Was nach dem Tyrell? DIVA U-HE

Schade, dass Tyrell nicht ein Default-Midi-Mapping hat. Man hätte einfach alle Parameter auflisten und von CC 1..N hochzählen können. Stattdessen wurde es einfach weggelassen, d.h. die Parameternamen sieht man erst nachdem man sie alle einmal gemappt hat. Klar, ist nur eine Kleinigkeit aber doch nicht so unwichtig, dass man ohne Default-Mapping startet?

Auch ein Manual, wo alle Parameternamen aufgelistet sind würde nicht schaden.

Reagiert Tyrell auf program change events? Bei mir hat es nicht geklappt, auch sehr schade. Wenn program change gehen würde, sollte natürlich auch bank select gehen, falls mehrere Bänke gleichzeitig reingeladen werden können.
 
Ich habe mich heute morgen intensiv mit dem Diva auseinandergesetzt und bin begeistert. Das passiert mir äußerst selten! Dem Test von Scaramouchè kann ich mich nur anschließen. Zum Vergleich stand ein Moog Little Phatty neben mir - ich habe mich zunächst nur auf die dem Moog nachempfundenen Bauteile beschränkt.

Es ist zu beachten, dass die Modulationsziele teilweise mit unterschiedlicher Intensität arbeiten. Wenn ich die ENV aufs Filter schicke, habe ich am UHE bei 50% die selbe Modulation wie beim Moog mit 100%. Das sollte man wissen, bevor man vergleicht!

Was fällt auf?
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Es ist kein Unterschied zwischen den Oszilatoren hörbar. Mit der Verstimmung hat es UHE sogar etwas übertrieben, ich bekomme den Moog bei einem 2-OSC Patch "cleaner" hin als den UHE in Standardeinstellungen. Allerdings gibt es ja dieses versteckte Panel, auf dem man das einstellen kann. Wenn der richtige Wert gefunden ist höre ich keinen Unterschied mehr.

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Das Filter des UHE verhält sich in fast allen Lagen genauso wie das des Moog. In extremen Einstellungen kam mir der UHE manchmal etwas voluminöser vor, dafür kreischte der Moog bei komplett aufgedrehter Resonanz etwas weniger penetrant.

+
Nun habe ich die Hüllkurve auf die Filterfrequenz gelegt. Auch hier kein Unterschied erkennbar. Auch ultrakurze Decay Zeiten, bei denen ich mit anderen Softsynths Probleme habe, steckt der DIVA problemlos weg. Stilsicher in allen Lagen! Zwischendurch wusste ich nicht mehr, ob ich am MOog oder am UHE schraube. So was habe ich bis zum heutigen Tag von keinem Softsynth gehört.

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Als nächstes muss der LFO das Filter modulieren. Auch hier verhalten sich beide Geräte gleich. Bei besonders schnellen Modulationen steigt der DIVA allerdings aus. Das letzte Fünftel holt beim Moog noch mal ganz neue Töne hervor, beim DIVA ist dann Schluss. Also bitte: schnellere LFOs!!!

+ / -
Ähnliches gilt für Sync. In den mittleren Einstellungen klingen Moog und UHE identisch. In den extremeren, vor allem hohen Lagen, spielt der Moog den UHE aber deutlich an die Wand. Ein Interface-Problem macht sich außerdem bemerkbar: Der Tuning-Regler schaltet, wenn man ihn bei Midi fernsteuert, automatisch den Fußlagenschalter mit um. Am Moog kann man lediglich eine Oktave von Hand drehen, der UHE geht durch alle Lagen. Feine Einstellungen werden durch die automatisch größer werdende Rasterung unmöglich. Besonders bei Sync merkt man schnell, wie wenig 128 Steps sind.Wie gesagt, Sync klingt super, allerdings nur in den etwas zivilisierteren Einstellungen. Wie beim LFO wünsche ich mir da etwas mehr Biss in den extremeren Lagen.

-
Die "Königsdisziplin" Filter-FM: hier zeigt der DIVA deutliche Schwächen. Moog und UHE sind gleich eingestellt: Ein Oszilator geht in das halb geöffnete Filter, ein zweiter Oszilator moduliert die Filterfrequenz. Der Moog produziert hier sehr schnell interessante Sounds und klingt in allen Lagen irgendwie geil, der UHE leider nicht. Mit viel Mühe bekommt man ein paar gute Einstellungen hin, die dann auch exakt so klingen wie der Moog. Das klassische Argument für "Echtanaloge", in fast jeder Einstellung sinnvolle Klänge zu produzieren, kann der DIVA nicht vorweisen.

Fazit:
Trotz der Einschränkungen bei schnellen LFOs, Sync und FilterFM ist der DIVA ein absolutes Monster. Mein Vergleichs-Moog hat es nun mit der Angst zu tun bekommen! Nur in extremen Einstellungen kann er seine Stärken ausspielen und sich klar vom DIVA abheben. Für alle halbwegs normalen Einstellungen, die 95% des beruflichen Alltags im Umgang mit analogen Synthesizern ausmachen, kann der DIVA den Moog in Rente schicken.

Noch ein Wort zur CPU-Belastung: Das Teil haut auf meinem Macbook Pro (Core2Duo 2,4Ghz bei 128Samples) locker 12% weg bei einem monophonen Patch. Angesichts der klanglichen Leistung finde ich das angemessen. Die Steuerung per Midi ist in Ableton sowieso und auch in Cubase schön gelöst.
 
@Ermac: schöner, kompetenter Bericht :supi:
Mit welcher Qualitätseinstellung hast du gearbeitet ?*

(*Urs hat mal erwähnt, das alles unterhalb von "Divine" hauptsächlich schnelle Modulationen /Feedback / FilterFM in der Qualität beeinflußt)
 
Huch, mir ist nicht bekannt, dass es eine Einstellung für die Qualität gibt! Ich sehe, dass die default auf "great" steht. Ich werde später mal auf "divine" umschalten und schauen, ob sich an den von mir kritisierten Punkten etwas ändert. In der Zwischenzeit hatte ich das Osziloskop vom Nachbarn dran hängen und habe bemerkt, dass die Wellenformen fast identisch aussehen. Wirklich verrückt.
 
Ermac schrieb:
Ich werde später mal auf "divine" umschalten und schauen, ob sich an den von mir kritisierten Punkten etwas ändert.

Unbedingt!
Aber pass auf deine CPU-Auslastung auf, nicht gleich zweihändige Akkorde spielen ;-)
 
Ich habe die Qualität auf "devine" gestellt und meine Arbeitsergebnisse aufgenommen. Im ersten Beispiel wechsle ich alle 12 Takte zwischen Moog und U-HE. Bei Beispiel 2 geht´s um den LFO und bei Beispiel 3 um Sync. Bei 2 und 3 hört man zuerst den Moog und dann den U-HE. Bei Beispiel 1 kann ich es bereits jetzt nicht mehr sagen. Ich hab als WAV hochgeladen, wer möchte, kann sich das zum genaueren Studium herunterladen.

src: http://soundcloud.com/phelios/001-moog-vs-diva-01
src: http://soundcloud.com/phelios/001-moog-vs-diva-02-1
src: http://soundcloud.com/phelios/001-moog-vs-diva-03
 
Sehr gut!
Das Problem sind aber auch schon früher nicht die statischen Sounds, sondern wo Modulation und Obertonkram drin ist. FM besonders. Beim Minimoog wäre das VCO3 moduliert Filter oder OSCs. Es gibt hier im Forum einen Vergleich Minimonsta gegen Andromeda oder sowas von tim, wer Lust hat kann da mal reinhören, da ist es auch schon schwer…
Sind aber auch dort "statische" Sounds.

Nur als Anmerkung, nicht als fiese Kritik.
 
Bis zu einer gewissen Geschwindigkeit finde ich das aber echt ziemlich überzeugend. Auch die Charakteristik des Filters kommt mir sehr bekannt vor, auch bei schnellen Hüllkurven. Hut ab! Solche Zap-Sounds gehen auch 1:1 von der Hand, nur bei den ultraschnellen Sachen und FM steigt das Teil komplett aus.
 
Interessanter Vergleichstest, habe mir gestern mal die SC Beispiele angehört.
Die Moog-Varianten haben meinen Ohren subjektiv besser gefallen, auch wenn ich jetzt nicht die Fachtermino beherrsche um das näher zu begründen.
Aber Diva ist für nen VST echt ne Wucht.
 
Ehrlich gesagt finde ich nicht, dass die Hörbeispiele nach Moog klingen.
Die Audios könnten auch von einer Novation Bassstation erzeugt worden sein.
 
U-HE hat soeben für DIVA eine extra Produktseite, mit neuen Klangbeispielen usw., eingerichtet.

http://www.u-he.com/cms/Diva

Im übrigen soll das bereits kurz vor der Veröffentlichung stehende Update, entschieden ressourcenschonender sein und darüber hinaus auch zusätzlich noch einmal die VCO-Modelle und Filtereigenschaften optimieren.
 
Fällt niemanden auf, dass in den Hörbeispielen starke Störgeräusche enthalten sind? Lässt man diese mal beiseite hört man Unterschiede im Verhalten der Resonanz und in den Obertönen.
Dreh mal am Moog zwei Oszillatoren in Schwebung und das vergleiche bitte mit der Software, dabei wird man deutlichere Unterschiede hören.
 
Na, mal sehen.

Die 1.1er ist jetzt raus und fixt das Problem mit Sync-Sounds ebenso wie mit Transienten.

Bei FilterFM hören wir zwischen unserem Minimoog und DIVA keine nennenswerten Unterschiede, zwischen unserem Little Phatty und den beiden schon. Allerdings haben wir auch die Tribute Edition, wo bei manchen ja der Filter etwas verbugged zu sein scheint.

Liebe Grüsse,

;-) Urs
 
Die neuen Moogs können durch die Slew Rate Mod ein wenig mehr rauschen aber bringen auch mehr Höhen, frag mal Rudi L. dazu…
 
Moogulator schrieb:
Die neuen Moogs können durch die Slew Rate Mod ein wenig mehr rauschen aber bringen auch mehr Höhen, frag mal Rudi L. dazu…
Möglich. War aber natürlich nicht unsere Absicht, einen "neuen" Moog zu imitieren, wo wir doch so ein schönes "altes" Exemplar hier haben.
 
Naaaklar, aber könnt sein, dass jemand seinen Moog aufbretzeln will oder näher ran holen will.
Aber einen Unterschied Alt-Neumoog gibt es und es ist ganz interessant, dass der hier mal so erwähnt wird. Nur mal so ;-)
 
Klaro. Und auch bei den alten gibt's ja fundamentale Unterschiede untereinander. Von daher könnte man sagen, nicht mal mit 'nem Minimoog kriegt man den Sound eines (anderen) Minis hin.
 
ich hatte 2 minimoogs . ich fand den "unterschied" marginal. die oszis von der kste die hier blieb, eiern mehr :)


der alte minimoog beinhaltet ein "komisches" phänomen : wenn bei filteranschlag offen oder zu , resonanz auf und sinnlos kaputten einstellungen das ganze kurz vor dem akustischen gau steht, wird die kiste sanft und fährt sich zurück. m.a.w. diese maschine nervt nie. ich denke , dass es zufall ist, dass moog sowas geschaffen hatte. sowas kann man doch nicht planen... ;-)

das ist der unterschied zu den üblichen VST maschinen. die knallen dann auch mal einem das pult durch, oder bringen die nachbarin ungewollt zur verfrühten niederkunft...

urs' DIVA kann ich diesbezüglich (noch ) nicht beurteilen... ;-)
 
die Diva ist anspruchsvoll, aber es lohnt sich. Extra meine DAW auf dem Graphikrechner neu installiert, incl. neuer KVM-Switch und dual-screen, und ich kann vielstimmig live spielen, in Divine Mode. Mittlerer i5 CPU, USB2-Interface mit 128 Samples Buffer. Das hat mich schon etwas überrascht, normalerweise bin ich mir 512 Samples gewohnt mit Core2Duo CPUs. Tolle Sache, dieses 1.1 Update von Diva, sie ist sogar fast etwas moderat geworden, gar nicht mehr so anspruchsvoll wie vorher.

Grossen Dank an Urs Heckmann für diese ausgezeichnete Analogemulation. Es ist wirklich enorm erfreulich, damit zu spielen. Programmiertechnisch vermutlich ein Meisterwerk. :supi:
 
wie macht man das eigentlich auf Softwareseite, z.B. den Filtersweep mit 127 Schritten des MIDI-Controllers trotzdem übergangsfrei hörbar zu machen?
 
Phil999 schrieb:
wie macht man das eigentlich auf Softwareseite, z.B. den Filtersweep mit 127 Schritten des MIDI-Controllers trotzdem übergangsfrei hörbar zu machen?
Interpolieren ?

Erstes, offizielles DIVA-Tutorialvideo von Howard Scarr, zum Thema Distortion:
 
hab mir heute die aktuelle DIVA Demo gezogen und ausprobiert.
Tatsächlich deutlich verbesserte Performance auf meinen Laptop, sogar Divine geht halbwegs.

Ich glaub vor ein , zwei Jahren hätt ich es gekauft, aber irgendwie, naja, ich hab schon genug Softsynths. Weiß auch nicht, hat mich irgendwie nicht gereizt, der Preis ist ja auch recht happig für einen Softsynthie.
 
diva ist für ein plugin schon recht klasse - habe es vor einiger zeit gekauft und war begeistert - nach ner woche war die begeisterung verflogen und ich habe es nie wieder benutzt . egal welchen hardware synth ich aufdrehe - ich habe mehr spass dabei und der sound ist immer noch "besser"
keine ahnung was das ist mit den plugs - es fehlt einfach immer was


evtl. wiederhole ich mich :mrgreen:
 
Ja ich weiß was du meinst.

Bei mir enden Softies eh als reine Presetschleudern wie nen Rompler, da es mich völlig ankotzt, mit der Maus auf dem Bildschirm irgendwelche imaginären Regler zu bedienen.
Aber 200 EUR für nen Batzen Presets, ne, da hab ich schon genug von. Da sind ja immer gleich 1000 Prests pro Synth dabei.
Bin auch mit der Sounduqlai meiner anderen Softsynsths völlig zufrieden, ich vermisse da nix.
Wenn ich noch nicht so viel davon hätte, hätte ich es wohl gekauft, aber für mich ist DIVA halt zwei Jahre zu spät dran.

Das Geld spar ich mir lieber für den nächsten richtigen Synth ;-)
Knöpfe drehen ist mir wichtiger geworden.
Ich gehe so weit zu sagen : lieber nen mittelmäßiger Hardware VA als nen super Software VA auf dem Computer.

Soll die Leitung, etwas wie DIVI zu programmieren aber nicht schmälern.
Der ist klanglich auf jeden Fall ganz vorne mit dabei. Fett Respekt.
Baut nen Gehäuse drum, für jeden Parameter nen dedicated Knopf und dann reden wir nochmal ob ich mir das kaufen will oder nicht.
 
Baut nen Gehäuse drum, für jeden Parameter nen dedicated Knopf und dann reden wir nochmal ob ich mir das kaufen will oder nicht.
:supi:

aber warscheinlich machen dann 50 sehr gute Potis, die im Einkauf 100€ kosten, die mit Kabel und sonstigem Aufwand das ganze dann 400€ teurer machen, zu viel und es wird dafür "ganz modern", mit mickrigem Display, 4 Knöpfen und nem dicken Wählrad gebaut... :floet:
 
lässt sich relativ einfach z.B. mit einem BCR2000 realisieren. Problem ist natürlich Parameterfeedback, da braucht es schon etwas mehr Aufwand. Also ich muss mich bei jedem neuen Softsynth hinsetzen und viele Stunden aufwenden, bevor ich ihn auch richtig nutzen kann. Das ist etwas mühsam, aber nachher ist das Ding fast wie Hardware zu bedienen. Natürlich ist ein echter analoger Polyphoner besser, doch selbst wenn ich einen hätte, wäre Diva immer noch attraktiv, da ich auch live spiele und den Controller bequem in meinem Rucksack mitnehmen kann. Im Falle von Diva braucht es zwar einen schnellen Rechner am anderen Ort, doch glücklicherweise ist das bei mir der Fall.

Presets lösche ich in der Regel, allerdings läuft das beim Diva anders. Um Program Change-Befehle nutzen zu können, muss man die Presets in einen bestimmten Ordner speichern. Wenn ich dann sagen wir Prg14 aufrufe, kommt automatisch mein eigenes Preset. Ideal gelöst, finde ich. Die Factorysound behalte ich aber ausnahmsweise, die sind so gut gemacht, da kann man noch was lernen.
 
Hab's auch schon mit MIDI-Controllern für Softsynths versucht, funktioniert bei mir nicht so gut.
Das 'klickt' einfach nicht so richtig. Der Funke spingt nicht über.
Dann lieber wie bisher, Softies als Preset-Schleudern und die Hardware fürs rumfummeln und Spaß haben.

Aber mal im Ernst, sowas wie nen Nord Rack aber mit DIVA inside, das fänd ich durchaus lecker.
 
Ich buddel diesen Thread wieder aus, da sich DIVA bei mir so langsam aber sicher als Standard-Synth etabliert hat. Ein paar Sachen stören mich, möglicherweise übersehe ich da aber auch was.

1) Kann man die LFOs mono schalten? Wenn ich ein polyphones Patch spiele soll der LFO nicht bei jeder neuen Note neu getriggert werden.

2) Wieso gibt es keine Modulations-Matrix? Ich finde es schade, dass ich noch nicht mal einen LFO auf OSC2 legen kann, ohne dass OSC1 beeinflusst wird. Für die wirklich gelungene Ringmodulation (Hut ab für das Update) wäre das wichtig.
 


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