Volker Müller † vom WDR Studio für Elektronische Musik - Die Folgen und Kondolenz

Es gibt noch etwas - mit vielen Bildern vom Studio, von Volker Müller und Stockhausen


Ich bekam diesen Link von HaJo Wiechers und auch die Information, dass Volker Müller an dieser Zusammenstellung beteiligt war - Es gibt dort eine Menge toller Bilder. Es gibt auch einige Audiodemos - zB zum Vocoder - der erste erinnert im Inhalt der gesprochen wird an Kraftwerks Stimme der Energie - aber mit anderem Sound. Es gibt auch Videos in diesem Bereich.

Also - stöbern ist hier ziemlich belohnend!

Ins Studio durften "für diese Einrichtung geeignete vom Rundfunk beauftragte Komponisten".
Zur Ergänzung sind hier auf dieser Seite noch einige Links die ggf. interessant sein könnten:

WDR Studio Elektronische Musik goes Online!
 
Bernhard Smets (seriöser Händler von gebrauchter Rundfunk-Technik) verkauft auf ebay ein Siemens Maihak Pult, das von Stockhausen für den "transportablen Einsatz" (60kg Röhrengerät) beschafft wurde.


In der Angebotsbeschreibung erwähnt er, dass da noch mehr kommen soll. ("Im Rahmen eines Umzugs wanderte [das Pult] in ein trockenes Lager und stand mit einigem weiteren Equipment aus dem gleichen Studio nur noch herum. Dazu später mehr.")
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
OMG, für 12,500 euro bekomme ich ein amek mozart 56 inclusive recapping.

aber irgendjemand, der sich wichtig genug dafür fühlt, wird sich diesen sperrmüll sicherlich gerne in seine garage stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch Witze könnte man mal korrekt schreiben, Herr tünerexprö.
 
Bernhard Smets (seriöser Händler von gebrauchter Rundfunk-Technik) verkauft auf ebay ein Siemens Maihak Pult, das von Stockhausen für den "transportablen Einsatz" (60kg Röhrengerät) beschafft wurde.


In der Angebotsbeschreibung erwähnt er, dass da noch mehr kommen soll. ("Im Rahmen eines Umzugs wanderte [das Pult] in ein trockenes Lager und stand mit einigem weiteren Equipment aus dem gleichen Studio nur noch herum. Dazu später mehr.")

Ein Schnäppchen.

Wo sind denn die reflexmäßig-glückseligen Pavlov'schen Uli-Rufer?

Stephen
 
Ernsthafte Frage: Sind diese alten Rundfunktechnik-Mischpulte wirklich so viel besser? Studer ist mir ein Begriff, soll ja "gut" sein.
 
Ernsthafte Frage: Sind diese alten Rundfunktechnik-Mischpulte wirklich so viel besser? Studer ist mir ein Begriff, soll ja "gut" sein.
Jein. Bei den ganz alten transistorisierten Pulten hat man typischerweise keine Gegentaktstufen, sprich: das sind Class-A-Schaltungen. In der Theorie ist das erst mal super. Außerdem sind da wirklich sehr wenige aktive Bauelemente im Signalweg. Ich hab mal ein Soundcraft Series 2 modifiziert (nicht zu verwechseln mit Series Two), da sind vom Eingang bis zum Ausgang exakt fünf Transistoren im Signalweg. Würde man die Transistoren in den Opamps einzel zählen, käme man bei einem heutigen Pult auf 50 bis 80 Transistoren im Signalweg. Das macht schon einen Unterschied.
Die Pulte haben aber Kohleschichtwiderstände, die mehr thermisches Rauschen als moderne Metalfilmwiderstände haben. Wenn man in so einem Signalweg alle Kohleschicht- gegen Metalfilmwiderstände tauscht, holt man nochmal eine Menge Rauschabstand. Ich hab das damals in Absprache mit dem Auftraggeber mit vier Eingangkanälen und den Summen gemacht. Das Pult "klang" dann schon toll offen und klar.

Das Pult in der Anzeige ist ein Röhrenpult. Da da gilt das mit dem thermischen Rauschen der Kohleschichtwiderstände auch, die im Signalweg sind wahrscheinlich nur zwei oder drei Röhren. Das wird schon auch potentiell super sauber klingen.

Im Prinzip könnte man auch heute solche Pulte bauen. Macht halt bloß kaum einer. Die diversen aktiven HighEnd-Summierer arbeiten wohl noch so.
 
Ernsthafte Frage: Sind diese alten Rundfunktechnik-Mischpulte wirklich so viel besser? Studer ist mir ein Begriff, soll ja "gut" sein.

Das Problem, das Rundfunkpulte haben im Vergleich zu Studiopulten, ist, daß Rundfunkpulte im Prinzip nur dem Ein- und Ausschalten bzw. Einpegeln von Signalquellen wie EMT-Plattenspieler, Telefunken-Senkelmaschine und Sprechermikrophon dienen (oder bei neueren Pulten dem automatisierten Start von CD-Playern oder Sonifex-Jinglemaschinen -- heute auch schon Geschichte), aber keine Kontrolle über Panoramaeinstellungen, EQ oder Effektwege haben (was ja den Witz eines Studiopultes ausmacht). Bei Rundfunkpulten geht es darum, ein sendefähiges Signal aus mehreren (mehr oder weniger) vorgefertigten Quellen zusammenzustellen, womöglich schon mit interner Kompression auf Sendelevel -- daher bieten sie außer ein paar guten bis brauchbaren Verstärkerstufen und soliden Reglern kaum Eingriffsmöglichkeiten.

Außerdem müssen diese Pulte viel robuster sein als Studiopulte -- schließlich sitzen den ganzen Tag irgendwelche Grobmotoriker davor, die auf dem Pult rumlümmeln und ihren Kaffee dort abstellen, reinkrümeln oder drüberspucken (feuchte Aussprache und so).

Ich würde nie ein Rundfunkpult kaufen, alleine schon, weil Effektwege und Klangregelung i. d. R. komplett fehlen. Da können dann noch so schöne Telefunken-Preamps drinstecken.

Stephen
 
genau, diese ganzen profistudios, die mit vier kanälen auskommen, keine busse, keine monitor outs und keine inserts brauchen.

die machen dann auch ihre steuererklärung auf schiefertafeln.
Nicht unbedingt so einem für Live gedachten Vierkanalpult, aber es gibt schon Studioausführungen mit Monitoring-Sektion und Inserts in den Kanälen. Und mit so einem Achkanaligen Pult und externen Filtern geht so manchen Klassik- oder Jazz-Aufnahme.

Auch fürs Mastering sind solche Pulte nicht ohne Qualität.

Ich selbst hab jahrelang in den 90ern zur Finanzierung meines Studiums in einem Schlager- und Volksmusikverlag das Bandarchiv renoviert und digitalisiert. Da standen zwei superschnuckelige 820er Studer 1/4"-Maschinen und zwei DAT-Recorder und als Pult ein picobello renoviertes Siemens/Maihak Röhrenpult mit sechs Monokanälen.
 
[...] Auch fürs Mastering sind solche Pulte nicht ohne Qualität. [...]

Da kommt aber schon ein fertiges Stereosignal an, das nur noch ein bißchen Politur und Glanz braucht -- ich bin da trotzdem bei Bernie, weil für solche Zwecke modernere Lösungen wesentlich flexibler sind und dabei preislich ebenbürtig (oder teurer).

Um Musik zu produzieren, ist diese Art von Pulten denkbar ungeeignet.

Stephen
 
Auch fürs Mastering sind solche Pulte nicht ohne Qualität.

okay, die ausrede lassen wir gelten. mastering fällt natürlich auch unter "studios".

trotzdem stellen sich mir da zwei fragen.

zum einen, wozu man überhaupt einen summierer braucht wenn man 2-spur mastering macht.

und zum anderen warum sich leute, die das so haben möchten, sich nicht einfach so ein gerät selbst bauen anstatt es sich in konkurrenz zu museen und sammlern für zigtausend euro aus den fünfzigern hierherzu beamen.

du kennst sicher auch diesen menschen aus münchen, der sich sein mastering mischer selbst gebaut hat, und der nur optisch aus den fünfzigern sein könnte aber viel weniger alt ist. ich komm jetzt nicht auf den namen.

ansonsten möchte ich noch darauf hinweisen, dass wenn du 1980 mit einem mischpult von 1960 gemasterst hast, dass das dann damals 20 jahre alt war. heute sind es 60 jahre. (20 jahre alt ist bei mir auch fast alles)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst mir nicht gegenargumentieren. Ich würde das auch nicht machen. Ich kann versuchen zu erklären, warum andere das möglicherweise gut finden.


wozu man überhaupt einen summierer braucht wenn man 2-spur mastering macht.
Weil parallel processing Standard beim Mastering ist.

Und warum sie nicht selbst was bauen? Ggf (auch) aus Image-Gründen.
 
Du musst mir nicht gegenargumentieren. Ich würde das auch nicht machen. Ich kann versuchen zu erklären, warum andere das möglicherweise gut finden.

ich hatte nur darauf geanwortet, dass du meinstest mehrere studios zu kennen, die das tatsächlich tun.

von mir aus kannst du doch soviele DAT kassetten durch eine 60 jahre alte röhre schicken wie du willst.

Weil parallel processing Standard beim Mastering ist.

du immer mit deinen abentueuerlichen theorien. :)

weil 2 kanäle ausreichen um parallel processing zu machen, deswegen kennst du leute die in ihrem masteringstudio bis heute rundfunkmischpulte aus den sechzigern verwenden, alles klar.

einer vorrichtung, mit der man 2-kanalton auf 2 kanälen "mischen" kann, hat den namen mischer nicht verdient. aus heutiger sicht ist das ding ein lautstärkeregler!
 
Da kommt aber schon ein fertiges Stereosignal an, das nur noch ein bißchen Politur und Glanz braucht -- ich bin da trotzdem bei Bernie, weil für solche Zwecke modernere Lösungen wesentlich flexibler sind und dabei preislich ebenbürtig (oder teurer).

Um Musik zu produzieren, ist diese Art von Pulten denkbar ungeeignet.

Stephen
Das ist eine reine Imagesache. Man hebt sich von der Masse ab und das schlägt sich auch im Preis nieder.
Gibt genug "Analog"-Studios die mit ihrem "Abbey Road Sound" usw. werben aber dann doch 99% itB machen.
 
@Mod: könnt Ihr bitte ab #92 abtrennen: so interessant wie die Posts ab dort sind, hier gehört's irgendwie nicht rein. Danke im Voraus!
 
Als letzten Schlag zum Thema Verbleib des WDR Studios für Elektronische Musik - der ist jetzt im "Besitz" der Stadt Köln und wurde kürzlich durch die Bürgermeisterin übernommen.

Ob es einen neuen Volker Müller gibt, der das erklärt? Wohl nicht.
Man wolle das Studio als Kulturgut sichern.

Klingt gut aber auch nach wegsperren.
Das ist nicht leicht das richtig zu machen, aber immerhin haben sie es nicht getrasht oder sonstwas schlimmes.

Der neue "Besitz" erlaubt aber auch andere Öffnungen als der WDR das machen könnte, da der nun einmal kein Museum ist oder es so betreiben dürfte. Deshalb waren die Treffen mit Volker Müller damals auch auf der "Kippe". Ich bin sehr dankbar dafür, weil man einiges sehen und erleben konnte was den Geist der Arbeitsweise transportiert.

Es geht weiter. So irgendwie.
 
Wäre schade, wann das nicht in der einen oder anderen Form erhalten bliebe. Hatte Mitte der 1990er mal die Chance dort reinzusehen und mir eine Einführung über die Arbeit Stockhausens anzutun.
 
Es gibt eine ganz tolles Video über das WDR Studio für Elektronische Musik mit Volker Müller,. Er zeigt Dokumente über die Arbeit mit Karlheinz Stockhausen, sowie Klangbeispiele .
Quelle Youtube Kanal von unserem Forum Admin Mogulator.
 


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