Hab früher komplett analog gearbeitet (Atari als MIDI-Sequenzer mal außen vor). Heute habe ich zwar eine Menge Hardwaresynths, aber produziert wird komplett ITB, einfach weil ich finde, dass das meiste Outboard-Equipment heute überflüssig, zu umständlich ist und zu viel Platz wegnimmt. Ich kann einfach schneller arbeiten in einer DAW mit besseren Resultaten als früher ohne DAW. Wohlgemerkt nutze ich natürlich die Hardwaresynths, aber ich nehme sie früher oder später auf Audiospuren auf.
Mache ich ähnlich wenn ich von vorne bis hinten etwas “produziere”. Das ist die eine Herangehensweise.
Die Andere ist zu Jammen, also ein paar Sequenzer und Synth mit ein paar FX laufen zu lassen und da was reinzuspielen und stepsequenzer setzen, am modularsystem was im sync laufen lassen usw. zum Feierabend. Dabei 2-3 BD layern, durch nen glue Kompressor und dann sounds verbiegen und ausprobieren.
Hier ist ein Beispiel, indem ich nur 2 Spuren aufgenommen habe mit hands-on Arrangement (kein Song mode, nur gemutet, gedreht usw.) und das dann im Rechner nur noch ein wenig nachbearbeitet (summen EQ und loudness):
Kann man auch im Rechner machen. Geht zum Beispiel gut/schnell mit fruity loops oder mit der session view von ableton live. Mit Hardware ist das ein anderes Gefühl und die Instrumente direkt körperlich da.
Dazwischen ist schwierig. Also ich habe auch mal ein reines MIDI Arrangement mit Renoise gemacht (das hier:
und sound sowie FX alles mit Hardware. Das hat auch Spass gemacht, nur kann ich dann solange nichts umverkabeln usw. (das hat ein paar Monate gedauert in den Fall). Ich habe dann auch sehr wenig automatisiert mit dem MIDI Arrangement, weil das schnell umständlich wird bzw. Ich das nicht vorbereitet hatte und ich nur die 2 master Spuren aufgenommen habe, wo ich sonst jedes Instrument als einzelne Spur aufnehme und dann in der DAW mische und automatisiere. Diesen Schritt habe ich dann quasi zum Großteil weg gelassen, das ganze Arrangement wurde minimalistischer und mehr auf das Noten-Arrangement fokussiert und jeder Sound mit weniger Automatisierung. Vom Sound her finde ich es für mich nicht ideal, ich denke ich kann das besser hinbekommen, wenn ich es in der DAW mache mit der DAW Arbeitsweise, weil ich das schon so oft gemacht habe und das schnell umsetzen kann. Die Synths und deren Sounds hatten mich inspieriert dieses Stück so zu machen wie das nun klingt. Wenn das plugins gewesen wären, würde das sicher anders klingen, weil ich dann anders arbeite. Habe ich auch schon öfters gemacht.
Wenn man jedes mal das gleiche Setup nutzt mit ähnlichen sounds usw. kann man so vermutlich auch DAW-less schnell und effizient werden. Ich mag es jedoch jedesmal etwas anderes zu machen. Was ich schonmal gemacht habe ist nicht mehr so interessant für mich. Ich experimentiere gerne, probiere etwas Neues aus und mache damit dann einen track.
Ich bin da von der DAW zu verwöhnt und mache das schon sehr lange und kann das gut und schnell, sodass ich darauf nicht verzichten will und z.B. Automatisierung im Arrangement dann lieber in der DAW mache ohne umwege über MIDI CCs rumzutüfteln, da geht zwar auch Einiges wenn man will, nur eben wieder umständlicher. Abgesehen von sowas wie overbridge usw.