichtmal eine Vermutung....
 
ViolinVoice schrieb:
Und wenn ich ein ein Monoeffektgerät route, dann kann ich eh nur ein Kabel nutzen. ;-)

Meine Idee war ja, das Stereo in ein anderes Format zu konvertieren, so dass man ein Signal mit der Monoinformation (also links und rechts zusammengemischt) hat, welches man durch nen Monoeffekt bearbeitet und ein anderes Signal, welches quasi nur die Stereoinformation (also was unterscheidet sich zwischen links und rechts) enthält. Wenn du das bearbeitete Monosignal und die unbearbeitete Stereoinformation dann wieder in "normales" Stereo umwandelst, müsstest du quasi bearbeitetes Stereo erhalten.
 
Ich bemühe mich, das nachzuvollziehen.

Wie mische ich das zusammen und trenne es dann wieder auf?

Ich hätte jetzt ein Kabel durch ein Monoeffekt geschickt und das andere Kabel direkt in das Interface.
 
Wenn ich dann sozusagen mit dem Monosignal in das Effektgerät gehe, warum brauche ich dann ein Stereokabel?

Dann gehe ich mit Stereo-Zwillings-Klinke in das Artec und mit einem Monokabel wieder raus?

Hat Stereokabel nichts mit den "zwei" Steckern pro Seite zu tun ?
 
ViolinVoice schrieb:
Hallo Leute,

ich hätte da mal eine Verständnisfrage.
Wenn ich mit einem polyphonen Synth (also Stereo Out) in einen MonoEffekt (Sherman Filterbank 2) rein möchte, muss ich dann lediglich einen Stecker weg lassen oder gibt es für so etwas einen speziellen Stecker?
Und wenn ich dann aus dem Sherman Filter über ein AudioInterface in die DAW möchte, habe ich letztendlich auch nur ein Monosignal. Entstehen dadurch Nachteile?

Gruß ViolinVoice

dann habe ich deine Frage falsch verstanden.

Du willst doch mit einem Stereosignal (also beide Kanäle) zu Mono und/oder umgekehrt?
Dafür reicht m.E. ein Schalter oder ein (unsym.) Kabel mit Widerständen (für Stereo auf Mono)

1--------- Masse ---------------------------------------------
2--------- Kanal a + 4,7Kohm ----------- 2 mit 3 zus. = Mono
3--------- Kanal b + 4,7Kohm ----------- zus. ------------

oder fertig in einer Box z.B. mit dem
Monacor SMC-1 - Stereo/Mono-Konverter oder "zweckentfremdet"
PRESONUS HP4 (hat einen Monoschalter)
 
Ich glaube der Monacor würde da helfen.

So kann ich mit dem einem Monokabel in den Effekt und mit dem anderen in das Interface. :supi:

Und dann werden in der DAW beide Signale wieder zusammgen geführt und recorded.
 
Dann hast du halt den linken Kanal bearbeitet und den rechten unbearbeitet. Das is auf jeden Fall auch nett und interessant, aber halt nicht mehr das Stereo was es früher einmal war.
 
du führst doch beide Stereokanäle zusammen auf einen Monokanal, deshalb ist nichts vom Signal "verloren". Das macht i.d.R. auch nur Sinn.

Anders wäre es wenn du nur eine Seite eines Stereokanals bearbeiten würdest, aber ich denke das ist klar.
 
Okay, wir reden aneinander vorbei.
Ich hänge immer noch an der von mir beschriebenen Idee, das Stereosignal tatsächlich mit nem Monoeffekt zu bearbeiten ohne dabei die Stereoinformation zu verlieren.
 
Aber darum geht es ja gerade.

Wenn ich mit zwei Outs aus dem Synth gehe, aber nur einen In im Effekt (Sherman Filterbank 2) habe, wie soll ich dann aus Stereo Mono machen?

Oder macht das der Monacor? Also das ich ein Stereo Signal habe und mit zwei Stereo zu Mono umgewandelten Kanälen raus gehe?

Verloren ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber bei zwei Ausgängen am Synth und und nur einem am Effekt bleibt der zweite Stecker zwangsläufig ohne Buchse. :)
 
ViolinVoice schrieb:
Wenn ich mit zwei Outs aus dem Synth gehe, aber nur einen In im Effekt (Sherman Filterbank 2) habe, wie soll ich dann aus Stereo Mono machen?

Uns wurde immer empfohlen, wir sollten uns nicht erwischen lassen, wenn wir unsere Hausaufgaben nicht gemacht haben. ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/MS-Stereofonie

Falls du ein Steckbrett und ein paar Opamps für Audiosignale zur Hand hast, müsste sich das auch ziemlich einfach basteln lassen.
Für die Konviertierung von LR nach MS brauchst du nen Addierer und nen Subtrahierer, für die Rückkonvertierung von MS nach LR dann auch wieder Addierer und Subtrahierer.
 
Erwischt...wollte ich morgen früh abschreiben. :lol:

Ok...mir qualmt der Kopf. :selfhammer:

Das Effektgerät ist bis zum Wochenende da. Ich lese mich ein und teile die Ergebnisse mit.

Danke für die Geduld!
 
Ich muss dazu sagen, dass ich das selber noch nie gemacht hab.
Ob das ganze in der Praxis so einfach funktioniert, wie ich mir das gedacht habe, weis ich nicht.
...
Ehrlich gesagt, desto länger ich drüber nachdenke, desto weniger glaube ich, dass es geht. Schließlich würden wir das M bearbeiten.
Aus der ursprünglich ganz angenehmen Rechnung:
M:=L+R
S:=L-R
=> M+S = (L+R) + (L-R) = 2L
und M-S = (L+R) - (L-R) = 2R

wird bei Bearbeitung des Monosignals durch einen Effekt offenbar Grütze:
M:=(L+R) * f(t)
S:=L-R
=> M+S = (L+R)*f(t) + (L-R) = (f(t)+1)*L + (f(t)-1)*R ist leider nicht 2L*f(t) :sad:
und M-S = (L+R)*f(t) - (L-R) = (f(t)-1)*L + (f(t)+1)*R ist leider auch ungleich 2R*f(t) :sad:

Mist. Ums kurz zu machen: Die Idee war nett, aber sie funktioniert nicht. Sorry, dass ich dich mit meinem unausgegorenen Müll belästigt habe.

Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als die Stereoinformation zu verwerfen, also entweder die Summe aus L+R zu bearbeiten, oder einfach nur L oder R zu bearbeiten :sad:
 
Das ist nicht weiter tragisch...auf dem Bild sieht es eh nach kleinem Mischer aus, den ich nicht habe.

Aber nochmal zum Ultra Nova. In der Bedienungsanleitung steht da nichts, für was die Ausgänge Stereo sind.

Da man aber den Pan modulieren kann, wird es aus diesen Gründen sein. Ich mische des öfteren (dann aber auf zwei Spuren) das trockene Signal und das bearbeitete. Und in Besitz einer Patchbay ist das mit dem Stöpseln ja nicht so Problematisch. ;-)
 
Manche virtuell analogen simulieren neben dem eigentlichen Synthesizer auch noch (Stereo)Effektgeräte.

Beim Mischen von Original- und dem bearbeiteten Signal kriegst du in fast allen Fällen Phasenauslöschung (das bearbeitete Signal kommt mit nem kleinen Zeitversatz an), es ist gut das zu wissen und darauf zu achten, aber meistens isses auch ein nettes Klangestaltungsmittel.
 
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich sowohl das originale Signal als auch das bearbeitete Signal einzeln recorde. Das macht mich im Arrangement flexible und den Sound etwas fetter, wenn gewünscht.
 


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