Symmetrische Spannung aus Trafo ohne Mittelanzapfung

O

osterchrisi

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Hi!

Ich möchte für einen Freund gern so eine kleine Kiste für seine Module - a la Doepfer Mini-Case - bauen. Die läuft ja mit nem externen Steckernetzteil, aus dem 9V AC rauskommen. Hab mir die Platine 'n bisschen angekuckt. Ist das so eine Schaltung?
rectifier_dual_half_wave.gif


Bzw. könnte es doch damit ganz gut klappen, oder? Einfach noch ein paar Lade- und Entkopplungskondensatoren + 7812/7912 dahintergeknallet und fertisch, oder?
 
Mhm, habs mir jetzt nochmal ganz genau angekuckt. Meiner Meinung nach ist es wie folgt:



Offensichtlich funktionierts ja... Aber müssts da nicht eigentlich die ersten beiden Elkos zerreissen, wenn die ständig die falsche Welle abkriegen??
 

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moin,
so wie du es gezeichnet hast funktioniert das, aber der gnd hat keinen festen bezugspunkt und schwebt sozusagen... ich denke du musst den gnd punkt mit der unteren windung des trafos verbinden. wenn du das nicht tust dann ist die symetrie der spannung abhängig vom lastwiderstand der schaltung und der kann schon mal variieren.
wieso die elkos zerreißen? sieht doch gut aus, beim aufbau immer schön auf die polung achten (+ am elko ist positiver als das minuspotential der spannung), wenn die elkos anfangen heiß zu werden und rauch aufsteigt dann stimmt was nicht ;-)
 
JuBi schrieb:
ich denke du musst den gnd punkt mit der unteren windung des trafos verbinden.
Mhm, wie sehr denkst du das denn? :D

Hab mir nochmal die Schaltung angkuckt, also Doepfer scheint es tatsächlich so zu verbauen. Ich als AC-Dummy denke ja, es wird keinen Unterschied machen, auf welchen der beiden Windungen man den GND gibt, oder nich? Das er auf der oberen Windung neben D2 angeschlossen ist, hast du ja gesehen oder? Und auf beide geht ja wohl nicht...

Jetzt bin ich eh grad noch mit dem Case bauen beschäftigt. Ab morgen würd ich dann gern loslegen mit der Elektrik ;-)

Ich danke dir für deine Hilfe!
 
Die Schaltung ist eine "Ladungspumpe", die 9V werden "verdoppelt", sonst würde das für die 12V Ausgang nicht reichen.
9V AC sind 12.6V Peak, das reicht bei 'normaler' Gleichrichtung nicht für einen stabilisierten 12V Ausgang.
 
Aha, so nennt man das! Mal wieder was dazu gelernt! Wenn man mal weiss, wonach man suchen kann bzw. was man nachlesen kann, is man gleich viel schlauer.

Das heisst, wenn ich die Schaltung so nachbaue, wie ich sie aufgezeichnet hab, dann kann mein Freund da seine Eurorack Module ohne Angst mit grauen Haaren und weissem Rauch anschließen, ja?
 
"Hinter" diese Schaltung muss auf jeden Fall noch eine Spannungsreglerschaltung.

Diese großen Elkos können ganz prima weißen Rauch machen. Du solltest diese Schaltung vorher getrennt aufbauen und messen was rauskommt. Sollten im Leerlauf übern Daumen +/- 25V sein. (Das bricht unter Last ziemlich ein). Die Elkos müssen daher min. 35V haben.

Wenn das gut aussieht, dann schließe die Spannungsregler an. An deren Ausgang solltest du dann +/-12V messen. (Der negative Regler braucht evtl. eine kleine Last, da kann man eine LED mit 2k2 Vorwiderstand dranhängen und sieht gleich, das was raus kommt. )

Der maximal mögliche Ausgangsstrom der Schaltung ist recht klein, merklich weniger als 1/4tel von dem was auf dem Trafo drauf steht. "Echte" Analogmodule brauchen allerdings sehr wenig Strom, eine LED ist da schon ein richtiger Stromfresser!

Und ich hoffe mal, das du das auch mit einem Steckernetzteil machst: Lass die Finger davon, da selber einen Trafo zu verbasteln. Die korrekte Verdrahtung von Netzspannung erfordert doch mehr Fachwissen als man "von aussen" so sieht.
 
Jup, genauso wars gedacht. Danke für die guten Ratschläge.
Steckernetzteil hab ich schon für 1,- aus der Bucht gefischt, wenn du sagst, es ist merklich weniger als 1/4 davon (in meinem Fall 500mA), dann werd ich da wohl nochmal nachfischen müssen, weil ich das Teil für max. 6 Module ausgelegt hab und ich will ja nicht, dass ihm bei 4 1/2 die Kiste abkratzt.
Danke für die Hilfe!
 
Wie gesagt, das Analogzeugs braucht i.a. sehr wenig Strom.
Und wenn dir das nicht reicht, solltest du lieber ein Netzteil mit AC12V suchen und auf die Ladungspumpe verzichten, die ist eigentlich nur für kleine Ströme sinnig.
 
Fetz schrieb:
Wie gesagt, das Analogzeugs braucht i.a. sehr wenig Strom.
Und wenn dir das nicht reicht, solltest du lieber ein Netzteil mit AC12V suchen und auf die Ladungspumpe verzichten, die ist eigentlich nur für kleine Ströme sinnig.

Mhm, auch da geb ich dir recht... Es intressierte mich so, weil der einzige Vergleich den ich zu meinem Doepfer-Rip-Off heranziehen kann eben das Doepfer selber ist.

Dann hab ich nur noch eine Frage: Wenn ich auf die Ladungspumpe verzichte, wie krieg ich dann einen GND hin? Weil aus dem Steckernetzteil kommen ja wieder nur die beiden AC-Phasen? Einfach in der "Mitte" der Ladeelkos nach dem Gleichrichter? Is halt dann auch ein "schwebender" Ground...



PS: 78xx und so weiter und so fort, eh klar...
 

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Dann wird das noch einfacher, vor allem kannst du die Elkos kleiner machen:
 

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Haha, schön reingeschummelt in mein' Schaltplan :supi: :D
Ich hab sowieso nur 1000er hier rumliegen... Aber ok, bis ich ein 12VAC Netzteil organisiert hab, könnte auch noch ne Weile vergehen, 9 Tage sinds ja noch bis Hawaiinachten! Danke dir!
 
Virtueller GND:

Erst die Spannung durch einen normalen Brückengleichrichter jagen und normal sieben, daß man eine vernünftig geglättete Gleichspannung hat.

Einen "virtuellen GND" kann man sich so basteln:

vgnd.png
 
Dafür brauchst du aber ein Netztrafo mit rund 22-24V~, das ist als Steckernetzteil kaum zu bekommen. Der geregelte GND ist auch kaum belastbar, das ist für ein klein-Modularsystem, wo man die Last nicht kennt, unpraktisch. Immerhin spart man einen Elko und einen Spannungsregler.
 
Ich hab dazu nochmal ne Nachfrage bezüglich des Gesamtstromes von symmetrisch versorgten Schaltungen:
- JEWEILS zwischen [+] und GND und [-] und GND messen und zusammenrechnen oder
- NUR zwischen wahlweise [+] oder [-] und GND messen und das is dann schon der Gesamtstrom?

Eigentlich müsste man beide zusammenrechnen oder nicht? :?:
 
Jo: beide getrennt messen und zusammenrechnen.
(Der Trafo muss übrigens deutlich mehr Strom liefern, als du auf diese Weise auf der Gleichspannungsseite misst. )
 
Fetz schrieb:
Jo: beide getrennt messen und zusammenrechnen.
Cool, danke.

Fetz schrieb:
(Der Trafo muss übrigens deutlich mehr Strom liefern, als du auf diese Weise auf der Gleichspannungsseite misst. )
Genau, schreibst du ja weiter oben schon. Bei dieser Art von Schaltung (Ladungspumpe) zum Beispiel mehr als viermal so viel.
Warum eigentlich? Wohin vertschüsst sich der Rest?
 


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