Re: Was nimmt man denn bei Mehrspuraufnahmen auf nur 1 Spur
noch ein Nachtrag:
How many times did you have to mix a well-recorded signal which just won´t fit in the mix... because it´s mono. With modern mixes becoming tighter and tighter (but wider and wider as well) adding reverb or FX like chorus won´t quite help now as you don´t want to loose the tight center of a lead vocal, acoustic & electric guitar or a screaming synth sound. Still you need to spread these sounds to lay them into the mix perfectly...
bx_stereomaker will do the job.
Also ich hab' das Ding nicht ausprobiert, aber mir scheint die ganze Sache ziemlich überflüssig. Ein Monosignal lässt sich generell eigentlich besser im Mix unterbringen als ein Stereosignal. Eben
weil es mono ist. Ich würde nie daran denken, ein Monosignal in ein Stereosignal zu konvertieren, um es besser im Mix zu integrieren - und ich bin mir sicher, sämtliche Top-Produzenten würden da in aller Selbstverständlichkeit zustimmen. Also ich weiss wirklich nicht, woher die PR-Leute den ersten Satz ihrer Werbung herhaben. Völlig aus der Luft gegriffen und diametral entgegengesetzt der Realität. Ich denke da muss man vorsichtig sein, was einem die Werbung alles vorgaukeln und verkaufen will. Es macht manchmal schlicht keinen Sinn. Aber vielleicht weiss ich einfach nicht, ws ein "modern mix" überhaupt ist.
So nebenbei, wenn man mit Quadro- und Surround (5.1) arbeitet, sind Stereosignale noch schwieriger unterzubringen, da man das Signal gar nicht auf einen einzelnen Kanal legen kann. Bei einem Stereomix lasse ich ein Stereosignal manchmal stereo, aber bei Surround ist es fast immer Pflicht, es in mono zu konvertieren, damit ich es richtig positionieren kann. Ich habe da standardmässig eine Monogruppe in der DAW für die Softsynths, und kreiere weitere Monogroups wenn nötig.
Das Argument, Hall oder Chorus (natürlich in stereo) würden bei einem Monosignal nicht helfen kann ich teilweise zustimmen. Es ist auch eher eine Notlösung und ein Zeichen, dass der Produzent nicht viel Ahnung hat. Es ist
der Mix, der gut klingen soll, nicht jede Einzelstimme. Wenn man superbreit klingende Einzelstimmen/Kanäle zusammenmischt, hat man schnell einen Klangbrei. Man nehme ein Beispiel an Sir George Martin, wie oben schon erwähnt wurde. Er hat in den legendären Beatlesaufnahmen schon Hall und Delay/moduliertes Delay (Chorus) verwendet, aber stets (!) mono mit der Quelle zusammengemischt und auf eine Spur gelegt. Mehr war damals nicht möglich aus technischen Gründen, aber der Witz ist, es braucht auch nicht mehr! Mehr ist weniger. Klare Positionierung, Verständlichkeit der Singstimme, effektvolle und klar heraushörbare Einzelinstrumente, Klangmagie. Alles Elemente der Tontechnik, die in den "modern mixes" praktisch nicht mehr anzutreffen sind.
Gut, ich übertreibe vielleicht ein wenig. Es gibt ja bekanntlich keine Regeln beim Mixen. Aber es ist von Vorteil, diejenigen Dinge zu beachten, die wirkungsvoll sind, und jene zu ignorieren, die nachteilhaft sind. Also ich kann nur empfehlen, die einzelnen Spuren von legendären Produktionen mal genau zu studieren (es gibt ja solche Multitrackveröffentlichungen heute). Da können manche moderne "Producerz" noch was lernen, denn Tontechnik ist Tontechnik. Modern hin oder her.
Noch ein Nachtrag: ich war kürzlich Tonmeister bei einer Musikveranstaltung der Occupy-Bewegung in Zürich. Es war, wie bei diesen Leuten üblich, völlig unprofessionell und improvisiert. Keine PA, kein Mischpult. Aber das Geniale war, es hat perfekt funktioniert. Es traten gute Musiker auf, Liedermacher, Protestsänger, Rockmusiker, sogar Rapper. Und es lief alles über einen einzelnen Gitarrenvertärker, gespeist vom linken Kanal eines NI AK1 Audiointerface mit zwei aktivierten Monitoreingängen. Der Sound stimmte für die Liveacts wie auch für die Pausenfüller ab Harddisk, der Gesang über erbärmliche Schrottmikrophone war klar verständlich, sogar das Fundament (Bass) war da. Was will man mehr? Ein völlig gelungener Abend, soundtechnisch wie auch musikalisch, das Publikum war begeistert. Alles mono. Ist jetzt zwar ein etwas anderes Thema, da wir bisher von Stereomixen ausgingen. Monomixe sind schon anachronistisch, doch wer Lust hat, kann sich ja mal die Monomixe von Phil Spector reinziehen. Die sind ebenso legendär wie das Werk von Sir George Martin (der ja zu Beginn auch in mono gemischt hat). Doch Monomix ist ein anderes Thema. Wir reden über Monostimmen für Stereomixe.