Technischer Fortschritt bei Synthesizern

intercorni schrieb:
clipnotic schrieb:
Aha ist also prima, zumindest für die Sparfüchse ... was das für Folgen hat für das Preisgefüge, die Wertschätzung ... und somit auch für Folgeprodukte, ist natürlich völlig wurscht und das bei solchen extremen Dumpingwellen dann auch vieles in der Schublade bleibt, weil es sich in solche daraus entwickelten Preisvorstellungen in der Massenkundschaft gar nicht erst einordnen lässt, ist auch egal, hauptsache man kann im Musikeraldi einkaufen ...
Genauso ist es, es gibt Entwicklungen, die sich momentan nicht auf dem Markt platzieren lassen, weil die Leute gerade auf die billigen Sachen abfahren.

Jawohl und das ist gut so weil das so ist und woran das liegt ist auch egal ... passt, gehen wir alle klatschen! :phat:
 
intercorni schrieb:
clipnotic schrieb:
und kann so manche Art der "Argumentation" durchaus einordnen, so manches spürt man irgendwie so direkt aus den Buchstaben heraus ... :
Ich denke hier will dir keiner ans Bein p... - finde Serge Meinung sehr sachlich, meine übrigens auch. Man muss nicht gleicher Meinung sein.

Ja mit sticheln meinte ich das ja auch nicht so heftig gleich ... sequencer.de Ablauf halt, können wir uns darauf einigen? Ich hab Euch doch wirklich auch lieb! Der serge hat mir super Film Tips gegeben und so, da bin ich Dir übrigens echt dankbar dafür, serge !! :mrgreen:
 
clipnotic schrieb:
Jawohl und das ist gut so weil das so ist und woran das liegt ist auch egal ... passt, gehen wir alle klatschen! :phat:
Mal richtig lesen wäre cool, denn ich schreibe nirgenswo etwas davon, dass mir der derzeitige Stand am Markt gefällt. Es war lediglich eine Einschätzung.
Das Gegenteil wäre mir auch lieber.
 
intercorni schrieb:
clipnotic schrieb:
Jawohl und das ist gut so weil das so ist und woran das liegt ist auch egal ... passt, gehen wir alle klatschen! :phat:
Mal richtig lesen wäre cool, denn ich schreibe nirgenswo etwas davon, dass mir der derzeitige Stand am Markt gefällt. Es war lediglich eine Einschätzung.
Das Gegenteil wäre mir auch lieber.

Das Dir das nicht gefällt hab ich nicht so verstanden, vielleicht überlesen ...

Weil dann sind wir uns doch einig, mir gefällt das auch nicht und das schreib ich hier und warum es so ist. Dann sind wir ja sogar fast gleicher Meinung?

Aber scheinbar nicht, weil da sagst Du doch wie prima das alles ist - oder ist das nur Ironie? Wenn ja hab ich dich falsch verstanden, aber das hättest auch besser kennzeichnen können, weil so denken manche wirklich mittlerweile! Genug Threads als Beweis haben wir im Forum ja genug!

intercorni schrieb:
Die Nachfrage bestimmt das Angebot auf dem Markt und so sind es die Musiker selbst, die das Angebot bestimmen. Ein analoger Synthesizer für 149,- Euro? Prima. Eine App für das iPad mit der ich ein ganzes Konzert bestreitzen kann und zudem kopstenlos geladen werden konnte? Phantastisch! Nach Analog, FM, Sampling und diversen Exoten scheint mom ein Stillstand eingetreten zu sein. Das täuscht jedoch, denn es wird ständig an neuen Syntheseformen geforscht. Ob aber alles seinen oben besprochenen Markt finden wird, wird man sehen. Einiges wird auch in der Schublade bleiben.
 
Ich finde es zum einen gut, dass viele Sachen preiswerter geworden sind. Allerdings auch sehr problematisch, weil viele Dinge im Profibereich momentan nicht möglich sind. Und ohne näher ins Detail eingehen zu wollen glaube ich einen guten Überblick zu haben, weil ich für die Musikindustrie arbeite.
 
intercorni schrieb:
Ich finde es zum einen gut, dass viele Sachen preiswerter geworden sind. Allerdings auch sehr problematisch, weil viele Dinge im Profibereich momentan nicht möglich sind. Und ohne näher ins Detail eingehen zu wollen glaube ich einen guten Überblick zu haben, weil ich für die Musikindustrie arbeite.

Na schau mal an, so kommen wir uns ja sogar schon ein Stück näher! Das hab ich so absolut nicht verstanden durch die bisherigen Aussagen!

Weil so kann man das auch stehen lassen, denn ich finds auch super, dass man heute grad mit Samples am Rechner für wenig Kohle schon das zigfache treiben kann, wie mit den alten dicken teuren Hardware Samplern zum Beispiel. Also ja es gibt auch Vorteile nur grad so bei Hardware Gear sieht das ein bisschen anders aus, als wie beim Rechner oder?

Also wie ich weiter oben schon gesagt hab, vielleicht reden wir zum Teil einfach nur aneinander vorbei und kriegen Dinge falsch in den Hals!

EDIT:
Aber trotzdem sag ich, dass diese Dinge im Profibereich auch deshalb nicht möglich sind, weil die Industrie das so treibt wie sie es tut, wer hat denn diesen aktuellen Wahn erzeugt mit dicken Marketing Reißern? Man kann die Schuld nicht nur den Usern geben!
 
Ich denke man sollte nicht jedes geschriebene Wort hier im Forum auf die Goldwaage leben, weil es sonst sehr schnell exkaliert. Gerade hier im Forum :)
Ich bin eh erstaunt, dass dieser Beitrag hier noch nicht zerschossen wurde :)
 
Ja das stimmt. Deshalb bin ich vielleicht auch hier öfter mal so auf Konterstellung gleich, das wird einem hier aber echt auch anerzogen! :mrgreen:

Und ich bin auch froh, dass das Thema noch nicht zerschossen wurde, weil das ist ein ganz wichtiges Thema und man mag es mir glauben oder nicht:

Mir gehts eigentlich nur darum, dass sich da irgendwie mal wieder was ändert und am besten so, dass alle froh sind, also die Sparfüchse aber auch die, die mal richtig dick was haben wollen!

Ich will überhaupt nicht streiten und bin auch kein Aggro Typ, ganz im Gegenteil, auch ich liebe die Musik über alles und meine ganze Freizeit geht dafür drauf ...
 
clipnotic schrieb:
Ja mit sticheln meinte ich das ja auch nicht so heftig gleich ... sequencer.de Ablauf halt, können wir uns darauf einigen? Ich hab Euch doch wirklich auch lieb!
Dann bin ich beruhigt. Ich habe die "Zusammenfassungen" übrigens nur deshalb gepostet, um wiederzugeben, wie ich Deine Postings verstanden habe, und um dann anhand meiner Zusammenfassung von Dir zu erfahren, ob ich Dich richtig verstanden habe – nicht etwa deshalb, um Dich rhetorisch auf's Glatteis führen zu wollen.

Aber zurück zum Thema:
Ich glaube, man kann (a) durchaus Wünsche für bessere Instrumente haben und trotzdem (b) mit den aktuellen Instrumenten wunderbar Musik machen. Meine "Angst" – wenn ich diesen starken Begriff hier mal gebrauchen darf – in diesem Gear-verrückten (und ich nehme mich selbst gar nicht von dieser Gear-Gier aus) Forum ist, dass der Wunsch nach besseren Instrumenten die kreative Auseinandersetzung mit den vorhandenen Gerätschaften behindert (manchmal sogar verhindert). Ich hab's sei 30 Jahren selbst oft genug erlebt.

So konnte ich Tage und Nächte damit verbringen, mir über fehlende Funktionen eines meiner Instrumente das Hirn zu zermartern, anstatt mir über die rhythmische Basis meines aktuell "in der Mache" befindlichen Musikstückes klar zu werden, oder darüber, mit welcher Harmoniefolge ich welche Emotionen transportieren kann.

Je älter ich werde, desto mehr glaube ich, dass im Bereich der elektronischen Musik die dahinter stehende Technik zu Ungunsten der Musik betont wird.
 
OK, also machen wir jetzt einfach ganz easy beim Thema weiter ... ist ja nix passiert! :mrgreen:

Das Argument mit dem "man kann wunderbar Musik machen" ist schon immer richtig, seit man Musik überhaupt machen kann, es gibt super Bands die machen mit Mülltonnen total geniale Musik und Auftritte, echt jetzt! Und super Musik kann man mit x Instrumenten machen, selbst ne Bongo reicht schon aus ...

Aber grad im aktuellen Hardware Gear Bereich ist so ein Argument ein Totschlag Argument für den aktuellen Hardware Gear Markt selbst. Warum? Weil dann kann man sofort drauf argumentieren: "OK, dann kann ich mir auch ein paar Plugins kaufen und nen Laptop auf die Bühne stellen oder eben ein IPad touchen", was ja eben auch passiert aktuell. Und genau das soll doch eigentlich eben nicht passieren und ist doch kontraproduktiv für die Hardware Gear Industrie oder nicht!? Oder will man da jetzt auch nur noch Apps und Plugins basteln in der Zukunft?
 
clipnotic schrieb:
Man kann die Schuld nicht nur den Usern geben!
Ich würde nicht von Schuld reden sondern einer vom Markt vorgegebenen Situation. Schau dir Roland an: die verkaufen seit Jahrzehnten (!) Synthis auf Rompler Basis (seit dem D70). Das machen sie nicht, weil sie zu faul sind, etwas ordentlicheres zu bauen. Was aber nicht heißt, dass ich das besonders innovativ oder gar großartig finde. Scheinbar gibt es jedoch genügend Leute, die das ganz anders finden und sich diese Instrumente gerne kaufen. Das können sie auch.
Innovationen gibt es im Software Bereich, ich meine nicht die unzähligen virtuellen analogen Synths. Die Zukunft gehört nicht der Hardware. Man wird unkompliziert seine Musiksoftware an Hardware anflanschen können, um diese dann
auch auf der Bühne nutzen zu können. Das geht ja zum Teil jetzt schon ganz gut. Ich habe einen PPG Wave 2.2 den ich gerne spiele. Ich verwende aber auch gerne die PPG App auf dem iPad, mit der ich ganz andere Sachen machen kann.
Ich sample aber auch hin und wieder mal in 8 Bit mit dem Waveterm und resynthetisiere Samples und daraus ein Wavetable zu machen. Aber das ist eine ganz andere Welt. Bugs hat der alte Wave auch: so gab es eine Verzerrung der Wellenform in einen der Wavetables. Hermann Seib hat diesen kleinen Fehler dann vor Jahren mal analysiert und ausgebessert. Aber mich hat das nie gestört. Aber vielleicht liegt es auch an meiner Mentalität, mich nicht an Unzulänglichkeiten der Technik zu stören. Die Technik zu überlisten kann auch Spaß machen.
 
na ja das ist die Frage, grad bei Roland, wie das wirklich ankommt was die so tun in den letzten Jahren ... ich weiß es nicht, weil ich nicht in die Zahlen gucken kann bei denen ... mich sprechen sie aber so gut wie gar nicht mehr an mit ihren Produkten. Ich find zwar den Integra von der Idee her interessant, also sozusagen ein Roland Komplettsound Paket, aber allein schon die Slot- und Effekteinschränkungen reichen mir da schon aus zu sagen: "Nein, so kauf ich Euch das nicht ab". Also hab ich mir eben vor ein paar Monaten einen schönen alten gebrauchten Roland JD990 von 1993 gekauft für ein Viertel an Kohle im Vergleich und den hab ich wirklich sehr gerne! Der funktioniert nun seit 20 Jahren (ich hab ihn erst ein paar Monate aber so alt ist er ja schon) und ist super zu bedienen direkt am Gerät! :mrgreen:

Und ja die meisten Innovationen im Moment erlebt man bei Software ... wobei ich auch da, nach nun gut 10 Jahren viel VST Nutzung, empfinde, dass da die Qualität, allgemein betrachtet, eher schlechter wird, als besser. Klar, jetzt gibts natürlich so dicke Sachen wie die DIVA, weil man nun bessere Prozessoren nutzen kann, also da geht schon auch was weiter auf jeden Fall! Aber ich hatte andererseits auch erst vor kurzem wieder so ein paar neue Plugins getestet, die waren verbuggt vom Allerübelsten, und das waren nicht nur Synths sondern auch Effekte, Arps ... einem Hersteller hab ich das damals auch entsprechend ausführlich in sein Forum geschrieben ohne Blatt vor den Mund, weil es mir langsam echt reicht, dass da so einige glauben, überhaupt nicht mehr testen zu müssen, was soll das!?

Nutzen tu ich softwaremäßig, obwohl ich sie fast alle hab die bekannten "großen" Plugins, nur noch Sylenth, Omnisphere, Surge, Synplant und ab und zu mal nen Sound aus dem Alchemy ... ein paar Effekte noch von Flux und Freeware, der Rest kommt aus der DAW selbst.
 
Das was Roland da fabriziert, interessiert mich auch nicht wirklich. Aber interessante Sachen passieren auch bei den kleinen Modularsynth Herstellern. Allerdings: schaut man sich die unzähligen Videos auf Youtube dazu an ist es fraglich, ob ausreichende Technologie die Kreativität fördert. Ich selbst habe auch immer das Gefühl, dass zu viel Equipment den Kreativfluss hemmt.
 
intercorni schrieb:
Ich selbst habe auch immer das Gefühl, dass zu viel Equipment den Kreativfluss hemmt.

Ja genau das meine ich doch auch !! Deshalb sag ich ja, so 3 schön feine qualitative Kisten auf die man sich konzentrieren kann und da wirklich abgehen kann was einem die Muse eben sagt, schön mit Knöpfen und ordentliche DAW Ingegration etc. ...

Und die Konzepte dafür gibt es ja auch schon überall:

- Workstations (müsste man nur mal ordentlich in die Zukunft bringen, in so Tankern ist viel Platz!)
- Elektron Kisten (alles interessante Teile aber da könnte man noch einiges optimieren, weil 4 fach frickeln nein danke)
- MPC Sampler (waren doch mal super, könnte man auch in die Zukunft bringen aber bitte Standalone)
- Grooveboxen (ja, war / ist oft Spielzeug aber warum nicht mal ne Profi Kiste machen, Specki zählt nicht! :mrgreen: )
- Synthesizer (ne Single Ultranova und ein Mini Dingens haben wir schon, warum nicht endlich mal ne dicke Supernova 3)
- analoge Synths (monophone lala Mini Geräte haben wir doch nun langsam echt genug von oder?)
...

Also ich glaub, man muss nicht rundum bei 0 anfangen sondern vielleicht tät es schon reichen mal die ganzen Wünschelisten durch zu gehen und mal richtig einen drauf zu setzen auf Dinge die schon da sind!
 
Ist ein wenig offtpic, aber Ich bin der Meinung, dass es die 3 bis 5 Geräte, mit denen man ausreichend Musik machen kann längst schon gibt.
 
intercorni schrieb:
Ein analoger Synthesizer für 149,- Euro? Prima.
Bei echten Analogen sehe ich ein, daß die entweder teuer sind (Prophet 08) oder beschränkt (monophon usw.).
Aber bei allem, was digital ist, entspricht das Marktangebot bei Hardware meiner Meinung nach nicht den wirklichen technischen Möglichkeiten. Wenn ein VA heute nicht deutlich besser als der JP8000 von vor 16 Jahren klingt, dann stimmt da doch was nicht. 16 Jahre sind in der digitalen Welt schließlich eine Ewigkeit (Pentium I/II gab's damals).
Da gibt's schon eine eigenartige Stagnation.
 
nox70 schrieb:
Ist ein wenig offtpic, aber Ich bin der Meinung, dass es die 3 bis 5 Geräte, mit denen man ausreichend Musik machen kann längst schon gibt.

Was ist denn ausreichend Musik, gilt das für alle Styles oder nur bestimmte und welche Geräte sind das denn genau, alte oder welche aus der neuen Zeit? Das ist nicht Off Topic sondern könnte den technischen Fortschritt direkt beweisen! :mrgreen:

PySeq schrieb:
Aber bei allem, was digital ist, entspricht das Marktangebot bei Hardware meiner Meinung nach nicht den wirklichen technischen Möglichkeiten. Wenn ein VA heute nicht deutlich besser als der JP8000 von vor 16 Jahren klingt, dann stimmt da doch was nicht. 16 Jahre sind in der digitalen Welt schließlich eine Ewigkeit (Pentium I/II gab's damals).
Da gibt's schon eine eigenartige Stagnation.

:supi:
Wobei der Virus TI ja durchaus auch ganz gut klingen kann! Der füllt immerhin auch ganze VST Rompler mit Samples von sich und es gibt auch einige Schraub Plugins die wollen ihn unbedingt nachmachen können! :mrgreen:

Bei analogen Geschichten muss man ja auch bedenken, dass das jetzt ja erst wieder kommt grad, da gestehe ich schon auch etwas Auffrischungszeit zu und an so Geräten wie der Analog Four z. B. sieht man ja auch schon mal wie viel da möglich sein kann, wenn man das mit digitaler Steuerung mischt und das vielleicht noch weiter denkt und mehr ausreizt künftig. So nen Sequenzer hats wohl noch nie in einer analogen Kiste gegeben oder? Aber da kommt schon auch ne Menge so Kleinkram raus an analogen Kistchen zur Zeit bei dem ich mich frage, ob das nicht eher nur ein gezielter Hypeverkauf ist und nicht mehr ... so nach dem Motto "die Kids wollen analog, bauen wir halt schnell mal was kleines zusammen und dicke Werbung fahren, fertig" sorry, es gibt Sachen da empfinde ich das so und das sind jetzt nicht nur die Volcas ...

Aber was digital abläuft, bin ich voll Deiner Meinung, da hat man bei Hardware Gear manchmal das Gefühl, da wird absichtlich reduziert und eingeschränkt, das geht bei den Stimmen zum Teil schon los und dann bei den Effekten weiter oder eben das Integra Spielchen und da nenn ich auch gern den Kronos oder den Motif ... usw. usw. ...

Sieht man auch toll, wenn man mal Motif XF (128 Stimmen) mit MOX (64 Stimmen) und dann der MX (128 Stimmen) vergleicht ... das ist doch gezielt irgendein so Marketing Konzept wieder oder was soll da sonst der Grund sein?

Und grad Workstations hätten durchaus das Potential eine eierlegende Wollmilchsau zu werden, es gibt große Displays mittlerweile und PCs haben sie eh schon reingebaut zum Teil und Power gäbs auch genug die man mal bringen könnte - nur man tut es halt nicht ... genauso wenig wie man die Betriebssystem mal frisch macht und die Sequenzer ausbaut ... endlos könnte man da Argumente bringen.
 
clipnotic schrieb:
nox70 schrieb:
Ist ein wenig offtpic, aber Ich bin der Meinung, dass es die 3 bis 5 Geräte, mit denen man ausreichend Musik machen kann längst schon gibt.

Was ist denn ausreichend Musik, gilt das für alle Styles oder nur bestimmte und welche Geräte sind das denn genau, alte oder welche aus der neuen Zeit? Das ist nicht Off Topic sondern könnte den technischen Fortschritt direkt beweisen! :mrgreen:

PySeq schrieb:
Aber bei allem, was digital ist, entspricht das Marktangebot bei Hardware meiner Meinung nach nicht den wirklichen technischen Möglichkeiten. Wenn ein VA heute nicht deutlich besser als der JP8000 von vor 16 Jahren klingt, dann stimmt da doch was nicht. 16 Jahre sind in der digitalen Welt schließlich eine Ewigkeit (Pentium I/II gab's damals).
Da gibt's schon eine eigenartige Stagnation.

:supi:
Wobei der Virus TI ja durchaus auch ganz gut klingen kann! Der füllt immerhin auch ganze VST Rompler mit Samples von sich und es gibt auch einige Schraub Plugins die wollen ihn unbedingt nachmachen können! :mrgreen:

Bei analogen Geschichten muss man ja auch bedenken, dass das jetzt ja erst wieder kommt grad, da gestehe ich schon auch etwas Auffrischungszeit zu und an so Geräten wie der Analog Four z. B. sieht man ja auch schon mal wie viel da möglich sein kann, wenn man das mit digitaler Steuerung mischt und das vielleicht noch weiter denkt und mehr ausreizt künftig. So nen Sequenzer hats wohl noch nie in einer analogen Kiste gegeben oder? Aber da kommt schon auch ne Menge so Kleinkram raus an analogen Kistchen zur Zeit bei dem ich mich frage, ob das nicht eher nur ein gezielter Hypeverkauf ist und nicht mehr ... so nach dem Motto "die Kids wollen analog, bauen wir halt schnell mal was kleines zusammen und dicke Werbung fahren, fertig" sorry, es gibt Sachen da empfinde ich das so und das sind jetzt nicht nur die Volcas ...

Aber was digital abläuft, bin ich voll Deiner Meinung, da hat man bei Hardware Gear manchmal das Gefühl, da wird absichtlich reduziert und eingeschränkt, das geht bei den Stimmen zum Teil schon los und dann bei den Effekten weiter oder eben das Integra Spielchen und da nenn ich auch gern den Kronos oder den Motif ... usw. usw. ...

Sieht man auch toll, wenn man mal Motif XF (128 Stimmen) mit MOX (64 Stimmen) und dann der MX (128 Stimmen) vergleicht ... das ist doch gezielt irgendein so Marketing Konzept wieder oder was soll da sonst der Grund sein?

Und grad Workstations hätten durchaus das Potential eine eierlegende Wollmilchsau zu werden, es gibt große Displays mittlerweile und PCs haben sie eh schon reingebaut zum Teil und Power gäbs auch genug die man mal bringen könnte - nur man tut es halt nicht ... genauso wenig wie man die Betriebssystem mal frisch macht und die Sequenzer ausbaut ... endlos könnte man da Argumente bringen.


Bei analogen Geschichten muss man ja auch bedenken, dass das jetzt ja erst wieder kommt grad,

So knappe 15 Jahre :lollo: , war aber schon vorher bei vielen Producern nicht out. Über "Röhren" quatschen wir gefühlt auch schon wieder Jahrzehnte :D

Im Übrigen stehe ich zu Deiner Meinung ziemlich konträr, bloss keine "Kampfmaschinen" mehr, die angeblich alles können, blinken, leuchten, quieken usw. Mich freut die Entwicklung, meine Kids auch :mrgreen:

Die Wollmilchsäue ohne Eier interessieren mich überhaupt nicht, gehe ich immer dran vorbei :mrgreen: . Aber die kleenen Maschinchen der letzten Jahre, da war so manches Schmankerl dabei, das macht (mir) richtig Spass und fördert die Entdeckerfreude. :mrgreen:

Viele Wege führen nach Rom, äähh .. zum eigenen Sound, zur eigenen Haptik, zu Vorlieben usw. und sofort etc.pp. Ich schraube gern, möglichst ohne Bildschirm, reicht schon mit der DAW zur Aufnahme.

LG
 
dbra schrieb:
andreas2 schrieb:
Aber die kleenen Maschinchen der letzten Jahre, da war so manches Schmankerl dabei, das macht (mir) richtig Spass und fördert die Entdeckerfreude. :mrgreen:
Welche wären das zum Beispiel?

Tja, leider reicht auch mein Budget nicht, um locker mal nach Wunsch einzukaufen :mrgreen: :

geleistet habe ich mir microKorg, microSampler, Mininova, die 3 Monotrone, MPKmini, Korg Nanokeys 2, Icon iController, sogar das Casio AT-3 zähle ich dazu (Batteriebetrieb), Zoom H2 Recorder, Edirol-Batterie-Digitalmixer M10DX, Boss RE-20 Spaceecho und viele, viele (Gitarren) Effekte. Ich habs halt mit Batterie :lollo:
Auf der Studioebene (ohne Batterie) wären das dann 2 Dark Energy, 1 Nanozwerg, 1 Microzwerg, 1 Urzwerg und der Alpha Juno 2 ist auch keine "unschleppbare" Monstermaschine, steht in der Tasche aufrecht hinter mir. Alles "Grössere" habe ich bis zum Winter auf den Dachboden verbannt, nutze ich jetzt im Sommer sowieso nicht.

Einen Minitaur tät ich nicht verachten, einen Minibrute, Rocket auch nicht, muss aber nicht sein. Tja, und die Volcas werde ich mir wohl im 3er Set besorgen, die Monotribe wird auch noch günstiger. :lollo: Und die Novation Bass-Station2 macht mich auch an, ..schäm.. :oops:

Welche wären das zum Beispiel?

Eigentlich ne komische Frage, gabs da schonmal / jemals mehr als heutzutage, habe ich was verpasst .. ? :school:

LG, Andreas
 
dbra schrieb:
Bin auch am überlegen, mir einen Nanozwerg zu holen. Kann man da auch folgendes mit machen: Externes Audio-Signal einspeisen und den Filter (ohne interne Klangerzeugung) den gespielten Midi-Noten folgen lassen?

OK, bißchen OT. Aber vielleicht magste mir ja auch per PN antworten...

Oh Godness :mrgreen: , zwing mich nicht, das jetzt auszuprobieren, die Zwerge sind grad heim im Case und ich superträge :lollo: Muss auch erst in den Garten, das Unwetter grad hat etliches gerissen :mad:

Persönliche Meinung gefragt ? Ich finde den Nanozwerg (selbe Preislage) wesentlich interessanter, als den Rocket. Hast Du aber die Kohle irgendwie übrig, nimm gleich den Microzwerg, das Teil ist ein "Geniestreich" zu dem Preis, ich mag mein analoges **Setup :D

In den letzten Wochen nutze ich nur meine kleenen Batterie-Synths .. etc.. , damit kann man sich schnell mal "verpissen" und Musik machen, wo es gefällt (oder Ruhe ist).

LG

** (Beim Dark Energy fehlte mir der 2te Osz., also kam ein Nanozwerg dazu. Und dann noch ein DE, reichte immer noch nicht. Also kamen noch ein Microzwerg und ein Urzwerg dazu, Korg MS-20, Yamaha CS-01 und Roland Alpha Juno 2 waren ja schon da. Jetzt ist gutt, aber die Volcas will ich auch noch ..hihi..)

Oh wie schön ist Panama :mrgreen:
 
Nachtrag:

Zum mobilen Mehrspurrecorden hab ich mir vor knapp 2 Jahren ein HP Notebook mit dem AMD E-350 (ca. 260€) gekauft. Läuft Win 7 drauf, entweder mit dem Fasttrack C400 oder dem Venom, je nachdem, was ich machen will, DAW ist Cubase Elements 6, neuerdings 7, da fehlt mir aber noch Erfahrung. 2 Std. Outside-Recording sind kein Problem, passt alles in den Biker-Rucksack :mrgreen: , Zoom H2 als "Stereo-Notfall-Backup" parallel. Ich mags halt immer mobiler, Wollmilchsäue höchstens im Winter, wenns draussen ungemütlich wird, Motif und Konsorten kommen mir aber nicht in die Bude, bin ich Pianist ? ..hihi..

LG

PS: Die Korg Legacy Collection mit dem MS-20 Controller und dem Fasttrack C400 läuft auch super im Akkubetrieb, 4 Einzel-Analog-Ausgänge plus ein Stereo-SPDIF sind nicht zu verachten, mein MPKmini und/oder Nanokeys2 laüft auch gnadenlos gut dazu. Ich muss mal ausprobieren, wie lange das Zeuchs auf Akku im Dauerbetrieb durchhält.

Und eine echte Marktlücke wären 3" bis 5" aktive Batterie-Monitore, das gabs schonmal, hatte ich nämlich (2-Weg, aber Plaste und Elaste, jeweils mit 4 Monozellen).
 
dbra schrieb:
Danke schonmal. Der Microzwerg ist mir eigentlich zu teuer, auch wenn mich die zwei separaten Filter durchaus reizen würden. Vielleicht kannste ja bei Gelegenheit mal das mit dem Keyfollow-Filter mit externem Audio ausprobieren. Eilt nicht... :)

Ich würd sagen, dass das nicht so geht. Genau für solche Fragen wäre ein einfaches Blockschaltbild (wie beim DE) ne gute Sache, wäre sicher verkausfördernd, da man den Synth schnell überblicken kann. (halte ich generell für ein "Muss"). Ich behalte es im Hinterkopf :) LG
 
Ja wie schon gesagt, ich denk ja auch, dass eine Zukunft die beste wäre, in der alle ihre Kauffreude haben, also die Sparfüchse / Massen an Minikisten Sammler und eben auch diejenigen die dicke qualitativ hochwertige Sachen wollen, glücklich sind und für ihren Plan genug finden um mit Freude Geld ausgeben zu können.

Nur im Moment ist es meiner Meinung nach so, dass Sparfüchse von allen Ecken aus bombardiert werden, sogar selbst alt etablierte Firmen da nun auch mitspielen und sich darauf konzentrieren immer mehr, und sogar ihre ehemaligen Edelgeräte auf billig verramschen etc. ... und damit meine ich jetzt nicht immer nur den Preis! Viel Kohle kann man trotzdem noch ausgeben für aktuelle Sachen, das wird sich dank Super Hype Marketing Strategien auch nie ändern ... nur was man dafür zum Teil dann letztendlich kriegt aus dem "modernen" Sortiment, entspricht bei vielem nicht mehr meinem Preis-/Leistungsverständnis - ich red da jetzt vom hochpreisigen Bereich!

Also wer auf dicke Qualität wert legt und eben was fettes haben will, der kann im Prinzip fast nur noch Back to the Roots im Vintage Markt schauen, zumindest bei Hardware Synthesizern. Bei PC Technik sieht es zum Teil noch ein bissle anders aus und auch dicke Soundkarten kann man kaufen aktuell vom Feinsten und es gibt auch sehr edle Software und auch dicke Monitor Boxen kriegt man noch. In den Bereichen scheint man es heutzutage durchaus noch zu schaffen billig UND qualitativ als Auswahl anzubieten - es gibt da natürlich auch viel Billig lala und auch miese Qualität aber komisch das es da noch ein bissle auch anders geht noch oder? Deshalb frag ich mich dann schon im Vergleich, ob so mancher aktuelle Hardware Synth Kasten nicht einfach nur eine gezielte Verarsche darstellt, also ein Marketing Spiel eben?

Und es ist natürlich so, man könnte 20 kleine Kisten kaufen oder 2 richtig dicke und dann eben auch 1 oder 2 kleine mit dazu stellen die man gerne hat ... das würde das gleiche kosten und liese sich vielleicht zusammen dann doch besser handeln / bedienen! Und grad Bedienung ist für mich der wichtigste Punkt bei dem Ganzen, weil gute Bedienung = Kreativität umsetzen können - und nur aus gut umgesetzter Kreativität kann gute Musik entstehen!?

Mein Equipment soll im Jahre 2013 endlich auch mal schön vor mir stehen können und bereit sein, und nicht verteilt in zig Ecken oder Räumen lagern und ein paar Arme und Pfoten mehr gibts im ALDI auch noch nicht ... und die Zeiten in denen man sich als reiner Musiker (also nicht Sounddesigner oder Film Blockbuster Vertoner oder sowas) 30 dicke Bomber und 20 Racks ins Studio gebaut hat, sind für mich 2013 jetzt einfach auch mal vorbei, also mit dem Argument landet man bei mir nicht mehr, falls es kommen sollte! und 10 ADATs bringe ich in meinen doch dicken Rechner leider auch nicht rein und nen 3 Meter Hardware Mixer stell ich mir nicht mehr in die Bude ... Und wenn wir jetzt da dann noch mit dem Thema Hardware / PC Integrations Theater und Gefrickel, dank scheinbarem Dauer Winterschlaf in dem Bereich, anfangen, erklärt sich der Rest von selbst ...

und ach ja, ich weiß natürlich auch, dass in den hoch professionellen Bereichen scheinbar einige wirklich fast nur noch mit Plugins arbeiten, ich hab ja auch ne dicke VST Armada davon hier, auch so manchen Edelkram obwohl ich kein super Profi bin ... aber wir reden hier eben nun mal von Hardware Synthesizern und ich behaupte nach 10 Jahren Viel VST Nutzung, das es da immer noch Dinge gibt, die VSTs immer noch nicht können und selbst wenn man sich elendst durch die Tiefen wühlt wie blöd, wie oft gefordert wird! Und selbst wenn sie alles können, was so manche Freaks ja auch schon selten mal beweisen ... da wären wir dann auch wieder beim Punkt gute Bedienung und direkter Zugriff und so dreht sich der Kreis wieder ... weil nur noch layern und programmieren wie blöd um nach x Jahren wenigstens so halbwegs das hin zu kriegen, was so mancher alte Musiker früher einfach mal schnell auf nem schönen Hardware Synth zurecht schrauben konnte mit Charakter direkt durch die Geräte selbst schon inbegriffen, ist für mich mit VST dann so keine super tolle Alternative sondern einfach nur ein Arbeitsaufwand, der 2013 eigentlich nicht mehr sein müsste!? Besonders, nachdem man mittlerweile dank Millionen an VST Plugins fast schon keine Chance mehr hat, wirklich gezielt raus zu finden, was wirklich was taugt, man kann da 100 Jahre testen und wird nicht mehr fertig ...

Und ein normaler kleiner unbekannter Musiker hat eben nicht zig Leute, die für ihn Sounds nach Wunsch programmieren oder sonst was schön vorbereiten. Und der hat auch nicht den Zugriff auf spezielle Features, die ja nur Developern vorbehalten sind, ja genau ... ein kleiner Musiker muss das alles selbst mit dem machen, was er als kleiner Consumer eben kriegt vom Massen Markt! Und was das ist kann er leider nur durch Foren und Testberichte und Dauertesten raus finden, welche Möglichkeiten hat er denn sonst?

So, jetzt müsste ich zu dem Thema so ziemlich alles gesagt haben, was mir dazu einfällt daher nun:

Amen
:amen:

Und echt :peace: - ich mein da nix böse, das ist meine Art zu analysieren, mehr nicht!

EDIT:
So jetzt ist der Mega Post wirklich fertig, genug editiert ... :mrgreen:
 
spaetestens wenn mein hight tech bio-cpu synth mit der meldung kommt: muss zum psychoanalytiker,
wars das mit dem fortschritt. die dekadenz der globalen verfuegbarkeit verwaessert klare linien....
mancher fortschritt ist in wirklichkeit kreativer rueckschritt....
vieler wahrer fortschritt wird wg oekonomischer belange sabotiert....
der digitale preisverfall ebnet den weg fuer analoge kompetenzen,
das ohr erkennt oft eher den eigendlichen fortschritt, wenn dieser nicht gerade ueberschrien wird
vom blasphemischen mainstream.....
 
clipnotic schrieb:
nox70 schrieb:
Ist ein wenig offtpic, aber Ich bin der Meinung, dass es die 3 bis 5 Geräte, mit denen man ausreichend Musik machen kann längst schon gibt.

Was ist denn ausreichend Musik, gilt das für alle Styles oder nur bestimmte und welche Geräte sind das denn genau, alte oder welche aus der neuen Zeit? Das ist nicht Off Topic sondern könnte den technischen Fortschritt direkt beweisen! :mrgreen:

Nimm z. B. einen Virus oder einen älteren Novation bzw. irgendeinen VA mit Multimode, ne Electribe plus einen guten Rompler für Brot und Butter und Gedöns. Wer damit keine Tracks - unabhängig vom Style - hinbekommt hat ein grundsätzliches Problem.
 
intercorni schrieb:
clipnotic schrieb:
Man kann die Schuld nicht nur den Usern geben!
Ich würde nicht von Schuld reden sondern einer vom Markt vorgegebenen Situation.

Ohaua, was ist das das, DER MARKT. Einen Markt gibt es doch nur wenn Anbieter und Abnehmer vorhanden sind.
Es passierte als es mit der Geiz ist geil - Welle losging. Sparen, egal was es kostet, wurde zum Lebensinhalt vieler.
Eigentlich ist es ganz einfach: Es wird über mangelnden Service und inkompente Beratung gemeckert, aber gekauft wird nicht im Fachhandel sondern übers Internet. Bei den geringen Margen kann kein Händler mehr echtes Fachpersonal beschäftigen, eine fachkundige Beratung ist daher ein Glücksfall, wenn nämlich der Berater die gleichen Interessen wie der Kunde hat.
Dann spielt natürlich eine Rolle, das früher einige wenige Geld für Musikinstrumente ausgegeben haben und nur ein ganz kleiner Teil interessierte sich für elektronische Musik.
Nicht zuletzt wegen der damals ausschließlich analogen (also fertigungstechnisch sehr aufwändigen) Geräte waren diese im Vergleich zu heute sehr teuer.
Dann kamen digitale Apparate, preiswerte Massenproduktion und durch den bereits langjährigen Vorlauf an Werbung und den "Coolnesseffekt" der elektronischen Gerätschaften, explodierte die Käuferschicht. Papa und Oppa schoben die Dr.Böhm Orgel oder das ständig verstimmte Klavier in die Doppelgarage und griffen zu. Personal-Keyboards, kleine polyphone Synthesizer mit umwerfenden Möglichkeiten und immer genug DEMO-Songs zum Beeindrucken der Schwiegermutter.... Massenware, billig. Die alten"analoge Riege" schaute oft kopfschüttelnd zu, nutze natürlich aber auch die neuen Möglichkeiten. So nach und nach verdarb "Digital" die Preise, erst recht wenn man nur Preis und Leistung vergleicht ohne aufs Detail zu achten. Plötzlich wollten viele nichts mehr davon wissen, was ein Synt. alles haben sollte damit man tolle Klänge einstellen kann, die NEUEN hatten Speicher, ARPEGGIATOREN, eingebaute EFFEKTE und und und. Tja, und dann brach die Nachfrage nach MS20, Minimoog und Co zusammen.
Die "Neuen" belasteten sich erst gar nicht mehr mit Hintergrundwissen, es zählten keine technischen Details sondern 1. Der Preis, 2. Der Markenname 3. vielleicht noch ein wenig das Aussehen weil viele Instrumente in die Wohnlanschaft passen müssen.
Dann regte sich wieder was bei den Analogen. Genervt von einem, sagen wir mal, überall gleich perfekten Digitalsound, also der McDonaldisierung der Geräte, erinnerte sich eine kleine Gruppe von Leuten an die alten Analogen. Der VINTAGE-WAHN brach aus und es gab auch wieder vermehrt Hersteller die ihre Analogen Sachen wieder verkaufen konnten. Die Neuen Analoguser waren aber Neulinge und hatten keine Qualitätsmaßstäbe. Wie zuvor wurde auf den Preis und den Namen zuerst geschaut. Die Hersteller wissen durch Marktanalysen (früher hatten sie sich um ihre Elektronik gekümmert, heute um Statistiken), welche potentiellen Kunden wieviel ausgeben wollen und passen die Qualität (Aufwand) dementsprechend nach unten an. Viel solls sein und nicht über XXXX Euro kosten darf es. Sogar die Musik wurde maßgeblich durch die Neueinsteiger beeinflusst . Manchmal könnte man den Eindruck bekommen, jeder 3, ist entweder DJ oder hat irgendwo doe elektronische Eisenbahn....
Tja, und wenn dann Techniker und Kaufleute eines Unternehmens auf die Frage "Warum gerät der Filter nicht in Selbstoszillation" antworten: "weil man keine VCA einbauen kann die schnell genug sind", bleibt einem erst mal die Luft weg. Also sind "heute" Techniken nicht möglich die 30 Jahre früher fast selbstverständlich waren? Nö, das ist es nicht, man KÖNNTE schon aber man macht es nicht um die Preise möglichst niedrig zu halten. Die gleiche Firma hat auch keinen sequencer fürs Modularsystem ("braucht man heute nicht mehr, geht alles über Computer")

Nicht anders ist die Entwicklung in der lebensmittelbranche: Die Kundschaft ist schon ao lange auf billig getrimmt, dass man heute viele Produkte nicht mehr bekommt. Weg, futsch, Kultur hin oder her, es rechnet sich nicht, bringt nicht X Euro pro Tag und Quadratmeter ladenfläche, weg damit. Traurig.. aber wahr
 
Hmm. Ja und Nein. Dass der Billigwahn viel kaputt macht bleibt unwidersprochen. Aber die Schuld allein der Digitalisierung zuzusprechen, ist zu einfach, weil 1) auch in der Entwicklung der Chips und Technologie enorm viel Hirnschmalz steckt, eigtl. eine Beleidigung für die Programmierer, 2) für Klangforscher sich ein riesiges Gebiet erschloss jenseits von VCF, VCA usw ( zB FM Synthese), 3) der Preisverfall vielen jungen Talenten die Möglichkeit bot, aktiv zu werden, ohne gleich ein Sozialfall zu werden.
Außerdem : wer noch wirklich dick Kohle ausgeben will, kann sich ja bei Moog und Konsorten bedienen.

Für die Musikläden natürlich insofern eine Kathastrohe, als dass sie jetzt mit Meagstores konkurrieren müssen ( das Problem geht durch alle Branchen).
 
@ Cyborg:

Wirklich sehr gut geschrieben Deine Historie! Und absolut der Kunde ist mittlerweile eine rundum versaute Katastrophe, versaut aufgrund vom modernen Raff und Egospiel, zu dem sich viele ja scheinbar auch bewusst selbst erziehen und daran durchaus auch selbst Mitschuld sind ABER auch durch das exzessive Marketing Treiben, dass moderne BWLer eingeführt haben und nun immer mehr nachmachen wollen. Als ich meinen Kaufmann machte, hatten wir das Thema Marketing Mix und unser Ausbilder erklärte uns "Marketing ist alles". Ein paar Monate später hatten wir einen Management Lehrgang bei dem uns ein ehemaliger Konzernboss erklärte, wie man so als Kaufmann denken sollte und auch hier erfuhren wir wieder "Marketing ist alles" ...

das ich als Kaufmann nie so krass wurde (obwohl ich ihn sogar als Jahrgangsbester absolvierte und dabei brav diese ganze Weisheiten schön lernte) wie das so heute scheinbar immer mehr Standard zu sein hat in dem Bereich, wird wohl daran liegen, dass ich auch noch ne soziale Ausbildung gemacht hab und noch ein paar andere Sachen. Für mich war schon immer und ist der Kunde König und das wird auch so bleiben und mit der Strategie fahr ich schon immer sehr gut, im kaufmännischen Bereich und mittlerweile auch in nem knallharten sozialen Bereich ... diese Grundeinstellung klappte bei mir praktisch immer, weil wenn das ein Kunde / Klient / Gast merkt, dann lässt er sich im meisten Fall auch noch was sagen und auch noch was erklären, selbst wenn es ein schwieriger Fall ist ... aber ja es gibt auch Kandidaten die lassen sich grundsätzlich nichts mehr sagen und das werden wirklich immer mehr, das merk ich auch.

Also ich bin absolut Deiner Meinung, unsere aktuelle Kundenwelt ist erst mal eine umfassende Katastrophe wenn sie rein kommt, da fehlts immer mehr an Hirn und auch Nachdenken, was man ja in vielen Lebensbereichen mit kriegt mittlerweile ... aber die die das gesteuert und mit aller Reißergewalt auch extrem in die Köpfe gepumpt und so extrem mit verursacht haben, darf man nicht vergessen dabei! Denn da wurden Mechanismen gefahren, die sind echt übel und da haben sie alle fleissig mit gemacht, die kaufmännische Welt, die Medien usw. ! Und jetzt wird als Krönung das Ergebnis eben auch noch ausgenutzt vom Feinsten - und das fast schon auf alle Märkte bezogen bis auf ein paar für kleinere Kundenkreise spezialisierte, die sich noch dagegen stemmen und wahrscheinlich täglich darum beten überhaupt so noch durchhalten zu können!

Deshalb sag ich ja auch mittlerweile:

"Wenn Jemand, ein Hersteller, ein Konzern, ein Laden ... das was man selbst mit verursacht hat, auch noch so extrem ausnutzt und gnadenlos treibt, dann bin ich als Kunde da bei ihm auch gnadenlos und fordere nur noch ohne irgend etwas einfach so zurück zu geben"

So kann es aber doch nicht weiter gehen!? Also ist nicht langsam mal ein Punkt da an dem man mal durchschnauft und mal wieder was anders macht oder soll das jetzt noch restlos kaputt zelebriert werden?

nox70 schrieb:
Nimm z. B. einen Virus oder einen älteren Novation bzw. irgendeinen VA mit Multimode, ne Electribe plus einen guten Rompler für Brot und Butter und Gedöns. Wer damit keine Tracks - unabhängig vom Style - hinbekommt hat ein grundsätzliches Problem.

Dann haben wohl 99% aller elektronischen Musiker ein grundsätzliches Problem ... ich mach mir das jetzt so einfach wie Du mit dieser Aussage, weil was soll ich sonst drauf sagen ... kennst Du Dich mit dicker elektronischer Musik wirklich aus!? Ich hab übrigens eine Electribe, einen Virus und auch nen Rompler ... aber eben alles aus der alten Zeit und hier gehts ja eben um Fortschritt, aktuelle Zeit ... versteh doch bitte das wenigstens mal, weil genau da will ich doch drauf hinaus, Nox! :mrgreen:
 
clipnotic schrieb:
Deshalb sag ich ja auch mittlerweile:

"Wenn man das was man selbst mit verursacht hat, auch noch so ausnutzt und gnadenlos treibt, dann bin ich als Kunde auch gnadenlos und fordere nur noch"
Das verschlimmert die Situation allerdings nur.

nox70 schrieb:
Nimm z. B. einen Virus oder einen älteren Novation bzw. irgendeinen VA mit Multimode, ne Electribe plus einen guten Rompler für Brot und Butter und Gedöns. Wer damit keine Tracks - unabhängig vom Style - hinbekommt hat ein grundsätzliches Problem.

Dann haben wohl 99% aller elektronischen Musiker ein grundsätzliches Problem ...

ich mach mir das jetzt so einfach wie Du mit dieser Aussage, weil was soll ich sonst drauf sagen ... kennst Du Dich mit dicker elektronischer Musik wirklich aus!?
Machst Du mit dieser Argumentation "kennst Du Dich mit dicker elektronischer Musik wirklich aus!?" nicht etwas, das Du, würde es Dir widerfahren, als unangemessen empfinden würdest – nämlich die Kompetenz Deines Gesprächspartners in Frage zu stellen?
 


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