Was kommt nach dem Keyboard?

Tja, besonders wirklich elektronische Musik und solche, die über andere "Eingabeinstrumente" gespielt wird erscheint das bisherige Klaviaturprinzip an seine Grenzen zu stoßen. Auch empfinde ich den Einbau solcher Dinger in Synthesizer auch und grade zu Minimoogzeiten als sowas wie ein Entgegenkommen für das "Gewöhnliche", da der Rest ja schon so ungewöhnlich war.

Wie ist es denn aber heute? Müsste ein heutiges Spiel mit einem SYNTHESIZER nicht anders gesteuert werden? Wie? Habt ihr da Ideen und Wünsche oder hat man sich an die olle Tastatur gewöhnt und mit 2Oktaven als Grobmotorik reicht das auch aus?

Wieso ich schreibe? Nunja, ein Bläser oder ein ein Katzendarmist wird wohl eine Tastatur weniger vielseitig empfinden. Das MIDI-Protokoll ist sehr auf "Note an/aus" organisiert. Nicht etwas mit "langsam reinfahren und mit Zunge, Bauchnabel und Hirnstrom die Imponderabilität™ (bitte hier einsetzen) steuern".

Ich selbst denke eher über Sensoren und Felder, die Richtungs und Berührungsempfindlich sind. So müsste jedes Feld aber quasi permanent Controller verschicken können. Das ist nicht einmal im Poly AT vorgesehen. Generell könnte man solche CC erfinden oder aber mal wieder Kaskadieren.

Was denkt ihr?
Ist die Musik nicht mittlerweile da angekommen, wo man sowas auch verdient hat und ein Hersteller nicht Exot bleibt? Ich meine nicht um des Andersseins willen, sondern wegen des schlicht und ergreifend ausdruckvollerem Spiels und Variation. Das muss man zugeben: Da sind einige akustische Instrumente manchmal im Vorteil. Das liegt aber daran, dass da keiner dran rüttelt.
 
Nichts für ungut aber von wegen, die Klaviatur ist für Syntheziser nicht mehr zeitgemäß höre und lese ich schon seit 20 Jahren. Bis jetzt wurde für Musiker nichts besseres oder überzeugenderes gefunden, für die anderen gibt es Knöpfe zum drehen.

Ich hätte gerne polyphonen Aftertouch und mehr Spielhilfen wie Joystick, Touchpads, Beams ect. und Release Velocity sollten auch alle Synths haben. :mrgreen:
 
Also, im Idealfall wäre wirklich eine Steuerung per Gedanken, was mittlerweile ja nicht einmal mehr zu viel Sci-Fi ist.

Es sollte schon eine Technologie sein, die es einem ermöglicht, mit weniger Aufwand, mehr Ausdruck in die Musik zu bringen. Dreidimensionales Spiel über ein EM-Feld, in dem man dann Theremin ähnlich durch Bewegungen der Hand, die Tonhöhe, Lautstärke und dann zusätzlich noch vlt. die Position im Raum, also mindestens im Stereobild manipulieren kann. Gerne auch Microtonal.

Ganz nebenbei ist das hier auch schon eine nette Sache.
http://www.h-pi.com/
 
Neo schrieb:
Nichts für ungut aber von wegen, die Klaviatur ist für Syntheziser nicht mehr zeitgemäß höre und lese ich schon seit 20 Jahren. Bis jetzt wurde für Musiker nichts besseres oder überzeugenderes gefunden, für die anderen gibt es Knöpfe zum drehen.

Ich hätte gerne polyphonen Aftertouch und mehr Spielhilfen wie Joystick, Touchpads, Beams ect. und Release Velocity sollten auch alle Synths haben. :mrgreen:

Ich bin auch zufrieden mit genau dieser Ansicht. Das wäre ja ein Vote für "ist im Wesentlichen voll okay". Ich stimmte dir zu, dass es sehr viele Exoten gab und keiner wirklich DIE Idee hatte oder sie nicht angenommen wurde oder es war sehr teuer. Ein Haken Continuum oder dieses MIDI-Didge oder der C-Thru Axis und so weiter. Das Ding dabei ist nur: Die haben oft nur ein bisschen geändert. Man hat im ungünstigen Falle beide Hände an dem Ding und nicht viel gewonnen, bis auf vielleicht Drucksensoren. Sowas finde ich ebenfalls eher sinnlos. Da würde ich dir Recht geben.

Ich frage das eher aus musikalischen als aus technischen Gründen.
 
Touchscreen wie beim iPhone gleich im MacBook/pro drin. Es sollte eine Steuersoft wie Lemur dafür geben.

Lenovo hat ein Gerät entwickelt, das schon etwas in diese Richtung geht: ein 17"-Notebook mit eingebauten Graphic Tablet.
 
So im Sinne dieses niedlichen Katzendarm iPhone Dingens? So etwa? Und mit ner API, die sie alle nutzen quasi als Performance-Dings?..

Ja, wünsch ich mir im Computerbereich, aber als Musikeingabe wäre es noch zu wenig. Am Lemur gab es bereits eine Tastatur, wo die Position des Fingers auf den Tasten Controller waren. Das wäre für mich schon EIN Ansatz. Aber noch zu wenig, da braucht man auch Druck und Anschlag. Bedenke mal, was allein mit dem Ziehen einzelner Saiten geht oder mit ähnlichen Dingen. Will man das mit dem Instrument oder Computer machen, braucht man schon eine gewisse Oberfläche.
 
Moogulator schrieb:
So im Sinne dieses niedlichen Katzendarm iPhone Dingens? So etwa? Und mit ner API, die sie alle nutzen quasi als Performance-Dings?..
Nee, wie ein kleiner Lemur, mit Velocity und allem drum und dann. Die Fläche müsste natürlich größer sein, als das Touchpad beim jetztigen MB/p.
 
Naja, 17" MBP wäre ja schon nicht so falsch. Besser sogar noch größer. Quasi auch als Desktopersatz. Das wäre mit SICHERHEIT ein sehr gutes Ding. Malsehn, ob die Äpfel das hinkriegen, denn das wäre imo sicher ein Riesenschritt. Das seh ich ja schon an den Synths mit Touchfeld, nur dass das viel kleiner ist und eben nur Touchfeld ist. Die Deckungsgleichheit von Anzeige und Bedienoberfläche ist generell perfekt für vielerlei Arbeiten, Fotos, Zooms, Audio, komplexe Systeme. Aber vermutlich nicht ganz "Musikinstrument" im Sinne meinre Frage, wohl aber natürlich Instrument. Das ist der Computer ja bereits längst, nur mit nicht sooo ausdrucksstarken Spieleingabemedien. Das ist der Punkt dabei. Die Touchsache geht für jeden Computernutzer klar. Ohne Frage.
 
Meine Vorstellung geht in Richtung Tastatur, aber beliebig definierbar. Ist ja auch im Prinzip nichts neues und auch analog schon immer möglich gewesen, nur hat das halt kaum jemand genutzt.
Was ich meine ist, dass halt nicht pro Taste ein Halbtonschritt gemacht wird, sondern - sagen wir - ein Achteltonschritt oder irgendwas anderes. Das wäre dann also analog gedacht nicht 1 V/Oct., sondern irgendein anderer Spannungswert.
Dreidimensionale Felder usw. - alles schön und gut. Für Glissandi optimal. Nur wird es schwierig, wenn man da wirklich eine sehr präzise Tonhöhe erwischen will. Das wird jeder, der mal versucht hat, Theremin zu spielen, sicher nachvollziehen können.

Solche Gedanken wurden aber sogar schon in der vor-elektronischen Zeit angestellt und zum Teil umgesetzt, von Leuten wie Alois Haba usw., die heute kaum noch jemand kennt.
Also, die Türen zu musikalischem Neuland stehen weiterhin weit offen. Ich höre immer wieder, es wurde doch schon alles gemacht, gibt nichts neues mehr usw.
Lustigerweise kommen solche Einwände von Leuten, die noch immer in der traditionellen Harmonielehre und im Dur/Moll-Schema verhaftet sind. Sie sind noch nicht mal DARÜBER hinaus gekommen und erlauben sich dann einen Kommentar, es gebe nichts neues mehr in der Musik. :roll:

Gruß,
Markus
 
Nee, ich meine _nicht_ so ein Multitouch/nur Bildschirm. Die Dinger finde ich grausam.
Ich meine ein stinknormales Notebook mit einem Touchpad wie aus dem iPhone, mit den Funktionen/Software aus dem Lemur. Wobei es mir wumpe ist, ob Apple so ein Ding baut oder Asus. Windows 7 geht in Richtung Touchzeuch, dass sowas kommt, steht außer Frage. Es wird halt nur noch etwas dauern.
 
Als Anschlussgerät quasi? Sone Art Touchmaus? Ja, ich hatte damals bei Logic 8 Drohung auf der Musikmesse sone Hoffnung auf so ein Ding gehabt. Ich würde sowas kaufen!!

Windows 7 kommt vielleicht zuerst. Dann hat Apple einen sehr spannenden Markt verpennt, wenn auch früher genutzt. Ich hoffe, sie erkennen das Potential und bieten sozusagen einen Barebone iPod Touch ohne Speicher und so an, der quasi nur Controller ist. Bluetooth oder USB und gut is. Ich denke aber, es müsste nen Tick größer sein. Eben so, dass das Dingen aufm Tisch liegt und eine Hand bequem draufpasst, damit man damit alles machen kann und auch rein ergonomisch gut drankommt.
 
Markus Berzborn schrieb:
Dreidimensionale Felder usw. - alles schön und gut. Für Glissandi optimal. Nur wird es schwierig, wenn man da wirklich eine sehr präzise Tonhöhe erwischen will. Das wird jeder, der mal versucht hat, Theremin zu spielen, sicher nachvollziehen können.

Naja, Theremin ist ja auch analog, ein Computer überwachtes Feld wäre da pflegeleichter, dem könnte man ja sagen wie er die Daten, die er bekommt zu interpretieren hat z.B. in gezielten Abständen immer nur eine Tonhöhe zu spielen, da darf es auch ungenauer sein. Da hat man das was man brauch, wenn man es brauch.
 
Das Theremin finde ich ehrlichgesagt unzureichend im Vergleich zu dem, was man machen kann. Zumal man nur eine Stimme bearbeitet und dennoch auf nur zwei Parameter gestützt arbeiten kann. Das ist zwar auch eine Herausforderung und sollte nicht als Wertung verstanden sein. Wohl aber nicht in erster Linie als Verbesserung.
 
DerRidda schrieb:
Naja, Theremin ist ja auch analog, ein Computer überwachtes Feld wäre da pflegeleichter, dem könnte man ja sagen wie er die Daten, die er bekommt zu interpretieren hat z.B. in gezielten Abständen immer nur eine Tonhöhe zu spielen, da darf es auch ungenauer sein. Da hat man das was man brauch, wenn man es brauch.

Da kannst Du es ja gleich in den Computer eingeben.

Was ich meine, ist natürlich echtes Live-Spiel.

Gruß,
Markus
 
Moogulator schrieb:
Das Theremin finde ich ehrlichgesagt unzureichend im Vergleich zu dem, was man machen kann.

Schon. Aber selbst das beherrscht schon kaum einer wirklich zufriedenstellend.

Gruß,
Markus
 
theremin find ich sehr reizvoll.

ist glaube ich wie wenn man auf den lippen pfeift oder summt.

also sehr direkt.
 
Das Theme der ersten Star Trek-Serie (mit Kirk, Spock, Pille und Uhura) wurde m.W. mit einem Theremin eingespielt. Weiß jemand, wer das gespielt hat?
 
salz schrieb:
Moogulator schrieb:
Als Anschlussgerät quasi? Sone Art Touchmaus?
Nee, als Touchpad IM Gerät drinne.
Am besten ich mach mal 'ne Monage zur besseren Veranschaulichung.

Ah, ok. Trackpad. Oder dazu oder so. Das ginge. Wäre auch irgendwie witzig, weils 2 Screen gäbe. Aber die Idee, die "Paletten" und so dynamisch zu machen und Steuerung anders zu lösen ist sicher gut.

Theremin: Ja, sauviel üben und dann ists immernoch nur ein rel. kläglicher "Sound". Allerdings gibts tolle Spieler (meist SpielerINNEN) und natürlich hat es seinen Reiz.

Für mich wär das nicht perfekt und eben noch zu wenig Einfluss pro Ton. Ich denke, dass man pro Ton/Taste/Kanal mehr als nur Vel und ein paar CCs schicken müsste. Nicht technisch gesehen, sondern mechanisch gesehen.

Daher die Referenz auf die akustischen Instrumente.
 
Im Grunde ist ein Sequencer ja auch ein Eingabegeraet, viele Musikstile sind ja hauptsaechlich durch bestimmte Sequencer gepraegt (Acid z.B. durch den 303 Sequencer). Was ich mir vorstelle sind neue "Sequencer" (wenn man es so nennen mag), aber viel interaktiver und viel mehr wie ein Instrument spielbar (wie ein Arpeggiator, nur mit mehr Moeglichkeiten).
 
Natürlich, aber dies sind eher ein paar Taster und so. Du kannst viele Dinge nicht sofort umsetzen, WEIL eben diese Kontrollinstanzen nicht da sind und dir nur der Sequencer selbst diese Möglichkeit in serieller Form gibt.

Ich bin sicher alles andere als gegen Sequencer (man beachte den Domainnamen dieses Forums), nur ist der Ausdruck in direkte Spielbarkeit sicher schon durch dyn. Pads und Drucksensoren in sinnvoller und geschickter Anordnung viel spielbarer. Dh: Es ist nicht das Problem eines Sequencers oder Nichtsequencers. Es ist die Umsetzung und ein Sequencer müsste diese zusätzlichen Dinge auch umsetzen. Natürlich könnten die Pads dynamisch und Richtungsempfindlich sein sowie Druckempfindlich. Das wäre aber dasselbe in grün. Oder?
 
Moogulator schrieb:
nur ein rel. kläglicher "Sound".

Es gibt ja inzwischen MIDI-Theremins, wenn einem der Grundsound des Instruments nicht gefällt.

Das Problem ist wirklich das Treffen der richtigen Tonhöhen. Und wenn jetzt hier wieder einer mit "Quantisieren" oder so kommt - dann kann man ja gleich eine Tastatur nehmen.

Gruß,
Markus
 
Theremin ist selbst mit absolutem Gehör keine leichte Übung.

Was besseres als eine Klaviatur nebst Controllern fällt mir für Synthesizer auch nicht ein. Gitarre mit Midipickup ist noch ganz lustig, aber da hängt es auch vom System ab und der Performancefaktor ist auch nicht unbedingt neu ;-)
 
Wie wär's denn mit sowas, nur in digital:

Alleinunterhalter_Stuttgart.jpg


:mrgreen:
 
Moogulator schrieb:
Ah, ok. Trackpad. Oder dazu oder so. Das ginge. Wäre auch irgendwie witzig, weils 2 Screen gäbe.
Stell dir mal was MPC-artiges mit 9 solcher Touchscreens vor (natürlich in ausreichender Größe), jeder einzelne frei konfigurierbar.
 
audiotrainer schrieb:
Wie wär's denn mit sowas, nur in digital:

Alleinunterhalter_Stuttgart.jpg


:mrgreen:


das ist garnicht so einfach. ich hab ähnliches mal getestet, fussmachine bassdrum,fussmachine hihat, gitarre, und mudharmonika. schwer ohne ende.

ist glaub ich was für frauen,multitask und so.

oder übung,klar.
 
Moogulator schrieb:
Natürlich, aber dies sind eher ein paar Taster und so

Ich denke eher in die Richtung "interaktive algorithmische Komposition", neben Tastern sind da unendlich viele Eingabemoeglichkeiten vorstellbar (von einfachen Reglern/Sensoren bis hin zu abgefahrenen Sachen wie Motion Tracking, Wii Controllern, Tangible Interfaces etc.)
 
salz schrieb:
Das Theme der ersten Star Trek-Serie (mit Kirk, Spock, Pille und Uhura) wurde m.W. mit einem Theremin eingespielt.

...das war kein Theremin - wenn ich mich recht erinnere, war es Ondes Martenot...sicher ist nur: kein Theremin...
 
...also: zufällig bin ich so ein (ganz kleines!) bißchen involviert bei des Entwicklung eines neuen interface, welches im November in England auf dem White Noise-festival vorgestellt werden wird. Die Idee kommt aus dem Wunsch, die Linearität des Theremin zu verbessern...

...herausgekommen ist ein interface, welches über seine Breite absolute Linearität in der Pitch (Tonhöhe) hat, in der Höhe (Entfernung von der Oberfläche) das Volume steuert, und in der Tiefe (also von vorne nach hinten) das Timbre ändert. Während die Steuerung auf dem kapazitiven Prinzip des Theremins beruht, übernimmt die Tonerzeugung (beim Prototypen) ein integrierter Synthesizer (also keine heterodynen Oszillatoren)...

...in einer weiteren Ausbaustufe ist geplant, beliebiege Synthesizer über MIDI ansteuern zu können...

...es kommt also womöglich in Kürze nochmal was neues...

...ach ja, und der projektierte Preis liegt im Moment um die tausend Euro (also deutlich weniger als ein Continuum ;-) )
 


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