Was mache ich mit einem Moog Voyager (Old School) mit dem bekannten Texas Chip Problem ?

Das ganze Leben besteht aus Dauerbaustellen, Software übrigens noch viel mehr als Hardware mMn.

Schöne Grüße,
Ernie
 
Man kann ja alles dramatisieren.
Es wurden insgesamt rund 15.000 Minimoog Voyager produziert und die große Mehrheit der User hat damit absolut keine Probleme gehabt.
Lass das Ding noch einmal reparieren und dann dürfte doch sehr wahrscheinlich Ruhe sein.
 
Lieber Florian, wenn es tatsächlich einen einzigen IC-Typ betrifft, dann finde ich eher, dass es Unsinn ist, wenn ein geschätzter Herr Linnhard beim Voyager OS von Refund1837 nicht sämtliche dieser ICs auf allen betroffenen Platinen getauscht hatte, sonst wäre das Problem mit dem OSC1 nicht entstanden.

Sollte dieses TI-Problem mit Synthesizer aufschrauben, Platinen rausnehmen, IC-Montagsmodelle rauslöten, neue ICs auf Sockeln einsetzen in Eigenregie behoben werden können, wäre ein OS immer noch was für mich. Aber nur dann.
Ich hab jetzt aus zwei verschiedenen Quellen mir Hintergrundinfos zusammengeholt. Es ist wohl tatsächlich so, dass damals alle(!!!) Chips von TI ein generelles Qualitätsproblem aus der Fertigung mitgebracht haben. Egal ob CMOS oder analog Opamps, egal ob elektrostatisch empfindlich oder (normalerweise) völlig robust. Dass dem so ist, hat man aber erst drei Jahre später gemerkt. Einige Jahre ging man davon aus, dass nur die Qualitätsbreite stärker schwankt. Zunächst hat Moog das individuelle Tauschen einzelner Chips gezahlt (und da wurden dann auch nur wieder TI eingesetzt - es wusste ja keiner, dass das am Hersteller hängt). Später ist Moog dann auf einen anderen Chiphersteller gewechselt, und hat dann lange Jahre (deutlich über die EU-Gewährleistungsdauer hinaus) komplette Platinen ersetzt, nur irgendwann waren halt die Ersatzteilboards aufgebraucht.
Da jeglicher Gewährleistungsanspruch (auch auf die ausgeführten Reparaturen!) inzwischen verjährt ist, zahlt Moog die Reparaturen nicht mehr.

Eine Komplettreparatur ist extrem aufwändig, da es sich um vierfach-Layer-Boards handelt. Da ist das Auslöten eines Chips nicht so einfach, wie sich das selbst der erfahrene Durchschnittslöter wie Du und ich so vorstellt. Rudi Linhard meinte, für einen Kompletttausch nur auf dem Oszillator-Board müsste er notfalls Arbeitsstunden für bis zu 1000 Euro berechnen.

Meine andere Quelle hat mir dann noch erzählt, dass Schadensersatzforderungen an TI damals niedergeschlagen worden. Selbst die US-Armee, die die Probleme mit "military grade"-Bauteilen hatte, hat entsprechende Ansprüche nicht gegen TI durchsetzen können. Übrigens nicht zum ersten mal...
 
So, dann ist es vielleicht doch nicht so unsinnig, wenn ich von dem Synthesizer Abstand nehme. Das wäre ja auch in Zukunft bei einer anderen Reparatur eine Heidenarbeit und beim Techniker teuer.
 
Ich hab jetzt aus zwei verschiedenen Quellen mir Hintergrundinfos zusammengeholt. Es ist wohl tatsächlich so, dass damals alle(!!!) Chips von TI ein generelles Qualitätsproblem aus der Fertigung mitgebracht haben. Egal ob CMOS oder analog Opamps, egal ob elektrostatisch empfindlich oder (normalerweise) völlig robust. Dass dem so ist, hat man aber erst drei Jahre später gemerkt. Einige Jahre ging man davon aus, dass nur die Qualitätsbreite stärker schwankt. Zunächst hat Moog das individuelle Tauschen einzelner Chips gezahlt (und da wurden dann auch nur wieder TI eingesetzt - es wusste ja keiner, dass das am Hersteller hängt). Später ist Moog dann auf einen anderen Chiphersteller gewechselt, und hat dann lange Jahre (deutlich über die EU-Gewährleistungsdauer hinaus) komplette Platinen ersetzt, nur irgendwann waren halt die Ersatzteilboards aufgebraucht.
Da jeglicher Gewährleistungsanspruch (auch auf die ausgeführten Reparaturen!) inzwischen verjährt ist, zahlt Moog die Reparaturen nicht mehr.

Eine Komplettreparatur ist extrem aufwändig, da es sich um vierfach-Layer-Boards handelt. Da ist das Auslöten eines Chips nicht so einfach, wie sich das selbst der erfahrene Durchschnittslöter wie Du und ich so vorstellt. Rudi Linhard meinte, für einen Kompletttausch nur auf dem Oszillator-Board müsste er notfalls Arbeitsstunden für bis zu 1000 Euro berechnen.

Meine andere Quelle hat mir dann noch erzählt, dass Schadensersatzforderungen an TI damals niedergeschlagen worden. Selbst die US-Armee, die die Probleme mit "military grade"-Bauteilen hatte, hat entsprechende Ansprüche nicht gegen TI durchsetzen können. Übrigens nicht zum ersten mal...
Jeez, jo alle mal austauschen ist echt brutal… und jo, gut verlötet ungesockelte ICs, da gibt es spaßigeres…
 
Jeez, jo alle mal austauschen ist echt brutal… und jo, gut verlötet ungesockelte ICs, da gibt es spaßigeres…
Aus vierlagiger Platine! Da schneidet man das IC von den Beinchen ab, nimmt den IC-Körper ab, erhitzt mit einer Ringlötspitze oder Entlotkolben die Lötungsseite und zieht das Beinchen mit einer Spitzpinzette von der anderen Seite raus. Eine Flachzange würde schon zu viel Hitze abziehen. Wenn Du das Beinchen rausziehst, betest Du, dass Du nicht die Durchkontaktierungsöse mit rausziehst, sonst ist die Platine irreparabel hinüber.
 
Bei meinem ist auch was auf Garantie getauscht worden, woran erkennt man das?
Ursprünglich waren wohl alle ICs von Texas. Wenn die ganze Platine getauscht wurde dann sind keine TI mehr drin (leicht zu erkennen, denn die TI-Chips haben die Umrisse des Staates Texas als Logo). Soweit ich weiss wurden später STMicroelectronics stattdessen verwendet. (stilisiertes ST als Logo).
 
Aus vierlagiger Platine! Da schneidet man das IC von den Beinchen ab, nimmt den IC-Körper ab, erhitzt mit einer Ringlötspitze oder Entlotkolben die Lötungsseite und zieht das Beinchen mit einer Spitzpinzette von der anderen Seite raus. Eine Flachzange würde schon zu viel Hitze abziehen. Wenn Du das Beinchen rausziehst, betest Du, dass Du nicht die Durchkontaktierungsöse mit rausziehst, sonst ist die Platine irreparabel hinüber.

Eine Arbeit, die sich ein erfahrener Servicetechniker entsprechend bezahlen läßt.

Was sich wieder mit dem hier deckt:

[...] Der Stundenlohn exklusive Steuern kann durchaus mal mit €1,50/Minute zu Buche schlagen, was den Centartikel relativiert. [...]

Selbst erledigen fällt also wahrscheinlich hintenüber, es sei denn, man ist tollkühn und nichts kann einen wirklich erschrecken, auch nicht die Aussicht auf einen Totalverlust.

Stephen
 
mal im Ernst. Soviel Wind über ein scheiß "qualitätsgesichertes" Produkt.
Ich hatte zweimal einen Voyager, einen Old School und einen normalen mit schnieken roten Lichtern. Beide mussten zu Rudi. Ich habe nicht lange gefackelt nach derer Reparatur, um sie loszuwerden.
Irgendwann muss man eine Entscheidung treffen, und beim Voyager mit defekten TI Boards heißt es konsequent:



Der Song entspricht ungefähr der Qualität der Voyagers. Das passt insofern gut 🤢
 
Zuletzt bearbeitet:
Weißt du zufällig, um welche Herstellungsjahre bei TI es sich handelt?
Die ersten beiden (Garantie-)Reparaturen, nach denen Rudi den Verdacht geschöpft hat, waren wohl im Jahr 2010. Ende 2012 ist Moog dann auf andere IC-Hersteller umgeschwenkt. Man kann annehmen, dass es um Synths ab Baujahr 2009 oder 2010 ging. Bei industrieller Produktion ist anzunehmen, dass die ICs nicht viel früher hergestellt wurden.
 
Na danke ;-) (Er tut aber immer noch wunderbar
Freut mich natürlich, wenn der OS nach dem Platinenaustausch bei Rudi bei Dir weiter seinen Dienst tut 😊
Und es mag ja auch viele Voyagers geben, die mit guter TI Chip Bestückung gar nie Probleme hatten.
Aber auch mit meinem zweiten Voyager, " Fire Red Edition", musste ich nach ein paar Wochen zu Rudi L, und dann war auch noch ein VCO hinüber und es nahm kein Ende. Hab ich ebenfalls richten lassen und dann verkauft.

Es kann halt, wenn man richtig Pech hat, eine never ending story werden. Muss aber nicht zwangsläufig so ein, das ist auch klar.
 
Die ersten beiden (Garantie-)Reparaturen, nach denen Rudi den Verdacht geschöpft hat, waren wohl im Jahr 2010. Ende 2012 ist Moog dann auf andere IC-Hersteller umgeschwenkt. Man kann annehmen, dass es um Synths ab Baujahr 2009 oder 2010 ging. Bei industrieller Produktion ist anzunehmen, dass die ICs nicht viel früher hergestellt wurden.
Ich habe meinen Electric Blue am 09.05.2008 mit der Serien-Nr.: 1098 gekauft. Das Gerät funktioniert bislang ohne die v.g. gen. Auffälligkeiten , wie hier im Forum oder im Netz von den Usern beschrieben wurden.

Bin ich da noch einmal mit dem Schrecken davongekommen?

Glückauf
 
Jo, scho schad, wie Probleme mit zugelieferten Komponenten dann so blöden Beigeschmack hinterlassen.

Da scheint es dieses Moog Produkt leichter zu haben mit der Langlebigkeit…

IMG_1179.jpeg
 
Ich bin gerade mit den Thema konfrontiert und als Elektroniker mit 30 Jahren berufserfahrung will es mir einfach nicht in den Kopf gehen warum so viele verschiedene TI Chips nur in Geräten der Firma Moog kaputt gehen, oder hat jemand von euch, in der besagten Zeit 2010 bis 2013, wahrgenommen das andere, auch nicht Synth Hersteller, die TI Chips tauschen mussten?
Ich glaube eher dass das Netzteil schlecht designt ist und die TIs vielleicht ein wenig empfindlicher auf sowas reagieren.

Ich weiß das es nicht weiterhilft falls man betroffen ist, aber ich verstehe die Argumentation von Moog nicht.




Die werden doch nicht alle in der selben TI Schmiede mit besagten Problemen hergestellt, vieles kommt auch von anderen Herstellern nur TI gelabelt.

Analog:
5x TL074ACN DIP-14 U8, U30, U79, U41, U67
1x LM339N DIP-14 U13
6x TL072CP DIP-8 U70, U69, U72, U60, U53, U81
2x RC4558P DIP-8 U35, U26
1x TL064ACN DIP-14 U17
3x LM348N DIP-14 U73, U55, U68
3x TL062CP DIP-8 U47, U22, U14
3x LM324AN DIP-14 U3, U42, U37

CMos digital
6x CD4053BE DIP-16 U28, U32, U??, U2, U16, U39
7x CD4052BE DIP-16 U29, U51, U36, U7, U24, U15, U12
1x CD4013BE DIP-14 U44
1x CD4016BE DIP-14 U46
8x CD4051BE DIP-16 U11, U5, U4, U10, U18, U23, U1, U9
1x CD4066BE DIP-14 U54

Total: 48 TI chips.
 
oder hat jemand von euch, in der besagten Zeit 2010 bis 2013, wahrgenommen das andere, auch nicht Synth Hersteller, die TI Chips tauschen mussten?
Ich habe keine oder kaum Neugeräte aus dieser Zeit gekauft, aber wenn ich an mein Reparaturgeschehen zurückdenke, dann erinnere ich mich dass ich eine ganze Zeit lang das Problem hatte, dass zB von zehn 4051ern oder TL074ern mindestens einer kaputt war. Ich hab damals fast immer bei Conrad gekauft und Conrad hatte immer TI ICs. Ich hatte es eher auf die Lagerhaltung bei Conrad zurückgeführt und bin dann zu Reichelt gewechselt. Aber aus den Informationen aus diesem Thread könnte es durchaus an TI gelegen haben.

Ich glaube eher dass das Netzteil schlecht designt ist und die TIs vielleicht ein wenig empfindlicher auf sowas reagier
Das glaube ich nicht. Erstens sind es völlig unterschiedliche Bauteile mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten, und zweitens sind das Bauteile, die bei jedem Hersteller vom Halbleiteraufbau identisch gebaut werden. Dann müssten auch die Ersatz-Chips von anderen Herstellern kaputt gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war irgend etwas mit Firewire - da ging etwas nicht wegen einem TI chip...
 
Stimmt. Mein Mac Book hier hat auch einen kaputten FW port. Auch meine eine MAudio Lightbridge hatte das Problem. Das ist aber wohl kein speziellen TI-Problem, sondern - laut dem Techniker, der das Interface repariert hat - eine Schwäche der FW-Hardware-Spezifikation.
 
Moin :cool:

Ich hoffe ja mal, dass Moog schon mal was von ESD-Schutz in der Fertigung gehört hat. Im Nachbarforum gibt es gerade einen Beitrag, wo anhand der Bilder sichtbar ist und auch besprochen wird, das dies in US wohl manchmal etwas lax gehandhabt wird:



...ist natürlich reine Spekulation, aber nicht unmöglich.


Jenzz
 
Wir Azubis waren damals alle an der ESD-Hundeleine sobald auch nur im geringsten was nach Platine aussah. Egal ob Nachrichtentechniker, Industriemechaniker oder Werkzeugmacher.

Tägliches Ritual: Sicherheitsschuhe an, Armbanduhr raus, ESD Armband (mit Verbindungs-Druckknopf) an.
 
Den Voyager vermisse ich echt...den hatte ich damals, aber dann aus Kostengründen an Moogulator verhökert. Habe aber immer mal mein Kleinanzeigen geschaut...sollte man ganz die Finger davon lassen? Oder halt einfach gucken dass man einen erwischt, bei dem die Platinen komplett getauscht wurden?
 

Rudi Linhard meinte, für einen Kompletttausch nur auf dem Oszillator-Board müsste er notfalls Arbeitsstunden für bis zu 1000 Euro berechnen.
Die Voyagers (alle Versionen mit Tastatur, vielleicht auch die RME Rackversion) haben ein großes analoges Board. Die Voyagers mit Speicher haben zusätzlich noch ein digitales Board. Und dann gibt es natürlich noch die Boardas mit den Potis, dem Display und dem Netzteil. Aber ein „Oszillatoren-Board“ gibt es so nicht.

Mein Voyager vor dem 3.0 Hardware-Update:

Der gleiche Voyager nach dem Update mit der neuen, SMD Digital-Platine:

Ein Voyager Old School (aus dem Internet):


Die für die analoge Klangerzeugung notwendigen Schaltungen sind alle auf der einen großen THT Platine rechts.
 
Viele überschätzen ihre Instandsetzungsfähigkeiten. Der halbe Oldtimer-Markt lebt davon.



Aber du hast scheinbar „Spaß daran“, so ein Gerät, das anscheinend nur Ärger macht, zu besitzen. Das widerspricht sich, ist aber ok. Ambivalenzen können wir alle aushalten.
Was für eine blödsinnige Aussage und auch keine Antwort auf die Frage ?! Spaß soll ich daran haben ? Es gibt doch immer wieder seltsame Typen im Netz, die Fragestellungen willkührlich interpretieren !? Danke brauch ich nicht ! Bitte ignorieren Sie mich zukünftig,, Danke !
 
Ich hab einen Signature Voyager No. 667 damals neu gekauft - weil @Bernie damals auch recht früh zur Ankündigung einen bestellt hatte, Wartezeit über 1 Jahr und über 4.000 € sofort gezahlt - als der released wurde. Der hatte einen Service in der Grantiezeit beim Rudi inclusive. Und ca. 2010 das Update bei Rudi machen lassen, was den Voyager klanglich nochmal aufgewertet hat bzgl. Filterklang. Da gibts hier auch alte Threads von damals. Die Kiste läuft und läuft, toi toi toi....
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben