System700 schrieb:
Und da geht der VCO wieder !
*gähn* jederzeit wieder, aber dann nimmer so weit in die Nacht rein
Mal zusammengefasst, dass auch die Offline-Erkenntnisse der Welt zur Verfügung gestellt sind:
Keyboard - Messungen an der Widerstandskette - 0V/5V - alles Okay. Messung IC1B Pin 7 - CV kommt sauber hin. IC2 Pin 6 - CV geht von 3V bis 5V, also "irgendwie falsch".
Portamento eingeschaltet und voll aufgedreht, um IC2 Pin 6 weitgehend zu entlasten - korrekte CV nun.
Kondensator war ja schon getauscht, also kanns nur IC4 sein. Rausgeschmissen und temporär überbrückt (ist eh nur Hochimpedanz-Buffer für Portamento, bei ausgeschaltetem Portamento also unwichtig) - tut. Der war also schuld. Mögliche Ersatztypen: CA3140, TL071 und so.
VCO - Schwingt nicht und hängt auf "Dauer-Reset". R28 links (Eingang Integrator) 0V, rechts (Ausgang Integrator) 12V. Das sind bei dem 3,3K-Widerstand dazwischen dann also 3,6mA.
Das ist mit nem 1nF-Kondensator aber mal ne verdammt hohe Frequenz, die da rauskommen würde. Der Fehler kann also hier am IC3 liegen (wieder son LF356, also Vermutung naheliegend, dass die gern sterben), oder das Ding kriegt schon vorn Mist rein.
Da die Messungen um IC3 rum ansonsten plausibel waren, also der - Input nicht "irgendwo" hing, sondern brav auf 0V, mal um den Transistorofen IC8 gemessen. Basis links -0,8V, Emitter -0,8V, Kollektor links fast Versorgungsspannung.
Da der Exponentialkonverter in dieser Bauart quasi "umgekehrt" angesteuert wird, also der linke Transistor, der Referenz darstellt, "entlastet" wird, damit der OpAmp den nachregelt, um die Referenz wieder zu erreichen, und damit dem rechten Transistor dank fester Basis ordentlich Zunder gibt, sind die -0,8V links tatsächlich sowas wie maximaler Strom, vor allem, da der Emitter ja auch auf -0,8 hängt, also links quasi gar nix mehr fliesst. IC2 Pin6 war entsrechend auch nahe negativer Versorgung.
Daher kommt also schon von weiter vorn Mist rein. links den IC1A gemessen: - Input -4,5V, Output -12V. Völlig unplausibel, wenn der - Input negativ ist, muss der Output positiv sein, wenn er nicht von was Anderem runtergezogen wird, und da hängt erstmal ein 15K-Widerstand, der den Strom da so begrenzen würde, dass der Opamp nie so weit runter gezogen werden könnte. Also tauschen, und er war wirklich der Täter. Ersatztypen: z.B. 4558 oder TL072.
Bei den getauschten OpAmps kann man getrost die modernen Ersatztypen reinpacken, da sie an den Stellen, wo sie sind (CV-Buffer, CV-Summierer, und noch ein CV-Buffer für den Range-Schalter) praktisch keinen Einfluss auf den Sound haben.
So. Debugging-Anleitung für Vintage-Synths, Part 1
System700 - sehr krasse Aktion, das. Ich glaub "extreme remote debugging" wär ein Anwärter für die Trendsportart 2008
