Trautonium 2012

Hallo Forum,

bin zufällig über die Google Suche hier gelandet, und fühle mich leider berufen, zu dem was hier steht meinen Senf abzugeben.
Ich bin eigentlich Pianist und Gitarrist, und kenne das Trautonium seit über 15 Jahren und durfte Oskar Sala noch kennen lernen.
Wenn ich nun lese, was hier teilweise für ein Mist steht, dann dreht sich mir einfach der Magen um.

Ich glaube die meisten hier haben gar nicht verstanden, was das Trautonium überhaupt ist.
Ich habe den Eindruck, hier sprechen fast nur Jäger und Sammler, die Ihrem Equipmentpark wieder irgendewtas neues zufügen wollen, weil das alte langweilt.
Wer ein Keyboard nur bedienen kann, wenn es darum geht, den Sequenzer mit Midi Daten zu füllen, oder ab und an der Familie ein Ständchen zu spielen, der brauch kein Trautonium, ganz im Gegenteil, der wird dem Gerät nichts von Bedeutung entlocken können. Oskar Sala hat jeden Tag 6-8 Stunden geübt, um die Virtuosität zu erreichen, die man in vielen Youtube Filmchen sehen und bewundern kann.
Es gibt zwei Dinge, die das Trautonium einzigartig machen und damit für den virtuosen Musiker (nicht den Computermusiker) absolut neue und einzigartige Ausdrucksmöglichkeiten bieten.
Das Manual, mit seiner Möglichkeit kontinuierlich 3-4 Oktaven ohne Einschränkungen durch Bünde und Tasten spielen zu können in Verbindung mit der einzigartig fein nuancierten Dynamiksteuerung zum einen. Das ist eigentlich nur mit dem Spielen einer Violine zu vergleichen.
Und die Erweiterung dessen mit dem Subharmonischen Generator beim Mixturtrautonium, zum Zweiten
Eine eingestellte Mixtur (wer so will ein Akkord nach unten) kann unter Beibehaltung des Verhältnisses über 4 Oktaven kontinuierlich (also rein, ohne Zwischenschritte)) in Echtzeit gespielt werden. Kein anderes Instrument bietet diese Möglichkeit. Auch keiner der anderen Ribbon Controler, die ich kenne. Wenn ich nun so Sachen lese, wie "Das Ding klingt doch wie ne Katze auf Extasy" dann frage ich mich ernsthaft, wie es so jemand schafft, sich in ein Forum einzuloggen.
Die Grundkurvenform des Trautoniums ist ein Sägezahn. Mit den Möglichkeiten die die Effekttechnik heute bietet, kann sich jeder daraus den Sound zusammen basteln, den er will.
Genauso dumm ist die Frage nach Samples: wie will man etwas vernünftig Sampeln, dessen Reiz darin besteht, kontinuierlich über Oktaven hinweg zu spielen, Ganz davon zu schweigen, dass es kein Gerät gibt, mit denen man diese Samples authentisch wiedergeben könnte...

Ich bin durch Zufall auf der Musikmesse drüber gestolpert (der Stand war glücklicherweise bei den Pianos plaziert, und nicht eine Halle höher bei dem digitalen Einheitsbrei), und für mich war es das Highlight schlechthin. Und sobald man diese Musikinstrumente (nicht neues Equipment) kaufen kann, werde ich zuschlagen. Denn für mich bieten sich dadurch ganz neue Ausdrucksformen - das muss man nicht verstehen, könnte es aber akzepieren!

Sorry, wenn das jetzt alles etwas Oberlehrerhaft daherkam, aber mich ärgert es einfach, wenn durch Unwissen, Ignoranz und Halbwissen Dinge ins falsche Licht gestellt werden.

Kalli
 
Dr. Sommer: Jaja, aber sagen Sie doch, was er sagen soll!

Reporter: äh ...na zum Beispiel den Namen von irgendeinem berühmten Schauspieler...

Dr. Sommer: ...und Welchen?

Reporter: ... Irgendeinen ...wie heißt denn dieser Blonde?

Dr. Sommer: ...Heinz Rühmann ...?

Reporter: Nein, der andere...

Dr. Sommer: ...Curd Jürgens...?

Reporter: Neinnein ...irgendwas mit "F"

Dr. Sommer: Mit "F"...?

Reporter: ... oder "P"...

Dr. Sommer: Marlene Dietrich...
 
Kalli, du hast vollkommen Recht. Mir tut es auch leid, dass ein MS-20 mit all seinem Charachter über MIDI oder CV ferngesteuert wird. Dass man ein LFO braucht, wo man doch die zweite Hand nehmen kann. Ohne Scherz. Aber die Kids stehen nun mal auf sequenziertes Zeug. Und wir haben Oskar nicht kennengelernt, leider. Kaum einer wird hier ein Trautonium mal direkt gesehen und angefasst haben. Wie sollen dann diese Gefühle kommen. Wir würden auch gern die Ehre haben, so ein Instrument mal kennenzulernen und dann auch mal sog. Respekt zu entwickeln.

Aber solche Preise sind dann eher für Berufsmusiker (die Schlagerclowns müssten doch viel verdienen). Da bleibt mir nur am Korg-Filter zu drehen. Und andere spielen schöne Stücke mit einem G2. So what? Kaum einer hat wirklich Ahnung von Instrumenten, die gar nicht mehr oder kaum noch gebaut werden. Ja und sie fliegen auf kleine monofone Desktopsynths und spielen alle die selbe Musik. So what. So ist das nun mal. Ich hoffe, du kannst uns dann mal etwas vorspielen auf dem neuen Trautonium, wirklich.

Ist es nicht gerade schön, dass sich Leute überhaupt für das Instrument interessieren und es z.B. am Modular nachbauen. Ja.
 
Zitat - Bert Brecht's Herr Keuner:
<<
Zorn und Belehrung

Herr Keuner sagte:
"Schwierig ist, diejenigen zu belehren, auf die man zornig ist.
Es ist aber besonders nötig, denn sie brauchen es besonders."
>>

Sorry - mir ist gerade aufgefallen, dass das Zitat mit der Katze einem anderen Thread entstammt - da kam durch die Google Suche wohl was durcheinender...
 
:hallo:
Na, ein bisschen bunt darfs hier sein, danke für eine weitere Farbe auf der Palette!

Weisst du, das Gelump was du oben in der Halle gesehen hast, sowas mögen viele hier ganz gern. Ich glaube es ist sehr gut, wenn du die Vorteile herausstellst, den Ausdruck, die Möglichkeiten und grade auch an so Teilen wie zB dem Persephone kann man sehen, wie interessant sich ein manuelles Spiel auswirken kann. Weitere: Haken Continuum, Ondes Martenot und einige mehr.

Aber es wird nicht so sein, dass dadurch andere Sachen schlechter werden, es gibt immer ein sowohl als auch.
 
Kalli schrieb:
Oskar Sala hat jeden Tag 6-8 Stunden geübt, um die Virtuosität zu erreichen, die man in vielen Youtube Filmchen sehen und bewundern kann.
Es gibt zwei Dinge, die das Trautonium einzigartig machen und damit für den virtuosen Musiker (nicht den Computermusiker) absolut neue und einzigartige Ausdrucksmöglichkeiten bieten.
Das Manual, mit seiner Möglichkeit kontinuierlich 3-4 Oktaven ohne Einschränkungen durch Bünde und Tasten spielen zu können in Verbindung mit der einzigartig fein nuancierten Dynamiksteuerung zum einen. Das ist eigentlich nur mit dem Spielen einer Violine zu vergleichen.
Und die Erweiterung dessen mit dem Subharmonischen Generator beim Mixturtrautonium, zum Zweiten
Eine eingestellte Mixtur (wer so will ein Akkord nach unten) kann unter Beibehaltung des Verhältnisses über 4 Oktaven kontinuierlich (also rein, ohne Zwischenschritte)) in Echtzeit gespielt werden. Kein anderes Instrument bietet diese Möglichkeit.
Vorab: Warum kann ein Computermusiker kein Virtuose sein?

Am Ende zählt doch, was hinten rauskommt.
Sicherlich war Oskar Sala mit Abstand der größte Virtuose auf dem Mixtur-Trautonium, es gab aber auch kaum andere Musiker, die sich ebenso diesem Instrument verschrieben hatten. So stand er die ganzen Jahre ziemlich alleine auf seinem Treppchen.
Ich habe einige Filme über sein Schaffen gesehen und besitze auch einige seiner Werke auf CD.
Dennoch finde ich die Klangvielfalt des Trautoniums insgesamt lange nicht so berauschend, wie du es hier beschreibst. Eine Hammond-Orgel hat über die Zugriegel auch mehrere hunderttausend Klangvariationen, es klingt aber doch vieles sehr ähnlich.
Dann bliebe da noch die ausdrucksstarke Spielweise, die aber von jedem Haken Continuum Fingerboard sogar noch übertroffen wird.
 
Bernie schrieb:
Vorab: Warum kann ein Computermusiker kein Virtuose sein?
Autsch - war natürlich nicht so gemeint: Ein Computermusiker kann natürlich auch ein Virtuose sein - ich meinte als Computermusiker natürlich den reinen Computermusiker. Und dem spreche ich Virtuosität schon per definitionem (im musikalischen Sinn ) ab. Aber auch ein reiner Computermusiker kann geniales schaffen siehe z.B. The Knife - Silent Shout.

Bernie schrieb:
Dennoch finde ich die Klangvielfalt des Trautoniums insgesamt lange nicht so berauschend, wie du es hier beschreibst. Eine Hammond-Orgel hat über die Zugriegel auch mehrere hunderttausend Klangvariationen, es klingt aber doch vieles sehr ähnlich.
Nochmals, es geht beim Trautonium nicht in erster Linie um Klänge - es geht darum, wie man sich mit dem Instrument als Musiker ausdrücken kann und da ermöglicht mir als Musiker das Manual einzigartige Möglichkeiten,
Bernie schrieb:
Dann bliebe da noch die ausdrucksstarke Spielweise, die aber von jedem Haken Continuum Fingerboard sogar noch übertroffen wird.
die denen des Continuum ähnlich sind. Mir persönlich hat das Continuum allerdings schon wieder zu viele Freiheitsgrade, die eben nicht mit meiner Art mich musikalisch ausdrücken zu wollen harmonieren.
Ich kann mit dem Continuum nicht die Präzesion erlangen, die ich von mir erwarte. Allerdings ist mir das auf der Messe relativ schnell auf dem Ausstellungsgerät des Trautoniums gelungen.
Das ist doch so ähnlich, wie der eine lieber den Hals der Paula in der Hand hat,und der andere lieber den Hals einer Strat...

Nochmals, ich wollte hier niemandem ans Bein pinkeln - jedem nach seinem Gusto. Nur wenn ich den Eindruck habe Menschen reden über Dinge, die sie nicht verstehen mit einer Überzeugung und Inbrunst und falschen Tatsachen, dann geht mit mir manchmal der Gaul durch.
 
Kalli schrieb:
Ich habe den Eindruck, hier sprechen fast nur Jäger und Sammler, die Ihrem Equipmentpark wieder irgendewtas neues zufügen wollen, weil das alte langweilt.
Langweilen wird das "alte" sicherlich noch lange nicht.
Aber wer sich gerne auf die unendlichen Pfade der Klangforschung begibt, ist natürlich neugierig, ob sich mit einem Trautonium vielleicht etwas Neues schaffen läßt. Was ist daran verwerflich?
Irgendwer muß das Ding doch kaufen und die verpönten Jäger und Sammler sind dabei die deutlich größere und auch zahlungsstärkere Käufergruppe.
 
Dieses vorgegebene künstlerische, aber dennoch banale Gedudels von Sala auf dem blöden Trautonium ist mir schon immer auf die Nerven gegangen. Da höre ich mir lieber "Kontakte" von Karlheinz an.
 
Kalli schrieb:
die denen des Continuum ähnlich sind. Mir persönlich hat das Continuum allerdings schon wieder zu viele Freiheitsgrade, die eben nicht mit meiner Art mich musikalisch ausdrücken zu wollen harmonieren.
Ich kann mit dem Continuum nicht die Präzesion erlangen, die ich von mir erwarte. Allerdings ist mir das auf der Messe relativ schnell auf dem Ausstellungsgerät des Trautoniums gelungen.
Ich spiele das große Continuum schon eine längere zeit und komme heute sehr gut damit klar. Der Vorteil sind hier die aufgedruckten Tasten, was die saubere Intonierung doch deutlich erleichtert. Ist aber immer Übungssache.
Mir gefällt das neue Trautonium sehr, werde mir das mal aus der Nähe anschauen, man muß ja nicht alles kaufen.
 
Diesen Kampf spielen gegen Sound verstehe ich bis heute nicht, wieso nicht sowohl als auch? Wieso gegeneinander? Kann das einer erklären? Wieso müssen Computer dann wieder doof sein, kann man also nicht mit einem Computer und Controller virtuos spielen, weil es ein Computer oder ein iPad ist? Komische Haltung. Echt ey.
 
Sugar Baby schrieb:
Dieses vorgegebene künstlerische, aber dennoch banale Gedudels von Sala auf dem blöden Trautonium ist mir schon immer auf die Nerven gegangen. Da höre ich mir lieber "Kontakte" von Karlheinz an.

Nochmals Herr Keuner:

Zu Herrn K. kam ein Philosophieprofessor und erzählte ihm von seiner Weisheit. Nach einer Weile sagte Herr K. zu ihm: "Du sitzt unbequem, du redest unbequem, du denkst unbequem." Der Philosophieprofessor wurde zornig und sagte: "Nicht über mich wollte ich etwas wissen, sondern über den Inhalt dessen, was ich sagte." "Es hat keinen Inhalt", sagte Herr K. "Ich sehe dich täppisch gehen, und es ist kein Ziel, das du, während ich dich gehen sehe, erreichst. Du redest dunkel, und es ist keine Helle, die du während des Redens schaffst. Sehend deine Haltung, interessiert mich dein Ziel nicht."
 
Instrumente sind von sich aus neutral, ob und wer darauf was macht und wie irgendwer es beurteilt spielt keine Geige / Minibrute / Theremin. Wichtig ist nur, wie lang man geübt hat, denn wer übt kann ja nix. ;-)
_self ist der Maßstab. Alles andere ist egal.

-> Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern?
 
Moogulator schrieb:
Diesen Kampf spielen gegen Sound verstehe ich bis heute nicht, wieso nicht sowohl als auch? Wieso gegeneinander? Kann das einer erklären? Wieso müssen Computer dann wieder doof sein, kann man also nicht mit einem Computer und Controller virtuos spielen, weil es ein Computer oder ein iPad ist? Komische Haltung. Echt ey.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Hirnforschung der letzten 15 Jahre ist diese:
"Inhalt und Bedeutung einer Botschaft bestimmt immer der Empfänger und niemals der Sender.

Sollte ich mich also so ausgedrückt haben, dass man das so verstehen konnte, dann handelt es sich einfach um ein klassisches Missverstehen:

Ich erzeuge als E-Gitarrist selbst Soundteppiche, spiele aber auch gerne schnell und exakt.
Nichts ist mir fremder, als die Borniertheit und Engstirnigkeit.

Ich habe weder Computer, noch Computermusik für doof erklärt.
Das liegt mir völlig fern, höre ich doch sehr gerne Computermusik (z.B. The Knife, T.Raumschmiere, etc, pp) und gehe auch gerne in den einen oder anderen Club, wenn jemand gut mit Sequenzer und Filter und Effekten umgehen kann..
Eigentlich höre ich fast alle Arten von Musik gerne, Und betreibe einige selbst auch Genre übergreifend.
(Natürlich gehören Schlager und Volksmusik nicht zur Musik ;-) ).
Einzig Stockhausen ist mir eindeutig zu verkopft...

Nochmals zum Thema musikalische Definition von Virtuosität:
Zitat Wikipedia:
"
Musik wird zumeist als virtuos bezeichnet, wenn sie hohe Anforderungen an die technischen Fähigkeiten des Spielers stellt, z.B. hohes Spieltempo, schwierige Akkorde, große Sprünge, volles Ausnutzen des Tonumfanges
"
Ich pesönlich zähle das Drehen am Poti eines Filters nicht dazu.
Und ich kann mir kaum vorstellen, dass sich jemand, der einen Sequenzer programmiert und am Filterpoti dreht - um es mal provokant zu reduzieren - selbst mit der Virtuosität z.B. einer Anne-Sophie Mutter vergleichen würde - und sollte er doch, so würde es ihm keiner abnehmen.
Dehalb muß das Ergebnis nicht minder genial sein!! Ganz im Gegenteil mir perönlich gefällt The Knife sehr viel besser, als das "Gefiedel" von Anne-Sophie Mutter.

Auch gibt es bei mir keinen Glaubenskampf, Ich habe lediglich ínterveniert, als jemand das Trautonium auf den Klang reduzieren wollte.
Und das ist definitiv falsch. Denn der Klang der bekannt ist - ist der den Oskar Sala geprägt hat. Und schon der Unterscheidet sich von 1930 bis 2000 immens.
Gerade Synthmusiker müssten doch eigentlich wissen, das der Klang heute immer weniger mit dem Instrument selbst zu tun hat.
Aber nun gut; mir ist es anscheinend nicht gelungen, zu verdeutlichen, was das Gerät so besonders macht, sondern nur Leute gegen mich aufzubringen - also ist da wohl etwas total schief gelaufen.
Um das nicht noch schlimmer werden zu lassen, werde ich also von jetzt an in diesem Forum besser Schweigen!
Und zum Abschluss nochmals Her Keuner:

"Woran arbeiten Sie?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor."
 
Eigentlich ist das allgemein gemeint, kein Angriff. So solltest du es jedenfalls nicht sehen. Ich pers. würde mir allerdings wirklich kein Trautonium kaufen. Das hat vielfältige Gründe. Abgesehen vom Preis.

Stimmen wie deine sind andere und daher bunt und sinnvoll, sehe ich aber bei allen hier so. Egal wohin sie treiben.

Poesiefreie letzte Zeile. Dafür Liebe. Ist doch auch was.
 
Das Problem, das ich mit dem Trautonium habe, ist, daß es in der Grundausstattung (also ohne Mixturen) keinen besonders interessanten, komplexen Klang hat -- das machen viele hier mit irgendwelchen kleinen Monosynthesisern besser. Die Idee, es über den Ribbon Controller expressiv spielen zu können, finde ich als CS80-Liebhaber überaus ansprechend; wenn aber die technische Umsetzung dieses wichtigen Bindeglieds noch nicht hinreichend befriedigend gelöst ist, dann ist der Gedanke nur noch halb so spannend. Das war auch lange Zeit der Knackpunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) bei der Doepfer-Adaption.

Was mich ebenfalls an der Grundversion stört ist, daß die Klangfarbe als solche recht limitiert ist -- und dafür das Instrument in der Anschaffung zu teuer ist; da gleicht es in der Tat einem traditionellen, akustischen Musikinstrument wie der Violine. Die fand ich für sich alleine auch nie spannend, denn die Klangfarbe als solche ist mir ebenfalls zu limitiert. Da kann dann meinetwegen auch Stratovarius auf der Fiedel stehen, das schockt mich nicht -- für mich klingt das wie ´ne Geige.

Hirnforschung? In der Tat... manchmal denke ich mir, daß das wirklich ein undankbares Forschungsgebiet ist, deswegen sucht man ja auch allenthalben nach außerirdischer Intelligenz...

Stephen
 
Moogulator schrieb:
Stimmen wie deine sind andere und daher bunt und sinnvoll, sehe ich aber bei allen hier so. Egal wohin sie treiben.

Poesiefreie letzte Zeile. Dafür Liebe. Ist doch auch was.

wims.jpg
 
Kalli schrieb:
Nochmals, es geht beim Trautonium nicht in erster Linie um Klänge - es geht darum, wie man sich mit dem Instrument als Musiker ausdrücken kann und da ermöglicht mir als Musiker das Manual einzigartige Möglichkeiten,
Dazu mal meinen Senf: Ich stelle immer wieder fest, dass diese Aussage von klassisch tradiert gebildeten Musikern kommt, deren Vorstellungsvermögen klanglicher Gestaltungsmöglichkeiten eher zurückhaltend ausgebildet ist. Und dummerweise hat man manchmal den Eindruck, dass die Leute sich nicht mehr an Ihrer Persönlichkeit bewusst sind, als man es eben mit einem Ribboncontroller drei Teilerumschaltern und einem teilparametrischen Dreiband-EQ ausdrücken könnte...


Gruss, Florian (selbst durchaus klassisch tradiert (aus-)gebildet)

PS: Ich kenne Dich nicht, von daher bitte ich Dich, meine Aussage nicht als persönlichen Bezug zu Dir zu nehmen - sie soll nur einen Kommentar zum Thema "sich ausdrücken" darstellen.

<edit> ein "nicht" zu viel im letzten Satz.
 
Also, was hier wieder los ist.
Bitte nicht zuviel Senf sonst schmeckt die Wurst nicht mehr ... :mrgreen:

Fand eben nur eine interessante News zum Thema Synthesizer, und mag auch den klang und die expression des instruments, deshalb hier gepostet.
Ich habe seit einigen Jahren ein Theremin und jetzt auch eine Stimme des Ondes Martenot in meinem Modular.
Das Persephone von Bernie wäre auch noch was, für später ...
Habe wohl auch zuviel Science-Fiction und Horror Filme gesehen wo ich klein war ... :floet:

Dabei auch bemerkenswert das man sich heute an uralte Instrumente mit Geschichte und Holz finish wagt, wo andere nur Plug ins im Kopf haben.
Die Renaissance vom Theremin hat doch gut geklappt, vielleicht hat das Trautonium auch so viel glück .
Aufjedenfall immer nur weiter so ...
 
Studiodragon schrieb:
Dabei auch bemerkenswert das man sich heute an uralte Instrumente mit Geschichte und Holz finish wagt, wo andere nur Plug ins im Kopf haben.
Die Renaissance vom Theremin hat doch gut geklappt, vielleicht hat das Trautonium auch so viel glück .
Aufjedenfall immer nur weiter so ...
Das Theremin war ja eigentlich nie so richtig weg, das hatte schon immer seine kleine Fangemeinde.
 
ppg360 schrieb:
Hirnforschung? In der Tat... manchmal denke ich mir, daß das wirklich ein undankbares Forschungsgebiet ist, deswegen sucht man ja auch allenthalben nach außerirdischer Intelligenz...

Stephen

warum lange suchen? Ich bin doch hier!
Nur mit der Intelligenz hab ichs nicht so....
 
Finds schön, dass das Trautonium wieder bekannter wird!
Natürlich ist das Trautonium ohne Mixtur nur halb so interessant, aber diplomatischer formuliert könnte man auch sagen, das Mixturtrautonium ist doppelt so interessant, da neben der krassen "Tastatur" mit Aftertouch und "mit ohne Bünde", auch eine noch wenig bekannte Art der Klanggestaltung verwendet wird.

Mixturtrautonium würde ich sehr gerne lernen, befürchte allerdings, dass meine Lebenszeit nicht dafür ausreicht, um vorher noch Schreiner und Elektrotechniker zu werden um mir das Teil dann zu basteln.
 
Bernie schrieb:
ppg360 schrieb:
Hirnforschung? In der Tat... manchmal denke ich mir, daß das wirklich ein undankbares Forschungsgebiet ist, deswegen sucht man ja auch allenthalben nach außerirdischer Intelligenz...

Stephen

warum lange suchen? Ich bin doch hier!
Nur mit der Intelligenz hab ichs nicht so....

:rofl:

Was willste machen, irgendwo hapert´s halt immer...

Stephen
 
Ich bitte mal um hilfe !
Nach einbischen Lesen hier und da, möchte ich gerne mal die Aufmerksamkeit auf einen Satz ziehen
der mich immer wieder einbisschen durcheinander macht.

Es geht um folgendes : erfunden/entwickelt,gemeinsam entwickelt,alleine fertiggestellt, zusammen fertiggestellt ????????????????
Was den nun ?

Text von Amazona.de
Zu den bekannteren zählen sicherlich Friedrich Trautwein und Oskar Sala, die ab 1930 das Trautonium entwickelten und speziell dafür Musik komponierten.

Text von Wikipedia.deutsch (Friedrich Trautwein)
Im Jahre 1929 nahm er eine Dozentur an der Akademie der Künste in Berlin an, in deren Rahmen die Entwicklung des nach ihm benannten Trautoniums begann. Dieses wurde 1930 fertiggestellt. Mit der Weiterentwicklung des Instrumentes war er bis circa 1933 verbunden, später arbeitete Oskar Sala selbständig daran weiter.

Text von Wikipedia.deutsch (Oskar Sala)
Paul Hindemith, Salas Lehrer in Kompositionslehre an der Berliner Musikhochschule, machte seinen Schüler 1930 mit dem Ingenieur Friedrich Trautwein bekannt. Gemeinsam entwickelten sie das Trautonium, eines der ersten elektronischen Instrumente,

Text von Trautonium.de
Trautwein hatte den Plan ein elektrisches Musikinstrument zu konstruieren...Das so im Labor entwickelte Gerät - das erste Trautonium - war 1930 vorführbereit.

Text von Wikipedia.deutsch ( Trautonium)
1930 entwickelte Trautwein zusammen mit Oskar Sala (1910–2002) den ersten Prototypen des Trautoniums.

Text von Wikipedia. Englisch (Trautonium)
The trautonium is a monophonic electronic musical instrument invented[1] about 1929 by Friedrich Trautwein in Berlin at the Musikhochschule's music and radio lab, the Rundfunkversuchstelle.[2] Soon Oskar Sala joined him, continuing development until Sala's death in 2002


Text von Wikipedia Frankreich (Trautonium)
Le trautonium est un instrument de musique électronique monophonique, créé vers 1929 par Friedrich Trautwein à Berlin. Ce dernier fut bientôt rejoint par Oskar Sala, qui poursuivit le développement de son invention jusqu'à sa propre mort en 2002.

Text von Trautonium.de
So bot Sala seine Hilfe an und Trautwein willigte ein.
Von nun an war Oskar Sala maßgebend mit Entwicklung und Bau des Trautoniums verbunden.

Text von Encyclopedie Universalis
Le trautonium, inventé par l'Allemand Friedrich Trautwein en 1930, est un instrument de musique électronique…

Text von 120 years of Electronic
The Trautonium was developed by the electrical engineer Dr Freidrich Adolf Trautwein (b Würzburg 1888, Germany; d Düsseldorf 1956) and first exhibited in Germany in 1930. The domestic version of the Trautonium was manufactured and marketed by Telefunken between 1932 and 1935. A number of composers wrote works for the instrument including Paul Hindemith who learnt to play the Trautonium and produced a 'Concertina for Trautonium and Orchestra' as well as Höffer, Genzmer, Julius Weismann and most notably Oskar Sala who became a virtuoso on the machine and eventually took over the development of the Trautonium producing his own variations- the 'Mixtur-Trautonium', The 'Concert-Trautonium' and the 'Radio - Trautonium'.
 
Ich kenne auch die Version, die in den amerikanischen und den französischen Quellen beschrieben ist: Trautwein hat die Idee (er kommt ja von der Rundfunktechnik), beginnt an der Akademie (als Dozent) mit der Entwicklung; Sala kommt (als Student) später dazu und übernimmt schließlich das Projekt. Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Trautwein
 
florian_anwander schrieb:
Ich kenne auch die Version, die in den amerikanischen und den französischen Quellen beschrieben ist: Trautwein hat die Idee ...

Ja, danke Florian so habe ich es auch verstanden, den Plan und die Idee ist Trautwein also klar der Erfinder !!!
Nur war Sala doch auch beteiligt am Trautonium ?

Klar er ist spâter gekommen denn es ist der Lehrer Paul Hindemith der Oskar Sala mit Dr. Ing. Friedrich Trautwein bekannt machte, der "unterm Dach" in der Rundfunkversuchsstelle erste vorführbare Vorstudien für ein elektronisches Musikinstrument konstruiert hatte. Sala war sofort von dem neuen Instrument mit dem seltsamen Manual fasziniert, ganz im Gegensatz zu seinen Kommilitonen. So bot Sala seine Hilfe an und Trautwein willigte ein.
Von nun an war Oskar Sala maßgebend mit Entwicklung und Bau des Trautoniums verbunden.
(Das war angeblich 1929 nehme ich an ...)

Also, müsste es doch heissen das Trautonium von Trautwein erfunden und von Sala und Trautwein enwickelt bzw. fertiggestellt, oder ?
 


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